58 Änderungen an Fachinfo Stickoxydul medizinal MESSER |
-als Anästhetikum, in Verbindung mit jedem anderen intravenös oder durch Inhalation verabreichten Anästhetikum;
-als Analgetikum/Sedativum in allen Situationen, in denen eine schnell einsetzende und zu beendende Analgesie/Sedierung erforderlich ist.
- +als Anästhetikum bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab dem Alter von 1 Monat, in Verbindung mit jedem anderen intravenös oder durch Inhalation verabreichten Anästhetikum;
- +als Analgetikum/Sedativum bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab dem Alter von 1 Monat in allen Situationen, in denen eine schnell einsetzende und zu beendende Analgesie/Sedierung erforderlich ist.
-Alle Personen, die medizinisches Distickstoffmonoxid verabreichen, müssen in der Anwendung dieses medizinischen Gases entsprechend geschult und geübt sein.
-Bei der Verabreichung von medizinischem Distickstoffmonoxid müssen angemessene Geräte zur Freihaltung der Luftwege sowie zu sofortiger Reanimation bereitstehen.
-Distickstoffmonoxid muss mit Sauerstoff gemischt verabreicht werden. Seine Konzentration muss zwischen 35% und 70% betragen. Die inspiratorische Sauerstoffkonzentration darf 30% nicht unterschreiten.
-Die Anwendungszeit richtet sich nach der Dauer der Narkose und sollte in der Regel 6 Stunden nicht überschreiten.
- +Alle Personen, die Distickstoffmonoxid verabreichen und die Verabreichung überwachen, müssen entsprechend in der Anwendung dieses medizinischen Gases geschult und geübt sein.
- +Distickstoffmonoxid muss in den Gaszustand überführt werden, bevor es mit der inhalierten Luft, vorzugsweise mit Hilfe spezieller Geräte (z. B. Nasenkatheter oder Gesichtsmaske), appliziert wird.
- +Bei der Verabreichung von Distickstoffmonoxid müssen angemessene Geräte zur Freihaltung der Luftwege sowie zu sofortiger Reanimation bereitstehen.
- +Dosierung
- +Allgemeinanästhesie
- +Distickstoffmonoxid ist normalerweise nicht für eine Narkose bei chirurgischen Eingriffen ausreichend, wenn es als einziges Anästhetikum angewendet wird, und sollte daher zur Allgemeinanästhesie mit anderen Anästhetika kombiniert werden.
- +Zur Allgemeinanästhesie wird Distickstoffmonoxid in der Regel in Konzentrationen von 35 – 70% im Gemisch mit Sauerstoff und gegebenenfalls mit anderen Anästhetika angewendet (siehe Rubrik «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten»). Die inspiratorische Sauerstoffkonzentration darf 30% nicht unterschreiten. Bei Patienten mit gestörter alveolärer Sauerstoffaufnahme muss der inspiratorische Sauerstoffanteil erhöht werden.
- +Distickstoffmonoxid darf nicht in Konzentrationen über 70% gegeben werden, damit eine sichere Sauerstofffraktion gewährleistet werden kann.
- +Distickstoffmonoxid hat eine additive Wirkung in Kombination mit den meisten anderen Anästhetika (siehe Rubrik «Interaktionen»). Die Wirkungen von Distickstoffmonoxid bei Anwendung als einziges Anästhetikum sind nicht vom Alter des Patienten abhängig, aber bei gleichzeitiger Verabreichung mit anderen Anästhetika hat die Mischung normalerweise bei älteren Patienten eine stärkere Wirkung als bei jüngeren.
- +Nach einer Allgemeinanästhesie mit Distickstoffmonoxid besteht ein bekanntes Hypoxie-Risiko (Diffusionshypoxie). Deshalb werden ergänzende Sauerstoffgaben und eine Überwachung der Sauerstoffsättigung empfohlen, bis der Patient aus der Narkose erwacht ist.
- +Analgesie, bewusste Sedierung
- +In Konzentrationen bis zu 50 – 60% lindert Distickstoffmonoxid Schmerzen, sediert und reduziert Agitation, hat aber normalerweise keinen Einfluss auf den Grad des Bewusstseins oder die Ansprechbarkeit des Patienten. Atmung, Blutzirkulation und Schutzreflexe bleiben bei diesen Konzentrationen normalerweise erhalten.
-Dosierungen bei Kindern und Jugendlichen unterscheiden sich nicht von den Erwachsenen Dosierungen.
-Besondere Patientengruppen
-Bei Schwangeren Frauen muss die verabreichte Konzentration unter 50% liegen.
-Bei Patienten mit gestörter alveolärer Sauerstoffaufnahme (z.B. Emphysem, Lungenödem) muss der inspiratorische Sauerstoffanteil erhöht werden.
- +Dosierungen bei Kindern und Jugendlichen unterscheiden sich nicht von den Dosierungen bei Erwachsenen.
- +Die Sicherheit und Wirksamkeit von Distickstoffmonoxid bei Kindern unter 1 Monat ist nicht gezeigt. Die Anwendung bei Neugeborenen (früh- oder zeitgerecht geboren) wird daher nicht empfohlen.
-Distickstoffmonoxid darf nur im Operationssaal und im Behandlungszimmer verabreicht werden (Mischung Distickstoffmonoxid und medizinischer Sauerstoff 50%/50% verwenden). Zur vorschriftsgemässen Verwendung von Distickstoffmonoxid müssen folgende Anforderungen erfüllt sein:
-eine Distickstoffmonoxid/Sauerstoff-Mischbatterie, die einen FiO2-Wert von mindestens 21% garantiert, einen FiO2-Wert von 100% zulässt und mit einer Rückschlagventilvorrichtung sowie einem Sauerstoffmangel-Alarmsystem ausgerüstet ist;
-ein Monitoring des FiO2-Wertes in der Inspirationsluft bei künstlicher Beatmung.
-Distickstoffmonoxid darf nur in ausreichend belüfteten Räumen und/oder unter Einsatz einer Absaugvorrichtung verabreicht werden. Zu hohe Konzentrationen in der Umgebungsluft gemäss den vor Ort geltenden Bestimmungen müssen dadurch vermieden werden.
-Distickstoffmonoxid besitzt dosisabhängig analgetische und sedative Eigenschaften und beeinträchtigt dosisabhängig die kognitiven Funktionen.
-Es wird in der Regel mit Volumenanteilen von 35% bis 75% in einem Gemisch mit Sauerstoff sowie gegebenenfalls kombiniert mit anderen Anästhetika eingesetzt.
-Distickstoffmonoxid allein reicht in der Regel nicht aus, um eine ausreichende Anästhesie zu erzeugen. Soll es zur Anästhesie verwendet werden, ist es daher kombiniert mit einer angemessenen Dosis eines anderen Anästhetikums zu verabreichen.
-Distickstoffmonoxid wirkt additiv zu den meisten anderen Anästhetika.
-Die Wirkungen von Distickstoffmonoxid sind im Wesentlichen nicht altersabhängig. Die Wechselwirkung mit anderen Anästhetika ist jedoch je nach Alter unterschiedlich und bei höherem Lebensalter relativ stärker ausgeprägt.
-Distickstoffmonoxid darf nicht mit höheren Konzentrationen als 70% bis 75% und somit garantiertem sicherem Sauerstoffanteil verabreicht werden. Bei Patienten mit beeinträchtigter Sauerstoffversorgung ist ein sicherer Sauerstoffanteil zu verabreichen. Distickstoffmonoxid führt bei eingeatmeten Konzentrationen bis zu 50% bis 60% zu Analgesie/Sedierung/Anxiolyse, beeinträchtigt jedoch in der Regel weder das Bewusstsein noch die Ansprechbarkeit. Bei diesen Konzentrationen bleiben Atmung, Kreislauf und Schutzreflexe in der Regel sicher erhalten.
- +Distickstoffmonoxid sollte in Kombination mit Sauerstoff über ein Spezialgerät zugeführt werden, das eine Mischung aus Distickstoffmonoxid und Sauerstoff abgeben kann. Dieses Gerät muss eine Überwachung der Sauerstoffkonzentration ermöglichen und mit Alarmfunktionen ausgestattet sein, damit die Anwendung einer hypoxischen Gasmischung (FiO2 < 30%) vermieden wird.
- +Distickstoffmonoxid sollte ohne Überwachung der hämatologischen Auswirkungen nicht länger als 12 Stunden hintereinander oder nicht mehrmals angewendet werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Hinweise zur Handhabung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Rubrik «Sonstige Hinweise».
-Distickstoffmonoxid darf nicht verabreicht werden:
-bei Patienten mit folgenden Erkrankungen/Symptomen: Pneumothorax, Gasembolie, nach Tauchgängen und wenn die Gefahr einer Dekompressionskrankheit besteht, in Verbindung mit einer Pneumoenzephalographie, nach einem kardiopulmonalen Bypass, mit Herz-Lunge-Maschine oder bei einem ernsten Schädeltrauma, da sich Luftblasen (Embolie)/Luft-gefüllte Räume aufgrund des Distickstoffmonoxids ausdehnen können;
-bei Patienten, die eine intraokuläre Gasinjektion (z.B. SF6, C3F8) erhalten haben, da die Gefahr einer weiteren Ausdehnung der Gasblase besteht, die zur Erblindung führen kann;
-bei Patienten mit Anzeichen eines Darmverschlusses (lleus), da die Gefahr einer weiteren Ausdehnung des Darms besteht;
-bei Patienten mit Herzversagen oder ernsten Funktionsstörungen des Herzens (z.B. nach einer Herzoperation), da hier die leicht kardiodepressive Wirkung von Distickstoffmonoxid zu einer weiteren Verschlechterung der Herzfunktion führen kann;
-bei Patienten, die dauerhaft Zeichen von Verwirrung, Abweichungen der kognitiven Funktion oder andere Anzeichen zeigen, die auf erhöhten Schädelinnendruck zurückzuführen sein könnten, da Distickstoffmonoxid den Schädelinnendruck noch weiter verstärken kann;
-bei Patienten mit eingeschränktem Bewusstsein und/oder verringerter Fähigkeit zur Kooperation beim Einsatz als Analgetikum, da Schutzreflexe fehlen könnten;
-bei Patienten, die eine Beatmung mit reinem Sauerstoff benötigen;
-bei einer Verabreichungsdauer von mehr als 24 Stunden.
- +Während der Inhalation von Distickstoffmonoxid können sich Gasblasen (Gasemboli) und geschlossene gasgefüllte Hohlräume auf Grund der verstärkten Diffusion von Distickstoffmonoxid ausdehnen. Distickstoffmonoxid ist deshalb unter folgenden Bedingungen kontraindiziert:
- +bei Patienten mit den Symptomen eines Pneumothorax oder einer Gasembolie,
- +nach Tauchgängen (wegen des damit verbundenen Risikos der Dekompressionskrankheit),
- +nach dem Anschluss einer extrakorpuralen Zirkulation mit Hilfe einer Herz-Lunge-Maschine,
- +bei schweren Kopfverletzungen,
- +nach intraokularen Gasinjektionen (z.B. SF6, C3F8), wegen des Risikos eines erhöhten Augeninnendrucks, der zur Augenschädigung führen kann.
- +Darüber hinaus darf Distickstoffmonoxid bei Patienten mit folgenden Erkrankungen/Symptomen/Zuständen nicht angewendet werden:
- +bei Patienten mit Anzeichen für einen Darmverschluss (lleus) wegen des Risikos für eine zusätzliche Dilation des Darmes.
- +-Ausgeprägte Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen oder andere Zeichen, die auf einen erhöhten intrakraniellen Druck hinweisen können, da Distickstoffmonoxid dies weiter verstärken kann.
- +-Bewusstseinstrübung und/oder eingeschränkte Fähigkeit zur Kooperation, wenn Distickstoffmonoxid zur Schmerzlinderung angewendet wird, weil das Risiko einer Beeinträchtigung der natürlichen Schutzreflexe besteht.
- +bei Patienten mit diagnostiziertem, aber nicht behandeltem Vitamin-B12- oder Folsäuremangel oder diagnostizierter genetischer Störung des Enzymsystems, das an dem Metabolismus dieser Vitamine beteiligt ist.
-Die Verabreichung von Distickstoffmonoxid kann den Druck in den kleinen Ballonen der trachealen Intubationskatheter erhöhen.
-Die Einführung von Distickstoffmonoxidin den Kreislauf der Inspirationsluft bewirkt eine Erhöhung der Konzentration der halogenierten Anästhetika (Second-Gas-Effect) und erleichtert somit die Einleitung der Anästhesie.
-Die Einführung von Distickstoffmonoxid in den Kreislauf verringert die Verdampfungsrate der halogenierten Anästhetika durch den Verdampfer. Entsprechend steigt beim Abbrechen der Distickstoffmonoxidzufuhr die Konzentration der halogenierten Anästhetika. Es empfiehlt sich deshalb, erst die Verabreichung des flüchtigen halogenierten Anästhetikums und danach die Distickstoffmonoxid Einführung zu unterbrechen.
-In den Minuten nach dem Abbrechen der Distickstoffmonoxidzufuhr tritt eine Diffusionshypoxie ein. Aus diesem Grund ist der FiO2-Wert in der vom Patienten inhalierten Luft während dieses Zeitraums zu erhöhen.
-Tritt während einer Anästhesie mit einem Gerät mit Distickstoffmonoxid/Sauerstoff-Versorgung eine Zyanose auf, muss in einem ersten Schritt zwingend die Distickstoffmonoxidzufuhr unterbrochen und, falls die Zyanose nicht sehr schnell abklingt, der Patient mit einem Beatmungsbeutel mit Raumluft von Hand beatmet werden.
-Distickstoffmonoxid beeinträchtigt den Vitamin B12- und Folatmetabolismus. Die Anwendung von Distickstoffmonoxid führt zur Inaktivierung des Vitamin B12, was den Folatstoffwechsel beeinträchtigt. Längere Verabreichung von Distickstoffmonoxid beeinträchtigt die DNA-Synthese. Diese Störungen führen zu megaloblastischen Veränderungen des Knochenmarks und möglicherweise zu Myeloneuropathie und subakuter kombinierter Degeneration des Rückenmarks.
-Distickstoffmonoxid darf aufgrund der möglichen Auswirkungen auf die Vitamin B12-Methioninsynthetase nicht über längere Zeiträume hinweg verabreicht werden. Hierzu zählt etwa die Sedierung auf der Intensivstation. Bei längerem Einsatz über sechs Stunden müssen die potenziellen Wirkungen auf die Vitamin B12-Methioninsynthetase berücksichtigt werden.
-Medizinisches Distickstoffmonoxid darf bei Patienten, die eine intraokuläre Injektion erhalten haben, nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Es ist sicherzustellen, dass diese ausreichend lange zurückliegt, da die Gefahr besteht, dass Sehstörungen auftreten.
-Bei chirurgischen Eingriffen in den Luftwegen mithilfe eines Lasers darf Distickstoffmonoxid aufgrund des relativen Risikos explosiver Entzündungen nicht eingesetzt werden.
--Herzinsuffizienz: Tritt bei der Distickstoffmonoxid-Verabreichung an einen herzinsuffizienten Patienten eine Hypotonie oder eine Kreislaufinsuffizienz auf, ist die Distickstoffmonoxidzufuhr zu unterbrechen.
--Sinus- und Innenohrchirurgie.
-Es ist dafür zu sorgen, dass die Distickstoffmonoxidkonzentration im Arbeitsbereich so gering wie möglich und im Rahmen der vor Ort geltenden Bestimmungen bleibt.
-Bei Personen, die dauerhaft geringen Konzentrationen Distickstoffmonoxid ausgesetzt sind, ist eine gesundheitliche Gefährdung nicht völlig auszuschliessen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann kein eindeutiger kausaler Zusammenhang zwischen dauerhaft niedrigen Konzentrationen von Distickstoffmonoxid in der Atemluft und einer Gesundheitsgefährdung hergestellt werden. Es ist jedoch auch nicht möglich, einen Zusammenhang zwischen dauerhaft niedrigen Konzentrationen von Distickstoffmonoxid in der Atemluft und der Entwicklung bösartiger oder anderer chronischer Erkrankungen, eingeschränkter Fruchtbarkeit, spontanem Abort und/oder Fehlbildungen völlig auszuschliessen. Es gibt zurzeit keine absolut sicheren Grenzwerte für zulässige Dauerkonzentrationen von Distickstoffmonoxid in der Atemluft, unterhalb derer eine potenzielle Gesundheitsgefährdung sicher ausgeschlossen werden kann.
-Zurzeit lässt sich kein klarer Kausalzusammenhang zwischen Distickstoffmonoxid und den Fällen verminderter Fruchtbarkeit dokumentieren, von denen bei medizinischem Personal und Sanitätern berichtet wurde, die dem Gas wiederholt in nicht richtig belüfteten Räumen ausgesetzt waren. Die Räume, in denen Distickstoffmonoxid häufig eingesetzt wird, müssen ein ordnungsgemässes System für Lufterneuerung und Belüftung oder Absaugsystem besitzen, das die Distickstoffmonoxidkonzentration in der Umgebungsluft unterhalb der jeweiligen nationalen Richtlinien hält (zeitbezogene Durchschnittskonzentration, „Time Weighted Average“ TWA).
-Distickstoffmonoxid muss in dafür angepassten Räumen verabreicht werden, die eine Sauerstoffversorgung und eine Absaugung besitzen und in denen Apparate für die künstliche Beatmung bereitstehen. Es müssen Mitarbeiter anwesend sein, die in Notfallmassnahmen geschult sind.
-Es besteht ein Abususpotential.
-Medizinisches Distickstoffmonoxid kann in hohen Konzentrationen (>50%) zum Verlust der laryngealen Reflexe und zu Bewusstseinseinschränkungen führen. Bei Konzentrationen über 60 bis 70% führt es oft zu Bewusstlosigkeit. Zudem steigt das Risiko der Beeinträchtigung der laryngealen Reflexe.
-Nach einer Allgemeinanästhesie durch einen hohen Anteil Distickstoffmonoxid besteht das klinisch gut bekannte Risiko einer Hypoxämie (Diffusionshypoxämie). Dieses Problem ist neben der Gaszusammensetzung in den Alveolen auch auf die beeinträchtigten Körperreaktionen auf Hypoxie, Hyperkapnie und Hyperventilation zurückzuführen. Nach einer Allgemeinanästhesie empfiehlt es sich, zusätzlich Sauerstoff zu geben und pulsoximetrisch die Sauerstoffsättigung zu überwachen, bis der Patient ausreichende Zeichen einer Erholung zeigt.
-Distickstoffmonoxid führt zu einer Erhöhung des Mittelohrdrucks.
- +-Schwere Lungenfunktionsstörung, Herzinsuffizienz oder stark eingeschränkte Herzfunktion (z.B. nach einer Herzoperation): Distickstoffmonoxid darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Die Lungen- und Herz-Kreislauf-Funktion dieser Patienten muss während der Behandlung engmaschig überwacht werden. Der leicht dämpfende Effekt auf die Herzmuskelfunktion kann zu einer weiteren Verschlechterung der Herzfunktion führen.
- +-Behandlung von Patienten mit Ohrenbeschwerden, da der Mittelohrdruck während der Behandlung mit Distickstoffmonoxid zunimmt.
- +Einfluss auf Vitamin B12-Haushalt
- +Wegen des möglichen Risikos für eine Beeinträchtigung der Vitamin-B12-Aufnahme sollte Distickstoffmonoxid nicht über längere Zeit, wie z. B. zur Sedierung auf der Intensivstation, angewendet werden. Distickstoffmonoxid führt zur Inaktivierung von Vitamin B12 (Cofaktor der Methionin-Synthase) und in der Folge zur Störung des Folatstoffwechsels und nach längerer Verabreichung zur Beeinträchtigung der DNA-Synthese. Die längere oder häufige Anwendung von Distickstoffmonoxid kann zu megaloblastären Knochenmarkveränderungen, Myeloneuropathie und subakuter kombinierter Rückenmarksdegeneration führen. Distickstoffmonoxid sollte nur unter engmaschiger klinischer Beobachtung und hämatologischer Überwachung angewendet werden.
- +Im Rahmen der hämatologischen Beurteilung sollte eine Prüfung auf megaloblastäre Veränderungen der roten Blutkörperchen und Hypersegmentierung der neutrophilen Granulozyten stattfinden.
- +Der Effekt auf die DNA-Synthese ist auch der Grund für die in tierexperimentellen Studien beobachteten fetalen Schädigungen.
- +Bei Patienten mit einem Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel (Alkoholiker, Patienten, die an Anämie oder atropischer Gastritis leiden, mangelernährte Patienten, Patienten, die zuvor Arzneimittel verabreicht bekommen haben, die sich auf den Vitamin-B12- und/oder Folatstoffwechsel auswirken, ältere Patienten, Vegetarier) wird empfohlen, den Vitamin-B12-Spiegel vor der Verabreichung von Distickstoffmonoxid zu messen (siehe Rubriken «Interaktionen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
- +Bei diesen Patienten ist eine Vitamin-B12-Supplementierung erforderlich, bevor diesen Patienten Distickstoffmonoxid verabreicht werden kann (siehe Rubrik «Kontraindikationen»).
- +Laryngeale Reflexe und Bewusstseinseinschränkungen
- +Medizinisches Distickstoffmonoxid kann in hohen Konzentrationen (> 50%) zum Verlust der laryngealen Reflexe und zu Bewusstseinseinschränkungen führen. Bei Konzentrationen über 60 bis 70% führt es oft zu Bewusstlosigkeit. Zudem steigt das Risiko der Beeinträchtigung der laryngealen Reflexe.
- +Chirurgische Eingriffe mit Laser
- +Bei chirurgischen Eingriffen in den Luftwegen mithilfe eines Lasers darf Distickstoffmonoxid aufgrund des relativen Risikos explosiver Entzündungen nicht eingesetzt werden.
- +Hypoxierisiko
- +Nach einer Allgemeinanästhesie, bei der Distickstoffmonoxid in einer hohen Konzentration eingesetzt wurde, besteht ein bekanntes Hypoxierisiko (Diffusionshypoxämie), das nicht nur durch die alveoläre Gasmischung hervorgerufen wird, sondern auch durch eine Reflexreaktion auf Hypoxie, Hyperkapnie und Hyperventilation. Es wird empfohlen, nach der Allgemeinanästhesie bis zum Aufwachen des Patienten zusätzlich Sauerstoff zu applizieren und die Sauerstoffsättigung mittels Pulsoximetrie zu überwachen.
- +Einfluss von Alkohol
- +Den Patienten ist zu raten, vor der Anwendung von Distickstoffmonoxid keinen Alkohol zu sich zu nehmen, da Alkohol die Wirkungen von Anästhetika verstärkt.
- +Suchtrisiko
- +Es besteht ein allgemeines Suchtrisiko in Zusammenhang mit der Anwendung von Distickstoffmonoxid. Die wiederholte Verabreichung von oder Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid kann zur Abhängigkeit führen. Bei Patienten mit einer bekannten Vorgeschichte von Substanzmissbrauch bzw. bei Angehörigen der Gesundheitsberufe mit berufsbedingter Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid ist Vorsicht geboten.
- +Einfluss von chronischer Exposition
- +Die chronische Exposition gegenüber niedrigen Konzentrationen von Distickstoffmonoxid wird als eine mögliche Gesundheitsgefahr betrachtet. Es wurde über eine verminderte Fruchtbarkeit bei medizinischem Fachpersonal nach wiederholter Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid in unzureichend belüfteten Räumen berichtet. Gegenwärtig kann nicht geklärt werden, ob ein Kausalzusammenhang zwischen einer chronischen Exposition gegenüber niedrigen Konzentrationen von Distickstoffmonoxid und dem Auftreten von Krankheiten besteht.
- +Räumlichkeiten, in denen Distickstoffmonoxid häufig eingesetzt wird, müssen daher über eine Vorrichtung zur Rückführung der verbrauchten Gase bzw. ein geeignetes Lüftungssystem verfügen, um die Konzentration des Distickstoffmonoxids in der Umgebungsluft so niedrig wie möglich und unter den nationalen Arbeitsplatzgrenzwerten zu halten. Die Verabreichung muss in Räumlichkeiten erfolgen, die mit einer Sauerstoffquelle ausgestattet sind, in Anwesenheit von Personal, das für Notfallmassnahmen geschult ist.
- +Neurotoxizität
- +In tierexperimentellen Studien führte die kombinierte Anwendung von Distickstoffmonoxid mit Ketamin, Isofluran oder Sevofluran zu einer verstärkten Neurotoxizität im Vergleich zur Anwendung nur einer dieser Substanzen (siehe Rubriken «Interaktionen» und «Präklinische Daten»). Die Relevanz dieser tierexperimentell gewonnenen Daten für die medizinische Anwendung beim Menschen ist nicht bekannt.
- +Neurotoxizität kann ohne gleichzeitige Anämie oder Makrozytose und bei Vitamin-B12-Konzentrationen im Normalbereich auftreten. Bei Patienten mit nicht diagnostiziertem subklinischem Vitamin-B12-Mangel ist nach einmaligen Expositionen gegenüber Distickstoffmonoxid während der Anästhesie Neurotoxizität aufgetreten
- +Kinder und Jugendliche
- +Die Sicherheit und Wirksamkeit von Distickstoffmonoxid bei Kindern im Alter unter 1 Monat ist nicht gezeigt. Die Anwendung bei Neugeborenen (früh- oder zeitgerecht geboren) wird daher nicht empfohlen.
-Distickstoffmonoxid verstärkt die hypnotischen Wirkungen intravenös oder per Inhalation verabreichter Anästhetika (Thiopental, Benzodiazepine, morphinhaltige, halogenisierte Anästhetika), so dass deren Dosierung reduziert werden kann.
-Die myokardiale Kontraktilität kann bei einer Kombination von Distickstoffmonoxid mit Opiaten negativ beeinflusst werden.
-Naloxon schwächt die analgetische Wirkung von Distickstoffmonoxid ab.
-Distickstoffmonoxid verstärkt unerwünschte Wirkungen von Methotrexat.
-Bei einer Kombination von Distickstoffmonoxid mit anderen Inhalationsanästhetika kommt es zu einer erhöhten Aufnahme der anderen Gase (Second-Gas-Effect).
-Distickstoffmonoxid erniedrigt die MAC-Werte anderer Inhalationsanästhetika.
- +Kombination mit Anästhetika/Sedativa und Analgetika:
- +Bei der Anwendung von Distickstoffmonoxid in Kombination mit anderen Inhalations-Anästhetika muss mit einer Wirkungsverstärkung gerechnet werden. Ferner treten Wechselwirkungen mit intravenösen Anästhetika und/oder anderen zentral wirkenden Arzneimitteln (z. B. Opiate, Benzodiazepine und andere Psychomimetika) auf.
- +Bei einer Kombination von Distickstoffmonoxid mit anderen Inhalationsanästhetika kommt es zu einer erhöhten Aufnahme der anderen Gase (Second-Gas-Effect). Diese Wechselwirkungen haben eindeutige klinische Wirkungen und verringern den Bedarf für andere Arzneimittel in Kombination mit Distickstoffmonoxid. Die Kombination verursacht in der Regel eine geringere kardiovaskuläre und respiratorische Depression und verbessert/beschleunigt das Erwachen.
- +Die Anwendung von hochdosierten Opioiden, wie z. B. Fentanyl, in Zusammenhang mit Distickstoffmonoxid kann zu einem Absinken der Herzfrequenz und des Herzzeitvolumens führen.
- +Arzneimittel, die sich auf den Vitamin-B12- und/oder Folatstoffwechsel auswirken (z.B. Methotrexat), können die durch Distickstoffmonoxid hervorgerufene Inaktivierung von Vitamin B12 potenzieren (siehe Rubriken «Kontraindikationen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
- +In tierexperimentellen Studien führte die kombinierte Anwendung von Distickstoffmonoxid mit Ketamin, Isofluran bzw. Sevofluran zu einer verstärkten Neurotoxizität im Vergleich zur Anwendung nur einer dieser Substanzen (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Präklinische Daten»). Die Relevanz dieser tierexperimentell gewonnenen Daten für die medizinische Anwendung beim Menschen ist nicht bekannt.
-Auch wenn bisherige Erfahrungen mit einer therapeutischen Anwendung von Distickstoffmonoxid in Kombination mit anderen Wirkstoffen bei Schwangeren kein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Missbildungen gezeigt haben, sollte Distickstoffmonoxid im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel nicht und im letzten Schwangerschaftsdrittel nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung durch einen Arzt angewendet werden.
-In Tierversuchen wurden nach Gabe von Distickstoffmonoxid Knochen- und Organmissbildungen, Wachstumsretardierungen sowie embryo- und fetoletale Effekte beobachtet.
-Distickstoffmonoxid ist plazentagängig und die Narkosetiefe des ungeborenen Kindes entspricht der der Mutter. Bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft Distickstoffmonoxid erhielten, sollte in den ersten Lebensjahren auf neurologische Entwicklungsstörungen geachtet werden.
-Bei einem Einsatz von Distickstoffmonoxid in der Geburtshilfe ist bei Neugeborenen auf hypoxische Zustände zu achten. Bei Frühgeborenen kann das Auftreten von Hirnblutungen durch Distickstoffmonoxid zusätzlich erhöht sein. Diese Kinder sind daher besonders sorgfältig zu überwachen.
- +Weitreichende Erfahrungen an schwangeren Frauen, die während des 1. Trimesters exponiert wurden (mehr als 1000 exponierte Schwangerschaftsausgänge), deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko hin. Darüber hinaus wurde keine fetale oder neonatale Toxizität spezifisch mit einer Distickstoffmonoxid-Exposition während der Schwangerschaft in Verbindung gebracht. Daher kann Distickstoffmonoxid während der Schwangerschaft verwendet werden, wenn es klinisch erforderlich ist. In seltenen Fällen kann Distickstoffmonoxid eine Atemdepression bei Neugeborenen induzieren. Bei Anwendung kurz vor der Entbindung soll das Neugeborene auf Atemdepression überwacht werden (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
- +Bei schwangeren Frauen, die im Rahmen ihrer Berufsausübung aufgrund mangelnder Vorrichtungen zur Rückführung der verbrauchten Gase bzw. geeigneter Lüftungssysteme regelmässig Distickstoffmonoxid einatmen, wurde eine erhöhte Rate von Fehlgeburten und Fötusfehlbildungen festgestellt. Diese Befunde sind jedoch angesichts der eingesetzten Untersuchungsmethoden und Expositionsbedingungen umstritten. Darüber hinaus wurden bei nachfolgenden Studien, bei denen eine Vorrichtung zur Rückführung der verbrauchten Gase bzw. ein geeignetes Lüftungssystem vorhanden war (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» bezüglich der Notwendigkeit einer Vorrichtung zur Rückführung der verbrauchten Gase bzw. eines geeigneten Lüftungssystems), keine Risiken festgestellt.
-Es ist nicht bekannt, in welchem Umfang Distickstoffmonoxid in die Muttermilch übertritt. Daher sollte nach einer Distickstoffmonoxid-Exposition das Stillen erst nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung wieder aufgenommen werden.
- +Es ist nicht bekannt, in welchem Umfang Distickstoffmonoxid in die Muttermilch übertritt. Eine Stillunterbrechung nach einem kurzen Verabreichungszeitraum ist jedoch aufgrund der kurzen Halbwertzeit des Distickstoffmonoxids nicht notwendig. Distickstoffmonoxid kann demnach während der Stillzeit angewendet werden.
- +Fertilität
- +Tierexperimentelle Studien haben nachteilige Auswirkungen auf die Fortpflanzungsorgane und die männliche und weibliche Fertilität gezeigt (siehe Rubrik «Präklinische Daten»).
- +Ein potentielles Risiko im Zusammenhang mit einer chronischen Arbeitsplatzbelastung kann nicht ausgeschlossen werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Nach einer Narkose mit Distickstoffmonoxid darf der Patient nicht aktiv am Strassenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen; über den Zeitfaktor hat der Arzt individuell zu entscheiden. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und keinen Alkohol zu sich nehmen.
- +Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen kann Distickstoffmonoxid die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit Maschinen zu bedienen beeinträchtigen. Patienten sollten nach der Inhalation von Distickstoffmonoxid kein Fahrzeug lenken und keine Maschinen bedienen, bis sie ihre ursprüngliche Vigilanz wiedererlangt haben.
- +Die Nebenwirkungen werden nach Häufigkeit und Systemorganklasse klassifiziert. Die Häufigkeitskategorien sind folgendermassen definiert:
- +Sehr häufig (≥ 1/10),
- +Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10),
- +Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <1/100),
- +Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000),
- +Sehr selten (< 1/10.000),
- +Nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
- +Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
- +Nicht bekannt: Megaloblastische Anämie1, Leukopenie1
-Über das Auftreten einer malignen Hyperthermie unter Distickstoffmonoxid ist sehr selten (<1/10'000 Fällen) berichtet worden. Distickstoffmonoxid kann Vitamin B12 inaktivieren und dadurch die DNA-Synthese beeinträchtigen. Bei langer Anwendungsdauer besteht die Gefahr der Knochenmarksdepression und peripherer Neuropathien.
- +Nicht bekannt: Vitamin-B12-Mangel (siehe unter «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»)
-Euphorien, Träume und Phantasien werden beschrieben.
-Abhängigkeit.
- +Gelegentlich: Euphorie1, 2, Agitation1, 2
- +Selten: Angstzustände1,2, Halluzinationen1,2
- +Nicht bekannt: Abhängigkeit1, 2, 3
-Generalisierte Krampfanfälle (Häufigkeit nicht bekannt).
-Herz- und Gefässerkrankungen
-Obwohl nur eine geringe Wirkung auf den Kreislauf zu erwarten ist, kann es zur Senkung des Blutdrucks, zur Abnahme des Schlagvolumens und zur Steigerung des pulmonalvaskulären Wiederstandes kommen. Distickstoffmonoxid kann zu einer Dilatation der Hirngefässe mit nachfolgender Steigerung des intrakraniellen Druckes führen.
-Erkrankung des Gastrointestinaltrakts
-Übelkeit und Erbrechen können auftreten.
- +Gelegentlich: Vertigo1,2, Kopfschmerzen1,2
- +Nicht bekannt: Neuropathie1,2,3, Myelopathie1, Myeloneuropathie1,2,3, Subakute kombinierte Rückenmarksdegeneration1,2,3, Generalisierte Krampfanfälle
- +Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
- +Gelegentlich: Druckgefühl im Mittelohr1,2
- +Herzerkrankungen
- +Gelegentlich: Bradykardie1,2
- +Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- +Häufig: Übelkeit1,2, Erbrechen2
- +Gelegentlich: Geblähtsein1,2, erhöhtes Gasvolumen im Darm1,2
- +Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- +Häufig: Schwindel2,3, Intoxikationsgefühl2,3
- +Sehr selten: Maligne Hyperthermie1
- +1 Wenn Distickstoffmonoxid im Rahmen einer Allgemeinanästhesie angewendet wird.
- +2 Wenn Distickstoffmonoxid im Rahmen einer Analgesie angewendet wird.
- +3 Wenn Distickstoffmonoxid allein angewendet wird.
- +Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
- +Bei einem vermuteten oder bestätigten Vitamin-B12-Mangel oder bei Auftreten von Symptomen, die mit der Methioninsynthetase zusammenhängen, sollte eine Vitamin-B-Ersatztherapie gegeben werden, um das Risiko für unerwünschte Ereignisse / Symptome, die im Zusammenhang mit der Methioninsynthetase-Hemmung stehen, wie z. B. Leukopenie, megaloblastische Anämie, Myelopathie oder Neuropathie, zu minimieren (siehe Rubriken «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Als Symptome einer Überdosierung können Hypoxie, Kreislaufdepression, Agitation oder Somnolenz bis Bewusstlosigkeit auftreten.
- +Symptome einer Überdosierung von Distickstoffmonoxid sind Hypoxie, Kreislaufdepression, Agitation und Somnolenz bis Bewusstlosigkeit.
- +Nach aussergewöhnlich langer Inhalation (über mehr als 6 Stunden) wurden eine reversible neurologische Toxizität und megaloblastische Knochenmarkveränderungen beobachtet.
-Der Patient ist mit reinem Sauerstoff kontrolliert zu beatmen, gegebenenfalls sind Kreislauf-unterstützende Massnahmen erforderlich. Ein spezielles Antidot existiert nicht.
- +Falls es auf Grund einer zu hohen Distickstoffmonoxid Konzentration zu Hypoxämie kommt, sollte die Konzentration gesenkt oder die Anwendung ausgesetzt werden. Der Sauerstoffgehalt sollte erhöht und angepasst werden, bis der Patient wieder eine adäquate Sauerstoffsättigung erreicht.
- +Wenn der Patient während der Anwendung von Distickstoffmonoxid in analgetischen Konzentrationen Anzeichen einer nachlassenden Aufmerksamkeit zeigt, nicht angemessen auf eine Aufforderung reagiert oder andere Anzeichen einer ausgeprägten Sedierung zeigt, sollte die Anwendung ausgesetzt werden und der Patient Frischluft einatmen und/oder bei Bedarf zusätzlich Sauerstoff erhalten.
- +Es wird eine Überwachung mittels Pulsoximetrie empfohlen, bis der Patient das Bewusstsein wiedererlangt hat und nicht mehr hypoxisch ist. Der Patient sollte kein Distickstoffmonoxid mehr erhalten, bis er wieder bei vollem Bewusstsein ist.
-NO1AX13
-Distickstoffmonoxid ist ein farbloses Gas mit schwach süsslichem Geruch, das brandfördernd wirkt und schwerer ist als Luft.
-
- +N01AX13
-Distickstoffmonoxid hat eine dosisabhängige dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem.
-Es wirkt schwach anästhetisch, so dass es für die Anästhesie in Kombination mit anderen flüchtigen oder intravenös verabreichten Anästhetika verwendet werden muss. Aufgrund seiner geringen Löslichkeit in Blut und Fett weist es einen schwachen anästhetischen Effekt, einen raschen Wirkungseintritt sowie eine rasche Eliminierung beim Abbrechen der Verabreichung auf.
-Seine analgetische Wirkung tritt bereits bei geringer Dosis auf (tiefe Konzentration). Sie beruht auf der Heraufsetzung der Schmerzschwelle. Es dämpft die synaptische Übermittlung der nozizeptiven Botschaften und aktiviert das sympathische Nervensystem, dessen noradrenergen Neuronen bei der Schmerzempfindung eine Rolle spielen.
-Es wirkt gering amnestisch. Seine muskelentspannende Wirkung ist sehr schwach.
-Auf Ebene der Atmung wird eine Erhöhung des Rhythmus mit Abnahme des Atemzugvolumens ohne Hyperkapnie beobachtet.
-Auf Ebene des Herzens wird eine Myokarddepression beobachtet, die es bei Linksherzinsuffizienz zu berücksichtigen gilt. Es tritt eine mässige Herabsetzung der Kontraktilität auf, mit geringem Effekt auf die Linksherzbelastung. Die mässige Kreislaufdämpfung wird durch die Erhöhung des sympathischen Tonus grösstenteils kompensiert.
-Die Wirkung von Distickstoffmonoxid auf die Wahrnehmung und die kognitiven Funktionen setzt bei etwa 15 Volumen-% ein und ist klar von der Dosierung abhängig. Bei Konzentrationen über 60 bis 70 Volumen-% ist der Patient nicht mehr ansprechbar. Bei endexpiratorischen Konzentrationen von etwa 20 Volumen-% zeigen sich dosisabhängige analgetische Eigenschaften.
-Es gibt deutliche Hinweise, dass sich Distickstoffmonoxid direkt oder indirekt auf eine Reihe von Neurotransmittersystemen des Gehirns und Rückenmarks auswirkt. Einer der zentralen Wirkungsmechanismen könnte die Interaktion mit den endogenen Opioid-Rezeptorsystemen des Zentralnervensystems sein. Darüber hinaus gibt es Erkenntnisse, die die Theorie stützen, dass Distickstoffmonoxid die Freisetzung von Norepinephrin auf Ebene des Dorsalhoms des Rückenmarks fördert und einige seiner anti-anxiozeptiven Wirkungen durch spinale Inhibition entstehen. Obwohl also der Wirkungsmechanismus von Distickstoffmonoxid noch nicht vollständig geklärt ist, gibt es immer deutlichere Hinweise auf eine Wechselwirkung mit einer Reihe von Neurotransmittern.
- +Die verfügbaren Daten weisen darauf hin, dass Distickstoffmonoxid sowohl direkte als auch indirekte Wirkungen auf die Übertragung einer Reihe von Neurotransmittern im Gehirn und Rückenmark hat. Seine Wirkung auf das Endorphin-System im ZNS ist wahrscheinlich einer der zentraleren Mechanismen, der den analgetischen Wirkungen zugrunde liegt. Die Ergebnisse haben ferner gezeigt, dass Distickstoffmonoxid auch die Noradrenalin-Aktivität im Hinterhorn des Rückenmarks beeinflusst und seine analgetische Wirkung zu einem gewissen Grad auf einer Hemmung des Rückenmarks beruht.
- +Distickstoffmonoxid ist ein Gas, das stark analgetisch und schwach narkotisch wirkt. Distickstoffmonoxid hat dosisabhängige Wirkungen auf die sensorischen und kognitiven Funktionen, die bei einer Konzentration von 15% beginnen. Konzentrationen über 60 – 70% führen zur Bewusstlosigkeit. Distickstoffmonoxid hat dosisabhängige analgetische Eigenschaften, die bei expiratorischen Konzentrationen von rund 20% klinisch wahrnehmbar sind.
- +Die weiteren pharmakodynamischen Wirkungen hängen meist von der Begleitmedikation ab.
-Distickstoffmonoxid wird schnell über die Lunge resorbiert. Aufgrund seiner hohen Diffusion und geringen Löslichkeit erreicht die alveoläre Konzentration in weniger als 5 Minuten annähernd die inhalierte Konzentration.
- +Distickstoffmonoxid wird durch Inhalation angewendet. Die Resorption ist abhängig vom Druckgradienten zwischen dem inhalierten Gas und dem Blut, das durch die belüfteten alveolären Abschnitte strömt.
-Seine Verteilung erfolgt einzig in gelöster Form im Blut. In den stark durchbluteten Geweben, insbesondere im Gehirn, entspricht die Konzentration in weniger als 5 Minuten annähernd der inhalierten Konzentration.
- +Die Verteilung in den verschiedenen Körpergeweben ist abhängig von der Löslichkeit von Distickstoffmonoxid in diesen Geweben. Die geringe Löslichkeit in Blut und anderen Geweben führt rasch zu einem Gleichgewicht zwischen der ein- und der ausgeatmeten Konzentration von Distickstoffmonoxid. Distickstoffmonoxid führt zu einer raschen Sättigung des Blutes und erreicht schneller ein Gleichgewicht als andere derzeit verfügbare Inhalationsanästhetika
-Keine Angaben
- +Distickstoffmonoxid wird im menschlichen Körper nicht metabolisiert.
-Es erfährt keine Metabolisierung und wird beim normal belüfteten Patienten innert weniger Minuten über die Lunge eliminiert.
- +Distickstoffmonoxid wird unverändert ausgeatmet, wobei die Elimination von der pulmonalen Durchblutung und der alveolären Ventilation abhängig ist. Nach Beendigung der Anwendung von Distickstoffmonoxid entspricht die Eliminationszeit der Sättigungszeit. Auf Grund der geringen Löslichkeit im Blut und in anderen Geweben unterliegt Distickstoffmonoxid einer raschen Aufnahme und Elimination.
- +Geringe Mengen Distickstoffmonoxid werden über die Haut und den Darm eliminiert.
-Bisherige in-vitro-Tests mit Distickstoffmonoxid zur genetischen Toxikologie zeigen positive und negative Befunde, in-vivo-Tierstudien dagegen verliefen negativ.
-Eine 78-Wochen-Studie an Mäusen zur Kanzerogenität von Distickstoffmonoxid verlief negativ.
-Bei Ratten führte eine Studie die kombinierte Gabe von Distickstoffmonoxid und Ketamin über 3 Stunden zu einer histologische nachgewiesenen, weit erhöhten Neurotoxizität als die Gabe der jeweiligen Stoffe allein.
-In einer Fertilitätsstudie an männlichen Ratten zeigten sämtliche Tiere unter Begasung mit 20% Distickstoffmonoxid nach 14 Tagen reversible Spermatogeneseschädigungen.
- +Nichtklinische Daten zur Sicherheitspharmakologie, Genotoxizität und zum karzinogenen Potential zeigen keine anderen Risiken für den Menschen als die bereits in den klinischen Abschnitten oder weiter unten beschriebenen Risiken.
- +Neurotoxizität
- +Die kontinuierliche Exposition gegenüber 80% bis 150% Distickstoffmonoxid bei Ratten bzw. gegenüber 15% bis 50% bei Flughunden und Schweinen führte nachweislich zur Induktion einer Neuropathie. Die kombinierte Applikation von Distickstoffmonoxid mit Ketamin, Isofluran oder Sevofluran führte bei Ratten und Rhesusaffen zu einer erhöhten Neurotoxizität im Vergleich zur Verabreichung von nur einer der Substanzen. Es wurden sowohl histopathologische Veränderungen als kognitive Effekte beobachtet.
- +Reproduktionstoxizität
- +Bei Ratten wurden nach Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid teratogene Wirkungen beobachtet. Trächtige Ratten, die hohen Konzentrationen ausgesetzt waren, zeigten eine höhere Inzidenz von Fetenverlusten, ein verringertes Fetenwachstum, viszerale Missbildungen, Skelettanomalien oder makroskopische Läsionen.
- +Studien an Nagern zeigten nachteilige Auswirkungen auf die Fortpflanzungsorgane. Chronische Exposition gegenüber niedrigen Konzentrationen von Lachgas (≤1%) beeinträchtigte die Fertilität bei männlichen und weiblichen Ratten (dosisabhängiger Trend zu einem Anstieg der Resorptionen und Abnahme der Lebendgeburten). In einer Fertilitätsstudie an männlichen Ratten zeigten alle Tiere, die 0,5%igem Distickstoffmonoxid-Luft-Gemisch ausgesetzt waren, nach 30 Tagen eine reversible Fehlfunktion der Spermatogenese.
-Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
- +Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
-Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Im Originalbehältnis aufbewahren. Das Behältnis fest verschlossen halten. Vor Sonneneinstrahlung und Wärmeeinwirkung schützen. Nur an einem gut belüfteten Ort und nicht über 30 °C lagern. Ungewolltes Ausströmen von Distickstoffmonoxid in geschlossenen Räumen erhöht die Brandgefahr, es gilt Rauch- und Feuerverbot, mögliche Zündquellen sind zu beseitigen. Distickstoffmonoxid ist schwerer als Luft; bei hoher Konzentration besteht Erstickungsgefahr.
- +Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Im Originalbehältnis aufbewahren. Das Behältnis fest verschlossen halten. Vor Sonneneinstrahlung und Wärmeeinwirkung schützen. Nur an einem gut belüfteten Ort und nicht über 30°C lagern. Ungewolltes Ausströmen von Distickstoffmonoxid in geschlossenen Räumen erhöht die Brandgefahr, es gilt Rauch- und Feuerverbot, mögliche Zündquellen sind zu beseitigen. Distickstoffmonoxid ist schwerer als Luft; bei hoher Konzentration besteht Erstickungsgefahr.
-Einen spezifischen Anschluss vom Typ „G 3/8“ rechts verwenden, welcher der Norm SN 219505-9 entspricht.
- +Einen spezifischen Anschluss vom Typ «G 3/8» rechts verwenden, welcher der Norm SN 219505-9 entspricht.
-Gebindeventil nach dem Gebrauch schliessen, Druck des Druckminderers durch Offenhalten des Druchflussmessers abfallen lassen, Durchflussmesser schliessen und danach die Verstellschraube des Druckminderers lösen (nicht bei integrierten Druckminderern).
- +Gebindeventil nach dem Gebrauch schliessen, Druck des Druckminderers durch Offenhalten des Durchflussmessers abfallen lassen, Durchflussmesser schliessen und danach die Verstellschraube des Druckminderers lösen (nicht bei integrierten Druckminderern).
-Bündel-Druckgasflasche 480 Litermit einem Inhalt von 360 kg (entspricht 194,8 m3 gasförmiges N2O; 1 bar, 15°C) [B]
- +Bündel-Druckgasflasche 480 Liter mit einem Inhalt von 360 kg (entspricht 194,8 m3 gasförmiges N2O; 1 bar, 15°C) [B]
-Messer Schweiz AG
-Seonerstrasse 75
-5600 Lenzburg
- +Messer Schweiz AG, 5600 Lenzburg
-Dezember 2021
- +August 2023
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