27 Änderungen an Fachinfo 18F-Fluorocholine ZRP |
- +Nicht onkologische Diagnostik
- +·Lokalisierung von Hyperplasie der Epithelkörperchen bei Hyperparathyreoidismus
-Für Erwachsene (70 kg Körpergewicht) wird eine Radioaktivitätsdosis bis 210 MBq (3 MBq/kg Körpergewicht) als intravenöse Injektion empfohlen (dies entspricht dem diagnostischen Referenzwert (DRW) wie er in der BAG Weisung L-08-01 vom 30.01.2006 veröffentlicht wurde). Die meisten wissenschaftlichen Studien mit 18F-Fluorocholin wurden mit einer Dosierung von 3-4 MBq/kg Körpergewicht durch-geführt.
- +Für Erwachsene (70 kg Körpergewicht) wird eine Radioaktivitätsdosis bis 210 MBq (3 MBq/kg Körpergewicht) als intravenöse Injektion empfohlen (dies entspricht dem diagnostischen Referenzwert (DRW) wie er in der BAG Weisung L-08-01 vom 16.05.2014 veröffentlicht wurde). Die meisten wissenschaftlichen Studien mit 18F-Fluorocholin wurden mit einer Dosierung von 3-4 MBq/kg Körpergewicht durchgeführt.
- +Nieren- und Leberinsuffizienz
- +Da mit einer erhöhten Strahlenexposition bei diesen Patienten zu rechnen ist, muss die zu verabreichende Aktivität mit besonderer Sorgfalt berücksichtigt werden.
- +Die Pharmakokinetik von 18F-Fluorocholine bei Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen wurde nicht untersucht.
- +Pädiatrische Population
- +Es existieren keine klinischen Daten zur Sicherheit und diagnostischen Wirksamkeit von 18F-Fluorocholine bei Patienten unter 18 Jahren. 18F-Fluorocholin ist daher für die Anwendung an Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.
- +
-Um die Strahlenexposition der Blase zu vermindern, ist eine adäquate Hydratation des Patienten anzustreben. Hierzu sollten vor der Untersuchung mindestens 250 mL Wasser verabreicht werden, und der Patient ist aufzufordern, unmittelbar im Anschluss an die PET-Untersuchung (innerhalb einer Stunde nach der Injektion) und in den folgenden Stunden öfter die Blase zu entleeren. Aus Gründen des Strahlungsschutzes für sich und seine Umgebung sollte der Patient in den ersten 12 h nach der Untersuchung die aufgesuchten Toiletten nach Benutzung gut spülen und mit Urin oder Faeces verschmutzte Wäsche separat reinigen.
- +Um die Strahlenexposition der Blase zu vermindern, ist eine adäquate Hydratation des Patienten anzustreben. Hierzu sollten vor der Untersuchung mindestens 250 mL Wasser verabreicht werden, und der Patient ist aufzufordern, unmittelbar im Anschluss an die PET-Untersuchung (innerhalb einer Stunde nach der Injektion) und in den folgenden Stunden öfter die Blase zu entleeren.
- +Bei Hyperparathyreoidismus werden üblicherweise einmalige Aufnahmen von Schädelbasis bis Herzbasis ca. 50- 90 min. nach Injektion durchgeführt.
- +Bei Hyperparathyreoidismus sind fokale pathologische Mehranreicherungen in vergrössertem Nebenschilddrüsengwebe zu erwarten. Das Nebenschilddrüsengewebe kann othotop um die Schilddrüse, weniger häufig auch ektop im Hals oder Mediastinum gelegen sein.
-Die absorbierten Organdosen für erwachsene männliche Patienten nach intravenöser Administration von 18F-Fluorocholin wurden mit OLINDA Software anhand von Organbiodistributionsdaten aus der Literatur berechnet (De Grado et al. J Nucl Med 2002:43(1) 92-96). Eine Abschätzung der Aktivitätsaufnahme in Magen und Dickdarm, die in den Literaturdaten nicht enthalten ist, wurde nachträglich anhand von zusätzlicher Patienten-PET-Bildern gemacht. Die absorbierten Organdosen für weitere, in OLINDA aufgelisteten Zielorgane, welche nicht in der obengenannten Publikation erwähnt sind, wurden von der Software auf der Basis „rest of body“ hochgerechnet und deren Beitrag zur Effektive Dosis berücksichtigt. Die Nieren sind die Dosis-kritischen Organe. Zur Berechnung der effektiven Dosis wurden die Gewebe- und Organ-Wichtungsfaktoren nach ICRP 60 sowie nach ICRP 103 berücksichtig, wobei konservativ auf 0.025 mSv/MBq aufgerundet wurde. Die Werte sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
- Organ Absorbierte Dosis / verabreichte Aktivität (mGy/MBq) männliche Erwachsen
- Myokard 0.017
- Milz 0.046
- Dünndarm 0.018
- Schilddrüse 0.012
- Lunge 0.012
- Leber 0.050
- Nieren 0.148
- Knochen 0.022
- Muskulatur 0.010
- Rotes Knochenmark 0.018
- Hoden 0.008
- Harnblasenwand 0.100
- Magen 0.014
- Dickdarm 0.009
- Nebennieren 0.015
- Hirn 0.004
- Gallenblase 0.016
- Pankreas 0.014
- Haut 0.004
- Thymus 0.006
- Effektive Dosis / verabreichte Aktivität (mSv/MBq): nach ICRP 60 nach ICRP 103 0.025 0.025
- +Die nachfolgend aufgeführten Daten stammen aus der Publikation 128 der ICRP (International Commission on Radiological Protection) (Radiation Dose to Patients from Radiopharmaceuticals, SAGE Publications, 2015):
- +Absorbierte Dosis pro verabreichte Aktivitätseinheit (mGy/MBq)
- +Organ Erwachsene 15 Jahre 10 Jahre 5 Jahre 1 Jahr
- +
- +Nebenniere 0.020 0.024 0.038 0.059 0.1
- +Knochenoberfläche 0.012 0.015 0.023 0.037 0.07
- +Gehirn 0.0087 0.011 0.018 0.03 0.056
- +Brust 0.009 0.011 0.018 0.028 0.054
- +Gallenblase 0.021 0.025 0.035 0.054 0.1
- +Gastrointestinal Trakt
- +Magen 0.013 0.016 0.025 0.04 0.076
- +Dünndarm 0.013 0.017 0.027 0.042 0.077
- +Kolon 0.013 0.016 0.026 0.04 0.072
- +Obere Teil des Dickdarms 0.014 0.017 0.027 0.043 0.078
- +Untere Teil des Dickdarms 0.012 0.015 0.024 0.037 0.064
- +Herz 0.02 0.026 0.041 0.063 0.11
- +Nieren 0.097 0.12 0.16 0.24 0.43
- +Leber 0.061 0.08 0.12 0.18 0.33
- +Lungen 0.017 0.022 0.035 0.056 0.11
- +Muskeln 0.011 0.013 0.021 0.033 0.061
- +Oesophagus 0.011 0.014 0.021 0.033 0.062
- +Ovarien 0.013 0.016 0.026 0.04 0.072
- +Pankreas 0.017 0.022 0.034 0.052 0.093
- +Rotes Knochenmark 0.013 0.016 0.024 0.036 0.066
- +Haut 0.008 0.0098 0.016 0.025 0.049
- +Milz 0.036 0.05 0.077 0.12 0.22
- +Hoden 0.0098 0.013 0.02 0.031 0.057
- +Thymus 0.011 0.014 0.021 0.033 0.062
- +Schilddrüse 0.011 0.014 0.022 0.037 0.07
- +Harnblasenwand 0.059 0.075 0.11 0.16 0.22
- +Uterus 0.015 0.018 0.029 0.044 0.076
- +Andere Organe 0.011 0.014 0.021 0.034 0.062
- +Effektive Dosis / verabreichte Aktivität (mSv/MBq): nach ICRP 128 0.020 0.024 0.037 0.057 0.100
-Die effektive Strahlendosis bei der Verabreichung einer Aktivität von 210 MBq beträgt bei erwachsenen Männern ungefähr 5.2 mSv. Zu den am meisten exponierten Organen gehören die Niere (ungefähr 31 mGy) und die Harnblasenwand (ungefähr 21 mGy) woraus sich die Notwendigkeit häufiger Entleerungen erkennen lässt.
- +Die effektive Strahlendosis bei der Verabreichung einer Aktivität von 210 MBq beträgt bei erwachsenen Männern ungefähr 4.2 mSv. Zu den am meisten exponierten Organen gehören die Niere (20.37 mGy), die Leber (12.81 mGy), die Milz (7.56 mGy) und die Harnblasenwand (12.39 mGy) woraus sich die Notwendigkeit häufiger Entleerungen erkennen lässt.
- +- Schwangerschaft
- +
-Untersuchungen sind nur dann durchzuführen, wenn der Nutzen der Untersuchung das mit der Strahlenexposition verbundene Risiko übersteigt. 18F-Fluorocholin ist für die Anwendung an Kindern und Jugendlichen nicht zugelassen (vgl. Indikationen).
- +Untersuchungen sind nur dann durchzuführen, wenn der Nutzen der Untersuchung das mit der Strahlenexposition verbundene Risiko übersteigt.
- +- 18F-Fluorocholin ZRP ist für die Anwendung an Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen (vgl. Indikationen).
- +- Bei Patienten mit Nieren und Leberfunktionsstörung ist eine sorgfältige Abwägung des Nutzen/Risiko Verhältnisses erforderlich, da die Strahlenexposition erhöht sein kann.
- +
-Nicht zu treffen.
- +Es liegen keine Erkenntnisse über die Anwendung von 18F-Fluorocholine ZRP während der Schwangerschaft vor. Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition der Feten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten, falls eine Behandlung notwendig ist, bis zu 2 Wochen danach eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Vor der Verabreichung von 18F-Fluorocholine ZRP muss eine Schwangerschaft mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
- +Bei einer stillenden Mutter ist zu prüfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist. Falls eine Anwendung erforderlich ist, sollte das Stillen nach der Verabreichung für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden.
-Wie im Falle anderer Injektionspräparate können allergische Reaktionen und anaphylaktische Erscheinungen nicht ausge¬schlossen werden.
- +Wie im Falle anderer Injektionspräparate können allergische Reaktionen und anaphylaktische Erscheinungen nicht ausgeschlossen werden.
-Die Aktivität muss vor jeder intravenösen Anwendung zur Bestimmung der Dosierung gemessen werden. Eine Überdosierung im pharmakologischen Sinn ist bei den zur Diagnose eingesetzten Dosierungen nicht zu erwarten. Bei Überdosierungen der Radioaktivität sollte die Strahlenexposition durch den Harnfluss fördernde Massnahmen (forcierte Diurese) und häufige Blasen¬entleerung reduziert werden.
- +Die Aktivität muss vor jeder intravenösen Anwendung zur Bestimmung der Dosierung gemessen werden. Eine Überdosierung im pharmakologischen Sinn ist bei den zur Diagnose eingesetzten Dosierungen nicht zu erwarten. Bei Überdosierungen der Radioaktivität sollte die Strahlenexposition durch den Harnfluss fördernde Massnahmen (forcierte Diurese) und häufige Blasenentleerung reduziert werden.
-Pharmakotherapeutische Gruppe: Radiodiagnostika (ATC-Code : V09).
-18F-Fluorocholin ist ein Cholin-Analogon und ein Präkursor für die Biosynthese von Phospholipiden bei dem ein Wasserstoffatom im Molekül durch ein Fluoratom (18F) ersetzt wurde. 18F-Fluorocholin gelant über einen Transporter in der Zellmembran in den Intrazellulärraum wo es durch das Enzym Cholinkinase (CK) phosphoryliert wird. Das entstandene Phosphorylcholin wird an-schliessend in Cytidin-Diphosphocholin (CDP-Cholin) umgewandelt welches einen essentiellen Baustein für die Synthese von Zell-membran-Phospholipiden (Phosphatidylcholin) darstellt. Die erhöhte Aktivität der CK in malignen Zellen erklärt die Anreicherung von 18F-Fluorocholin in Tumorherden. In der ersten Stunde nach intravenöser Verabreichung beziehungsweise in der, für die PET-Bildgebung relevanten Zeitspanne überwiegt der phosphorylierte Metabolit von 18F-Fluorocholin. Es wird angenommen, dass dieser aufgrund der praktisch fehlenden Auswaschung aus dem Gewebe den Intrazellulär-raum nicht verlassen kann.
- +Pharmakotherapeutische Gruppe: Radiodiagnostika (ATC-Code: V09).
- +18F-Fluorocholin ist ein Cholin-Analogon und ein Präkursor für die Biosynthese von Phospholipiden bei dem ein Wasserstoffatom im Molekül durch ein Fluoratom (18F) ersetzt wurde. 18F-Fluorocholin gelant über einen Transporter in der Zellmembran in den Intrazellulärraum wo es durch das Enzym Cholinkinase (CK) phosphoryliert wird. Das entstandene Phosphorylcholin wird anschliessend in Cytidin-Diphosphocholin (CDP-Cholin) umgewandelt welches einen essentiellen Baustein für die Synthese von Zell-membran-Phospholipiden (Phosphatidylcholin) darstellt. Die erhöhte Aktivität der CK in malignen Zellen erklärt die Anreicherung von 18F-Fluorocholin in Tumorherden. In der ersten Stunde nach intravenöser Verabreichung beziehungsweise in der, für die PET-Bildgebung relevanten Zeitspanne überwiegt der phosphorylierte Metabolit von 18F-Fluorocholin. Es wird angenommen, dass dieser aufgrund der praktisch fehlenden Auswaschung aus dem Gewebe den Intrazellulär-raum nicht verlassen kann.
-Die Pharmakokinetik setzt sich im Wesentlichen aus drei Komponenten zusammen: Zwei rasch verlaufenden, exponentiellen Komponenten welche 3 Minuten nach Applikation weitgehend abgeschlossen sind und über 93% der maximalen Radioaktivitätskonzentration repräsentieren. Auf diese folgt eine konstante Komponente. Nach intra-venöser Injektion von 18F-Fluorocholin verschwindet der grösste Teil des verabreichten Radiopharmakons innerhalb der ersten fünf Minuten aus dem Blutstrom. Die Radioaktivitätskonzentration von 18F in der Leber steigt in den ersten 10 Minuten nach Injektion rasch an, danach nur noch langsam. Die Organe mit der stärksten Anreicherung sind die Nieren gefolgt von der Leber und der Milz.
- +Die Pharmakokinetik setzt sich im Wesentlichen aus drei Komponenten zusammen: Zwei rasch verlaufenden, exponentiellen Komponenten welche 3 Minuten nach Applikation weitgehend abgeschlossen sind und über 93% der maximalen Radioaktivitätskonzentration repräsentieren. Auf diese folgt eine konstante Komponente. Nach intravenöser Injektion von 18F-Fluorocholin verschwindet der grösste Teil des verabreichten Radiopharmakons innerhalb der ersten fünf Minuten aus dem Blutstrom. Die Radioaktivitätskonzentration von 18F in der Leber steigt in den ersten 10 Minuten nach Injektion rasch an, danach nur noch langsam. Die Organe mit der stärksten Anreicherung sind die Nieren gefolgt von der Leber und der Milz.
-Die Anwendung radioaktiver Stoffe an Menschen ist durch die Strahlenschutzverordnung gesetzlich geregelt. Für den Umgang mit den radioaktiven Stoffen ist eine Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheitswesen erforderlich. Beim Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie der Beseitigung aller anfallenden radioaktiven Abfälle sind die Schutzvorkehrungen der oben erwähnten Verordnung zu beachten, um jede unnötige Strahlenbelastung von Patienten und Personal zu vermeiden. Die nicht verbrauchten radioaktiven Lösungen und die mit diesen kontaminierten Gegenstände müssen, bis zum Abklingen der Aktivität auf die Freigrenze des Radionuklids, in einem für diese Zwecke eingerichteten Abklingraum aufbewahrt werden. Die Strahlenschutzverordnung (StSV, SR 814.501) ist zu beachten.
- +Die Anwendung radioaktiver Stoffe an Menschen ist durch die Strahlenschutzverordnung gesetzlich geregelt. Für den Umgang mit den radioaktiven Stoffen ist eine Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheitswesen erforderlich. Beim Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie der Beseitigung aller anfallenden radioaktiven Abfälle sind die Schutzvorkehrungen der oben erwähnten Verordnung zu beachten, um jede unnötige Strahlenbelastung von Patienten und Personal zu vermeiden. Die nicht verbrauchten radioaktiven Lösungen und die mit diesen kontaminierten Gegenstände müssen, bis zum Abklingen der Aktivität auf die Freigrenze des Radionuklids, in einem für diese Zwecke eingerichteten Abklingraum aufbewahrt werden. Die Strahlenschutzverordnung ist zu beachten.
-Zentrum für Radiopharmazie, Universitätsspital Zürich
- +Universitätsspital Zürich, Zentrum für Radiopharmazie
-September 2013
- +Februar 2018
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