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Fachinformation zu Varilrix:GlaxoSmithKline AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J07BK01
Varilrix ist ein Lyophilisat des abgeschwächten Varicella-zoster-Virus, Stamm OKA, hergestellt durch Vermehrung des Virus auf humanen, diploiden Zellkulturen (MRC-5). Varilrix erfüllt die Anforderungen der WHO für biologische Substanzen und für Varizellen-Impfstoffe.
Wirkungsmechanismus
Varilrix produziert eine abgeschwächte, klinisch inapparente Varizellen-Infektion in empfänglichen Personen.
Beschränkte publizierte Daten deuten auf eine gewisse Schutzwirkung bei Patienten hin, die kurz (innerhalb von 3-5 Tagen) nach dem Kontakt mit dem natürlichen Varizellenvirus den Impfstoff erhalten. Ein Schutz vor einer Varizellen-Infektion jeglichen Schweregrades konnte nicht gezeigt werden. Jedoch war das Risiko einer mittelschweren bis schweren Varizellenerkrankung (definiert nach Anzahl der Hautläsionen [> 50 bzw. > 100]) nach der Impfung niedriger.
Antikörper im Blut gelten als Nachweis für den Impfschutz, es gibt jedoch keinen etablierten serologischen Schwellenwert für den Schutz gegen eine Varizellenerkrankung.
Pharmakodynamik
Klinische Wirksamkeit
Gesunde Personen
Die Wirksamkeit der Oka-Varizellenimpfstoffe von GlaxoSmithKline (1 Dosis Varilrix bzw. 2 Dosen tetravalenter Masern-Mumps-Röteln-Varizellenimpfstoff Priorix-Tetra im Abstand von 42 Tagen) wurde in der grossen, in mehreren Ländern durchgeführten, verumkontrollierten klinischen Studie OKA-H-179 (Follow-up OKAH-182 EXT 179:Y4-Y6-Y8-Y10) im Vergleich zu 2 Dosen Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff ohne Varizellenkomponente im Abstand von 42 Tagen untersucht. Dabei wurden verschiedene Wirksamkeitskriterien zur Diagnose einer manifesten Varizelleninfektion verwendet. In der Phase A (Impfung im Alter von 12-24 Monaten) nahmen 5803 Kinder teil. In den Langzeit Follow-up Phase B wurden 4580 Kinder eingeschlossen. 3298 Kinder (56,8%) schlossen die Studie OKAH-182 EXT 179:Y4-Y6-Y8-Y10 vollständig über 10 Jahre ab. Es gab für Phase B der Studie keine statistische Hypothese sondern nur deskriptive Beschreibungen. Die primäre Diagnose beruhte auf der Meldung einer Varizella artigen Erkrankung durch die Eltern, welche im Falle einer geplanten Bestätigung durch den Investigator mittels PCR weiter untersucht wurde. Telefonische Kontakte fanden alle 6 Monate statt. Es fand zuerst eine Beurteilung der aufgetretenen klinisch vermuteten Varizelleninfektionen durch den Prüfarzt statt. Vermutete Varizellenfälle wurden dann durch ein Expertenpanel weiter beurteilt. Ausserdem wurde ein direkter Virusnachweis durch PCR (Polymerasekettenreaktion) durchgeführt und es fand eine anamnestische Abklärung einer möglichen Windpockenexposition statt.
Bei der ersten Analyse (bestätigte Varizellenfälle) war ein definitiver Virusnachweis in der PCR und/oder eine sichere Exposition gegenüber Varizellen Bedingung für die Beurteilung des Impferfolgs gegen Varizellenerkrankungen aller Schweregrade und gegen mässiggradige bis schwere Varizellenerkrankungen. In einer zweiten weniger strengen Analyse (klinische Varizellenfälle) wurden für die Beurteilung des Impferfolgs alle bestätigten Varizellenfälle aber auch alle Varizellenfälle, die vom Expertenpanel identifiziert wurden, unabhängig von einer Bestätigung durch PCR oder Expositionsanamnese, berücksichtigt.
Die Wirksamkeit des Impfstoffs im Hinblick auf die Prävention bestätigter Varizellenfälle aller Schweregrade sowie mässiger bis schwerer bestätigter Varizellenfälle wurde nach einem Hauptbeobachtungszeitraum von 2 Jahren mit geimpften 5803 Kindern (mediane Dauer: 3,2 Jahre) belegt. In den Langzeit-Nachbeobachtungsphasen von 6 Jahren (mediane Dauer: 6,4 Jahre) und 10 Jahren (mediane Dauer: 9,8 Jahre, 3298 Kinder mit vollständiger Teilnahme in allen 3 Armen) derselben Studie OKAH-182 EXT 179:Y4-Y6-Y8-Y10 wurde eine anhaltende Wirksamkeit beobachtet. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Gruppe

Zeitpunkt

Wirksamkeit gegen bestätigte Varizellenerkrankungen aller Schweregrade

Wirksamkeit gegen mässiggradige bis schwere, bestätigte Varizellenerkrankungen

Monovalenter Varizellen (OKA)-Impfstoff (Varilrix)
(1 Dosis)
N=2'487

Jahr 2

65,4%
(97,5% KI: 57,2;72,1)

90,7%
(97,5% KI: 85,9;93,9)

Jahr 6(1)

67,0%
(95% KI: 61,8;71,4)

90,3%
(95% KI: 86,9;92,8)

Jahr 10(1)

67,2%
(95% KI: 62,3;71,5)

89,5%
(95% KI: 86,1;92,1)

Kombinierter Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (OKA) (Priorix-Tetra)
(2 Dosen)
N=2'489

Jahr 2

94,9%
(97,5% KI: 92,4;96,6)

99,5%
(97,5% KI: 97,5;99,9)

Jahr 6(1)

95,0%
(95% KI: 93,6;96,2)

99,0%
(95% KI: 97,7;99,6)

Jahr 10(1)

95,4%
(95% KI: 94,0;96,4)

99,1%
(95% KI: 97,9;99,6)

N=Anzahl Probanden, die in die Studie eingeschlossen und geimpft wurden. Der Follow-up über 10 Jahre wurde bei insgesamt 3298 Kindern in allen 3 Armen zusammen (Priorix-Tetra, Varilrix, Priorix) durchgeführt.
(1) Deskriptive Analyse
In der nachfolgenden Tabelle sind die Wirksamkeitsdaten, bezogen auf klinische Varizellenfälle aller Schweregrade sowie auf mässige bis schwere klinische Varizellenfälle nach einem Hauptbeobachtungszeitraum von 2 Jahren sowie nach den Nachbeobachtungsphasen von 6 Jahren und 10 Jahren dargestellt.

Gruppe

Zeitpunkt

Wirksamkeit gegen klinische Varizellenerkrankungen aller Schweregrade

Wirksamkeit gegen mässiggradige bis schwere klinische Varizellenerkrankungen

Monovalenter Varizellen (OKA)-Impfstoff (Varilrix)
(1 Dosis)
N=2'266

Jahr 2

64,6%
(95% KI: 57,5;70,5)

90,2%
(95%KI: 85,9;93,1)

Jahr 6(1)

66,2%
(95% KI: 61,0;70,7)

89,8%
(95%KI: 86,4;92,4)

Jahr 10(1)

66,3%
(95% KI: 61,4;70,6)

89,0%
(95% CI: 85,5;91,6)

Kombinierter Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (OKA) (Priorix-Tetra)
(2 Dosen)
N=2'279

Jahr 2

92,5%
(95% KI: 89,9;94,4)

99,3%
(95% KI: 94,7;99,8)

Jahr 6(1)

93,4%
(95% KI: 91,7;94,7)

98,7%
(95%KI: 97,4;99,4)

Jahr 10(1)

93,6%
(95% KI: 92,1;94.9)

98,5%
(95% KI: 97,1;99,2)

N=Anzahl Probanden, die in jede Gruppe eingeschlossen wurden. Der Follow-up über 10 Jahre wurde bei insgesamt 3298 Kindern in allen 3 Armen zusammen (Priorix-Tetra, Varilrix, Priorix) durchgeführt.
(1) Deskriptive Analyse
Die Mehrheit der geimpften Personen in klinischen Studien war nach einer Exposition mit dem Varicella-Wildtyp-Virus entweder komplett vor klinischen Varizellen geschützt oder erkrankte an einer milden Form der Krankheit (z.B. geringe Anzahl an Vesikeln, kein Fieber). Die Effektivität einer Dosis Varilrix bzw. 2 Dosen MMR-Varizellen Kombinationsimpfstoff lag bei 20%-92% gegen Varizellenerkrankungen aller Art und bei 86%-100% gegen mässiggradige oder schwere Erkrankungen.
Es liegen keine hinreichenden Daten vor, um die Schutzrate in Bezug auf Komplikationen der Varizellen-Infektion, z.B. Enzephalitis, Hepatitis oder Pneumonie, bestimmen zu können.
Die Wirksamkeitsdaten während der breiten Anwendung aus der Beobachtung in verschiedenen Zusammenhängen (epidemische Ausbrüche, Fall-Kontroll-Studien, Beobachtungsstudien, Datenbanken, Modelle) deuten darauf hin, dass die Verabreichung von zwei Dosen des Impfstoffes im Vergleich zu einer Dosis zu einer höheren Schutzrate und einer Abnahme der Varizellen-Durchbruchserkrankungen führt.
In einer in Uruguay durchgeführten Studie betrug die Abnahme der Spitalaufenthalte bzw. der ambulanten Arztbesuche bei Kindern nach der Verabreichung einer Dosis Varilrix insgesamt 81% bzw. 87%.
Immunantwort nach subkutaner Verabreichung
Gesunde Personen
Bei Kindern von 11 bis 21 Monaten betrug die Serokonversionsrate gemessen mit dem Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA) (50 mIU/mL) 6 Wochen nach der ersten Impfung 89,6% und 6 Wochen nach der zweiten Impfung 100%.
Bei Kindern im Alter von 9 Monaten bis 12 Jahren betrug 6 Wochen nach der ersten Impfung die durchschnittliche Serokonversionsrate, gemessen mit Immunofluoreszenz Assay (IFA), mehr als 98%.
Die Serokonversionsrate gemessen mit IFA bei Jugendlichen von 13 Jahren und darüber betrug 6 Wochen nach der 2. Dosis 100%. Ein Jahr nach der Impfung waren alle getesteten Jugendlichen noch seropositiv.
Personen mit einem hohen Risiko für schwer verlaufende Varizellen
Bei Personen mit einem hohen Risiko für schwer verlaufende Varizellen wurde eine durchschnittliche Serokonversionsrate von 80% erreicht, wobei diese bei Leukämiepatienten etwa 90% betrug. Nach der Immunisierung können periodische Messungen der Varizellen-Antikörper angezeigt sein, um diejenigen Patienten zu erkennen, die von einer erneuten Immunisierung profitieren können.
In einer Studie war die Inzidenz von Herpes zoster bei immunsupprimierten Leukämiepatienten tiefer als bei natürlich infizierten Leukämiepatienten.
Bei stark immunsupprimierten Patienten sind nach der Impfung mit Varilrix klinisch bedeutsame Varizellen-Infektionen aufgetreten und es konnten Impfstoffviren aus den Bläschen isoliert werden.
Impfantwort nach intramuskulärer Verabreichung
Die Immunogenität von intramuskulär verabreichtem Varilrix basiert auf den Daten einer Vergleichsstudie, in der gesunde Kinder im Alter von 11 bis 21 Monaten entweder subkutan oder intramuskulär den Kombinationsimpfstoff von GSK gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (mit demselben Varizellenstamm wie in Varilrix) erhielten. Für beide Verabreichungswege wurde in der Per Protokoll Population bei Ausschluss von vorbestehend Varizella seropositiven Kindern (n=258) eine vergleichbare Immunogenität 6 Wochen nach der 2. Dosis nachgewiesen.
Klinische Wirksamkeit
Siehe unter «Pharmakodynamik».

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