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Fachinformation zu Néo-Mercazole®:Advanz Pharma Specialty Medicine Switzerland GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Néo-Mercazole sollte erst nach laborseitiger Bestätigung der Hyperthyreose verabreicht werden.
Die durch Jod induzierten Hyperthyreosen stellen keine Indikation für Néo-Mercazole dar.
Eine serielle Überwachung der Schilddrüsenfunktion ist zu empfehlen, wobei die Dosierung zur Aufrechterhaltung der Euthyreose entsprechend anzupassen ist.
Patienten, welche die Anweisungen nicht befolgen oder nicht regelmässig kontrolliert werden können, sollten nicht mit Néo-Mercazole behandelt werden.
Hämatotoxizität
Eine Behandlung mit Néo-Mercazole ist mit dem Risiko einer Hemmung der Hämatopoese (Leukopenie, Granulozytopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie, Thrombozytopenie) verbunden. Eine Agranulozytose oder eine aplastische Anämie (Panzytopenie) kann sich innerhalb von wenigen Stunden bis wenigen Tagen entwickeln, über Fälle mit letalem Ausgang wurde berichtet.
Daher muss, insbesondere bei Dosen von mehr als 40 mg/Tag und bei Patienten über 40 Jahren und innerhalb der ersten 2 Behandlungsmonate, das Blutbild vor der Therapie sowie einmal wöchentlich während der ersten sechs Behandlungswochen überprüft werden. Das Auftreten einer Agranulozytose oder einer aplastischen Anämie erfordert einen sofortigen Abbruch der Behandlung und gegebenenfalls die Einleitung einer geeigneten Therapie.
Da eine frühzeitige Behandlung der Agranulozytose für die Prognose entscheidend ist, müssen alle Patienten ausdrücklich darauf hingewiesen werden, bei Auftreten von Fieber, Unwohlsein, Hämatomen, Blutungen, Aphthen / Stomatitis, Halsschmerzen oder anderen Infektionszeichen (z.B. Furunkulose) das Arzneimittel abzusetzen und sofort einen Arzt, bzw. eine Ärztin zu konsultieren. In solchen Fällen, insbesondere, wenn klinische Zeichen einer Infektion bestehen, ist das Blutbild zu kontrollieren. Bei frühzeitigem Absetzen des Arzneimittels ist die Entwicklung einer Knochenmarkdepression reversibel.
Bei verwirrten Patienten oder Patienten mit Gedächtnisstörungen ist regelmässig ein grosses Blutbild durchzuführen.
Bei älteren Patienten kann das Risiko, an den Folgen hämatologischer Veränderungen zu versterben, erhöht sein. Daher ist in dieser Altersgruppe eine besonders strenge Beachtung der Kontraindikationen und Warnhinweise geboten.
In seltenen Fälle wurde auch über eine hämolytische Anämie berichtet.
Hepatotoxizität
Eine Behandlung mit Néo-Mercazole ist mit dem Risiko einer Leberschädigung verbunden. Bei Auftreten jeglicher Zeichen einer Leberfunktionsstörung (Oberbauchschmerzen, Anorexie, generalisierter Pruritus) muss das Arzneimittel abgesetzt und ein Leberfunktionstest durchgeführt werden. Patienten, die mit Néo-Mercazole behandelt werden, müssen darüber informiert werden, dass sie beim Auftreten entsprechender Symptome so rasch wie möglich den Arzt/die Ärztin informieren müssen. Frühzeitiges Absetzen des Arzneimittels erhöht die Chance einer vollständigen Erholung.
Carbimazol-tabletten sind bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz mit Vorsicht anzuwenden. Wird eine abnorme Leberfunktion festgestellt, ist die Behandlung abzusetzen. Durch die Leberfunktionsstörung kann sich die Halbwertszeit verlängern.
Immunologische Effekte
Bei Patienten unter thyreostatischer Therapie wurde über das Auftreten ANCA-positiver Vaskulitiden berichtet (ANCA = antineutrophile cytoplasmatische Antikörper). Derartige Fälle wurden überwiegend unter Propylthiouracil beschrieben, auch unter Carbimazol liegen jedoch entsprechende Meldungen vor. Die Manifestation dieser Vaskulitis erfolgte in unterschiedlichen Organen, insbesondere Haut (z.B. nekrotisierende Purpura), Gelenken, Nieren (bis hin zum akuten Nierenversagen) und Lunge, und kann mit Fieber einhergehen. Auch über Manifestationen an der Leber und in der Muskulatur (im Sinne einer Myositis) wurde berichtet.
Im Falle des Auftretens entsprechender Symptome sollte eine immunologische Abklärung erfolgen. Ggf. muss das Arzneimittel abgesetzt werden. Im Allgemeinen sind die Symptome nach Absetzen der Therapie reversibel. Es wurde aber auch über Fälle einer persistierenden dialysepflichtigen Niereninsuffizienz berichtet.
Weitere Vorsichtsmassnahmen
Schilddrüsenhormone können die Verfügbarkeit von Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren verändern und dadurch die Wirkung oraler Antikoagulantia reduzieren. Da initial hyperthyreote Patienten unter Behandlung mit Carbimazol euthyreot werden, ist die Blutgerinnung sorgfältig zu überwachen, insbesonders vor chirurgischen Eingriffen.
Carbimazol selbst kann in seltenen Fällen zu einer Hypothrombinämie führen, was das Risiko für hämorrhagische Ereignisse erhöhen kann. Daher sollte während der Behandlung und insbesondere vor jeglichen operativen Eingriffen die Thromboplastinzeit kontrolliert werden.
Vorsicht ist angezeigt bei Patienten mit intrathorakaler Struma, welche sich bei Behandlung mit Néo-Mercazole vergrössern kann. Tracheale Obstruktion kann wegen intrathorakaler Struma auftreten.
Nimmt das Strumavolumen zu, sollte die Dosis von Néo-Mercazole nicht erhöht werden, da eine solche Vergrösserung eher bei Überdosierung des Präparates auftritt.
Während der Verabreichung von Radiojod ist Carbimazol zur Vermeidung einer thyreotoxischen Krise vorübergehend abzusetzen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Thyreostatika zusammen mit Theophyllin können die Serumkonzentrationen von Theophyllin erhöht sein, mit dem Risiko einer entsprechenden Toxizität. Die Theophyllindosis muss daher ggf. reduziert werden.
Es liegen Berichte nach der Markteinführung über akute Pankreatitis bei Patienten vor, die Carbimazol oder dessen aktiven Metaboliten Thiamazol erhalten hatten. Im Falle einer akuten Pankreatitis ist Carbimazol unverzüglich abzusetzen. Carbimazol darf nicht an Patienten mit einer anamnestisch bekannten akuten Pankreatitis in Folge der Behandlung mit Carbimazol oder seinem aktiven Metaboliten Thiamazol verabreicht werden. Eine erneute Exposition kann zu einem Wiederauftreten einer akuten Pankreatitis mit einer verkürzten Zeit bis zum Krankheitsbeginn führen.
Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung eine wirksame Methode der Kontrazeption anwenden. Die Anwendung von Carbimazol bei schwangeren Frauen darf nur nach einer strengen individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Wird Carbimazol während der Schwangerschaft angewendet, ist stets die niedrigste wirksame Dosis ohne zusätzliche Gabe von weiteren Thyroidhormonen zu verabreichen. Eine engmaschige Überwachung der Mutter sowie des Fötus bzw. Neugeborenen ist erforderlich.
Es besteht das Risiko einer Kreuzallergie zwischen Carbimazol, dem aktiven Metabolit Thiamazol und Propylthiouracil.
Patienten mit seltener, vererbter Galaktoseintoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Néo-Mercazole nicht anwenden, da Néo-Mercazole Lactose enthält.

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