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Fachinformation zu Velbe®:Spirig HealthCare AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

TÖDLICH BEI VERSEHENTLICHER INTRATHEKALER ANWENDUNG – NUR INTRAVENÖS APPLIZIEREN!
Vinblastin Sulfat ist hochtoxisch mit einem geringen therapeutischen Index.
Velbe führt zu einer Knochenmarksdepression. Insbesondere bei vorgeschädigtem Knochenmark ist mit ausgeprägten Effekten auf Leukozyten zu rechnen. Bei einem Absinken der Leukozytenzahl unter 2'000/mm3 ist der Patient sorgfältig wegen einer evtl. auftretenden Infektion zu beobachten, bis sich das weisse Blutbild wieder gebessert hat. In der Folge einer Behandlung mit Vinblastin ist fünf bis zehn Tage nach der letzten Anwendung mit dem Nadir der Granulozytenzahl zu rechnen. Die Zahl der Granulozyten erholt sich anschliessend recht schnell und hat sich in der Regel nach 7–14 Tagen wieder normalisiert.
Bei Auszehrung (Kachexie) oder Hautulzerationen kann es unter Velbe zu einer stärkeren Leukopenie kommen; daher sollte das Präparat älteren Patienten mit derartigen Symptomen möglichst nicht verabreicht werden.
Die Thrombozytenzahl wird unter der Therapie mit Velbe normalerweise nicht wesentlich gesenkt, eine Thrombopenie (unter 20'000 Thrombozyten/mm3) kann jedoch bei Patienten auftreten, deren Knochenmark bereits durch eine vorausgegangene Strahlenbehandlung oder onkolytische Chemotherapie in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hat vorher aber keine andere Chemotherapie oder keine Strahlenbehandlung stattgefunden, so sind Thrombozytenwerte unter 20'000/mm3 selbst bei einer höhergradigen Leukopenie durch Velbe nur sehr selten.
Bei Patienten mit malignen Knochenmarksinfiltrationen hat man verschiedentlich schon nach geringen Dosen von Velbe einen Abfall der Leukozyten und Thrombozyten beobachtet. In solchen Fällen ist die Weiterverwendung des Präparates nicht zu empfehlen.
Die langfristige tägliche Gabe niedriger Dosen von Vinblastin wird nicht empfohlen, auch wenn die wöchentliche Gesamtmenge der empfohlenen Dosierung entspricht. Es ist sehr wichtig, das vorgeschriebene Dosierungsschema genau einzuhalten. Die auf sieben Tagesdosen verteilte Verabreichung eines Mehrfachen der empfohlenen Wochendosis über längere Zeit hat zu Krämpfen, schweren Dauerschäden am Zentralnervensystem und sogar zu Todesfällen geführt.
Vinblastin darf in diesem Fall nicht mehr angewendet werden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion müssen mit Vorsicht behandelt werden und die Dosis ist allenfalls anzupassen (siehe «Dosierung/Anwendung»). Das gleiche gilt, wenn gleichzeitig mit der Chemotherapie bestrahlt wird und das Bestrahlungsfeld die Leber einschliesst. Gegebenenfalls sollte Velbe vorsichtshalber so lange nicht verabreicht werden, bis die Strahlentherapie beendet ist.
Bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung ist Vorsicht geboten.
Die gleichzeitige Anwendung von Vinblastin mit attenuierten Lebendimpfstoffen, Phenytoin und Itraconazol wird generell nicht empfohlen.
Die Verabreichung von Velbe an Patienten mit vorbestehender neuromuskulärer Erkrankung, aber auch wenn gleichzeitig andere Arzneimittel mit neurotoxischem Potential zu Anwendung kommen, muss unter sorgfältiger Kontrolle von Dosierung und Nebenwirkungen erfolgen.
Akute Kurzatmigkeit (Dyspnoe) und schwerer Bronchospasmus sind nach der Verabreichung von Vinca-Alkaloiden mitgeteilt worden. Diese Reaktionen wurden am häufigsten beobachtet, wenn das Vinca-Alkaloid in Kombination mit Mitomycin-C angewendet wurde, und können eine aggressive Behandlung erfordern, vor allem im Fall einer vorbestehenden Lungenfunktionsstörung. Diese Reaktionen können Minuten bis mehrere Stunden nach der Injektion des Vinca-Alkaloids einsetzen, auch dann, wenn das Vinca-Alkaloid bis zu 2 Wochen nach Mitomycin-C verabreicht wurde. Es kann zu einer progressiven Dyspnoe kommen, die eine chronische Behandlung erfordert. Das Vinca-Alkaloid sollte nicht wieder verabreicht werden.
Velbe kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Bei männlichen Patienten wurde Aspermie beobachtet, die bei Anwendung der Kombination Velbe/Procarbazin/alkylierendes Mittel/Prednison - wenn überhaupt - meist erst nach 2 Jahren therapiefreier Remission reversibel war. Die bei einigen Patientinnen unter der genannten Kombinationsbehandlung aufgetretene Amenorrhoe war häufig reversibel. Männer und Frauen sollten während und bis zu 6 Monaten nach der Behandlung eine sichere Kontrazeption durchführen (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Während der Remissionsbehandlung mit Vinblastin bei Lymphomen kann es zur Erhöhung der Harnsäurespiegel im Serum kommen. Daher sollte die Serumharnsäure überwacht und geeignete Massnahmen getroffen werden.
Während der Behandlung mit Vinblastin soll eine intensive Sonnenlicht-Exposition vermieden werden.
Es muss darauf geachtet werden, dass Vinblastin nicht mit den Augen in Kontakt kommt.
Wenn während der i.v. Injektion Lösung von Velbe in das paravenöse Gewebe gelangt, kann es zu Nekrosen kommen. Die Injektion ist bei paravenöser Injektion sofort abzubrechen. Um die in das paravenöse Gewebe eingedrungene Lösung schneller zu verteilen und damit die Beschwerden und das Risiko einer Gewebsreizung zu verringern, kann Hyaluronidase lokal injiziert und mässige Wärme an der betroffenen Stelle angewendet werden.
Velbe darf wegen tödlicher neurotoxischer Wirkungen nicht intrathekal verabreicht werden. Nach versehentlicher intrathekaler Gabe ist umgehend ein neurochirurgischer Eingriff gegen eine aufsteigende Lähmung mit Todesfolge erforderlich (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Sonstige Hinweise/Hinweise für die Handhabung»).
Vorsichtsmassnahmen bei der Rekonstitution
Bei der Zubereitung und Anwendung sind geeignete Vorsichtsmassnahmen für den Umgang mit zytostatischen Wirkstoffen zu treffen, wie das Tragen von Schutzhandschuhen, Gesichtsmaske und Schutzbrille. Bei Kontakt mit der Haut und Kornea muss sofort reichlich mit Wasser gespült werden.
Natrium
Je nach Gebrauch bei der pH-Einstellung kann dieses Arzneimittel weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche enthalten, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

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