InteraktionenKlinische Interaktionsstudien mit Duphaston wurden nicht durchgeführt.
In vitro-Daten zeigen, dass der Stoffwechselweg zur Bildung des pharmakologisch aktiven Hauptmetabolit 20α-Dihydrodydrogesteron (DHD) hauptsächlich über die Katalyse durch die Aldo-Keto-Reduktase 1C im Cytosol führt. Neben diesem cytosolischen Metabolismus erfolgt eine Metabolisierung auch über das Cytochrom-P450 Isoenzym (CYP) und hierbei fast ausschliesslich über das CYP3A4, wobei verschiedene unwesentliche Metaboliten entstehen. Der aktive Hauptmetabolit DHD ist ein CYP3A4-Substrat.
Daher kann der Metabolismus von Dydrogesteron und DHD durch die gleichzeitige Anwendung von Substanzen verstärkt werden, die Arzneistoff-metabolisierende Enzyme induzieren. Zu diesen Substanzen gehören beispielsweise Antiepileptika (z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin), Antiinfektiva (z.B. Rifampicin, Rifabutin, Nevirapin, Efavirenz) und pflanzliche Präparate, die z.B. Johanniskraut (Hypericum perforatum), Salbei oder Ginkgo biloba enthalten.
Ritonavir und Nelfinavir sind zwar als starke Enzym-Inhibitoren bekannt, weisen jedoch bei gleichzeitiger Anwendung mit Steroidhormonen ebenfalls enzyminduzierende Eigenschaften auf.
Klinisch kann eine verstärkte Metabolisierung von Dydrogesteron zu einer Wirkungsabschwächung führen.
Durch Enzyminhibitoren (z.B. Azol-Antimykotika, Makrolide) können erwünschte und unerwünschte Wirkungen von Dydrogesteron verstärkt werden.
In vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Dydrogesteron und DHD in klinisch relevanten Konzentrationen arzneistoffmetabolisierende CYP-Enzyme weder hemmen noch induzieren.
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