PharmakokinetikAbsorption
Nach oraler Verabreichung wird Dydrogesteron rasch aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Maximale Plasmaspiegel von ca. 2.1 ng/ml werden nach 0.5-2.5 Stunden erreicht, die Spitzenkonzentration des aktiven Hauptmetaboliten 20α-Dihydrodydrogesteron (DHD) liegt bei 53.0 ng/ml. Maximale Konzentrationen des aktiven Hauptmetaboliten DHD werden nach ungefähr 1,5 Stunden erreicht. Eine Korrelation zwischen Plasmaspiegel und therapeutischen Wirkungen konnte nicht nachgewiesen werden.
Die absolute Bioverfügbarkeit von Dydrogesteron (orale 20 mg Dosis versus 7,8 mg als intravenöse Infusion) beträgt 28%.
Das Steady State wird nach etwa 3-tägiger Behandlung erreicht. Eine Akkumulation von Dydrogesteron oder DHD wurde nicht beobachtet.
Distribution
Nach intravenöser Verabreichung von Dydrogesteron beträgt das Verteilungsvolumen unter Steady-state-Bedingungen etwa 1'400 Liter.
Dydrogesteron und DHD werden zu mehr als 90% an Plasmaproteine gebunden.
Metabolismus
Oral verabreichtes Dydrogesteron wird in der Leber zu ungefähr 40 Metaboliten in glucuronisierter Form umgebaut. Der Hauptmetabolit, 20α-Dihydrodydrogesteron (DHD), ist pharmakologisch aktiv und macht ungefähr 52% aller mit dem Urin ausgeschiedenen Metaboliten aus. Nach oraler Gabe von Dydrogesteron sind die Plasmakonzentrationen von DHD wesentlich höher als jene der Ausgangssubstanz. Für die AUC (Fläche unter der Konzentration-Zeit-Kurve) beträgt das Verhältnis von DHD zu Dydrogesteron ungefähr 40.
Elimination
Die mittleren terminalen Halbwertszeiten von Dydrogesteron und DHD variieren zwischen 5 bis 7 bzw. 14 bis 17 Stunden.
Nach oraler Verabreichung werden ungefähr 63% der Dosis mit dem Urin ausgeschieden, davon 85% innerhalb von 24 Stunden. Die Plasma-Gesamtclearance beträgt 6,4 l/min. Nach 72 Stunden ist die Exkretion praktisch abgeschlossen. DHD liegt im Urin vorwiegend als Glucuronsäurekonjugat vor.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Es ist nicht bekannt, ob die pharmakokinetischen Eigenschaften von Dydrogesteron bei Leber- oder Nierenfunktionsstörungen verändert werden; es ist jedoch nachgewiesen, dass der Metabolismus anderer Sexualhormone bei Leberinsuffizienz verlangsamt wird (siehe auch «Kontraindikationen»).
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