Dosierung/AnwendungLymphographie
Strikte intralymphatische Verabreichung. Das Auffinden der Lymphbahnen kann durch die subkutane Injektion eines Farbstoffes wie Patent Blau V erleichtert werden.
Lipiodol Ultrafluide muss mit Glasspritzen oder anderen Applikationssystemen verabreicht werden, deren Kompatibilität mit Lipiodol Ultrafluide in Studien nachgewiesen wurde. Die für diese Applikationssysteme geltenden Gebrauchsanweisungen sind dabei zu befolgen. Das Produkt wird mit Vorteil mittels eines Injektors verabreicht. Die Injektion hat sehr langsam und mit äusserst wenig Druck zu erfolgen, eine Fliessgeschwindigkeit von 0.1 ml/min sollte nicht überschritten werden und muss der Transportkapazität des Lymphgefässes angepasst sein. Mögliche Schmerzen sind in der Regel auf eine Extravasation oder eine zu grosse Geschwindigkeit und/oder zu hohem Druck bei der Injektion zurückzuführen. Dementsprechend muss bei Auftreten von Schmerzen die Infusionsgeschwindigkeit reduziert werden. Die empfohlene Gesamtdosis wird über einen Zeitraum von 75 min appliziert, idealerweise unter häufiger radiologischer Kontrolle.
Die Dosis hängt vom Untersuchungsbereich und vom Zustand des Patienten ab. Die zu injizierende Menge an Lipiodol Ultra-fluide ist in jedem Fall auf ein Minimum zu beschränken.
Richtwerte für die Dosierung in der Lymphographie
5 bis 7 ml intra-lymphatisch zur Darstellung eines Beines (je nach Grösse des Patienten), 2 bis 4 ml für einen Arm, bzw. insgesamt 10 bis 12 ml für eine beidseitige Bein-Lymphographie und 5 bis 6 ml für eine beidseitige Arm-Lymphographie.
Bereits ab Gesamtdosen über 14 ml können Mikroölembolisationen der Lunge auf einer Thoraxaufnahme nachzuweisen sein. Eine maximale Gesamtdosis von 20 ml Kontrastmittel darf nicht überschritten werden.
Fällt die Speicherfunktion der iliakalen und paraaortalen Lymphknotengruppe aus (nach Bestrahlung oder Lymphadenektomie), so muss die Dosis halbiert werden.
Transarterielle Chemoembolisation (TACE) des hepatozellulären Karzinoms
Die Verabreichung erfolgt über einen selektiv in einen tumorversorgenden Ast der Leberarterie gelegten Katheter.
Die Dosierung des Lipiodols Ultra-fluide hängt vom Volumen und der Grössenausdehnung der Läsion ab, sollte aber bei Erwachsenen üblicherweise eine Gesamtdosis von 15 ml nicht überschreiten.
Chemotherapeutika wie Doxorubicin, Epirubicin und Mitomycin können mit Lipiodol Ultra-fluide für eine transarterielle Chemoembolisation gemischt werden.
Anleitung zur Zubereitung der Mischung von Lipiodol Ultra-fluide mit einem Chemotherapeutikum
1.Bereiten Sie mit Vorteil zwei Spritzen vor, die gross genug sind, das gesamte Volumen der Mischung zu fassen. Die erste Spritze wird mit der Lösung des Chemotherapeutikums gefüllt, die Zweite mit Lipiodol Ultra-fluide.
2.Verbinden Sie die beiden Spritzen mit einem Dreiweghahn.
3.Führen Sie zwischen den beiden Spritzen 15 bis 20 Füll- und Entleerungsschritte (Transfer) durch bis eine homogene Mischung entsteht. Mit Vorteil wird zuerst die Spritze mit dem Chemotherapeutikum transferiert.
4.Die Mischung muss kurz vor der Anwendung zubereitet und direkt danach (innerhalb von 3 Stunden) angewendet werden. Die Mischung kann wie oben beschrieben erneut homogenisiert werden, falls dies während des interventionellen radiologischen Verfahrens erforderlich ist.
Die homogene Emulsion wird mittels eines in der Leberarterie platzierten Mikrokatheters unter radiologischer Kontrolle selektiv intraarteriell in tumorversorgende Äste injiziert.
Die Anwendung kann je nach Ansprechen des Tumors und Zustands des Patienten alle 4 bis 8 Wochen wiederholt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen: Pädiatrie
Lymphographie
Die empfohlene Maximaldosis für die Pädiatrie beträgt 0,25 ml/kg KG bzw. 6 ml insgesamt. Bei Kleinkindern zwischen 1 und 2 Jahren ist eine Dosis von 1 ml pro Extremität ausreichend.
Hinweis: Die Erfahrungen mit der Anwendung von Lipiodol Ultra-fluide bei Kindern sind sehr limitiert.
Die Dosis soll generell so niedrig wie möglich gehalten werden. Überdosierungen können durch eine radiologische oder visuelle Kontrolle während der Injektion vermieden werden.
Untergewichtige Patienten
Bei dieser Population soll die Dosis proportional gesenkt werden.
Transarterielle Chemoembolisation (TACE) des hepatozellulären Karzinoms
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Lipiodol Ultra-fluide wurde bei Kindern und Jugendlichen in der transarteriellen Chemoembolisation des hepatozellulären Karzinoms nicht nachgewiesen.
Spezielle Dosierungsanweisungen: Ältere Patienten (65 Jahre und älter)
Bei Patienten, die unter Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Atemwege oder des neurologischen Systems leiden und bei welchen eine Lymphographie geplant wird, ist das Arzneimittel mit besonderer Vorsicht anzuwenden, allenfalls die Dosis anzupassen oder sogar die Untersuchung zu unterlassen, da Lipiodol Ultra-fluide zu Lungengefässembolien führen kann. Eine Reduktion der verabreichten Dosis wird das Risiko einer Lungenembolie im Zusammenhang mit einer TACE weiterhin verringern.
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