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Fachinformation zu Toxogonin®:Curatis AG
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Dosierung/Anwendung

Initialdosis
Erwachsene: 250 mg (4 mg/kg Körpergewicht) langsam i.v. als Bolus; Kinder: 4 - 8 mg/kg Körpergewicht langsam i.v.. Die erste Anwendung sollte so früh wie möglich erfolgen.
Die Weiterbehandlung erfolgt mit einer Dauerinfusion von 750 mg/24h; Kinder mit 10 mg/kg Körpergewicht/Tag.
Alternativ zur Dauerinfusion kann eine Intervallbehandlung mit 4 - 8 mg/kg KG alle 2 - 4 h erfolgen.
Art und Dauer der Anwendung
Der Verabreichung von Toxogonin gehen allgemeine Massnahmen der Notfallmedizin und erste Atropin-Gaben voraus! Da die Massnahmen der ersten Viertelstunde für das Schicksal des vergifteten Patienten entscheidend sind, muss die Behandlung bereits vor der Klinikeinweisung beginnen! Folgende Massnahmen sind möglichst rasch durchzuführen.
Allgemeine Massnahmen
Generell: Freihalten der Atemwege (Intubation), Sekretabsaugung und evtl. künstliche Beatmung.
Sofortiger intravenöser Zugang, Volumensubstitution (Plasmaexpander).
Bei Lungenödem (bronchiale Sekretflut!) sofort Atropin hoch dosiert.
Bei Giftaufnahme per os: sofortige Magenspülung und anschliessende Instillation von Aktivkohle, ggf. mit Wiederholung. Bei Bewusstseinsstörung bzw. Bewusstlosigkeit Magenspülung nur nach Intubation.
Bei Giftaufnahme durch die Haut: Entfernung der Kleider und Ganzkörperwaschung mit Natriumbicarbonatlösung oder Polyäthylenglykol.
Atropin-Medikation
So schnell wie möglich Atropin geben: 2 - 5 mg intravenös, im Abstand von 5 - 15 Min. wiederholen bis zur deutlichen Atropinisierung (Kontrolle anhand der Mundtrockenheit bzw. der Menge des Bronchialsekrets bei intubierten Patienten). Die Atropin-Toleranz ist bei Organophosphat-Vergiftungen sehr hoch. Einzeldosen bei Kindern 0.05 mg/kg.
Die systematische Behandlung mit Atropin muss schon vor dem Transport in das Krankenhaus eingeleitet werden. Sie dient der Bekämpfung des drohenden Herzstillstandes in der Bradykardie. Die Atropinisierung sollte bis zum Auftreten von Zeichen einer Überdosierung gehen (heisse, trockene Haut, Mundtrockenheit, leichte Tachykardie).
Toxogonin-Medikation
Zur Beachtung: Die Toxogonin-Anwendung macht auf keinen Fall Atropin überflüssig!
Anschliessend an die ersten Atropin-Gaben beginnt die spezifische Antidot-Behandlung mit Toxogonin erst als Bolus langsam intravenös: Erwachsene 1 Ampulle à 250 mg (ca. 4 mg/kg KG) resp. bei Kindern 4 - 8 mg/kg KG. Diese Medikation wird als Dauerinfusion mit 750 mg/24h (Kinder 10 mg/kg KG/Tag) fortgeführt, bis die Organophosphatkonzentration unter den kritischen Wert gesunken ist.
Die erste Toxogonin-Gabe sollte möglichst nicht später als 6 Stunden nach der Intoxikation erfolgen (dies gilt nicht für die Atropin-Gabe).
Da Tierversuche bei intraarterieller Injektion von Toxogonin eine gewisse Reizwirkung gezeigt haben, sei auf die Notwendigkeit einer lege artis durchzuführenden intravenösen Injektion besonders hingewiesen.
Toxogonin kann auch intramuskulär injiziert werden.
Falls der Injektion von Toxogonin bei einer Insektizid-Vergiftung nicht innerhalb kurzer Zeit eine deutliche Besserung folgt, liegt mit grosser Wahrscheinlichkeit keine durch Toxogonin beeinflussbare Organophosphat-Vergiftung vor oder es handelt sich um bereits gealterte und nicht mehr mit Toxogonin reaktivierbare Acetylcholinesterasen. Weitere Injektionen von Toxogonin sollten dann unterbleiben.
In Abhängigkeit von der wechselnden individuellen Vergiftungssituation wie insbesondere Art und Menge der aufgenommenen Organophosphate sowie weiteren Faktoren lässt sich das Ausmass der mit Toxogonin erzielbaren Antidotwirkung im Einzelfall nicht sicher voraussagen. Zur Wahrung der Option auf eine bestmögliche Beeinflussung der Intoxikation im Rahmen von deren Gesamtbehandlung ist die Anwendung von Toxogonin bei Vergiftungen mit Organophosphaten grundsätzlich sinnvoll. Überdosierungen sind hierbei zu vermeiden (vgl. Rubrik Überdosierung). Wird die Toxogonin-Medikation wie vorgeschlagen durchgeführt, so ist hierdurch keine zusätzliche Gefährdung des Vergifteten zu erwarten.
Kompatibilität mit Infusionslösungen
Toxogonin (250 mg) ist mit 250 ml Glucose (5%) oder 250 ml physiologischer Kochsalzlösung (NaCl 0.9%) für 24 h kompatibel.

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