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Fachinformation zu Gentamicin AApot Injektionslösung:Armeeapotheke
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J01GB03
Wirkungsmechanismus
Gentamicin ist ein Aminoglykosid-Antibiotikum. Es beeinflusst bei empfindlichen Bakterien das Wachstum durch Hemmung der Protein-Synthese. Die Wirkung gegen pathogene gramnegative und grampositive Bakterien ist bakterizid und beruht auf der Bindung des Antibiotikums an die 30-S-Untereinheiten der Bakterien-Ribosome.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Gentamicin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
·Enzymatische Inaktivierung: Die enzymatischen Modifikationen der Aminoglykosidmoleküle ist der häufigste Resistenzmechanismus. Hierfür sind Acetyltransferasen, Phosphotransferasen oder Nukleotidyltransferasen verantwortlich, die zumeist plasmidkodiert sind.
·Verminderte Penetration und aktiver Efflux: Diese Resistenzmechanismen finden sich vor allem bei Pseudomonas aeruginosa.
·Veränderung der Zielstruktur: Modifikationen innerhalb der Ribosomen kommen nur gelegentlich als Ursache einer Resistenz vor.
Es besteht eine weitgehende Kreuzresistenz von Gentamicin mit anderen Aminoglykosidantibiotika.
Die Kombination von Aminoglycosiden mit Beta-Lactam-Antibiotika ist in vitro synergistisch und zeigt in Tiermodellen einen Nutzen hinsichtlich der Wirksamkeit und der Limitierung der Entstehung von Resistenzen.
Aminoglycoside werden in Kombination verwendet, um eine bakterizide Synergie zu erzielen (im Wesentlichen in vitro nachgewiesen), die Entstehung von Resistenzen zu verhindern und das Wirkungsspektrum der Behandlung zu erweitern.
Grenzwerte
Definitionen: S: sensibel bei Standardexposition; R: resistent.
Die Testung von Gentamicin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt (Tabelle 4).

Tabelle 4: EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte (v. 14.0)

Erreger

S

R

Enterobacteriales (systemische Infektionen)

(≤2 mg/L)1

(>2 mg/L)1

Enterobacteriales (von den Harnwegen ausgehende Infektionen)

≤2 mg/L

>2 mg/L

Acinetobacter ssp. (systemische Infektionen)

(≤4 mg/L)1

(>4 mg/L)1

Acinetobacter ssp. (von den Harnwegen ausgehende Infektionen)

≤4 mg/L

>4 mg/L

Staphylococcus aureus (systemische Infektionen)

(≤2 mg/L)1

(>2 mg/L)1

Koagulase-negative Staphylokokken (systemische Infektionen)

(≤2 mg/L)1

(>2 mg/L)1

Brucella melitensis

(≤0.5 mg/L)1

(>0.5 mg/L)1

1 Die Grenzwerte basieren auf dem epidemiologischen Cut-Off-Wert (ECOFF), der Wildtyp-Isolate von solchen mit verminderter Sensibilität unterscheidet.
Spektrum der antibakteriellen Aktivität
Die Empfindlichkeit eines klinischen Isolats gegenüber Gentamicin sollte durch Standardmethoden ermittelt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollten gemäss den lokal gültigen Richtlinien für Infektionskrankheiten und klinische Mikrobiologie ausgewertet werden.
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Gentamicin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden.

Tabelle 5:

Üblicherweise empfindliche Spezies

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus

Enterococcus spp.§

Staphylococcus saprophyticus°

Enterococcus faecium

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Streptococcus spp. §

Acinetobacter baumannii

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter pittii

Burkholderia cepacia

Citrobacter freundii

Legionella pneumophila

Citrobacter koseri

Pseudomonas aeruginosa

Enterobacter cloacae

Stenotrophomonas maltophilia

Enterococcus faecalis

Anaerobe Mikroorganismen

Escherichia coli

Bacteroides spp.

Klebsiella aerogenes

Clostridioides difficile

Klebsiella oxytoca

Andere Mikroorganismen

Klebsiella pneumoniae

Chlamydia spp.

Morganella morganii

Mycoplasma spp.

Proteus mirabilis

Ureaplasma urealyticum

Proteus vulgaris°

Salmonella enterica (Enteritis-Salmonellen)

Serratia liquefaciens°

Serratia marcescens

° Bei der Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteraur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen
§ Klinische Wirksamkeit für die Therapie der Enterokokken- und Streptokokken-Endokarditis in Kombination mit Penicillin belegt, wenn keine hochgradige Resistenz (Enterokokken) vorliegt
Pharmakodynamik
Keine Angaben.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.

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