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Fachinformation zu Gentamicin AApot Injektionslösung:Armeeapotheke
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Überwachung
Zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen wird die kontinuierliche Überwachung der Nierenfunktion und die Kontrolle der vestibulären und cochleären Funktion, vor allem bei Patienten, bei denen eine eingeschränkte Nierenfunktion bekannt ist oder vermutet wird, sowie der Leber- und Laborparameter empfohlen.
Der Urin sollte auf eine Verringerung des spezifischen Gewichts, vermehrte Eiweissausscheidung und das Vorhandensein von Zellen oder Harnzylindern untersucht werden. Blutharnstoff-Stickstoff (BUN), Serumkreatinin oder Kreatininclearance sollten in regelmässigen Zeitabständen bestimmt werden. Bei Anzeichen einer Ototoxizität oder Nephrotoxizität muss die Dosis angepasst oder das Medikament abgesetzt werden.
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz oder vorbestehender Innenohrschwerhörigkeit sollte Gentamicin nur angewendet werden, wenn dies vom Arzt als unbedingt notwendig erachtet wird. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte das Dosierungsintervall verlängert oder die Dosis reduziert werden, (s. Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Nephrotoxizität und Ototoxizität
Von einer erhöhten Nephrotoxizität wurde nach der gleichzeitigen Verabreichung von Aminoglykosid-Antibiotika mit Cephalothin berichtet.
Eine Schädigung des achten Hirnnerven (N. vestibulocochlearis) mit Beeinträchtigung der Gleichgewichts- und der Hörfunktion kann auftreten. Die Vestibularisschädigung stellt die häufigste ototoxische Reaktion dar. Ein Hörverlust äussert sich initial durch eine verminderte Hörschärfe im Hochtonbereich und ist in der Regel irreversibel.
Symptome einer Ototoxizität sind: Schwindelgefühl, Ohrgeräusche (Tinnitus), Vertigo sowie seltener Hörverlust, (s. Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei Patienten mit mitochondrialen DNA-Mutationen (insbesondere die Substitution des Nukleotids 1555 A zu G im 12S rRNA Gen) besteht ein erhöhtes Ototoxizitätsrisiko, selbst wenn die Aminoglykosid-Serumspiegel während der Behandlung innerhalb des empfohlenen Bereichs liegen. Bei solchen Patienten sollten alternative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden.
Bei Patienten mit relevanten Mutationen oder Aminoglykosid-induzierter Taubheit in der mütterlichen Vorgeschichte sollten alternative Behandlungen oder genetische Untersuchungen vor der Anwendung in Betracht gezogen werden.
Bei Patienten mit Nierenerkrankungen im Endstadium, die unter intermittierender Hämodialyse oder chronischer Hämodialyse oder chronischer Peritonealdialyse sind, ist die Toxizität hauptsächlich auditiv, da die Nieren nicht mehr funktionstüchtig sind.
Zur Verminderung des Risikos einer Nephro- und Ototoxizität sind folgende Anweisungen zu beachten:
·Bei Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren sind regelmässige Kontrollen der Hör- Gleichgewichts- und Nierenfunktion angezeigt. Bei beeinträchtigter Leber- oder Hörfunktion, Bakteriämie und Fieber wurde über ein erhöhtes ototoxisches Risiko berichtet. Volumenmangel oder Hypotonie und Lebererkrankungen wurden als zusätzliche Risikofaktoren für Nephrotoxizität genannt.
·Kontrolle der Nierenfunktion vor, während und nach der Therapie.
·Dosierung streng nach Kreatinin-Clearance (bzw. Serumkreatinin-Konzentration). Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis der Nierenleistung angepasst werden (s. Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
·Therapiebegleitende Kontrollen der Gentamicin-Konzentrationen im Serum. Spitzenkonzentrationen über 10–12 mg/L (toxische Schwelle für das cochleovestibuläre System) bei konventioneller Mehrfachgabe pro Tag und Talkonzentrationen über 2 mg/L sollten nicht überschritten werden (s. Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
·Bei schon bestehender Innenohrschädigung (Hörbeeinträchtigung oder Gleichgewichtsstörungen) oder langfristiger Behandlung ist zusätzlich eine Überwachung der Gleichgewichtsfunktion und des Hörvermögens erforderlich.
·Eine längere Behandlungsdauer ist zu vermeiden. Sie sollte möglichst auf 7–10 Tage beschränkt werden (s. Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
·Vermeiden einer erneuten Aminoglykosid-Therapie unmittelbar im Anschluss an eine vorangegangene Aminoglykosid-Behandlung; wenn möglich sollte zwischen den Behandlungen ein therapiefreies Intervall von 7–14 Tagen liegen.
·Möglichst keine gleichzeitige Gabe anderer potentiell oto- und nephrotoxischer Substanzen. Lässt sich dies nicht vermeiden, ist eine besonders engmaschige Kontrolle der Nierenfunktion angezeigt (s. Rubrik «Interaktionen»).
·Gewährleistung einer ausreichenden Hydratation und Urinproduktion.
Neuromuskuläre Störungen
Da Gentamicin neuromuskulär blockierende Eigenschaften hat, ist bei Patienten mit neuromuskulären Vorerkrankungen (z.B. Morbus Parkinson) besondere Aufmerksamkeit geboten. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig Muskelrelaxantien erhalten (z.B. bei der perioperativen Gabe von Gentamicin) (s. Rubrik «Interaktionen»).
Antibiotikaassoziierte Durchfälle, pseudomembranöse Colitis
Die Behandlung mit Gentamicin kann ein übermässiges Wachstum von Arzneimittel-resistenten Mikroorganismen hervorrufen. Wenn dies auftritt, sollte eine geeignete Behandlung initiiert werden.
Es wurden Diarrhoe und pseudomembranöse Kolitis beobachtet, wenn Gentamicin zusammen mit anderen Antibiotika angewendet wurde. Bei allen Patienten, die während oder kurz nach der Behandlung eine Diarrhoe entwickeln, sollte diese Diagnose in Betracht gezogen werden. Wenn der Patient während der Behandlung unter schwerer und/oder blutiger Diarrhoe leidet, sollte Gentamicin abgesetzt und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sollten nicht angewendet werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen, Kreuzreaktionen
Es gibt sehr seltene Berichte über Stevens-Johnson Syndrom und Lyell-Syndrom (Epidermolysis acuta toxica) bei Verwendung von Aminoglykosiden, einschliesslich Gentamicin.
Eine Kreuz-Allergie unter den Aminoglykosiden wurde festgestellt.
Verbrennungen
Bei Patienten mit ausgedehnten Verbrennungen können die Serumkonzentrationen von Aminoglykosiden reduziert sein. Deshalb sollte die Dosis aufgrund der gemessenen Serumkonzentration angepasst werden.
Fanconi-ähnliches Syndrom
Ein Fanconi-ähnliches Syndrom mit Aminoazidurie und metabolischer Azidose wurde bei einigen mit Gentamicin behandelten Erwachsenen und Kindern beobachtet.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Der Hilfsstoff Natrium-Metabisulfit (E 223) kann in seltenen Fällen schwere Überempfindlichkeits-Reaktionen und Bronchospasmen hervorrufen (s. auch unter «Unerwünschte Wirkungen»).
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

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