PharmakokinetikAbsorption
Phenytoin wird langsam, aber nahezu vollständig aus den oberen Dünndarmabschnitten absorbiert, wobei die Bioverfügbarkeit zwischen 20% und 90% liegt.
Maximale Blutspiegel werden nach 3-12 Stunden erreicht.
Distribution
Das Verteilungsvolumen V ist 0,5-0,8 l/kg. Die Plasmaproteinbindung ist ca. 90%. 9-13% einer Dosis finden sich im Liquor cerebrospinalis.
Phenytoin passiert die Placenta, wobei sich ein Gleichgewicht zwischen Mutter und Foetus einstellt; es geht in die Muttermilch über (ca. 25%).
Therapeutische Plasmaspiegel liegen zwischen 8 und 20 µg/ml.
Metabolismus
Phenytoin wird in der Leber metabolisiert, hauptsächlich zu dem biologisch inaktiven 5-p-Hydroxy-5-phenylhydantoin, das nach anschliessender Konjugation mit Glucuronsäure renal eliminiert wird.
Elimination
Extrarenal via Faeces werden 5-10% eliminiert. Nur etwa 4% werden unverändert renal ausgeschieden. Der grösste Teil wird nach der Metabolisierung und Konjugation an Glucuronsäure renal eliminiert.
Schon in therapeutischen Dosen tritt eine Sättigung der Stoffwechselenzyme ein, die Elimination ist daher abhängig von der Dosis bzw. von der Plasmakonzentration. Daraus resultieren Eliminationshalbwertszeiten, die bei chronischer Einnahme zwischen 11 und 97 Stunden schwanken können, bei Intoxikation sogar bis zu 500 Stunden. Die extrarenale Dosisfraktion Q o =1,0.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei gestörter Nierenfunktion ist der Metabolismus beschleunigt, es kommt zu einer Akkumulation des Metaboliten und einer Erhöhung des freien Phenytoinanteils.
Bei gestörter Leberfunktion (Zirrhose, Lebernekrose) ist die Elimination verlangsamt, bei Hepatitis ist der freie Anteil an Phenytoin erhöht.
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