Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie Patienten sollten hinsichtlich Zeichen einer Funktionsstörung der Lungen beobachtet werden. Häufige Röntgenuntersuchungen der Brust (vorzugshalber wöchentlich) werden empfohlen und sollten bis zu 4 Wochen nach Ablauf der Behandlung weitergeführt werden.
Lungenreaktionen einschliesslich interstitielle Pneumonie können bei Patienten während oder nach einer Behandlung auftreten. Falls diese nicht diagnostiziert und sofort behandelt werden, kann dieser Zustand zu einer Lungenfibrose führen, manchmal mit tödlichem Verlauf (siehe Kontraindikationen). Röntgenaufnahmen der Brust (z.B. Röntgen, Computertomographie) sind zu empfehlen und sollten nach Beenden des Behandlungsintervals fortgesetzt werden.
Obwohl die pulmonale Toxizität von Bleomycin dosis- und altersabhängig ist, kann, wenn die kumulative Dosis 400 x 103 I.U. (ungefähr 225 x 103 I.U./m2 Körperoberfläche) übersteigt, eine pulmonale Toxizität auch unter geringeren Dosen auftreten. Dies ist vor allem der Fall bei älteren Patienten, Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, vorbestehenden Lungenerkrankungen, vorhergehender oder gleichzeitiger Bestrahlungstherapie im Brustbereich und bei Patienten, denen Sauerstoff verabreicht werden muss und in Hypoxie resultiert (Fraktion von angeregten Sauerstoff ≥ 30%).
Die ersten Zeichen und Symptome einer bleomycinbedingten pulmonalen Toxizität mit Bleomycin sind feine Rasselgeräusche und Atemnot (siehe Unerwünschte Wirkungen). Wenn pulmonale Veränderungen bemerkt werden, sollte der Arzt das Abbrechen der Behandlung in Betracht ziehen. Das Auftreten von Gefässveränderungen in der Lunge zerstört teilweise die Elastizität der Gefässwände.
Die Empfindlichkeit auf Bleomycin steigt im Alter an. Falls Atemnot oder Lungeninfiltrationen auftreten, muss die Verabreichung von Bleomycin sofort gestoppt werden und die Patienten sollten mit Kortikosteroiden und Breitspektrum-Antibiotika behandelt werden.
Aufgrund der Möglichkeit von anaphylaktischen Reaktionen bei Lymphompatienten (bei 1% dieser Patienten berichtet) sollten diese anfänglich eine Testdosis von 1 - 2 x 103 I.U. erhalten. Die Reaktion kann unmittelbar auftreten oder um mehrere Stunden verspätet sein und tritt normalerweise nach der ersten oder zweiten Dosis auf. Bei Ausbleiben einer akuten Reaktion kann die berechnete Dosis verabreicht werden.
Beim Auftreten von kutanen Nebenwirkungen bei AIDS-Patienten sollte die Bleomycin-Behandlung abgebrochen und nicht wieder aufgenommen werden.
Bei Patienten mit schnell wachsenden Tumoren, kann Bleomycin ein Tumorlyse-Syndrom induzieren. Angemessene Unterstützung der Behandlung und pharmakologische Massnahmen können solche Komplikationen verhindern oder lindern.
Da es bei älteren Patienten häufiger vorkommt, dass die Funktion von Leber, Niere, Herz oder anderen Organen verringert ist und Begleiterkrankungen vorliegen oder andere medikamentöse Therapien durchgeführt werden, ist bei dieser Population eine verstärkte Überwachung auf Toxizitäten und eventuell eine Dosisanpassung erforderlich.
Akute myeloische Leukämie und myelodysplastisches Syndrom wurden bei Patienten berichtet, die eine gleichzeitige Behandlung mit Bleomycin und anderen antineoplastischen Wirkstoffen erhielten.
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