Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBei einer Überempfindlichkeit gegen Cephalosporin oder anderen β-Laktam Antibiotika ist mit einer möglichen Kreuzallergie in 5-10% der Fälle zu rechnen.
Penicillin ist bei Patienten mit einer Allergie oder einem Asthma bronchiale in der Anamnese und bei Patienten mit stark eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion (vgl. «Kinetik spezieller Patientengruppen») mit Vorsicht anzuwenden.
Bei schweren intestinalen Störungen ist eine ausreichende Resorption des Penicillins nicht gewährleistet (hier empfiehlt sich eine parenterale Therapie).
Das Auftreten von schweren und anhaltenden Diarrhöen während oder nach der Therapie mit Ospen kann ein Zeichen für eine pseudomembranöse Kolitis sein. In solchen Fällen ist die Behandlung mit Ospen sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Peristaltikhemmende Arzneimittel sind in diesen Fällen kontraindiziert.
Da oral verabreichte Antibiotika die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva herabsetzen können, sollten Patientinnen darauf hingewiesen werden, während der Behandlung mit Ospen zusätzliche empfängnisverhütende Massnahmen zu treffen.
Eine längerdauernde Antibiotikabehandlung kann das Überwuchern nichtempfindlicher Organismen einschliesslich Dermatophyten begünstigen.
Wenn bei schweren Nierenfunktionsstörungen die Kaliumausscheidung betroffen ist, ist zu berücksichtigen, dass in 100 mg Kalium-Phenoxymethylpenicillin (ca. 120'000 I.E.) etwa 0,26 mmol Kalium enthalten sind.
Bei Patienten mit Pfeiffer'schem Drüsenfieber oder lymphatischer Leukämie besteht ein erhöhtes Risiko auf allergische Reaktionen. Deshalb sollte bei solchen Patienten auf eine Therapie mit Penicillinen verzichtet werden.
Schwere kutane Arzneimittelreaktionen (SCAR) wie das Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Erythema multiforme und akute generalisierte exanthematöse Pustulosis (AGEP) wurden bei Patienten unter Behandlung mit Beta-Laktam-Antibiotika, einschliesslich Ospen, berichtet (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»).
Überempfindlichkeitsreaktionen können auch zum Kounis-Syndrom führen, einer schweren allergischen Reaktion, die in einem Myokardinfarkt enden kann. Zu den ersten Symptomen solcher Reaktionen können Brustschmerzen gehören, die in Verbindung mit einer allergischen Reaktion auf Beta-Lactam-Antibiotika auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Beim Auftreten solcher Reaktionen ist Ospen unverzüglich abzusetzen und eine Alternativtherapie ist in Erwägung zu ziehen.
Ospen Filmtabletten:
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette beider Stärken, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Dieses Arzneimittel enthält 65,8 mg Kalium pro Ospen 1000 Filmtablette bzw. 98,7 mg Kalium pro Ospen 1500 Filmtablette. Patienten, die an eingeschränkter Nierfenfunktion leiden oder eine kontrollierte Kalium-Diät (Diät mit niedrigem Kaliumgehalt) einhalten müssen, sollten dies berücksichtigen.
Ospen Sirup:
Dieses Arzneimittel enthält 1,3 g (Ospen 400) bzw. 1,7 g (Ospen 750) Sorbitol pro 5 ml (= 1 Messlöffel). Die additive Wirkung gleichzeitig angewendeter Sorbitol (oder Fructose) -haltiger Arzneimittel und die Einnahme von Sorbitol (oder Fructose) über die Nahrung ist zu berücksichtigen. Der Sorbitolgehalt oral angewendeter Arzneimittel kann die Bioverfügbarkeit von anderen gleichzeitig oral angewendeten Arzneimitteln beeinflussen. Patienten mit hereditärer Fructoseintoleranz (HFI) dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen / erhalten.
Sorbitol kann Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen und kann eine leicht abführende Wirkung haben.
Dieses Arzneimittel enthält 40,92 mg (Ospen 400) bzw. 10,81 mg Natrium (Ospen 750) pro Messlöffel (5 ml), entsprechend 2,04 % bzw. 0,54 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Der Sirup enthält Parabene, welche allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können.
Die Aromamischung enthält Benzylalkohol. Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Die intravenöse Anwendung von Benzylalkohol war mit schwerwiegenden Nebenwirkungen und Todesfällen bei Neugeborenen («Gasping- Syndrom») verbunden. Die minimale Menge Benzylalkohol, bei der Toxizität auftritt, ist nicht bekannt. Bei Kleinkindern besteht aufgrund von Akkumulation ein erhöhtes Risiko. Grosse Mengen sollten wegen des Risikos der Akkumulation und Toxizität («metabolische Azidose») nur mit Vorsicht und wenn absolut nötig angewendet werden, insbesondere bei Personen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion.
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