Dosierung/AnwendungParlodel soll immer mit dem Essen eingenommen werden.
Akromegalie: Einleitend 1.25 mg (½ Tablette) 2- oder 3×/d; je nach klinischem Ansprechen und Auftreten von unerwünschten Wirkungen allmählich auf 10-20 mg/d steigern.
Hyperprolaktinämie beim Mann: 1.25 mg (½ Tablette) 2- oder 3×/d allmählich auf 5-10 mg/d (2-4 Tabletten) steigern.
Laktationshemmung aus medizinischen Gründen: Am 1. Tag 1.25 mg (½ Tablette) jeweils morgens und abends zu den Mahlzeiten, gefolgt von 2×/d 2.5 mg (1 Tablette) während 14 Tagen. Zur Verhinderung des Milcheinschusses soll die Behandlung möglichst innerhalb weniger Stunden nach der Geburt oder dem Abort einsetzen, allerdings nicht vor Stabilisierung der Vitalzeichen. Gelegentlich tritt 2 oder 3 Tage nach Absetzen der Behandlung eine leichte Milchsekretion auf. Diese kann durch Wiederaufnahme der Behandlung behoben werden, wobei während einer weiteren Woche die gleiche Dosierung verabreicht wird.
Beginnende Mastitis im Wochenbett: Gleiche Dosierung wie für Laktationshemmung (s. oben); je nach Bedarf ist eine zusätzliche Behandlung mit einem Antibiotikum angezeigt.
Störungen des Menstruationszyklus, Infertilität bei der Frau: 1.25 mg (½ Tablette) 2- oder 3×/d; wenn diese Dosierung ungenügend ist, allmählich auf 2.5 mg (1 Tablette) 2- oder 3×/d steigern. Die Behandlung soll fortgesetzt werden, bis der normale Menstruationszyklus wieder hergestellt ist und/oder die Ovulation wieder eingesetzt hat. Wenn nötig, kann die Therapie über mehrere Zyklen fortgesetzt werden, um einen Rückfall zu vermeiden.
Prolaktinome: 1.25 mg (½ Tablette) 2- oder 3×/d; Dosierung allmählich je nach Bedarf auf mehrere Tabletten pro Tag erhöhen, um das Plasmaprolaktin genügend zu senken.
Parkinson-Syndrom: Um eine optimale Verträglichkeit zu gewährleisten, empfiehlt es sich, die Behandlung mit einer kleinen Dosis von 1.25 mg/d (½ Tablette Parlodel) einzuleiten. Die Verabreichung erfolgt während der 1. Woche vorzugsweise abends. Die Dosis soll langsam gesteigert werden, um für jeden Patienten die minimal wirksame Dosierung zu erzielen. Die Tagesdosis ist allmählich um 1.25 mg in Abständen von 1 Woche zu erhöhen; sie wird auf 2 oder 3 Einzelgaben verteilt. Eine ausreichende therapeutische Wirkung ist innerhalb von 6-8 Wochen zu erwarten. Andernfalls kann die Dosierung in Abständen von je 1 Woche weiter um jeweils 2.5 mg/d erhöht werden.
Sollten sich während der Aufbauphase unerwünschte Wirkungen zeigen, so ist die Tagesdosis vorübergehend zu reduzieren und über mindestens 1 Woche auf dieser niedrigen Stufe zu halten. Nach Abklingen der unerwünschten Wirkungen kann die Tagesdosis wieder angehoben werden.
Für Patienten, die unter Levodopa-Therapie motorische Störungen haben, wird empfohlen, die Levodopa-Dosierung vor Einleitung der Parlodel-Behandlung zu reduzieren. Wenn ein zufriedenstellendes Ansprechen auf Parlodel eingetreten ist, kann die Levodopa-Dosierung schrittweise weiter gesenkt werden. Bei gewissen Patienten kann die Levodopa-Behandlung ganz abgesetzt werden.
Die tägliche Gesamtdosis für Mono- und Kombinationstherapie soll 30 mg Bromocriptin nicht überschreiten. Bei einer Langzeitbehandlung mit hohen Dosen über 20 mg/d über 6 Monate wurden die unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» aufgeführten pleuropulmonalen Nebenwirkungen beobachtet.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Parlodel wurde bei Patienten mit Leberinsuffizienz nicht untersucht. Da die Elimination von Bromocriptin bei eingeschränkter Leberfunktion verzögert sein kann, kann eine Dosisanpassung erforderlich sein. Bei schwerer Leberinsuffizienz (Child Pugh C) ist Parlodel kontraindiziert.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Parlodel wurde bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht untersucht. Da Bromocriptin und seine Metaboliten fast ausschliesslich hepatisch eliminiert werden, ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion vermutlich keine Dosisanpassung erforderlich.
Ältere Patienten
In Anbetracht der höheren Häufigkeit verminderter Leber-, Nieren- oder Herzfunktion und von Begleiterkrankungen oder anderen medikamentösen Therapien sollte im allgemeinen bei älteren Patienten Parlodel mit Vorsicht dosiert und mit der kleinsten Dosierung in der entsprechenden Dosierungsskala begonnen werden.
Kinder und Jugendliche
Für Kinder ab 7 Jahren sowie für Jugendliche gelten die folgenden Dosierungsempfehlungen:
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Dosierung/Anwendung bei Kindern über 7 Jahren
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maximale empfohlene tägliche Dosis
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7-12 Jahre
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13-18 Jahre
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Prolaktinome
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1.25 mg (½ Tablette) zwei- oder dreimal täglich, gemäss Bedarf zur Kontrolle von Plasma-Prolaktin schrittweise auf mehrere Tabletten täglich erhöhen.
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5 mg
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10 mg
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Akromegalie
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Anfangs 1.25 mg (½ Tablette) zwei- oder dreimal täglich, abhängig vom klinischen Ansprechen und gewünschter Wirksamkeit schrittweise auf mehrere Tabletten täglich erhöhen.
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10 mg
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10 mg
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Bei Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 18 Jahren,
wird die Anwendung von Parlodel bei Störungen des Menstruationszyklus, Infertilität bei der Frau, Hyperprolaktinämie beim Mann, beginnender Mastitis im Wochenbett, Laktationshemmung aus medizinischen Gründen und Parkinson Syndrom sofern benötigt nicht empfohlen.
Kinder unter 7 Jahren
Die Anwendung und Sicherheit von Parlodel ist bisher nicht geprüft worden.
Zur Sicherheit und Wirksamkeit von Parlodel bei Kindern unter 7 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor. Eine Anwendung in dieser Altersgruppe wird daher nicht empfohlen.
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