ÜberdosierungAkute oder chronische Überdosierung mit Vitaminen (insbesondere A, B6, D und E) kann zu symptomatischer Hypervitaminose führen.
Zeichen der Überdosierung von Cernevit sind meist auf die exzessive Zufuhr von Vitamin A zurückzuführen.
Symptome bei akuter Überdosierung von Vitamin A (über 150'000 I.E.): Gastrointestinale Störungen, Kopfschmerzen, erhöhter intrakranialer Druck, Papillenödem, psychiatrische Störungen, Benommenheit, Krämpfe, verzögerte generalisierte Desquamation / Abschuppung.
Das Risiko einer Überdosierung ist insbesondere dann hoch, wenn einem Patienten aus mehreren Quellen Vitamine verabreicht werden und die Ergänzung eines Vitamins nicht mit den individuellen Bedürfnissen des Patienten übereinstimmt, und bei Patienten mit einer erhöhten Anfälligkeit für Hypervitaminose (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Symptome bei lang andauernder Vitamin A Gabe mit hohen Dosen bei Patienten ohne Vitamin A Mangel:
Erhöhter intrakranialer Druck, kortikale Hyperostose (kortikale überschiessende Knochenbildung) der langen Röhrenknochen und vorzeitiger Epiphysenschluss. Die Diagnose stützt sich im Allgemeinen auf das Auftreten von empfindlichen oder schmerzhaften subkutanen Schwellungen an den Akren der Extremitäten. Röntgenaufnahmen zeigen periostale Verdickungen der Diaphysen der Ulna, der Fibula, der Schlüsselbeine und der Rippen.
Symptome bei Vitamin-D-Hypervitaminose: Ergocalciferol (Vitamin D2) und Colecalciferol (Vitamin D3) steigern die Calcium- und Phosphatabsorption aus dem Darmlumen und mobilisieren Calcium aus dem Knochen.
Hierbei ist Vitamin D mehr antirachitisch aktiv, dessen Reduktionsprodukt DHT (Dihydrotachysterol) ist wirksamer bei der Calcium-Mobilisation aus den Knochen. Alle diese Stoffe besitzen nur eine relativ geringe therapeutische Breite. Die toxische Grenzschwelle liegt beim Erwachsenen für Vitamin D bei >0,5 mg/d, für DHT bei >0,25 mg/d. Einmalige akute Dosen wirken in der Regel nicht toxisch.
Die Behandlung von Vitaminüberdosierungen besteht üblicherweise darin, die Vitaminverabreichung abzubrechen, sowie aus anderen Massnahmen, je nach klinischer Indikation. (Siehe auch Abschnitt „Interaktionen“).
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