Eigenschaften/WirkungenATC-Code
V03AB26
Wirkungsmechanismus
L-Methionin gehört zu den essentiellen Aminosäuren und ist als solche ein wichtiger Proteinbaustein für den menschlichen Organismus. L-Methionin ist ausserdem die einzige essentielle Aminosäure, die Schwefel im Molekül enthält. Die Bereitstellung von L-Methionin (als Schwefeldonator) in ausreichender Menge ist eine Voraussetzung für die Biosynthese der schwefelhaltigen Aminosäure Cystein.
Die SH-Gruppe des Cysteins wird in der Leber zu Sulfat oxidiert und dieses über die Nieren ausgeschieden. Zusammen mit dem Sulfat werden Protonen ins Tubuluslumen sezerniert. Dieser physiologische Prozess ist die Grundlage der harnansäuernden Wirkung von L-Methionin.
Eine Vielzahl gramnegativer Bakterienstämme ist durch enzymatische Harnstoffspaltung in der Lage, den Urin zu alkalisieren und sich dadurch günstige Wachstumsbedingungen zu verschaffen. Der ansäuernde Effekt von L-Methionin bewirkt eine Verschiebung des Urin-pH in einen Bereich zwischen 5,4 und 6,2. Das saure Milieu verringert die Adhäsion pathogener Bakterien an den Urothelzellen und hemmt das Keimwachstum.
Chronische alkalische Harnwegsinfekte begünstigen auch Neubildung und Wachstum von Phosphatsteinen. Die Harnansäuerung mit L-Methionin verbessert die Steinlöslichkeit und ist ein wesentliches Prinzip zur Vermeidung einer Neubildung von Konkrementen.
Pharmakodynamik
Siehe «Wirkungsmechanismus».
Klinische Wirksamkeit
Keine Daten vorhanden.
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