ZusammensetzungWirkstoffe
Quinaprilum ut quinaprili hydrochloridum.
Hilfsstoffe
Magnesii subcarbonas ponderosus, lactosum monohydricum, gelatina, crospovidonum, magnesii stearas.
Überzug: Ferrum oxydatum, titanii dioxidum, hypromellosum, hydroxypropylcellulosum, macrogolum 400, cera candelilla.
1 Filmtablette zu 5 mg enthält 38 mg lactosum monohydricum.
1 Filmtablette zu 10 mg enthält 76 mg lactosum monohydricum.
1 Filmtablette zu 20 mg enthält 33.336 mg lactosum monohydricum.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenHypertonie: Accupro kann entweder allein oder in Kombination mit einem Diuretikum angewendet werden.
Herzinsuffizienz: Als Zusatzmedikation bei Patienten mit Herzinsuffizienz, die nicht ausreichend auf Herzglykoside und/oder Diuretika ansprechen.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Hypertonie
Monotherapie: Die empfohlene Anfangsdosis beträgt bei Patienten, die nicht mit Diuretika behandelt werden, einmal täglich 10 mg. Anschliessend sollte die Dosis je nach Ansprechen des Patienten (jeweils durch Verdoppeln der Dosis) bis zu 40 mg/d titriert werden. Die Erhaltungsdosis liegt gewöhnlich bei 20 mg/d; sie kann als Einzeldosis oder verteilt auf zwei Dosen pro Tag gegeben werden. Bei den meisten Patienten war in der Langzeitbehandlung der Hypertonie eine einmal tägliche Verabreichung ausreichend.
Kombinationstherapie mit Diuretika: Bei Patienten, die gleichzeitig mit Diuretika behandelt werden, wird eine Anfangsdosis von 5 mg Quinapril empfohlen, um festzustellen, ob eine symptomatische Hypotonie auftritt. Anschliessend sollte die Dosis je nach Ansprechen des Blutdrucks des Patienten titriert werden (vgl. Monotherapie). Für eine Kombinationstherapie kommen Diuretika vom Thiazid-Typ oder Furosemid in Frage (siehe auch «Interaktionen»).
Herzinsuffizienz
Bei Herzinsuffizienz beträgt die Anfangsdosis 5 mg Quinapril als Einzeldosis. Nach der ersten Dosis soll der Patient engmaschig auf Anzeichen eines symptomatischen Blutdruckabfalls beobachtet werden (Wirkungsmaximum nach ca. 2-4 h).
Danach wird (bei gleichzeitiger Behandlung mit Diuretika und/oder Herzglykosiden) die Dosis bis zu maximal 40 mg/d (zweimal täglich 20 mg) schrittweise unter Kontrolle der klinischen Symptomatik, des Blutdrucks und der Nierenfunktion den Bedürfnissen des Patienten angepasst. Bei Dauertherapie genügen zur Behandlung der Patienten Dosierungen von 10-20 mg/d als Begleittherapie, aufgeteilt in ein oder zwei Dosen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Wie aus den pharmakokinetischen Daten hervorgeht, hängt die Elimination von Quinapril von der Funktionsfähigkeit der Niere ab. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 60 ml/min. wird eine Anfangsdosierung von 5 mg Quinapril empfohlen, bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <30 ml/min eine Anfangsdosierung von 2.5 mg Quinapril. Wird die Anfangsdosierung gut vertragen, so kann die Dosis entsprechend dem klinischen und hämodynamischen Ansprechen langsam erhöht werden, ausser es tritt ein übermässiger Blutdruckabfall oder eine signifikante Verschlechterung der Nierenfunktion auf.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte die Behandlung in Abhängigkeit vom Ausmass der Niereninsuffizienz gemäss der folgenden Tabelle begonnen werden:
Kreatinin-Clearance
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Höchste empfohlene Anfangsdosierung
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>60 ml/min
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10 mg
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30-60 ml/min
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5 mg
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10-30 ml/min
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2.5 mg
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<10 ml/min
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Für eine Dosierungsempfehlung liegen hier keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vor.
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Ältere Patienten (älter als 65 Jahre)
Ein höheres Lebensalter allein scheint die Sicherheit und Wirksamkeit von Accupro nicht zu beeinflussen. Da sich die Nierenfunktion mit zunehmendem Alter jedoch verschlechtern kann, wird bei älteren Patienten eine Anfangsdosis von 1x täglich 5 mg Quinapril empfohlen. Anschliessend sollte auch hier die Dosis je nach Ansprechen des Blutdrucks titriert werden (vgl. «Spezielle Dosierungsanweisungen - Patienten mit Nierenfunktionsstörungen»).
Kinder und Jugendliche
Zur Anwendung von Accupro bei Kindern und Jugendlichen liegen bisher keine klinischen Erfahrungen vor.
Art der Anwendung
Accupro kann ohne Berücksichtigung von Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.
KontraindikationenKombination von Quinapril mit Sacubitril/Valsartan aufgrund eines erhöhten Risikos für Angioödeme.
Anamnestisch bekanntes angioneurotisches Ödem infolge einer früheren ACE-Inhibitor-Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten-Therapie oder hereditären Ursprungs.
Quinapril ist kontraindiziert bei Frauen, die schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder im gebärfähigen Alter sind und keine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Quinapril darf nur verabreicht werden, wenn eine Schwangerschaft unwahrscheinlich ist und die Frauen über die möglichen Schädigungen des Fötus informiert wurden (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Kombination von Accupro mit Aliskiren bei Patienten mit Diabetes mellitus (Typ 1 und Typ 2), mässig oder schwerwiegend eingeschränkter Nierenfunktion (GFR <60 ml/min/1.73 m2), Hyperkaliämie (>5 mmol/l) oder bei hypotonen Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz.
Kombination von Accupro mit Angiotensin-Rezeptorblockern oder anderen ACE-Inhibitoren bei Patienten mit Diabetes mellitus (Typ 1 und Typ 2) und Endorganschäden, mässig oder schwerwiegend eingeschränkter Nierenfunktion (GFR <60 ml/min/1.73 m2), Hyperkaliämie (>5 mmol/l) oder bei hypotonen Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz.
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAngioödeme im Kopf-/Halsbereich
Über das Auftreten von angioneurotischen Ödemen bei Patienten, die mit ACE-Inhibitoren einschliesslich Accupro behandelt worden sind, wurde berichtet (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»). Falls es zum Auftreten von Kehlkopfstridor oder Angioödemen im Gesichtsbereich, der Zunge oder des Kehlkopfes kommt, sollte Accupro sofort abgesetzt und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden. Der Patient sollte bis zum Abklingen der Schwellung sorgfältig überwacht werden. Wenn die Schwellung auf Gesicht und Lippen begrenzt ist, verschwindet sie gewöhnlich auch ohne Behandlung; zur symptomatischen Therapie kann der Einsatz von Antihistaminika nützlich sein. Angioödeme mit Beteiligung des Kehlkopfes können dagegen lebensbedrohlich sein. Bei Beteiligung der Zunge oder des Kehlkopfes, die eine Obstruktion der Atemwege vermuten lässt, sollte unverzüglich eine angemessene Therapie (z.B. Gabe von Adrenalin) eingeleitet werden.
Bei Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit einem Inhibitor des mammalian target of rapamycin (mTOR) (z.B. Temsirolimus), der Dipeptidylpeptidase 4(DPP-4) (z.B. Vildagliptin) oder einem neutralen Endopeptidase-Inhibitor (z.B. Sacubitril) erhalten, kann ein erhöhtes Risiko von Angioödemen bestehen. Bei Patienten, die bereits einen ACE-Inhibitor anwenden, ist daher bei Beginn einer Behandlung mit einem mTOR-Inhibitor, einem DPP-4-Inhibitor oder einem neutralen Endopeptidase-Inhibitor Vorsicht geboten.
Intestinales Angioödem
Bei Patienten, die mit ACE-Inhibitoren therapiert wurden, wurde über das Auftreten von intestinalem Angioödem berichtet. Symptome waren abdominale Schmerzen (mit oder ohne Übelkeit oder Erbrechen). Bei einigen Fällen lag keine frühere Anamnese eines Angioödems im Gesichtsbereich vor und die C-1-Esterase-Werte lagen im Normalbereich. Das Angioödem wurde u.a. durch abdominale CT- oder Ultraschalluntersuchung oder während einer Operation diagnostiziert. Die Symptome verschwanden nach Beendigung der Therapie mit dem ACE-Inhibitor. Intestinales Angioödem sollte in die Differentialdiagnose von mit ACE-Inhibitoren behandelten Patienten aufgenommen werden, die unter abdominalen Schmerzen leiden.
Patienten, welche ein Angioödem ohne Zusammenhang mit einer ACE-Inhibitor-Therapie in ihrer Anamnese aufweisen, könnten einem höheren Risiko ausgesetzt sein, dass durch die Therapie mit einem ACE-Inhibitor ein Angioödem ausgelöst wird.
Anaphylaktoide Reaktionen
Hämodialyse/Low-density lipoprotein (LDL)-Apherese: Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Inhibitoren und Polyacrylnitril-metallylsulfonat-high-flux-Membranen oder LDL-Apherese mit Dextransulfat im Rahmen einer Dialysebehandlung besteht die Gefahr, dass anaphylaktoide Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum Schock) auftreten. Diese Kombination muss daher vermieden werden, entweder durch den Gebrauch anderer Arzneimittel gegen den hohen Blutdruck oder durch die Anwendung anderer Membranen bei der Dialyse.
Desensibilisierung/Insektenstiche: Zu anaphylaktoiden Reaktionen kann es bei Patienten kommen, die während der Behandlung mit einem ACE-Inhibitor eine Therapie zur Desensibilisierung mit Wespen- und Bienengift erhalten. Accupro muss daher abgesetzt werden, bevor mit der Desensibilisierungstherapie begonnen wird. In solchen Fällen darf Accupro nicht durch einen Betablocker ersetzt werden. Selten kann es nach Insektenstichen zu anaphylaktoiden Reaktionen kommen.
Hinweise zu den Hilfsstoffen
Accupro Filmtabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Hypotonie
Eine symptomatische Hypotonie wurde bei Hypertonikern unter Accupro-Medikation nur gelegentlich beobachtet. Sie kann jedoch bei Patienten mit Salz- oder Volumenverlust (z.B. bei Vorbehandlung mit Diuretika, nach Durchfällen und Erbrechen, bei Diät mit eingeschränkter Kochsalzzufuhr) unter einer Therapie mit ACE-Inhibitoren auftreten, wobei diese Verluste vor Therapiebeginn ausgeglichen werden sollten.
Ebenso können Patienten, die bei Beginn einer Accupro-Therapie bereits mit einem Diuretikum behandelt wurden, eine symptomatische Hypotonie entwickeln. Bei diesen Patienten sollte, wenn möglich, die Diuretika- Therapie 2 bis 3 Tage vor der Accupro-Therapie gestoppt resp. unterbrochen werden. Falls der Blutdruck mit Accupro allein nicht unter Kontrolle gebracht werden kann, sollte die Diuretika- Therapie wieder aufgenommen werden. Wenn es nicht möglich ist, das Diuretikum abzusetzen, sollte Quinapril einschleichend dosiert werden (siehe auch «Dosierung/Anwendung», «Interaktionen»).
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Neigung zur Hypotonie sollte die Therapie mit Accupro in der empfohlenen Dosis unter enger ärztlicher Überwachung begonnen werden. Innerhalb der ersten zwei Wochen nach Behandlungsbeginn sowie nach eventueller Dosiserhöhung sollten diese Patienten engmaschig überwacht werden. Analoge Überlegungen gelten auch für Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder zerebrovaskulären Erkrankungen, bei denen ein übermässiger Blutdruckabfall zu einem Myokardinfarkt oder zu einem zerebrovaskulären Insult führen kann.
Beim Auftreten einer symptomatischen Hypotonie sollte der Patient flach gelagert werden. Nötigenfalls ist eine Infusion von physiologischer Kochsalzlösung angezeigt. Eine vorübergehende symptomatische Hypotonie ist keine Gegenanzeige für eine weitere Behandlung mit Accupro. In solchen Fällen ist jedoch eine Dosisverringerung von Accupro oder dem evtl. gleichzeitig verabreichten Diuretikum zu erwägen.
Blutbild
Unter der Behandlung mit ACE-Inhibitoren ist in sehr seltenen Fällen bei Patienten mit unkomplizierter Hypertonie, häufiger jedoch bei Patienten mit Niereninsuffizienz, insbesondere bei gleichzeitigen Kollagenkrankheiten, eine Agranulozytose oder Knochenmarksdepression aufgetreten. Innerhalb der klinischen Prüfung mit Accupro sind gelegentlich Fälle von Neutropenie, selten von Thrombozytopenie bzw. Panzytopenie aufgetreten. Die Kausalität dieser Veränderungen ist nicht gesichert, das Blutbild normalisierte sich ausserdem im weiteren Verlauf der Behandlung. Dennoch sollte, wie unter Behandlung mit anderen ACE-Inhibitoren, bei Patienten mit Kollagenkrankheiten und/oder Nierenfunktionsstörungen das weisse Blutbild überwacht werden.
Ältere Patienten
In diesen Fällen ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Nierenfunktionsstörungen
Aufgrund der inhibitorischen Wirkung auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System können bei prädisponierten Patienten Störungen der Nierenfunktion auftreten. Bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, deren Nierenfunktion von der Aktivität des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängt, kann die Behandlung mit einem ACE-Inhibitor wie Quinapril mit Oligurie und/oder progressiver Azotämie, selten akutem Nierenversagen und/oder Tod einhergehen.
Die Halbwertszeit von Quinaprilat ist proportional zum Absinken der Kreatinin-Clearance verlängert. Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von <60 ml/min. benötigen eine niedrigere Anfangsdosierung mit Quinapril (siehe «Dosierung/Anwendung»). Die Dosierung sollte entsprechend dem therapeutischen Ansprechen gesteigert und die Nierenfunktion eng überwacht werden, obwohl Studien darauf hinweisen, dass Quinapril keine Verschlechterung der Nierenfunktion herbeiführt.
Bei einigen Patienten mit Hypertonie oder Herzinsuffizienz ohne bestehende vaskuläre Nierenerkrankung wurde ein Anstieg von Blutharnstoff-Stickstoff und Serumkreatinin beobachtet, der gewöhnlich geringfügig ausgeprägt und von vorübergehender Natur war, und insbesondere dann auftrat, wenn Quinapril zusammen mit einem Diuretikum verabreicht wurde. Die Wahrscheinlichkeit für ein Ansteigen dieser Laborwerte ist bei Patienten mit bestehender Nierenfunktionsstörung erhöht. Eine Dosisverminderung und/oder Beendigung der Behandlung mit dem Diuretikum und/oder Quinapril kann in diesen Fällen angezeigt sein.
Leberfunktionsstörungen
Die Kombination von Quinapril mit einem Diuretikum sollte bei Patienten mit verminderter Leberfunktion oder progressiver Lebererkrankung nur mit Vorsicht angewendet werden, da geringfügige Änderungen des Flüssigkeits- oder Elektrolytgleichgewichts zu einem hepatischen Koma führen können. Der Metabolismus von Quinapril zu Quinaprilat ist normalerweise abhängig von der hepatischen Esterase. Bei Patienten mit alkoholischer Zirrhose sind die Quinaprilat-Konzentrationen aufgrund verminderter Deesterifikation von Quinapril erniedrigt.
Kaliumstoffwechsel
Unter Monotherapie mit Accupro kann die Serumkaliumkonzentration ansteigen. Wegen der Möglichkeit einer weiteren Erhöhung des Kaliumspiegels sollte eine Begleittherapie mit kaliumsparenden Diuretika oder anderen Arzneimitteln, die den Serumkaliumspiegel erhöhen, vorsichtig begonnen und der Kaliumspiegel engmaschig überwacht werden (siehe auch «Interaktionen»). Bei gleichzeitiger Anwendung kann Accupro mithelfen, die durch Thiaziddiuretika hervorgerufene Hypokaliämie zu vermindern.
Hyponatriämie und SIADH
Das Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) und eine nachfolgende Hyponatriämie wurden in einigen Patienten beobachtet, die mit anderen ACE-Inhibitoren behandelt worden waren. Eine regelmässige Kontrolle der Serumnatriumwerte wird empfohlen bei älteren Patienten und anderen Patienten, welche ein Risiko für Hyponatriämie aufweisen.
Chirurgie/Anästhesie
Obwohl eine Hypotonie, ausgelöst durch die gleichzeitige Verabreichung von Quinapril und Anästhetika, bisher nicht beobachtet wurde, ist bei grosschirurgischen Eingriffen oder Anästhesien Vorsicht geboten. Es ist bekannt, dass Inhibitoren des Angiotensin-konvertierenden Enzyms (ACE) die Angiotensin-II-Bildung hemmen. Kompensatorische Renin-Freisetzungen können somit während der Narkose zu keiner Blutdrucksteigerung führen.
Eine eventuell auftretende Hypotonie kann durch Volumenexpansion korrigiert werden.
Aortenstenose
Bei Patienten mit Aortenstenose oder anderen Abflussbehinderungen soll Accupro nur mit grösster Vorsicht angewendet werden.
Renovaskuläre Hypertonie
Vorsicht ist bei Hypertonikern mit uni- oder bilateraler Nierenarterienstenose geboten. Bei solchen Patienten ist die Nierenfunktion vor allem in den ersten Wochen der Behandlung eng zu überwachen.
Therapieumstellung von Patienten unter Betablocker-Behandlung
Die Behandlung mit Betablockern sollte nicht abrupt unterbrochen werden. Ihre Dosierung soll nach Beginn der Behandlung mit Accupro ausschleichend beendet werden (siehe Fachinformation des Betablockers).
Hypoglykämie bei Diabetikern
Bei der Therapie von insulinpflichtigen oder mit oralen Antidiabetika behandelten diabetischen Patienten können bei Einnahme von ACE-Inhibitoren Hypoglykämien auftreten. Eine engere Überwachung von Diabetikern könnte daher notwendig sein (siehe auch «Interaktionen»).
Patienten in Behandlung mit Lithium
Siehe «Interaktionen».
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Inhibitoren, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme der Nierenfunktion (einschliesslich eines akuten Nierenversagens) erhöht.
Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Inhibitoren, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen.
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Inhibitoren und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Gleichzeitige Verabreichung von NSARs
Siehe «Interaktionen».
Husten
Über Husten bei der Anwendung von ACE-Inhibitoren, einschliesslich Quinapril, wurde berichtet. Charakteristisch ist ein unproduktiver, resistenter Husten, der nach Absetzen der Therapie reversibel ist. Bei der Differentialdiagnose des Hustens sollte die ACE-Inhibitor-Therapie berücksichtigt werden.
Psoriasis und Verschlechterung der Psoriasis
Bei Patienten, die ACE-Inhibitoren erhielten, wurde über Psoriasis oder eine Verschlechterung der Psoriasis berichtet. Quinapril sollte bei Patienten, insbesondere solchen mit Psoriasis in der Anamnese oder Familienanamnese, mit Vorsicht angewendet werden. Das Absetzen von Quinapril sollte erwogen werden, wenn eine klinisch signifikante Psoriasis oder eine Verschlechterung der Psoriasis auftritt.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen wurde Accupro nicht untersucht.
InteraktionenDiuretika
Wie bei Behandlung mit anderen ACE-Inhibitoren kann bei Patienten, die mit Diuretika vorbehandelt sind (insbesondere, wenn diese Therapie erst vor kurzer Zeit begonnen wurde), nach Beginn der Therapie mit Accupro ein überschiessender Blutdruckabfall auftreten.
Die Wahrscheinlichkeit dieses hypotensiven Effekts nach der ersten Dosis von Quinapril kann dadurch verringert werden, indem entweder das Diuretikum abgesetzt oder die Anfangsdosis auf 5 mg Accupro reduziert wird (siehe «Dosierung/Anwendung»). Wenn es nicht möglich ist, das Diuretikum abzusetzen, sollte der Patient bis zu zwei Stunden nach Einnahme der ersten Dosis ärztlich überwacht werden (Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Arzneimittel, welche die Serumkaliumkonzentration erhöhen
Aus der von Quinapril herbeigeführten Senkung des Aldosteronspiegels kann eine Kaliumretention resultieren. Deshalb sollte die gleichzeitige Verabreichung von Accupro und kaliumsparenden Diuretika (z.B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid) und/oder Kaliumpräparaten bzw. kaliumhaltigen Diätsalzsubstituten oder anderen Arzneimitteln, welche den Serumkaliumspiegel erhöhen, nur mit Vorsicht und entsprechender Kontrolle der Serumkaliumspiegel erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In älteren Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde die gleichzeitige Gabe eines ACE-Inhibitors mit Sulfamethoxazol/Trimethoprim mit schwerwiegender Hyperkaliämie in Verbindung gebracht, von welcher man annimmt, dass sie auf Trimethoprim zurückzuführen ist. Quinapril und trimethoprimhaltige Produkte sollten deshalb nur mit Vorsicht und unter angemessener Beobachtung der Serumkaliumkonzentration gleichzeitig verabreicht werden.
Lithium/Natrium
Wie bei anderen Arzneimitteln, die Natrium ausschwemmen, kann sich die Ausscheidung von Lithium reduzieren. Es kann folglich zu einer Erhöhung der Serum-Lithium-Konzentration kommen. Der Lithiumspiegel soll daher sorgfältig überwacht werden.
Nicht steroidale Antirheumatika einschliesslich selektiver Cyclooxygenase-2-Inhibitoren
Bei älteren Patienten, bei Hypovolämie (einschliesslich bei Patienten unter Diuretika-Behandlung) oder bei Patienten mit Niereninsuffizienz kann sich die Nierenfunktion bei gleichzeitiger Verabreichung von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), einschliesslich selektiver Cyclooxygenase-2 (COX-2)- und ACE-Inhibitoren, einschliesslich Quinapril verschlechtern, evtl. bis zum akuten Nierenversagen. Diese Wirkungen sind im Allgemeinen reversibel. Die Nierenfunktion muss bei gleichzeitiger Verabreichung von Quinapril und NSAR regelmässig überwacht werden.
Die antihypertensive Wirkung von ACE-Inhibitoren (z.B. Quinapril) kann durch NSAR vermindert werden.
Andere Arzneimittel, die Angioödeme verursachen können
Bei gleichzeitiger Anwendung mit einem mTOR-Inhibitor (z.B. Temsirolimus), einem DPP-4-Inhibitor (z.B. Vildagliptin) oder einem neutralen Endopeptidase-Inhibitor (z.B. Sacubitril) kann ein erhöhtes Risiko von Angioödemen bestehen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Tetracycline und andere Wirkstoffe, die mit Magnesium interferieren
Bei gleichzeitiger Applikation von Tetracyclin und Accupro wird die Resorption von Tetracyclin um ca. 28-37% verringert. Diese Resorptionsverminderung ist durch den in der Tablettenformulierung enthaltenen Hilfsstoff Magnesiumcarbonat bedingt. Bei gleichzeitiger Anwendung von Accupro und tetracyclinhaltigen Medikamenten sollte diese Interaktion beachtet werden.
Antidiabetika
Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Inhibitoren und Insulin oder oralen Antidiabetika besteht aufgrund einer möglichen Erhöhung der Insulinsensitivität die Möglichkeit einer verstärkten Blutzuckersenkung. Diabetiker sollten daher auf das Auftreten hypoglykämischer Reaktionen hingewiesen und entsprechend überwacht werden.
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron Systems (RAAS) mit ACE-Inhibitoren (ACE-I), Angiotensin-II-Rezeptor-Inhibitoren oder Aliskiren
Siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Andere Arzneimittel
Keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen traten auf, wenn Accupro gleichzeitig mit Propranolol, Hydrochlorothiazid, Digoxin oder Cimetidin angewendet wurde.
Die antikoagulatorische Wirkung (gemessen an der Prothrombinzeit) einer Einzeldosis Warfarin wurde durch die gleichzeitige Gabe von Quinapril zweimal täglich nicht signifikant verändert.
Die gleichzeitige Verabreichung von Atorvastatin (multiple 10 mg Dosis) mit Quinapril (80 mg) führte zu keiner signifikanten Änderung der Steady-State Pharmakokinetik-Parameter von Atorvastatin.
Hinweis
Mögliche anaphylaktoide Reaktionen bei Patienten unter Hämodialyse/LDL-Apherese und gleichzeitiger Einnahme eines ACE-Inhibitors (Details siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Accupro soll in der Schwangerschaft grundsätzlich nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»). Sollte eine Schwangerschaft eintreten, muss eine Therapie mit Quinapril abgebrochen werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollen während der Behandlung mit Accupro eine verlässliche Methode der Kontrazeption anwenden. ACE-Inhibitoren können nach Verabreichung an schwangeren Frauen fötale und neonatale Erkrankungen und Tod bewirken. Kinder, die während der Schwangerschaft ACE-Hemmern ausgesetzt waren, können ein Risiko für Missbildungen des Herz-Kreislauf-Systems und des ZNS aufweisen. In Zusammenhang mit der Anwendung von ACE-Inhibitoren während der Schwangerschaft sind Berichte über Frühgeburten, Hypotonie, Nierenschäden (einschliesslich Nierenversagen), Unterentwicklung des Schädels und der Lunge, Oligohydramnie, Kontraktur der Gliedmassen, Fehlbildungen im Gesicht, intrauterine Wachstumsverzögerung, Ductus arteriosus apertus und Tod des Fötus oder des Neugeborenen bekannt. Es gilt zu beachten, dass eine Oligohydramnie möglicherweise erst in Erscheinung treten kann, wenn der Fötus bereits eine irreversible Verletzung erlitten hat.
Alle Neugeborenen sollen nach Exposition in utero sorgfältig auf genügende Harnausscheidung, Hyperkaliämie und Blutdruck untersucht werden. Nötigenfalls müssen angebrachte medizinische Massnahmen ergriffen werden, wie z.B. Rehydrierung, Unterstützung des Blutdrucks und der renalen Durchblutung.
Stillzeit
ACE-Inhibitoren, einschliesslich Quinapril, werden in limitierter Menge in die Muttermilch sezerniert. Während der Anwendung von Quinapril soll nicht gestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenWie jedes andere blutdrucksenkende Arzneimittel kann auch Accupro die Aufmerksamkeit und Konzentration herabsetzen. Daher ist Vorsicht im Strassenverkehr und beim Bedienen von Maschinen geboten, speziell zu Behandlungsbeginn.
Unerwünschte WirkungenAllgemeine Hinweise
In seltenen Fällen (<0.1%) können, wie bei allen ACE-Inhibitoren, cholestatischer Ikterus sowie Leberfunktionsstörungen mit erhöhter Transaminasen-Konzentration auftreten. In solchen Fällen ist die Therapie mit Accupro abzubrechen.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Häufig beobachtete unerwünschte Wirkungen in kontrollierten klinischen Studien
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlaflosigkeit (1.3%).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Parästhesien (1.1%), Benommenheit (5.5%), Kopfschmerzen (7.2% vs. 16.9% Placebo).
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypotonie (1.1%).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Husten (3.9%), Brustschmerzen (2%), Dyspnoe (2.3 %), Pharyngitis (1.3% vs. 1.9% Placebo), Rhinitis (3.2% vs. 4.5% Placebo).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit und/oder Erbrechen (2.8%), Diarrhö (2%), Dyspepsie (1.6%), Abdominalschmerzen (1.9% vs. 2.2% Placebo).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Rückenschmerzen (1.4%), Myalgie (2.2% vs. 3.3% Placebo).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit (3.5%).
Untersuchungen
Häufig: Anstieg1) von Serumkreatinin und Serumharnstoff-Stickstoff (>als das 1.25-Fache des oberen Grenzwertes) (2%).
1) Mit Accupro als Monotherapie. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Diuretika behandelt werden, treten diese Anstiege mit höherer Wahrscheinlichkeit auf. Die erhöhten Werte waren jedoch häufig im weiteren Verlauf der Behandlung reversibel.
Weniger häufig beobachtete unerwünschte Wirkungen in (un)kontrollierten Studien
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Neutropenie.
Selten: Agranulozytose, Thrombozytopenie bzw. Panzytopenie1), Hyperkaliämie1) 2).
1) siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
2) siehe «Kontraindikationen».
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Depression, Nervosität.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Somnolenz, Schwindel.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Amblyopie.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie, Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Myokardinfarkt.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Vasodilatation.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Mund- und Rachentrockenheit, Flatulenz, Gastritis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Erhöhung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentration (inkl. Transaminasen)1), cholestatischer Ikterus1) und Leberfunktionsstörungen1), Hepatitis.
1) Siehe «Allgemeine Hinweise».
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: vermehrtes Schwitzen, Pruritus, Hautausschläge (u.U. mit schwerem Verlauf).
Selten: Dermatopolymyositis.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Arthralgie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Infektionen des Harntraktes.
Selten: Verschlechterung der Nierenfunktion, akutes Nierenversagen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Impotenz.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Ödeme (periphere und generalisierte), Fieber.
Unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase
Die Daten aus der Post-Marketing-Erfahrung beschreiben die weltweit spontan gemeldeten, in der Literatur beschriebenen und von den Behörden gemeldeten unerwünschten Wirkungen. Die Post-Marketing-Erfahrung umfasst unerwünschte und unerwartete Ereignisse, die unabhängig von ihrer Kausalität nach der Einnahme von Accupro aufgetreten sind.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Hämolytische Anämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Anaphylaktoide Reaktionen, Photosensibilisierung, Angioödem1), intestinales Angioödem.
1) Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Herzerkrankungen
Synkope.
Gefässerkrankungen
Orthostatische Hypotonie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Eosinophile Pneumonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Pankreatitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Alopezie, exfoliative Dermatitis, Pemphigus, Psoriasis.
Untersuchungen
Hyponatriämie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungAm wahrscheinlichsten wird sich eine Überdosierung in Form einer ausgeprägten Hypotonie äussern, die durch intravenöse Volumenexpansion behandelt werden sollte.
Quinapril und seine Metaboliten können durch Hämodialyse oder Peritonealdialyse nicht in nennenswertem Umfang aus dem Kreislauf entfernt werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
C09AA06
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Quinapril, der Wirkstoff von Accupro Filmtabletten, wird im Organismus rasch zu dem eigentlich wirksamen Metaboliten Quinaprilat umgesetzt. Quinaprilat ist ein potenter Inhibitor des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE), welches die Umwandlung von Angiotensin I zum vasokonstriktorisch wirkenden Angiotensin II katalysiert. Angiotensin II ist durch verschiedene Mechanismen, wie z.B. die Stimulation der Aldosteronsekretion, an der Funktion und der Regulierung der Gefässe beteiligt.
Die Wirkungsweise von Quinapril besteht in der Hemmung der Aktivität von Gewebs- und Plasma-ACE. Dadurch werden die Vasokonstriktion und die Aldosteronsekretion vermindert. Der periphere Gefässwiderstand nimmt ab. Der Blutdruck sinkt ohne eine deutliche Änderung der Herzfrequenz. Der Wegfall der negativen Rückkoppelung von Angiotensin II auf die Renin-Sekretion resultiert in einer erhöhten Plasma-Renin-Aktivität.
Obwohl angenommen wird, dass der Blutdruck hauptsächlich durch das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System gesenkt wird, hat Quinapril auch eine blutdrucksenkende Wirkung bei Hypertonikern mit tiefen Renin-Werten. ACE ist identisch mit der Kininase II, dem Enzym, das Bradykinin abbaut. Bradykinin ist ein potenter Peptidvasodilatator. Es ist möglich, dass dieser Mechanismus an der blutdrucksenkenden Wirkung der ACE-Inhibitoren beteiligt ist.
Andere mögliche Mechanismen, die zur Wirksamkeit von Quinapril beitragen, umfassen eine Dämpfung der Aktivität des sympathischen Nervensystems und eine Hemmung des Gewebe-ACE.
Es konnte in einer tierexperimentellen Studie gezeigt werden, dass die blutdrucksenkende Wirkung von Quinapril länger andauert als die hemmende Wirkung auf das Plasma-ACE. Mit der hemmenden Wirkung auf das Gewebs-ACE hingegen korreliert sie besser.
Die blutdrucksenkende Wirkung beginnt innerhalb einer Stunde, das Maximum wird 2-4 Stunden nach der Einnahme erreicht. Bei den empfohlenen Dosierungen hält die blutdrucksenkende Wirkung im Allgemeinen während 24 Stunden an. Bei gewissen Patienten muss bis zu zwei Wochen therapiert werden, um den maximalen therapeutischen Effekt zu erreichen.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz bewirkt Quinapril eine Erniedrigung des pulmonalen Kapillardrucks. Vor- und Nachlast des Herzens werden gesenkt. Das Herzminutenvolumen steigt an, ohne dass gleichzeitig die Herzfrequenz erhöht wird. Die physische Belastbarkeit der Patienten wird gesteigert.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Diuretika und/oder anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln wird der blutdrucksenkende Effekt von Accupro verstärkt.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.
PharmakokinetikAbsorption
Nach oraler Gabe von Quinapril werden maximale Quinapril-Konzentrationen innerhalb von 1 Stunde beobachtet. Basierend auf Wiederfindungsstudien im Urin beträgt das Ausmass der oralen Resorption ca. 60%. Die Nahrungsaufnahme hat keinen Einfluss auf die Resorption von Quinapril. Nach der Resorption wird Quinapril zu einem grossen Teil zum eigentlich aktiven Hauptmetaboliten Quinaprilat metabolisiert.
Maximale Plasmaspiegel von Quinaprilat, dem wirksamen Metaboliten, werden ca. 2 h nach oraler Gabe von Quinapril beobachtet. Bei einer enteralen Resorptionsrate von 60% für oral verabreichtes Quinapril beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Quinaprilat 38%.
Distribution
Die Proteinbindung von Quinaprilat beträgt ca. 97%, die ungebundene Fraktion ca. 3%. Quinaprilat hat ein Verteilungsvolumen von ca. 11 l. Studien an Ratten zeigen, dass Quinapril nicht die Blut-Hirn-Schranke überschreitet.
Metabolismus
Quinapril wird fast vollständig zu Quinaprilat metabolisiert. Daneben entstehen einige weitere, mengenmässig weniger bedeutende und pharmakologisch inaktive Metaboliten.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt zu 70-89% über die Nieren. Quinapril zeigt eine apparente Halbwertszeit der Elimination von ca. 1 h. Quinaprilat wird zu einem wesentlichen Anteil über die Nieren ausgeschieden; die effektive Kumulationshalbwertszeit beträgt ca. 3 h (ein Steady State wird nach 1-2 Tagen erreicht). Die Dissoziationshalbwertszeit vom ACE beträgt ca. 26 h. Die Plasmaclearance von Quinaprilat beträgt 60-80 ml/min. Die Eliminationshalbwertszeit aus dem Plasma beträgt ca. 2 h und ist dosisunabhängig.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leberzirrhose wurden erniedrigte Plasmaspiegel von Quinaprilat gemessen, was auf eine verminderte Metabolisierung von Quinapril bei der Leberpassage zurückzuführen ist.
Nierenfunktionsstörung, Herzinsuffizienz, ältere Patienten
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wurden bis zu einer Kreatinin-Clearance von 60 ml/min. normale Quinaprilat-Plasmaspiegelverläufe gemessen. Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 60 ml/min steigen die Quinaprilat-Spiegel an, die Eliminationshalbwertszeit ist verlängert.
Pharmakokinetische Studien an Patienten mit terminalen Nierenerkrankungen, die chronisch hämodialysiert waren oder ambulant mit peritonealer Dialyse behandelt wurden, zeigten, dass Dialyse nur einen geringen Einfluss auf die Elimination von Quinaprilat hat.
Die Elimination von Quinaprilat ist ausserdem bei älteren Patienten (älter als 65 Jahre) und bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz verlangsamt. Die Verlangsamung korreliert mit der eingeschränkten Nierenfunktion, die oft bei diesen Patienten vorliegt. Bei Patienten mit mässig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30-60 ml/min) und älteren Patienten kann es erforderlich sein, die Dosis zu reduzieren.
Präklinische DatenGenotoxizität
Quinapril wurde ausreichend auf Mutagenität untersucht. Es ergaben sich keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potential. Im Ames-Test mit oder ohne metabolische Aktivierung zeigte auch Quinaprilat keine mutagenen Eigenschaften. Quinapril wirkte bei einer ausreichenden Prüfung in Gen-und Chromosomenmutationstests in vitro und in vivo nicht mutagen.
Kanzerogenität
In Studien an Mäusen und Ratten wurden unter Dosierungen von 75-100 mg/kg/d (bzw. der 50- bis 60-fachen maximalen, humanen, täglichen Dosierung) keine karzinogenen Wirkungen beobachtet.
Reproduktionstoxizität
Untersuchungen an Ratten und Kaninchen haben bis zu Dosen von 300 bzw. 1.5 mg/kg/d keine Hinweise für ein teratogenes Potential ergeben. Während bei der Ratte keine embryotoxischen Wirkungen beobachtet wurden, traten beim Kaninchen maternaltoxische und embryotoxische Effekte ab einer Dosis von 1 mg/kg/d auf. Bei der Verabreichung während der Fetalentwicklung und der Laktation kam es ab einer Dosis von 25 mg/kg/d bei der Ratte zu Wachstumsretardierungen der Nachkommen. Beeinträchtigungen der Fertilität wurden weder bei den Elterntieren noch bei den Nachkommen beobachtet.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) und ausser Reichweite von Kindern in der Originalverpackung aufbewahren.
Zulassungsnummer50141 (Swissmedic).
PackungenFilmtabletten 5 mg (mit Bruchrille, teilbar): 30. [B]
Filmtabletten 10 mg (mit Bruchrille, teilbar): 100. [B]
Filmtabletten 20 mg (mit Bruchrille, teilbar): 100. [B]
ZulassungsinhaberinPfizer AG, Zürich.
Stand der InformationNovember 2022.
LLD V018
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