InteraktionenBei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme kann die Resorption von Naproxen verzögert sein, doch hat dies keinen Einfluss auf den Umfang der Resorption.
Andere nicht-steroidale Antiphlogistika und/oder Kortikoide
Verstärkung der gastrointestinalen Nebenwirkungen.
Antacida
Magnesiumoxid und Aluminiumhydroxid verzögern die enterale Absorption von Naproxen, Natriumbicarbonat scheint sie zu beschleunigen, Nahrungsaufnahme und gleichzeitige Einnahme von Magnesium-Aluminiumhydroxid Gel haben keinen nennenswerten Einfluss.
Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkung ist nicht belegt.
Probenecid
Erhöhung der Naproxen-Plasmakonzentration und Verlängerung der Naproxen-Halbwertszeit um im Mittel 5,3 h. Vermehrte Bildung des inaktiven Metaboliten 6-O-Desmethylnaproxen.
Acetylsalicylsäure
Verdrängung von Naproxen aus der Plasmaeiweissbindung, erhöhte renale Clearance für Naproxen und dementspechend Verminderung der Naproxen-Plasmakonzentration. Klinische Probleme resultieren aus dieser Wechselwirkung nicht. Eine kombinierte Anwendung beider nicht-steroidalen Antiphlogistika ist aber auch nicht indiziert.
Warfarin (und andere orale Antikoagulantien)
Geringe Erhöhung der nicht an Plasmaeiweiss gebundenen Warfarin-Konzentrationen im Plasma.
Die klinische Bedeutung dieses Befundes hinsichtlich einer verstärkten Blutungsgefahr ist nicht zweifelsfrei belegt. Da Naproxen jedoch hemmend auf die Blutplättchenaggregation wirkt, sollte die gemeinsame Applikation von Naproxen und Antikoagulantien nur unter engmaschiger Kontrolle erfolgen.
Die hohe Plasmaalbumin-Bindung und das niedrige Verteilungsvolumen von Naproxen bedingen die theoretische Möglichkeit der Interaktion mit anderen, stark an Plasmaproteine gebundenen Pharmaka, z.B. mit Antikoagulantien, Sulfonylharnstoffen, Hydantoinen.
Die klinische Relevanz solcher Wechselwirkungen ist nicht allgemeingültig belegt. Patienten, die gleichzeitig mit Naproxen und anderen stark an Plasmaeiweisse gebundenen Pharmaka behandelt werden müssen, sollten im Hinblick auf unerwünschte Arzneimittel-Wirkungen besonders konsequent überwacht werden und die Dosis eventuell angepasst werden.
Diuretika, Antihypertensiva
Aus dem gemeinsamen Wirkungsmechanismus der nicht-steroidalen Antiphlogistika lässt sich ableiten, dass - wie bei Indometacin - eine Abschwächung der Wirksamkeit von Schleifendiuretika (z.B. Furosemid) und Antihypertensiva (z.B. Verminderung des antihypertensiven Effekts von β-Blockern) zu erwarten ist.
Colestyramin
Die Absorptionsgeschwindigkeit von Naproxen ist in Gegenwart von Colestyramin reduziert, die Bioverfügbarkeit ist insgesamt nicht beeinträchtigt. Die Affinität von Colestyramin zu Naproxen ist pH-abhängig.
Lithium
Hemmung der renalen Clearance.
Methotrexat
Verminderung der Urinausscheidung.
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