Dosierung/AnwendungProphylaxe und Behandlung
Eine Einmaldosis von 100-200 mg/kg Körpergewicht (1,25-2,5 ml/kg) intratracheal sollte bei hohem Risiko oder Anzeichen für ein RDS infolge Surfactantmangel so früh wie möglich nach der Geburt (am besten während den ersten 15 Minuten) verabreicht werden.
Folgedosen von je 100 mg/kg Körpergewicht (1,25 ml/kg) können in Abständen von 6-12 Stunden nach der ersten Applikation und 12 Stunden nach der zweiten an Säuglinge mit anhaltenden RDS-Zeichen, die weiter beatmet werden, verabreicht werden. Die Maximaldosis beträgt insgesamt 300-400 mg/kg.
Curosurf darf nur in einem Spital mit geübten, in der Behandlung, Reanimation und Stabilisierung von Frühgeborenen erfahrenen Ärzten angewendet werden.
Curosurf wird auf endotracheopulmonalem Weg an Säuglinge verabreicht, deren Herzfrequenz und arterielle Sauerstoffkonzentration oder Sauerstoffsättigung kontinuierlich überwacht wird, wie dies normalerweise in neonatologischen Abteilungen möglich ist (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Hinweise für die Handhabung
Zubereitung
Vor Gebrauch muss die Ampulle auf Raumtemperatur (15-25 °C) erwärmt - z.B. durch Halten in der Hand während einiger Minuten - und vorsichtig, ohne zu schütteln, einige Male auf den Kopf und zurück geschwenkt werden, um eine gleichmässige Suspension zu erhalten.
Applikation
Die Suspension muss aus der Ampulle mittels einer sterilen Spritze mit feiner Nadel aufgezogen werden.
Um die Suspension zu entnehmen, befolgen Sie sorgfältig die folgende Anleitung:
1. Lokalisieren Sie die Einkerbung (FLIP

UP) auf der farbigen Plastikkappe.

2. Heben Sie die Einkerbung an und ziehen Sie sie hoch.

3. Ziehen Sie die Plastikkappe mit dem Aluminiumverschluss nach unten.

4. und 5. Entfernen Sie den gesamten Aluminiumring.


6. und 7. Entfernen Sie den Gummistopfen, um den Inhalt zu entnehmen.


Curosurf kann wie folgt verabreicht werden.
a) Mit Trennung des Kindes vom Respirator:
Nach kurzfristiger Unterbrechung der maschinellen Beatmung wird Curosurf 1,25-2,5 ml/kg (100-200 mg/kg) als Bolus über den Endotrachealtubus tief intratracheal instilliert.
Nach kurzfristiger manueller Beutelbeatmung während ca. 1 Minute wird das Kind wieder an den Respirator angeschlossen mit vorerst gleicher Geräteparametereinstellung wie vor Curosurf-Gabe.
Weitere Dosen (1,25 ml/kg) können auf dieselbe Weise verabreicht werden.
b) Ohne Trennung des Kindes vom Respirator:
Curosurf 1,25-2,5 ml/kg (100-200 mg/kg) wird in einer einzigen Dosis durch den Endotrachealtubus via Absaugport instilliert. Weitere Dosen (1,25 ml/kg) können auf dieselbe Weise verabreicht werden.
c) Als dritte Option direkt im Kreissaal wird Curosurf durch den Endotrachealtubus verabreicht, bevor die mechanische Beatmung – in diesem Fall mit dem Beutel – begonnen wird. Die Extubierung und nachfolgendes CPAP ist eine Option, entweder bereits im Kreissaal oder später nach der Überweisung in die neonatologische Abteilung (INtubation SURfactant Extubation – INSURE).
d) Wenig invasive Surfactant-Verabreichung mittels eines dünnen Katheters (LISA = Less Invasive Surfactant Administration)
Bei spontan atmenden Frühgeborenen kann Curosurf alternativ mittels des sog. LISA-Verfahrens verabreicht werden. Die Dosierung entspricht den Angaben unter a), b) und c). Ein Katheter mit kleinem Durchmesser wird unter Visualisierung der Stimmbänder mittels Laryngoskopie direkt in die untere Trachea des Kindes platziert. Die CPAP-Beatmung stellt dabei die kontinuierliche spontane Atmung sicher. Curosurf wird als Einzelbolus über 0,5 bis 3 Minuten instilliert. Nach der Instillation wird der Katheter sofort entfernt. Die CPAP-Beatmung sollte während der gesamten Verabreichung beibehalten werden.
Für die Surfactant-Verabreichung sollten dünne, für diesen Zweck CE-zertifizierte Katheter verwendet werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
|