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Fachinformation zu Etomidat®-Lipuro:B. Braun Medical AG
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Unerwünschte Wirkungen

Wie die meisten Allgemeinanästhetika beeinflusst Etomidat Atmungs-, Herz- und Kreislauffunktionen. Weiterhin verursacht Etomidat, wie auch einige andere Allgemeinanästhetika, unwillkürliche Muskelbewegungen.
Etomidat hemmt Cytochrom P-450-abhängige Enzymsysteme organabhängig unterschiedlich. In den Nebennierenrinden hemmt Etomidat während ca. 6 Stunden die Cortisol- und Aldosteronsynthese, was zu um 40–50% erniedrigten Plasmaspiegeln dieser Hormone führt (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Im einzelnen wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Etomidat folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Die Häufigkeiten werden wie folgt angegeben:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10‘000, <1/1000), sehr selten (<1/10‘000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Allergische Reaktionen1, Bronchospasmen und anaphylaktoide Reaktionen.
Selten: Sojaöl kann in seltenen Fällen schwere allergische Reaktionen hervorrufen.
Endokrine Erkrankungen
Sehr häufig: Etomidat hemmt die Steroidsynthese in der Nebennierenrinde (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Nicht bekannt: Nebenniereninsuffizienz.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Dyskinesie. Nach einmaliger Etomidatgabe treten bei nicht prämedizierten Patienten unwillkürliche Muskelbewegungen (Myokloni) auf. Sie entsprechen der Enthemmung physiologischer dienzephaler Erregungsabläufe wie die hypnogenen Myokloni und können durch vorausgehende Gabe von Opioiden oder Benzodiazepinen verhindert werden.
Gelegentlich: Erhöhter Muskeltonus, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Nystagmus, Schüttelfrost.
Sehr selten: Konvulsionen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Bradykardie, Extrasystolen, ventrikuläre Extrasystolen.
Nicht bekannt. Herzstillstand, kompletter atrioventrikulärer Block.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypotonie.
Gelegentlich: Hypertonie.
Nicht bekannt: Schock.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Atemdepression und Apnoe können insbesondere nach Verabreichung höherer Etomidat-Dosen in Kombination mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln auftreten. Hyperventilation, Stridor.
Gelegentlich: Hypoventilation, Husten.
Selten: Laryngospasmus.
Nicht bekannt: Atemdepression2, Bronchospasmus (einschliesslich Fälle mit tödlichem Ausgang).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen. Diese Nebenwirkungen sind jedoch in erster Linie durch die Begleitmedikation mit einem Opioid bedingt.
Gelegentlich: Singultus, Hypersalivation.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Ausschlag.
Gelegentlich: Erythem.
Nicht bekannt: Stevens-Johnson-Syndrom, Urtikaria.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Muskelrigidität.
Nicht bekannt: Trismus.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Schmerzen während der Injektion, wenn Etomidat-Lipuro ohne Gabe von Fentanyl in kleine Venen injiziert wird (s. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
Gelegentlich: Komplikation bei der Anästhesie, verzögertes Erwachen aus der Anästhesie, ungenügende Analgesie, Übelkeit im Zusammenhang mit einem Verfahren.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
1) Nach Gabe von Etomidat wurde eine Freisetzung von Histamin festgestellt.
2) Atemdepression und Apnoe können insbesondere nach Gabe höherer Etomidatdosen in Kombination mit zentral dämpfenden Arzneimitteln auftreten. Bei Patienten ab 55 Jahren können Atemdepression und Apnoe insbesondere nach Dosen auftreten, die die empfohlene Höchstdosis von 0,2 mg Etomidat pro kg Körpergewicht überschreiten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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