| Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des SicherheitsprofilsNebenwirkungen nach Anwendung von Articain/Adrenalin entsprechen denen anderer Lokalanästhetika vom Amid-Typ / Vasokonstriktoren. Diese Nebenwirkungen sind im Allgemeinen dosisabhängig. Sie können auch das Ergebnis von Überempfindlichkeit, Idiosynkrasie, oder verminderter Toleranz des Patienten sein. Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen betreffen Störungen des Nervensystems, lokale Reaktionen an der Einstichstelle, Überempfindlichkeiten, Störungen des Herz-Kreislauf- und des Gefässsystems.
 Ernste Nebenwirkungen sind generell systemischer Natur.
 Liste der unerwünschten Wirkungen
 Die aufgeführten Nebenwirkungen sind aus Spontanmeldungen, klinischen Studien und aus der Literatur bekannt.
 Die Häufigkeitsangaben erfolgen gemäss folgender Klassifizierung: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1’000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10’000 bis < 1/1’000), sehr selten (< 1/10’000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
 Infektionen und parasitäre Erkrankungen
 Häufig: Gingivitis
 Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
 Nicht bekannt: Methämoglobinämie
 Erkrankungen des Immunsystems
 Nicht bekannt: Anaphylaktischer Schock, Überempfindlichkeitsreaktion vom Typ I, Überempfindlichkeit, Überempfindlichkeitsreaktion vom Typ IV
 Psychiatrische Erkrankungen
 Selten: Nervosität / Angst3
 Nicht bekannt: Euphorische Stimmung
 Erkrankungen des Nervensystems
 Häufig: Neuropathie: Neuralgie (neuropathische Schmerzen), Hypästhesie / Gefühllosigkeit (oral und perioral)2, Hyperästhesie, Dysästhesie (oral und perioral), einschliesslich Geschmacksstörungen (beispielsweise metallischer Geschmack, Geschmacksstörungen), Ageusie, Allodynie, Thermohyperästhesie, Kopfschmerz
 Gelegentlich: brennendes Gefühl
 Selten: Erkrankung des Nervus facialis1(Lähmung und Parese), Horner-Syndrom (Augenlid-Ptosis, Enophthalmus, Miosis), Somnolenz (Verschlafenheit), Nystagmus
 Sehr selten: Parästhesie2 (persistierende Hypästhesie und Geschmacksverlust) nach mandibulärer Nervenblockade oder Blockade des Nervus alveolaris inferior
 Augenerkrankungen
 Selten: Doppeltsehen (Lähmung der Augenmuskeln)3, Sehstörungen (vorübergehende Blindheit), Ptosis, Miosis, Enophthalmus
 Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
 Selten: Hyperakusis, Tinnitus3
 Herzerkrankungen
 Häufig: Bradykardie, Tachykardie
 Selten: Palpitationen, EKG-Zeichen einer kardialen Ischaemie
 Nicht bekannt: Herzstillstand, Reizleitungsstörungen (AV-Block)
 Gefässerkrankungen
 Häufig: Hypotonie (mit Kollapsneigung)
 Gelegentlich: Hypertonie
 Selten: Hitzewallungen
 Nicht bekannt: Lokale / regionale Hyperämie, Vasodilatation, Vasokonstriktion
 Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
 Selten: Bronchospasmus / Asthma; Sinussekretstauung
 Nicht bekannt: Apnoe, Dysphonie (Heiserkeit), Dyspnoe, Kehlkopfödem, Pharynxödem
 Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
 Häufig: Schwellungen von Zunge, Lippe und Zahnfleisch
 Gelegentlich: Stomatitis, Glossitis, Übelkeit, Erbrechen
 Selten: Diarrhö, Abdominalschmerzen, Cheilitis, Obstipation, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Exfoliation / Ulzeration des Zahnfleisches / der Mundschleimhaut, Hypersalivation, Empfindlichkeit der Zähne
 Nicht bekannt: Orale Hypästhesie, Mundödem, orale Parästhesie, Dysphagie, Schwellung der Wangen, Glossodynie
 Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
 Gelegentlich: Ausschlag, Pruritus, Hyperhidrosis
 Nicht bekannt: Angioödem (Gesicht / Zunge / Lippe / Hals / Kehlkopf / periorbitales Ödem), Urtikaria, Erythem
 Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
 Gelegentlich: Nackenschmerzen
 Selten: Muskelzuckungen3, Rückenschmerzen, Trismus
 Nicht bekannt: Verschlimmerung neuromuskulärer Manifestationen beim Kearns-Sayre-Syndrom, Osteonekrose
 Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
 Häufig: Schmerz, Druckschmerz, Schwellung
 Gelegentlich: Gesichtsödem, Schwellung an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Hämatom an der Injektionsstelle
 Selten: Müdigkeit, Asthenie, Schüttelfrost, Unwohlsein, Durstgefühl
 Nicht bekannt: Injektionsstelle nekrotisch, Schleimhautentzündung, Schleimhautödem, Pyrexie, Wärmegefühl, Kältegefühl
 Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
 Häufig: Schmerzen während des Eingriffes
 Selten: Mundverletzung, Nervenverletzung2
 Nicht bekannt: Verletzung des Zahnfleischs, Wundkomplikation, Verletzung des V. Hirnnervs
 Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
 Gesichtslähmung
 1Die Entstehung einer Gesichtslähmung mit 2-wöchiger Verzögerung nach der Anwendung von Articain kombiniert mit Adrenalin wurde beschrieben. Der Zustand war nach 6 Monaten unverändert.
 Parästhesie
 2Diese neuronalen Funktionsstörungen können mit verschiedenen Missempfindungen auftreten. Parästhesien können als spontane, ungewöhnliche, normalerweise nicht schmerzhafte Empfindung definiert werden (zum Beispiel, Brennen, Stechen, Kribbeln oder Jucken), die über die voraussichtliche Dauer der Anästhesie hinaus auftreten. Die meisten Fälle von Parästhesien, von denen nach Zahnbehandlungen berichtet wurden, sind vorübergehend und verschwinden innerhalb von Tagen, Wochen oder Monaten.
 Persistierende Parästhesien, meist als Folge einer mandibulären Nervenblockade, sind durch langsame, unvollständige oder ausbleibende Genesung gekennzeichnet.
 Depression des zentralen Nervensystems
 3Verschiedene Nebenwirkungen, wie Agitiertheit (Unruhe), Angst / Nervosität, Zittern, Sprechstörungen können Warnzeichen einer eintretenden ZNS-Depression sein. Beim Auftreten dieser Anzeichen sollte der Patient aufgefordert werden, schnell und tief zu atmen (Hyperventilation), und es sollte eine angemessene Überwachung eingeleitet werden (siehe «Überdosierung»).
 Pädiatrische Population
 Das Sicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 4-18 Jahren ist dem von Erwachsenen vergleichbar. Allerdings wurden versehentliche Weichteilverletzungen, insbesondere bei Kindern zwischen 3-7 Jahren, aufgrund der verlängerten Anästhesie des Weichgewebes häufiger beobachtet.
 Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
 
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