Eigenschaften/WirkungenATC-Code
N07BB03
Wirkungsmechanismus
Acamprosat ist ein psychotroper Wirkstoff mit ähnlicher chemischer Struktur wie die Amino-Mediatoren, z.B. Taurin oder Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Bei Tieren schwankt der Quotient Hirn-/Plasma-Konzentration in Abhängigkeit von der Zeit zwischen 1:2.5 und 1:13. Acamprosat kann als Modulator des NMDA-Rezeptors aufgefasst werden. Acamprosat bindet am NMDA-Rezeptorkomplex an eine spezifische (spermidinsensitive) Bindungsstelle. Die nachgewiesenen Effekte von Acamprosat auf das NMDA- und das GABA-System sind zwar teilweise widersprüchlich, doch scheint Acamprosat das Gleichgewicht zwischen den inhibitorischen Transmitter-Systemen (GABA) und den exzitatorischen Transmitter-Systemen (Glutamat, NMDA) wieder herzustellen.
Pharmakodynamik
Untersuchungen am Tier haben gezeigt, dass Acamprosat in hohen Dosen von 100-400 mg/kg eine Wirkung auf die Alkoholabhängigkeit ausübt, da es den freiwilligen Alkoholkonsum bei alkoholabhängigen Ratten vermindert.
Klinische Wirksamkeit
Eine kombinierte Analyse mit gepoolten Daten placebokontrollierter Studien gleicher Methodik mit insgesamt 3'338 Patienten (Campral n=1'839, Placebo n=1'601) zeigte, dass Campral den Therapieerfolg zu jedem Zeitpunkt der Überprüfung signifikant erhöht. Nach 180 Tagen unter Therapie waren 35% der Patienten mit Campral abstinent, verglichen mit 25% unter Placebo (p ≤0.001). Nach 360 Tagen betrug die Abstinenzrate unter Campral versus Placebo 33% bzw. 21% (p ≤0.001).
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