Eigenschaften/WirkungenATC-Code
B05XB02
Wirkungsmechanismus
Das Dipeptid N(2)-L-Alanyl-L-Glutamin wird endogen in die Aminosäuren Glutamin und Alanin gespalten und ermöglicht die Zufuhr von Glutamin mit Infusionslösungen zur parenteralen Ernährung. Postoperative hyperkatabole Zustände, bei denen eine Indikation zur parenteralen Ernährung besteht, können mit einer Verarmung des Organismus an Glutamin einhergehen. Glutamin enthaltende Infusionsregimes können dem entgegenwirken.
Pharmakodynamik
Keine Angabe.
Klinische Wirksamkeit
In einer großen multizentrischen Studie mit kritisch-kranken, erwachsenen Patienten mit einem Multiorganversagen bei Aufnahme, die zudem beatmet werden mussten, wurden entweder Glutamin allein, Antioxidantien, Glutamin und Antioxidantien, oder Placebo supplementiert.
In den Glutamin-Gruppen erhielten die Patienten gleichzeitig parenteral und enteral verabreichtes Glutamin in der jeweils maximal erlaubten Menge, was die empfohlene Dosis um das 2-Fache überstieg.
Die Unterschiede in der Gesamtsterblichkeit der Gruppen der Studienpopulation nach 28 Tagen (primärer Endpunkt) waren statistisch nicht signifikant.
Allerdings war in der retrospektiven Analyse die 6-Monats-Mortalität (sekundärer Endpunkt) bei den Patienten tendenziell erhöht, welche die kombinierte, sehr hohe Gesamtdosis von Glutamin bei nicht behandelbarem Schock und gleichzeitigem Nierenversagen erhalten hatten. Glutamin wie auch Ernährung im Allgemeinen sollte daher bei nicht behandelbarem Schock und gleichzeitigem Nierenversagen nicht verabreicht werden (siehe «Überdosierung»). Unter diesen besonderen Umständen scheint die Fähigkeit der Patienten, Glutamin zu metabolisieren, überschritten gewesen zu sein (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
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