ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Caelyx:Baxter AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Dosierung/Anwendung

Allgemeine Dosierungshinweise
Caelyx darf nur unter Aufsicht eines Onkologen angewendet werden, der in der Verabreichung zytotoxischer Substanzen spezialisiert ist.
Caelyx darf nicht intramuskulär oder subkutan verabreicht werden.
Caelyx darf nicht abwechselnd mit anderen Doxorubicinhydrochlorid-Formulierungen angewendet werden.
Caelyx wird nach Verdünnung als intravenöse Infusion verabreicht. Zubereitung der Infusionszubereitung und Applikation siehe «Sonstige Hinweise für die Handhabung».
Um das Risiko von infusionsbedingten Reaktionen möglichst gering zu halten, soll die erste Infusion wie folgt über einen Zeitraum von 90 Minuten (nicht mehr als 1 mg/Minute) verabreicht werden: Nicht mehr als 5% der Gesamtdosis sollen in den ersten 15 Minuten langsam infundiert werden. Wurde diese Dosis ohne Reaktionen vertragen, kann die Infusionsrate in den nächsten 15 Minuten verdoppelt werden. Wurde auch diese Dosis vertragen, kann die Infusion im Verlauf der nächsten Stunde beendet werden.
Weitere Infusionen mit Caelyx können anschliessend über einen Zeitraum von 60 Minuten bei Patientinnen mit Mamma-, Ovarialkarzinom oder bei multiplem Myelom bzw. über 30 Minuten bei Patienten mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom infundiert werden.
Zeigt der Patient mögliche Frühsymptome einer infusionsbedingten Reaktion, soll die Infusion sofort abgebrochen und bei Bedarf eine entsprechende Medikation gegeben werden (Antihistaminika und/oder kurz wirksames Kortikosteroid). Nach Abklingen der Symptome kann die Infusion mit einer Geschwindigkeit von 1 mg/min wieder aufgenommen werden und wie oben für die erste Infusion beschrieben fortgeführt werden (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Übliche Dosierung
Patientinnen mit Mamma-/Ovarialkarzinom
Caelyx wird intravenös in einer Dosierung von 50 mg/m² über 60 Minuten alle 4 Wochen infundiert. Die Behandlung wird weitergeführt, solange die Erkrankung nicht weiter fortschreitet und die Patientin die Behandlung verträgt.
Multiples Myelom
Caelyx wird in einer Dosierung von 30 mg/m² am vierten Tag der 3-wöchigen Behandlung mit Bortezomib als Infusion über 1 Stunde unmittelbar nach der Bortezomib-Infusion verabreicht.
Die Bortezomib-Behandlung besteht aus Gaben von 1,3 mg/m² an den Tagen 1, 4, 8 und 11 alle 3 Wochen. Die Gabe von Bortezomib sollte jeweils im Abstand von mindestens 72 Stunden erfolgen. Die Infusion an Tag 4 (Caelyx und Boertezomib) kann, falls medizinisch erforderlich, um 24–48 Stunden verzögert werden. Die Dauer der Behandlung ist von Ansprechen und Verträglichkeit abhängig zu machen.
Patienten mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom
Caelyx wird als intravenöse Infusion über 30 Minuten in einer Dosierung von 20 mg/m² alle 2–3 Wochen verabreicht. Kürzere Intervalle als 10 Tage sollten vermieden werden, da eine Akkumulation des Arzneimittels und eine erhöhte Toxizität nicht ausgeschlossen werden können. Um einen therapeutischen Erfolg zu erreichen, sollte die Behandlung über 2–3 Monate erfolgen. Die Behandlung sollte so lange fortgesetzt werden, wie es nötig ist, um einen therapeutischen Erfolg beizubehalten.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Caelyx Monotherapie
Bei Auftreten unerwünschter Wirkungen, wie zum Beispiel palmar-plantarer Erythrodysaesthesie (PPE), Stomatitis oder hämatologische Toxizität, kann die Dosis reduziert oder die Verabreichung verzögert werden (siehe Tabellen 1 + 2) für Patienten mit Mamma- oder Ovarialkarzinom (Modifikation des empfohlenen 4-wöchigen Behandlungsschemas). Falls palmar-plantare Erythrodysasthesie (PPE) oder Stomatitis bei Patienten mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom auftreten, kann das empfohlene 2–3-wöchige Behandlungsschema entsprechend modifiziert werden.
Tabelle 1: Palmar-plantare Erythrodysästhesie, Stomatitis

Woche nach vorhergehender Caelyx-Dosis

Toxizitätsgrad

Woche 4

Woche 5

Woche 6

Grad 1

Unveränderte Dosis geben, ausser beim Patienten ist eine vorherige Haut-/Schleimhaut-Toxizität Grad 3 oder 4 aufgetreten. In diesem Fall ist eine weitere Woche zu warten.

Unveränderte Dosis geben, ausser beim Patienten ist eine vorherige Haut-/Schleimhaut-Toxizität Grad 3 oder 4 aufgetreten. In diesem Fall ist eine weitere Woche zu warten.

Dosis um 25% reduzieren; zu 4-wöchigem Intervall zurückkehren oder – nur bei Stomatitis – nach Ermessen des Arztes Behandlung abbrechen.

Grad 2

Eine weitere Woche warten.

Eine weitere Woche warten.

Dosis um 25% reduzieren; zu 4-wöchigem Intervall zurückkehren oder – nur bei Stomatitis – nach Ermessen des Arztes Behandlung abbrechen.

Grad 3

Eine weitere Woche warten.

Eine weitere Woche warten.

Behandlung abbrechen.

Grad 4

Eine weitere Woche warten.

Eine weitere Woche warten.

Behandlung abbrechen.

Tabelle 2: Hämatologische Toxizität (ANC und Thrombozyten) - Patientinnen mit Mamma- oder Ovarialkarzinom

Toxizitätsgrad

Dosisanpassung

Grad 1

Die Behandlung ohne Dosisreduktion weiterführen.

Grad 2/3

Warten, bis die ANC auf ≥1500 und die Thrombozyten auf ≥75'000 angestiegen sind; keine Dosisreduktion.

Grad 4

Warten, bis die ANC auf ≥1500 und die Thrombozyten auf ≥75'000 angestiegen sind; die Dosis um 25% reduzieren oder die vollständige Dosis mit einer Wachstumsfaktor-Supportivtherapie fortsetzen.

Bei Patienten mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom sollten Dosisanpassungen wegen hämatologischer Toxizität wie folgt vorgenommen werden: Die Caelyx-Behandlung sollte temporär unterbrochen werden, falls ANC-Werte <1000/µl oder Thrombozytenzahlen <50000/µl auftreten. G-CSF (oder GM-CSF) kann als Begleittherapie verabreicht werden, falls der ANC unter 1000/µl fällt.
Bei Kombinationstherapie Caelyx und Bortezomib gelten bei PPE und Mukositis die Dosisempfehlungen von Tabelle 1, bei anderen unerwünschten Wirkungen siehe Tabelle 3.
Tabelle 3: Kombinationsbehandlung mit Caelyx und Bortezomib Patienten mit multiplem Myelom

Zustand des Patienten

Caelyx
(Caelyx wird am Tag 4 des Bortezomib-Zyklus gegeben)

Bortezomib*

Fieber ≥38 °C und ANC <1000/nm3

Bei Auftreten eines dieser Werte vor Tag 4 des Bortezomib-Zyklus: Caelyx im aktuellen Zyklus nicht anwenden.
Bei Auftreten nach Tag 4 des Bortezomib-Zyklus: nächste Caelyx-Dosis um 25% verrringern.

Nächste Dosis um 25% reduzieren.

Thrombozytenzahl <25'000/nm3
Hämoglobin <8 g/dl
ANC <500/nm3

Bei Auftreten eines dieser Werte vor Tag 4 des Bortezomib-Zyklus: Caelyx im aktuellen Zyklus nicht anwenden.
Bei Auftreten nach Tag 4 und falls Bortezomib wegen hämatologischer Toxizität reduziert wird: Reduktion der nächsten Caelyx-Dosis um 25%.

Bei Auftreten eines dieser Werte Bortezomib nicht anwenden. Falls 2 oder mehr Bortezomib-Dosen in einem Zyklus nicht gegeben werden, Reduktion der Bortezomib-Dosis in den nächsten Zyklen um 25%.

Nicht hämatologische Toxizität Grad 3 oder 4

Caelyx nicht anwenden, bis Rückgang der Toxizität auf Grad <2 erfolgt ist.
Bei allen nachfolgenden Behandlungen Dosis um 25% reduzieren.

Bortezomib nicht anwenden, bis Rückgang der Toxizität auf Grad <2 erfolgt ist.
Bei allen nachfolgenden Behandlungen Dosis um 25% reduzieren.

Neuropathische Schmerzen oder periphere Neuropathie

Keine Dosismodifikation.

Siehe Bortezomib Fachinformation.

* Weitere Informationen zur Dosierung und Dosisanpassung von Bortezomib: siehe Arzneimittelfachinformation von Bortezomib.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Die Dosierung von Caelyx soll bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion folgendermassen reduziert werden: Wenn die Bilirubin-Werte bei Therapiebeginn zwischen 1,2 und 3,0 mg/dl liegen, wird die erste Dosis um 25% reduziert. Wenn der Bilirubin-Spiegel >3,0 mg/dl beträgt, wird die erste Dosis um 50% reduziert. Wenn der Patient die erste Dosis ohne einen Anstieg des Serumbilirubins oder der Leberenzyme verträgt, kann die Dosis für den 2. Zyklus auf die nächsthöhere Dosis gesteigert werden, das heisst, wenn sie für die erste Dosis um 25% gesenkt wurde, wird sie für den 2. Zyklus auf die volle Dosis erhöht; wenn sie für die erste Dosis um 50% reduziert wurde, wird sie für den 2. Zyklus auf 75% der vollen Dosis angehoben. Bei Verträglichkeit kann die Dosierung für die sich anschliessenden Zyklen auf die volle Dosis erhöht werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von weniger als 30 ml/Min sollte Caelyx mit Vorsicht angewendet werden.
Patienten mit Splenektomie
Da Erfahrungen bei Patienten mit Splenektomie nicht vorliegen, ist von einer Behandlung mit Caelyx abzuraten.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten wird keine spezielle Dosisanpassung empfohlen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Caelyx wurde bei Patienten unter 18 Jahren nicht ermittelt.

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home