Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenUnter einer Therapie mit Entacapon und zusätzlich anderen dopaminergen Arzneimitteln wurden seltene Fälle mit Rhabdomyolyse beschrieben.
Das maligne neuroleptische Syndrom, einschliesslich Rhabdomyolyse und Fieber, wird durch motorische Symptome (Rigor, Myoklonien, Tremor), Bewusstseinsveränderungen (z.B. Erregung, Verwirrtheit, Koma), Fieber, Störungen des autonomen Nervensystems (Tachykardie, labiler Blutdruck) und erhöhte Spiegel der Serumkreatinphosphokinase (CPK) gekennzeichnet. Im Einzelfall können jeweils nur einzelne dieser Symptome und/oder Befunde auffällig sein.
Im Zusammenhang mit der Entacapon-Behandlung in kontrollierten Studien, bei denen Entacapon abrupt abgesetzt wurde, wurde weder über ein malignes neuroleptisches Syndrom noch über Rhabdomyolyse berichtet.
Seit der Markteinführung wurde über Einzelfälle eines malignen neuroleptischen Syndroms berichtet, speziell nach abrupter Dosisreduktion oder nach abruptem Abbruch der Behandlung mit Entacapon und mit anderen dopaminergen Arzneimitteln. Wenn notwendig sollte das Absetzen von Entacapon oder anderen dopaminergen Arzneimitteln langsam erfolgen und es kann, falls trotz des langsamen Absetzens von Entacapon Anzeichen und/oder Symptome auftreten, eine Erhöhung der Levodopa-Dosis notwendig werden.
Entacapon sollte mit Vorsicht bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung verabreicht werden.
Aufgrund seines Wirkungsmechanismus kann Comtan den Metabolismus von Medikamenten, die eine Katecholgruppe enthalten, beeinflussen und ihre Wirkung verstärken. Bei Patienten, die mit Medikamenten behandelt werden, welche durch das Enzym Catechol-O-Methyltransferase (COMT) metabolisiert werden, z.B. Rimiterol, Isoprenalin, Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Dobutamin, Alpha-Methyldopa und Apomorphin, ist Comtan daher mit Vorsicht anzuwenden (s. «Interaktionen»).
Comtan wird stets als Zusatzmedikation zu Levodopa verwendet. Die Vorsichtsmassnahmen, welche für die Behandlung mit Levodopa gelten, sind daher auch bei der Behandlung mit Comtan zu beachten.
Entacapon erhöht die Bioverfügbarkeit von Levodopa aus Standardkombinationen von Levodopa mit Benserazid um 5-10% stärker als aus Standardkombinationen von Levodopa mit Carbidopa. Daher können unerwünschte dopaminerge Wirkungen häufiger auftreten, wenn Entacapon zusätzlich zu einer Behandlung mit Levodopa/Benserazid gegeben wird (s. «Unerwünschte Wirkungen»).
Um die von Levodopa verursachten unerwünschten dopaminergen Wirkungen zu vermindern, muss häufig während der ersten Tage bis Wochen nach Beginn der Behandlung mit Comtan die Dosierung von Levodopa entsprechend dem klinischen Zustandsbild des Patienten angepasst werden (s. «Dosierung/Anwendung»).
In klinischen Studien traten einige dopaminerge Wirkungen, z.B. Dyskinesien, häufiger bei Patienten auf, die Entacapon zusammen mit Dopamin-Agonisten (z.B. Bromocriptin), mit Selegilin oder mit Amantadin erhielten, verglichen mit Patienten, die Placebo mit dieser Kombination erhielten. Die Dosierung anderer Antiparkinson-Mittel muss möglicherweise angepasst werden, wenn die Behandlung mit Entacapon begonnen wird.
Entacapon kann eine durch Levodopa verursachte orthostatische Hypotonie verstärken. Bei Patienten, die andere Arzneimittel einnehmen, die eine orthostatische Hypotonie hervorrufen können, ist Entacapon daher mit Vorsicht anzuwenden.
Die Kombination von Entacapon und Levodopa ist bei Patienten, die an Parkinson-Krankheit leiden, mit Müdigkeit und plötzlichem Einschlafen in Verbindung gebracht worden. Das plötzliche Einschlafen kann auch ohne vorherige Warnzeichen oder vorhergehende Schläfrigkeit auftreten und auch ohne, dass sich der Patient dem aufgetretenen plötzlichen Einschlafen bewusst ist. Die Patienten müssen über dieses Risiko informiert werden. Die Patienten müssen davor gewarnt werden, Motorfahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen, wenn sie sich schläfrig fühlen oder bereits plötzliches Einschlafen aufgetreten ist (s. «Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen»).
Für Patienten, die eine Diarrhöe entwickeln, wird eine Überwachung des Gewichtes, des Flüssigkeitshaushaltes und ggf. des Elektrolythaushaltes empfohlen. Länger dauernder oder anhaltender Durchfall, der in Zusammenhang mit Entacapon vermutet wird, kann ein Anzeichen von Kolitis sein. Bei Auftreten von länger dauernder oder anhaltender Diarrhöe sollte Entacapon abgesetzt und eine angemessene medizinische Behandlung und Abklärungen in Betracht gezogen werden.
Bei Patienten, die innerhalb kurzer Zeit zunehmend unter Appetitlosigkeit, Schwächegefühl und Gewichtsverlust leiden muss eine allgemeinärztliche Untersuchung inkl. Leberfunktionstest in Betracht gezogen werden.
Patienten sollten regelmässig im Hinblick auf die Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und ihre Betreuer sollten darauf hingewiesen werden, dass bei Patienten, die mit Dopamin-Agonisten und/oder anderen dopaminergen Arzneimittel, wie Entacapon zusammen mit Levodopa, behandelt werden, Verhaltenssymptome von Impulskontrollstörungen wie pathologisches Spielen/Spielsucht, gesteigerte Libido, Hypersexualität, zwanghaftes Geld ausgeben oder Kaufsucht sowie Essanfälle und Esssucht auftreten können (s. «Unerwünschte Wirkungen»). Wenn solche Symptome auftreten, wird eine Überprüfung der Behandlung empfohlen.
Die Tabletten enthalten Saccharose. Patienten mit der seltenen, hereditären Fruktose-/Galactose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Comtan enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
|