Dosierung/AnwendungDie gesamte Tagesdosis wird morgens nüchtern, mindestens ½ Stunde vor dem Frühstück, unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.
Für die individuelle Behandlung stehen Tabletten mit abgestuftem Gehalt von 25 bis 200 µg Levothyroxin-Natrium zur Verfügung, so dass meist nur eine Tablette täglich eingenommen werden muss. Falls nötig können die mit einer Bruchrille versehenen Tabletten geteilt werden. Die individuelle Tagesdosis sollte durch labordiagnostische und klinische Untersuchungen ermittelt werden.
Dosisanpassung/Titration
Die Dosierung ist dem Bedarf und dem Ansprechen des Patienten sorgfältig individuell anzupassen. Dabei richten sich die Anfangsdosis und eine allfällige Steigerung bis zur Erhaltungsdosis nach Alter und Allgemeinzustand des Patienten sowie nach Schwere und Dauer des hypothyreoten Zustands. Die Dosierung von Euthyrox soll in regelmässigen Intervallen während der Behandlung sowie bei Umstellung von einem anderen Schilddrüsenhormon-Präparat durch Bestimmung der Schilddrüsenfunktion (TSH-Konzentration im Serum) kontrolliert werden.
Übliche Dosierung
Indikation
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Dosierung (µg/Tag)
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Hypothyreose
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Anfangsdosis 25-50, Steigerung im Abstand von 2-4 Wochen um jeweils 25-50 Erhaltungsdosis: 100-200
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Nach Thyroidektomie wegen Schilddrüsenmalignom
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150-300
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Begleittherapie bei thyreostatischer Behandlung der Hyperthyreose
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25-100
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Schilddrüsensuppressionsszintigramm mit Euthyrox 200
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200 (während 14 Tagen bis zur Durchführung des Szintigramms)
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Schilddrüsensuppressionsszintigramm mit Euthyrox 75/150
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75 während 14 Tagen (4. und 3. Woche vor Test), anschliessend 150 während weiterer 14 Tage (2. und 1. Woche vor Test)
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Prophylaxe bei Rezidivstruma
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75-200
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Therapie der benignen Struma mit euthyreoter Funktionslage
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75-200
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Therapiedauer
Bei Hypothyreose und Thyroidektomie wegen Schilddrüsenmalignom: meist lebenslang.
Bei benigner Struma mit euthyreoter Funktionslage und Strumarezidivprophylaxe: mehrere Monate bis Jahre. Bei Therapieversagen sollten chirurgische Massnahmen oder eine Radiotherapie in Betracht gezogen werden.
Als Begleittherapie bei thyreostatischer Behandlung der Hyperthyreose: entsprechend der Dauer der thyreostatischen Therapie.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Die Pharmakokinetik von Levothyroxin wurde bei Patienten mit Leberinsuffizienz nicht untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden. Zum Einfluss einer Veränderung der Proteinbindung siehe Pharmakokinetik, Abschnitt Veränderung der Proteinbindung.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Die Pharmakokinetik von Levothyroxin wurde bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden. Eventuelle Veränderungen der Proteinbindung sollten berücksichtigt werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten wird eine niedrigere Anfangsdosis (25 µg), eine vorsichtige Dosissteigerung in längeren Intervallen und unter häufiger Kontrolle der Schilddrüsenhormonkonzentration sowie eine niedrigere Erhaltungsdosis empfohlen. Es ist zu beachten, dass die TSH-Werte bei geriatrischen Patienten physiologischerweise höher sind und eine leichtgradige Erhöhung nicht zwingend eine Indikation für eine Substitution mit Levothyroxin darstellt.
Patienten mit schwerer Hypothyreose oder schwerwiegenden Grund- bzw. Begleiterkrankungen
Auch bei Patienten mit seit langem bestehender oder schwerer Hypothyreose sowie bei solchen, die zusätzlich an weiteren Endokrinopathien oder an kardiovaskulären Erkrankungen (abnormaler EKG-Befund) leiden, wird eine niedrigere Anfangsdosis (25 µg), eine vorsichtige Dosissteigerung in längeren Intervallen und unter häufiger Kontrolle der Schilddrüsenhormonkonzentration sowie eine niedrigere Erhaltungsdosis empfohlen, als sie für eine vollständige Korrektur der TSH-Werte notwendig wäre.
Kinder und Jugendliche
Jugendliche ab 12 Jahren erhalten dieselbe Dosierung wie Erwachsene. Bei Kindern <12 Jahre muss die Dosierung individuell festgelegt werden, da Kinder höhere Dosen pro kg Körpergewicht als Erwachsene benötigen.
Die Tagesdosis beträgt im Alter von
0-6 Monaten:
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25-75 µg
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(10 µg/kg)
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6-12 Monaten:
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50-75 µg
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(8 µg/kg)
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1-5 Jahren:
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75-100 µg
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(5-6 µg/kg)
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6-12 Jahren:
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100-150 µg
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(4-5 µg/kg)
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Notwendige Dosissteigerungen sind im Abstand von 2-4 Wochen vorzunehmen.
Säuglinge und Kleinkinder unter einem Jahr erhalten die gesamte Tagesdosis mindestens ½ Stunde vor der ersten Tagesmahlzeit. Hierzu lässt man die Tabletten in etwas Wasser zerfallen und verabreicht die Suspension (sie ist vor jeder Einnahme frisch zuzubereiten!) mit etwas zusätzlichem Wasser, wobei auf vollständige Einnahme der Dosis zu achten ist.
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