PharmakokinetikAbsorption
Estradiolvalerat
Nach oraler Gabe wird Estradiolvalerat im Gastrointestinaltrakt resorbiert und rasch durch Esterasen zu Estradiol hydrolysiert. Der maximale Plasmaspiegel von Estradiol wird nach ca. 4 bis 6 Stunden erreicht und liegt unter der Dosis von 1 mg Estradiolvalerat bei ca. 165 pmol/l, unter jener von 2 mg bei 308 pmol/l. Die AUC(0-24) beträgt 2'950 (pmol/l)×h bzw. 5'482 (pmol/l)×h.
Medroxyprogesteronacetat (MPA)
MPA wird ohne nennenswerten First-Pass-Effekt aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Nach der Einnahme einer Indivina Tablette wird der maximale Plasmaspiegel nach 1 bis 2 Stunden erreicht und liegt unter 2.5 mg MPA bei 0.37 ng/ml, unter 5 mg MPA bei 0.64 ng/ml. Die AUC(0-24) beträgt 2.566 (ng/ml)×h bzw. 4.960 (ng/ml)×h.
Distribution
Estradiolvalerat
Estradiol wird im Plasma vorwiegend an das sexualhormonbindende Globulin (SHBG) und an Albumin gebunden, nur etwa 2 % des zirkulierenden Estradiols liegen als freies Steroid vor. Das Verteilungsvolumen liegt zwischen 9 und 15 l.
Estradiol ist plazentagängig, und es tritt in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über.
Medroxyprogesteronacetat (MPA)
MPA wird zu über 90 % an Plasmaproteine, v. a. Albumin gebunden. Das Verteilungsvolumen übersteigt 20 l.
MPA passiert die Blut-Hirnschranke und die Plazentaschranke.
Metabolismus
Estradiolvalerat
Estradiolvalerat unterliegt einer umfassenden Biotransformation, vor allem in der Leber. Zunächst wird Estradiolvalerat zu Estradiol hydrolysiert und daraus das pharmakologisch weniger aktive Estron gebildet. Die Metaboliten werden anschliessend zu Glukuroniden und Sulfaten konjugiert.
Medroxyprogesteronacetat (MPA)
MPA wird vorwiegend in der Leber unter Beteiligung von CYP3A4 hydroxyliert und anschliessend mit Glucuronsäure und Sulfat konjugiert.
Elimination
Estradiolvalerat
Die Metaboliten von Estradiol werden, meist konjugiert als Glukuronide oder Sulfate, überwiegend renal und nur zu 5–10 % über die Faeces eliminiert. Nur ein kleiner Anteil wird unverändert renal ausgeschieden. Die Metabolite unterliegen einem enterohepatischen Kreislauf. Die Plasmahalbwertszeit von Estradiol beträgt ca. 70 min, jene von Estron 15 bis 20 h.
Medroxyprogesteronacetat (MPA)
MPA wird überwiegend in Form der konjugierten Metaboliten mit Urin und Galle ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit von oral appliziertem MPA beträgt ca. 24 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Die Pharmakokinetik von lndivina wurde bei Patientinnen mit Leberinsuffizienz nicht untersucht. Es ist jedoch bekannt, dass Östrogene die Proteinsynthese in der Leber induzieren, sodass der Östrogenmetabolismus bei Leberfunktionsstörungen beeinträchtigt wird (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Nierenfunktionsstörungen
Die Pharmakokinetik von Indivina wurde bei Patientinnen mit Niereninsuffizienz nicht untersucht.
Ältere Patienten
Die Pharmakokinetik von Indivina wurde bei älteren Patientinnen nicht untersucht.
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