InteraktionenFlox-ex sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern verwendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Flox-ex ist ein potenter Hemmer des P450 Isoenzyms CYP1A2 und in einem geringeren Ausmass von CYP2C und CYP3A4. Arzneimittel, die vorwiegend durch diese Isoenzyme metabolisiert werden, werden bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin verzögert ausgeschieden und können höhere Plasma-Konzentrationen erreichen. Dies ist besonders relevant für Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite. Patienten sollten sorgfältig überwacht werden und bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.
CYP1A2
Bei der Verabreichung von 2 mal täglich 100 mg Fluvoxamin Filmtabletten während 3 Tagen vor der gleichzeitigen Verabreichung einer Einzeldosis von 16 mg Ramelteon und Fluvoxamin Filmtabletten, erhöhten sich die AUC für Ramelteon um etwa das 190-fache und die Cmax um etwa das 70-fache im Vergleich zur alleinigen Verabreichung von Ramelteon (siehe «Kontraindikationen»).
Es wurde über eine Erhöhung von zuvor stabilen Plasmaspiegeln jener trizyklischen Antidepressiva (z.B. Clomipramin, Imipramin, Amitriptylin) und Neuroleptika (z.B. Clozapin, Olanzapin) berichtet, welche weitgehend über Cytochrom P450 1A2 metabolisiert werden, wenn sie gleichzeitig mit Fluvoxamin verabreicht wurden. Eine Dosisreduktion dieser Arzneimittel muss erwogen werden, wenn eine Therapie mit Flox-ex begonnen wird.
Patienten die gleichzeitig Flox-ex und Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, die über CYP1A2 metabolisiert werden (so wie Tacrin, Theophyllin, Clozapin, Methadon, Mexilitin), sollten sorgfältig überwacht werden. Bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.
In Einzelfällen wurde bei gemeinsamer Gabe von Fluvoxamin und Thioridazin über kardiale Toxizität berichtet.
Bei Interaktionsstudien mit Propranolol wurden erhöhte Plasmaspiegel von Propranolol beobachtet. Deshalb sollte die Propranolol-Dosis unter gleichzeitiger Einnahme von Flox-ex nach unten angepasst werden.
Flox-ex kann die Coffeinclearance um das bis zu fünffache verringern. Patienten unter Flox-ex-Therapie mit hohem Coffeinkonsum sollten deshalb zum Einschränken ihres Konsums angehalten werden, wenn sie unter Flox-ex-Einnahme unerwünschte Koffeinwirkungen (wie Tremor, Palpitationen, Nausea, Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit) beobachten.
Die Plasmakonzentration von Ropinirol kann bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin erhöht sein und damit das Risiko der Überdosierung zunehmen. Eine Überwachung und eine Reduktion der Ropinirol-Dosierung während der gleichzeitigen Behandlung mit und nach dem Absetzen von Flox-ex können erforderlich sein.
Eine gleichzeitige Verabreichung von Tizanidin mit Fluvoxamin, einem starken CYP1A2-Hemmer beim Menschen, ist kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»). Es wurde gezeigt, dass Fluvoxamin die AUC von Tizanidin um das 33fache erhöht. Daraus kann es zu klinisch signifikantem und anhaltendem Blutdruckabfall kommen, begleitet von Schläfrigkeit, Benommenheit und verminderter psychomotorischer Fähigkeit.
Als starker CYP1A2- und moderater CYP2C9-Inhibitor hemmt Fluvoxamin deutlich den Metabolismus von Agomelatin. Dies führt zu einem 60-fachen (12- bis 412-fachen) Anstieg der Agomelatin-Exposition. Daher ist die gleichzeitige Anwendung von Fluvoxamin und Agomelatin kontraindiziert.
CYP2C
Patienten, die gleichzeitig Flox-ex und Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, die über CYP2C metabolisiert werden (z.B. Phenytoin), sollten sorgfältig überwacht werden. Bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.
Als Fluvoxamin gleichzeitig und während 2 Wochen mit Warfarin verwendet wurde, stiegen die Plasmakonzentrationen von Warfarin signifikant an und die Prothrombin-Zeiten wurden verlängert. Deshalb sollte die Prothrombin-Zeit von Patienten, die zusammen Antikoagulantien und Flox-ex erhalten, überwacht und die Antikoagulans-Dosis entsprechend angepasst werden.
CYP2D6
Fluvoxamin wird teilweise über das Isoenzym CYP2D6 metabolisiert, für welches ein genetischer Defekt bekannt ist. Deshalb ist Vorsicht geboten bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluvoxamin und CYP2D6-hemmenden Arzneimitteln (z.B. Chinidin).
Fluvoxamin hat nur einen unbedeutenden Hemmungseffekt auf CYP2D6 und scheint den nichtoxidativen Metabolismus oder die renale Ausscheidung nicht zu beeinflussen.
CYP3A4
Patienten, die gleichzeitig Fluvoxamin und Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, die über CYP3A4 metabolisiert werden (z.B. Carbamazepin, Ciclosporin), sollten sorgfältig überwacht werden. Bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.
Die Plasmaspiegel von oxydativ metabolisierten Benzodiazepinen (z.B. Alprazolam, Diazepam, Bromazepam, Brotizolam, Midazolam, Triazolam) werden möglicherweise bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin erhöht. Die Dosierung dieser Benzodiazepine sollte bei gleichzeitiger Therapie mit Flox-ex reduziert werden.
Glukuronidation
Fluvoxamin beeinflusst nicht die Plasmakonzentration von Digoxin.
Renale Exkretion
Fluvoxamin beeinflusst nicht die Plasmakonzentration von Atenolol.
Pharmakodynamische Interaktionen
Flox-ex ist in Kombination mit Lithium bei der Behandlung von Patienten mit schwerer, therapieresistenter Depression eingesetzt worden. Lithium (und möglicherweise Tryptophan) verstärken jedoch die serotonergen Wirkungen von Flox-ex und die Kombination sollte daher mit Vorsicht verwendet werden.
Die serotonergen Wirkungen können ebenfalls erhöht werden, wenn Flox-ex mit anderen serotonergen Wirkstoffen (z.B. Clomipramin, Triptane, SSRI, Venlafaxin, Mirtazapin, Nefazodon, Buspiron) kombiniert wird; es könnte in seltenen Fällen dabei zu einem Serotoninsyndrom kommen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Vorsicht ist bei Patienten geboten, die gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, welche die Thrombozytenfunktion beeinflussen (z.B. atypische Antipsychotika und Phenothiazine, die meisten Trizyklika, nichtsteroidale Entzündungshemmer); das gleiche gilt für Patienten mit Blutungsstörungen in der Anamnese.
Wie bei anderen psychotropen Arzneimitteln, sollen Patienten darauf hingewiesen werden, Alkohol während einer Behandlung mit Flox-ex zu vermeiden.
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