PharmakokinetikAbsorption
In einer pharmakokinetischen Studie mit Mehrfachdosierung erhielten gesunde Probanden 5 mg oder 10 mg Pilocarpinhydrochlorid 3-mal täglich während 2 Tagen. Tmax betrug etwa 1 Stunde, die absolute Bioverfügbarkeit 100%.
Salagen Tabletten weisen im Dosisbereich zwischen 2,5 und 20 mg Dosisproportionalität hinsichtlich der Cmax und der AUC von Pilocarpin auf.
Bei Einnahme von Salagen Filmtabletten mit fettreicher Nahrung wird die Absorption von Pilocarpin verringert und verzögert. Bei gesunden Probanden betrug die mittlere Tmax postprandial 1,47 h und im Nüchternzustand 0,87 h; die mittlere Cmax betrug postprandial 51,8 ng/ml und im Nüchternzustand 59,2 ng/ml. Ähnlich wie bei der Cmax unterschieden sich auch die Werte der mittleren AUC im postprandialen und im Nüchternzustand nicht signifikant voneinander; die AUC betrug bei gesunden Probanden 174 ng×h/ml postprandial und 183 ng×h/ml im Nüchternzustand. Die Gesamtexposition gegenüber Pilocarpin wird durch Nahrung nicht beeinflusst.
Distribution
Pilocarpin wird nicht an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt 2.1 l/kg. Untersuchungen beim Menschen zur Passage der Blut-Hirn-Schranke liegen nicht vor. Bei der Ratte ist aber eine Passage der Blut-Hirn-Schranke nachgewiesen.
Metabolismus
Pilocarpin wird hauptsächlich via CYP2A6 metabolisiert.
Elimination
Ungefähr 35% der Dosis wird als 3-Hydroxypilocarpin im Urin ausgeschieden. Daneben wird Pilocarpin rasch zu Pilocarpinsäure hydrolysiert (Ringöffnung). Ungefähr 20% der Dosis wird unverändert im Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 1 h.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Es liegen keine Daten zur Pharmakokinetik bei Patienten mit Leberinsuffizienz vor.
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis schwerer Niereninsuffizienz sind keine relevanten Abweichungen in der Pharmakokinetik im Vergleich zu gesunden Probanden vorhanden. Daten bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz (Kreatininclearance <10 ml/min.) wurden nicht erhoben.
Ältere Patienten
Die Pharmakokinetik bei älteren männlichen Freiwilligen war mit derjenigen bei jüngeren vergleichbar. Bei älteren weiblichen gesunden Freiwilligen waren die mittleren Werte von Cmax und AUC ungefähr doppelt so hoch wie bei älteren und jüngeren männlichen Freiwilligen.
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