Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAllgemein
Pilocarpin stimuliert die Sekretion exokriner Drüsen. Bei oraler Gabe ist Schwitzen die häufigste Nebenwirkung. Patienten, die zu übermässigem Schwitzen neigen und die nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen können, können eine Dehydration entwickeln. Deshalb sollte die Flüssigkeitsbilanz sorgfältig überwacht werden.
Auge
Pilocarpin kann das Gesichtsfeld einschränken und verschwommenes Sehen verursachen. Letzteres kann besonders nachts und bei Patienten mit zentralen Linsenveränderungen zu einer verminderten Sehschärfe führen. Retinopathie, Retinaablösung, Uveitis, Skleritis, retrobulbäre Neuritis und Katarakt sind beobachtet worden. Vor und während der Behandlung mit Salagen sollte dies kontrolliert werden, da dadurch die Fahrtüchtigkeit und die Durchführung von gefahrvollen Aktivitäten besonders bei Nacht bzw. bei reduziertem Licht, beeinträchtigt werden können.
Pulmonale Erkrankungen
Pilocarpin kann bei asthmatischen Patienten den Luftwegwiderstand erhöhen. Überwiegt der Nutzen das Risiko bei Patienten mit behandeltem Asthma, soll die Einnahme von Salagen mit Vorsicht und unter enger medizinischer Überwachung erfolgen.
Patienten mit chronischer Bronchitis und/oder chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung haben hyperaktive Luftwege, so dass die Einnahme bei ihnen eine Steigerung des glatten bronchialen Muskeltonus oder ein vermehrtes Ausscheiden von Bronchialsekret zur Folge haben kann.
Deshalb soll Salagen bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung nur mit Vorsicht angewendet werden.
Gallentrakt
Salagen soll nur mit Vorsicht bei Patienten mit bekannter oder vermuteter Cholelithiasis oder Erkrankung des Gallentrakts angewendet werden. Durch Pilocarpin verursachte Kontraktionen der Gallenblase oder des glatten biliären Muskels können zu Komplikationen einschliesslich Cholecystitis, Cholangitis und Gallengangverlegung führen.
Zentrales Nervensystem
Cholinerge Agonisten wie Pilocarpinhydrochlorid können dosisabhängige Wirkungen auf das zentrale Nervensystem ausüben. Dies sollte bei der Behandlung von Patienten mit zugrundeliegenden kognitiven oder psychischen Störungen berücksichtigt werden. Salagen sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Morbus Alzheimer angewendet werden.
Urogenitaltrakt
Pilocarpin kann den Tonus des glatten Ureter-Muskels erhöhen und kann theoretisch besonders bei Patienten mit Nephrolithiasis eine Nierenkolik (oder «Ureter-Rückfluss») auslösen. Vorsicht ist auch bei Patienten mit Prostatahypertrophie geboten.
Niereninsuffizienz
Salagen soll mit Vorsicht bei Patienten mit leichter bis mässiger Niereninsuffizienz angewendet werden.
Fertilität
Salagen Filmtabletten sollten an Männer und Frauen die versuchen ein Kind zu zeugen nur verabreicht werden, wenn der erwartete Nutzen die mögliche Beeinträchtigung der Fertilität rechtfertigt.
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