PharmakokinetikBupivacain
Absorption
Die Plasmakonzentration von Bupivacain ist abhängig von der Dosis, dem Verabreichungsweg und der Vaskularität des Injektionsortes.
Bupivacain zeigt eine komplette und biphasische Absorption aus dem Epiduralraum mit Halbwertszeiten in Bereichen von 7 Minuten und 6 Stunden. Die langsame Absorption ist limitierend in der Elimination von Bupivacain und erklärt warum die scheinbare Eliminationshalbwertszeit nach epiduraler Anwendung länger ist als nach intravenöser.
Distribution
Bupivacain hat einen pKa-Wert von 8,2 und Verteilungskoeffizienten von 346 (25 °C n-Octanol/Phosphat-Pufferlösung pH 7,4). Bupivacain ist fettlöslicher als Lidocain. Bupivacain hat eine totale Plasma-Clearance von 0,58 l/min, ein Distributionsvolumen im Steady State von 73 Liter, eine Eliminationshalbwertszeit von 2,7 Stunden und ein Leber-Ausscheidungsverhältnis von 0,38 nach i.v. Administration bezüglich Abbauprodukt.
Dieses ist hauptsächlich an alpha-1-saures Glykoprotein im Plasma gebunden. Die Plasmabindung beträgt 96%. Bupivacain wird fast vollständig über die Leber metabolisiert und ist empfindlicher auf Änderungen der intrinsischen hepatischen Enzymfunktion als auf die Leberperfusion.
Eine Erhöhung der totalen Plasmakonzentrationen wurde während der kontinuierlichen epiduralen Infusion beobachtet. Dies steht im Zusammenhang mit einer postoperativen Erhöhung des alpha-1-sauren Glykoproteins. Die ungebundene, d.h. die pharmakologisch aktive Konzentration ist vor und nach dem chirurgischen Eingriff ähnlich.
Metabolismus/Elimination
Bupivacain wird extensiv in der Leber metabolisiert, hauptsächlich durch aromatische Hydroxylierung zu 4-Hydroxy-Bupivacain und durch N-Dealkylierung zu Pipecolylxylidin (PPX) beide mittels Cytochrom P4503A4. Ungefähr 1% von Bupivacain wird unverändert im 24 h-Urin ausgeschieden und ungefähr 5% als PPX. Die Plasmakonzentrationen von PPX und 4-Hydroxy-Bupivacain während und nach kontinuierlicher Verabreichung von Bupivacain sind tief verglichen mit dem Hauptwirkstoff.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bupivacain passiert die Plazentaschranke schnell und das Gleichgewicht hinsichtlich der ungebundenen Konzentration wird schnell erreicht. Der Grad der Plasmaproteinbindung ist beim Fetus geringer als bei der Mutter, was zu einer tieferen totalen Plasmakonzentration beim Fetus führt.
Fentanyl
Absorption/Distribution
Die Pharmacokinetik von Fentanyl kann mit einem Drei-Phasen-Modell beschrieben werden, mit einer Distributionsphase von 1.7 Minuten, einer Rückverteilung von 13 Minuten und einer Eliminationshalbwertszeit von 219 Minuten. Das Verteilungsvolumen beträgt 4 l/kg. Fentanyl wird in Muskeln und Fettgewebe akkumuliert und dann langsam ins Blut abgegeben.
Der freie Anteil von Fentanyl erhöht sich mit der Ionisierung des Produktes. Die Veränderungen des pH-Wertes kann die Verteilung von Fentanyl zwischen Plasma und ZNS beeinflussen.
Metabolismus/Elimination
Fentanyl wird hauptsächlich in der Leber durch das CYP3A4 metabolisiert; ca. 75% der verabreichten i.v.-Dosis werden im Urin ausgeschieden, hauptsächlich in Form von inaktiven Metaboliten, mit weniger als 10% unverändertem Anteil. Ca. 9% der Dosis werden in den Faeces ausgeschieden, hauptsächlich als Metaboliten.
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