Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBei schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz wird von der Anwendung von Novaminsulfon Sintetica 500 mg/ml abgeraten, da bei solchen Zuständen keine Erfahrungen vorliegen.
Die bedeutendsten Nebenwirkungen von Novaminsulfon Sintetica 500 mg/ml beruhen auf Überempfindlichkeitsreaktionen.
Agranulozytose
Die Behandlung mit Metamizol kann eine Agranulozytose auslösen, die tödlich verlaufen kann (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Sie kann auch auftreten, wenn Metamizol früher ohne Komplikationen angewendet wurde.
Eine durch Metamizol ausgelöste Agranulozytose ist eine idiosynkratische Nebenwirkung. Sie ist nicht dosisabhängig und kann jederzeit während der Behandlung oder auch noch kurz nach deren Absetzen auftreten.
Patienten müssen angewiesen werden, ihre Behandlung abzubrechen und sofort einen Arzt aufzusuchen, falls Symptome auftreten, die auf eine Agranulozytose hinweisen (z.B. Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen und schmerzhafte Schleimhautveränderungen, insbesondere im Mund-, Nasen-, Rachenbereich- oder Genital- oder Analbereich).
Wenn Metamizol gegen Fieber eingenommen wird, können einige Symptome einer neu auftretenden Agranulozytose unbemerkt bleiben. Ebenso können die Symptome bei Patienten, die eine Antibiotikabehandlung erhalten, verschleiert werden.
Bei Auftreten von Anzeichen und Symptomen, die auf eine Agranulozytose hinweisen, ist sofort ein vollständiges Blutbild (einschliesslich Differentialblutbild) zu erstellen und die Behandlung muss unterbrochen werden, bis die Testergebnisse vorliegen. Wenn eine Agranulozytose bestätigt wird, darf die Behandlung nicht wieder aufgenommen werden (siehe «Kontraindikationen»).
Interaktion mit Methotrexat
Die Einnahme von Metamizol zusammen mit Methotrexat sollte vermieden werden, da eine Wechselwirkung auftreten kann. (siehe «Interaktionen»).
Panzytopenie: Bei Auftreten einer Panzytopenie muss die Behandlung sofort abgebrochen und das komplette Blutbild überwacht werden, bis es sich normalisiert.
Alle behandelten Patienten und Patientinnen müssen darauf hingewiesen werden, dass eine sofortige medizinische Überwachung nötig ist, wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf eine Blutdyskrasie hindeuten, z. B. allgemeines Unwohlsein, Infektionszeichen, anhaltendes Fieber, Blutergüsse, Blutungen, Blässe.
Anaphylaktischer Schock: Diese Reaktionen treten vorwiegend bei empfindlichen Patienten und Patientinnen auf. Metamizol muss daher bei Patienten und Patientinnen mit Asthma oder Atopie vorsichtig verordnet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Auftreten eines anaphylaktischen Schocks muss notfallmässig eine antiallergische Behandlung eingeleitet werden (Schocklage, eventuell Adrenalin s.c. oder auch i.v., Antiasthmatika, Kortikosteroide usw.). Die Verabreichung von Novaminsulfon Sintetica 500 mg/ml muss sofort und dauerhaft eingestellt werden, ebenso wie die Verabreichung aller anderen Pyrazolone/Pyrazolidine.
Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen: Bei der Wahl des Verabreichungswegs ist zu beachten, dass die parenterale Anwendung mit einem erhöhten Risiko von anaphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktionen verbunden ist.
Bei folgenden Patienten und Patientinnen ist das Risiko von mitunter schweren anaphylaktoiden Reaktionen auf Metamizol besonders hoch (siehe «Kontraindikationen»):
·Patienten mit Asthma bronchiale, insbesondere bei gleichzeitiger Rhinosinusitis polyposa;
·Patienten mit chronischer Urtikaria;
·Patienten mit Alkoholunverträglichkeit;
·Patienten mit Unverträglichkeit gegenüber Farb- (z. B. Tartrazin) und gegenüber Konservierungsstoffen.
Schwere Hautreaktionen: Schwere Hautreaktionen (SCARs), etwa das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) oder die toxische epidermale Nekrolyse (TEN) und Medikamentenreaktionen wie Eosinophilie und systemische Reaktionen (DRESS), die lebensbedrohlich oder sogar tödlich sein können, wurden im Zusammenhang mit einer Behandlung mit Metamizol beobachtet.
Die Patienten sollten auf die Anzeichen und Symptome aufmerksam gemacht werden, um jede Hautreaktion zu bemerken.
Falls Anzeichen oder Symptome, die auf diese Reaktionen hinweisen, auftreten, muss die Behandlung mit Metamizol sofort und endgültig abgebrochen werden (siehe «Störungen des Immunsystems»).
Vereinzelte hypotone Reaktionen: Die Verabreichung von Metamizol kann vereinzelt hypotone Reaktionen auslösen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Diese Reaktionen sind möglicherweise dosisabhängig und können eher nach parenteraler Verabreichung auftreten. Um das Auftreten von schweren hypotonen Reaktionen zu vermeiden, sollte
·die intravenöse Injektion langsam erfolgen;
·bei Patienten mit vorbestehender Hypotonie, Volumenmangel, Dehydratation, Kreislaufproblemen oder beginnendem Kreislaufversagen der hämodynamische Status optimiert werden;
·bei hyperpyretischen Zuständen Vorsicht walten.
Bei diesen Patienten muss die Indikationsstellung für Metamizol mit besonderer Vorsicht erfolgen. Eine medizinische Überwachung ist erforderlich. Um das Risiko einer hypotonen Reaktion zu vermindern, können Präventionsmassnahmen (zur Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems) notwendig sein.
Bei Patienten, bei denen ein Blutdruckabfall unbedingt vermieden werden muss (z. B. bei schwerer koronarer Herzkrankheit oder relevanten Stenosen der hirnzuführenden Blutgefässe), darf Metamizol nur unter engmaschiger hämodynamischer Kontrolle verabreicht werden.
Im Fall einer Nieren- oder Leberinsuffizienz wird von einer Verabreichung hoher Metamizoldosen abgeraten.
Die intravenöse Injektion muss sehr langsam (max. 1 ml/Min.) erfolgen, damit die Injektion beim ersten Anzeichen einer anaphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktion abgebrochen und das Risiko von vereinzelten hypotonen Reaktionen möglichst gering gehalten werden kann.
Arzneimittelbedingte Leberschädigungen: Bei mit Metamizol behandelten Patienten wurden Fälle einer überwiegend hepatozellulären akuten Hepatitis berichtet, wobei die Erkrankung innerhalb von Tagen bis Monaten nach Beginn der Therapie einsetzte. Zu den Anzeichen und Symptomen gehören erhöhte Leberenzyme im Serum mit oder ohne Ikterus, oft im Zusammenhang mit anderen arzneimittelbedingten Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Hautausschlag, Blutdyskrasie, Fieber und Eosinophilie) oder mit Merkmalen einer Autoimmunhepatitis. Die meisten Patienten erholten sich nach Absetzen von Metamizol. In Einzelfällen wurde jedoch über eine Progression zu akutem Leberversagen berichtet, welches eine Lebertransplantation erforderte.
Der Mechanismus der durch Metamizol verursachten Leberschädigung ist nicht eindeutig geklärt. Die Daten weisen jedoch auf einen immunallergischen Mechanismus hin.
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, ihren Arzt bzw. ihre Ärztin zu kontaktieren, falls sie Symptome bemerken, die auf eine Leberschädigung hindeuten. Bei diesen Patienten sollte Metamizol abgesetzt und die Leberfunktion sollte überprüft werden.
Bei Patienten, bei denen während der Metamizol-Therapie eine Episode mit Leberschädigung aufgetreten ist, für die keine andere Ursache festgestellt wurde, darf die Behandlung mit Metamizol nicht wieder aufgenommen werden.
Dieses Arzneimittel enthält 35,8 mg Natrium pro ml, entsprechend 1,8 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
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