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Fachinformation zu Neupro®:UCB-Pharma SA
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Wenn ein Parkinson-Patient unter der Behandlung mit Rotigotin unzureichend kontrolliert ist, kann die Umstellung auf einen anderen Dopaminagonisten einen zusätzlichen Nutzen bringen (siehe «Eigenschaften/Wirkungen, Wirkungsmechanismus und Pharmakodynamik»).
Plötzliches Einschlafen und Somnolenz
Wie auch andere Dopaminagonisten wurde Neupro mit Somnolenz und Episoden plötzlichen Einschlafens (Schlafattacke) in Zusammenhang gebracht, insbesondere bei Patienten mit Parkinson-Krankheit. Es wurde über plötzliche Schlafattacken während der Verrichtung von Alltagsaktivitäten berichtet, in manchen Fällen ohne erkennbare Warnsignale. Der verschreibende Arzt soll die Patienten hinsichtlich Benommenheit oder Schläfrigkeit regelmässig neu beurteilen, da die Patienten das Vorliegen von Benommenheit oder Schläfrigkeit möglicherweise erst dann erkennen, wenn sie direkt danach gefragt werden. Eine Dosisminderung bzw. ein Absetzen der Therapie sollte sorgfältig geprüft werden.
Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass während der Behandlung mit Neupro beim Steuern von Fahrzeugen oder dem Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten ist. Patienten, bei denen es bereits zu Somnolenz und/oder einer plötzlichen Schlafattacke gekommen ist, dürfen kein Fahrzeug steuern oder Maschinen bedienen (siehe auch «Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen»).
Orthostatische Hypotonie
Dopaminagonisten beeinträchtigen bekanntlich die systemische Blutdruckregulation, was zu posturaler/orthostatischer Hypotonie führt. Solche Ereignisse wurden auch unter Behandlung mit Neupro beobachtet, jedoch war die Inzidenz vergleichbar mit der bei Patienten unter Placebo-Behandlung.
Angesichts des mit einer dopaminergen Therapie assoziierten allgemeinen Risikos von orthostatischer Hypotonie ist eine Blutdrucküberwachung, vor allem zu Behandlungsbeginn, empfehlenswert.
Synkopen
In klinischen Studien mit Rotigotin sind Synkopen beobachtet worden, allerdings wurde eine vergleichbare Häufigkeit bei Patienten beobachtet, die mit Placebo behandelt wurden. Da in diesen Studien Patienten mit einer klinisch relevanten kardiovaskulären Erkrankung ausgeschlossen waren, sollten Patienten mit einer schweren kardiovaskulären Erkrankung nach Symptomen für Synkopen und Präsynkopen befragt werden.
Malignes neuroleptisches Syndrom
Bei plötzlichem Absetzen einer dopaminergen Therapie wurden Symptome beobachtet, die auf ein malignes neuroleptisches Syndrom hindeuteten. Daher wird ein Ausschleichen der Behandlung empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung, Beendigung der Behandlung»).
Dopaminagonisten-Entzugssyndrom
Symptome, die auf ein Dopaminagonisten-Entzugssyndrom hinweisen (z.B. Schmerzen, Müdigkeit, Depressionen, Schwitzen und Angstzustände), wurden bei einem plötzlichen Absetzen der dopaminergen Therapie berichtet. Daher wird empfohlen, die Behandlung schrittweise zu reduzieren und ein abruptes Absetzen zu vermeiden (siehe «Dosierung/Anwendung, Beendigung der Behandlung»).
Anomales Denken und Verhalten
Es liegen Berichte über anomales Denken und Verhalten vor. Diese können in unterschiedlichen Manifestationen einschliesslich paranoidem Denken, Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Verwirrtheit, Psychose-ähnlichem Verhalten, Desorientiertheit, aggressivem Verhalten, Agitiertheit und Delirium auftreten
Störungen der Impulskontrolle und andere verwandte Störungen
Patienten sollten regelmässig auf die Entwicklung von Impulskontrollstörungen und verwandten Störungen einschliesslich des Dopamin-Dysregulationssyndroms hin überwacht werden. Patienten und deren Betreuer sollten darauf hingewiesen werden, dass bei Patienten unter der Therapie mit Dopaminagonisten, einschliesslich Rotigotin, Verhaltenssymptome von Impulskontrollstörungen einschliesslich Spielzwang, Kaufsucht, zwanghaftes Geldausgeben, Essattacken, zwanghaftes Essen, verstärkte Libido, Hypersexualität, sinnlose Wiederholungshandlungen (punding). Bei einigen Patienten wurde unter der Behandlung mit Rotigotin das Dopamin-Dysregulationssyndrom beobachtet. Wenn sich solche Symptome entwickeln, sollte eine Dosisreduktion/schrittweises Absetzen der Behandlung erfolgen.
Fibrotische Komplikationen
Bei einigen Patienten, die mit dopaminergen Wirkstoffen auf Basis von Mutterkornalkaloiden behandelt wurden, wurden Fälle von retroperitonealer Fibrose, Lungeninfiltraten, Pleuraerguss, Pleuraschwarte, Perikarditis und Herzklappenerkrankung berichtet. Obwohl sich diese Komplikationen bei Absetzen des Präparates zurückbilden können, kommt es nicht in allen Fällen zu einer vollständigen Wiederherstellung.
Man geht zwar davon aus, dass diese unerwünschten Reaktionen durch die Ergolinstruktur dieser Substanzen bedingt sind; es ist jedoch nicht bekannt, ob auch andere, nicht-ergoline Dopaminagonisten diese hervorrufen können.
Neuroleptika
Patienten, die mit Dopaminagonisten behandelt werden, sollten keine Neuroleptika als antiemetische Substanzen erhalten (siehe «Interaktionen»).
Ophthalmologische Kontrollen
Eine augenärztliche Überwachung wird in regelmässigen Abständen oder bei Auftreten von Sehstörungen empfohlen.
Augmentation
Bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom kann möglicherweise Augmentation auftreten. Als Augmentation wird ein verfrühtes Auftreten der Symptome am Abend (oder sogar am Nachmittag) mit Verstärkung und Ausbreitung der Symptomatik auf andere Teile des Körpers bezeichnet.
In klinischen Langzeitstudien mit Rotigotin traten die meisten Fälle von Augmentation im ersten und zweiten Behandlungsjahr auf. Höhere Dosierungen als die bei RLS zugelassenen, sollten vermieden werden, da dies zu einer erhöhten Augmentationsrate führen kann.
Basierend auf zwei offenen Follow-up-Studien über einen Zeitraum von einem Jahr wurden Symptome, die die klinisch relevante und nicht relevante Augmentation widerspiegelten, in einer Häufigkeit von 9,4% beobachtet. Hingegen wurde in zwei 6-monatigen doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studien eine klinisch relevante Augmentation bei 1,5% der mit Rotigotin behandelten Patienten gegenüber 0,5% der mit Placebo behandelten Patienten beobachtet. In zwei offenen Follow-up-Studien über einen Zeitraum von einem Jahr lag die Rate klinisch relevanter Augmentation bei 2,9%. Keiner dieser Patienten brach die Behandlung aufgrund einer Augmentation ab. Daten einer offenen Behandlungsstudie über 5 Jahre zeigen eine Augmentation bei 11,9% der mit der für RLS zugelassenen Dosierung (1–3 mg/24 h) behandelten Patienten; bei 5,1% wurde die Augmentation als klinisch signifikant beurteilt. Die meisten Fälle von Augmentation traten im ersten und zweiten Behandlungsjahr auf. Die in dieser Studie ebenfalls erlaubte Dosierung mit 4 mg/24 h war mit einer erhöhten Augmentationsrate verbunden. Eine 4 mg/24 h-Dosierung ist nicht für die Behandlung von RLS zugelassen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Wärmeapplikation
Im Bereich des Pflasters darf keine Wärme von aussen (Heizkissen und andere Wärmequellen wie Sauna, heisse Bäder) zugeführt werden, da sich dadurch der resorbierte Anteil des arzneilich wirksamen Bestandteils erhöhen könnte. Das Pflaster soll nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Reaktionen an der Applikationsstelle
An der Applikationsstelle können Hautreaktionen auftreten, die in der Regel leicht oder mittelschwer ausgeprägt sind. Daher wird empfohlen, die Applikationsstelle täglich zu wechseln (z.B. von der rechten zur linken Seite und von der oberen zur unteren Körperhälfte). Dieselbe Stelle soll innerhalb von 14 Tagen nicht erneut verwendet werden. Falls Reaktionen an der Applikationsstelle auftreten, die über mehrere Tage bzw. dauerhaft anhalten, bzw. falls der Schweregrad solcher Reaktionen zunimmt oder sich die Hautreaktion auf ausserhalb der Applikationsstelle ausweitet, sollte eine Nutzen/Risiko-Bewertung für den betroffenen Patienten erfolgen.
Falls das transdermale System zu einem Hautausschlag oder einer Hautreizung geführt hat, soll der betroffene Bereich bis zur Abheilung der Haut keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden, da eine Exposition eine Veränderung der Hautfarbe nach sich ziehen könnte.
Neupro muss abgesetzt werden, wenn in Zusammenhang mit dessen Anwendung eine generalisierte Hautreaktion beobachtet wird (z.B. allergisches Exanthem einschliesslich erythematöser, makulärer und papulärer Formen oder Pruritus).
Dopaminerge unerwünschte Wirkungen
Bei Parkinson-Patienten ist die Häufigkeit einiger dopaminerger unerwünschten Wirkungen (z.B. Halluzinationen, Dyskinesien und periphere Ödeme) in Kombination mit Levodopa im Allgemeinen höher. Dies ist bei der Verschreibung von Rotigotin zu berücksichtigen (siehe «Interaktionen»).
Dopamin-Dysregulationssyndrom (DDS)
Bei einigen Patienten wurde unter der Behandlung mit Neupro ein Dopamin-Dysregulationssyndrom (DDS) beobachtet. Hierbei handelt es sich um eine Suchterkrankung, die zu einer übermässigen Anwendung dieses oder anderer dopaminerger Arzneimittel in steigender Dosierung führt. Vor Behandlungsbeginn müssen Patienten und Betreuer vor dem potenziellen Risiko der Entwicklung eines DDS gewarnt werden (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»).
Peripheres Ödem
In klinischen Studien an Parkinson-Patienten lag nach 6 Monaten die spezifische Häufigkeit peripherer Ödeme bei etwa 4% und verblieb so über den gesamten Beobachtungszeitraum von bis zu 36 Monaten. In klinischen Studien mit RLS-Patienten wurden periphere Ödeme beobachtet.
Sulfitsensitivität
Neupro enthält Natriummetabisulfit, ein Sulfit, das bei besonders empfindlichen Personen allergieartige Reaktionen einschliesslich anaphylaktischer Symptome und lebensbedrohlicher oder weniger schwerer asthmatischer Episoden hervorrufen kann.
Bei Umstellung der Therapie auf eine andere Darreichungsform und/oder ein anderes Arzneimittel mit gleichem Wirkstoff ist Vorsicht geboten. Der Patient sollte adäquat kontrolliert werden.

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