Dosierung/AnwendungDosierung
Die Dosierungsempfehlungen sind als Nominaldosis angegeben.
Restless-Legs-Syndrom
Die tägliche Einzeldosis sollte anfänglich 1 mg/24 h betragen. Je nach individuellem Ansprechen des Patienten kann die Dosis schrittweise wöchentlich um 1 mg/24 h auf maximal 3 mg/24 h erhöht werden. Die Notwendigkeit für eine Fortsetzung der Behandlung sollte alle 6 Monate überprüft werden.
Parkinson Erkrankung
Dosierung im frühen Stadium der idiopathischen Erkrankung
Die Behandlung soll mit einer täglichen Einzeldosis von 2 mg/24 h begonnen werden und dann in wöchentlichen Schritten um 2 mg/24 h bis zu einer wirksamen Dosis von maximal 8 mg/24 h erhöht werden.
Bei manchen Patienten kann eine Dosis von 4 mg/24 h ausreichend sein. Bei den meisten Patienten wird innerhalb von 3 bzw. 4 Wochen mit Dosierungen von 6 mg/24 h bzw. 8 mg/24 h die wirksame Dosis erreicht.
Die Höchstdosis beträgt 8 mg/24 h.
Dosierung im fortgeschrittenen Stadium der Parkinsonerkrankung mit Fluktuationen
Die Behandlung soll mit einer täglichen Einzeldosis von 4 mg/24 h begonnen werden und dann in wöchentlichen Schritten um 2 mg/24 h bis zu einer klinisch wirksamen und verträglichen Dosis erhöht werden. Die Höchstdosis beträgt 16 mg/24 h.
Bei manchen Patienten kann eine Dosis von 4 mg/24 h bzw. 6 mg/24 h ausreichend sein.
Bei den meisten Patienten wird mit einer Dosis von 8 mg/24 h die wirksame Dosis erreicht.
Für Dosierungen über 8 mg/24 h können mehrere Pflaster gleichzeitig angewendet werden. Beispielsweise können für eine 10 mg/24 h-Dosis ein 6 mg/24 h-Pflaster und ein 4 mg/24 h-Pflaster kombiniert werden.
Neupro wird einmal täglich angewendet. Das Pflaster sollte jeden Tag etwa zur gleichen Zeit appliziert werden. Es verbleibt über 24 Stunden auf der Haut und wird anschliessend gegen ein neues Pflaster an einer anderen Applikationsstelle ausgetauscht.
Vergisst der Patient, das Pflaster zur gewohnten Tageszeit aufzubringen oder löst sich das Pflaster ab, sollte für den Rest des Tages ein neues Pflaster appliziert werden.
Da das Pflaster transdermal angewendet wird, ist keine Beeinflussung durch Nahrungsmittel oder gastrointestinale Erkrankungen zu erwarten; daher kann das Pflaster unabhängig vom Zeitpunkt der Mahlzeiten aufgeklebt werden.
Wechsel von anderen Dopaminagonisten zu Neupro
Patienten können von Pramipexol oder Ropinirol über Nacht nach 12 Stunden bzw. von Cabergolin nach 24 Stunden auf Neupro umgestellt werden.
Beendigung der Behandlung
Restless-Legs-Syndrom
Neupro sollte ausschleichend abgesetzt werden. Die Tagesdosis sollte dabei in Schritten von 1 mg/24 h, vorzugsweise jeden zweiten Tag, bis zum vollständigen Absetzen von Neupro reduziert werden (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen, malignes neuroleptisches Syndrom und Dopaminagonisten-Entzugssyndrom»). Mit dieser Vorgehensweise wurde kein Rebound (Verschlimmerung der Symptome über die ursprüngliche Intensität hinaus) nach Absetzen der Behandlung beobachtet.
Parkinson-Erkrankung
Falls die Anwendung von Neupro abgebrochen werden muss, ist die Behandlung ausschleichend zu beenden. Die Tagesdosis soll in Schritten zu 2 mg/24 h bis zum vollständigen Absetzen von Neupro vermindert werden, wobei vorzugsweise jeden zweiten Tag eine Dosisminderung vorgenommen werden soll (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen, malignes neuroleptisches Syndrom und Dopaminagonisten-Entzugssyndrom»).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Da die Therapie mit Neupro mit einer niedrigen Dosis eingeleitet wird und diese gemäss der klinischen Verträglichkeit bis zur Erzielung einer optimalen therapeutischen Wirkung schrittweise titriert wird, ist keine Dosisanpassung aufgrund des Geschlechts, Gewichts bzw. Alters erforderlich (siehe «Pharmakokinetik, Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Neupro wurde bei Patienten mit schwerer Leberfunktionseinschränkung nicht untersucht und ist bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Im Falle einer Verschlechterung der Leberfunktionsstörung kann eine Dosisreduktion erforderlich werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis schwerer Einschränkung der Nierenfunktion – einschliesslich dialysepflichtiger Patienten – ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Auch bei einer akuten Verschlechterung der Nierenfunktion kann es zu einer unerwarteten Akkumulation von Rotigotin kommen (siehe «Pharmakokinetik, Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Kinder und Jugendliche
Es liegen keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen vor.
Art der Anwendung
Neupro ist zur transdermalen Anwendung.
Das Pflaster soll auf saubere, trockene, unverletzte, gesunde Haut im Bereich des Bauches, auf dem Oberschenkel, der Hüfte, Flanke, Schulter und/oder dem Oberarm aufgeklebt werden. Um eine potenzielle Reizung möglichst zu vermeiden, ist jedes weitere Pflaster auf einer anderen Hautstelle anzuwenden (z.B. von der rechten zur linken Seite und von der oberen Körperhälfte zur unteren). Eine erneute Anwendung an einer zuvor bereits verwendeten Hautstelle innerhalb von 14 Tagen soll vermieden werden. Der Wechsel des Applikationsortes kann zu schwankenden Plasmaspiegeln führen. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass dies einen relevanten Einfluss auf das klinische Ergebnis hat (siehe «Pharmakokinetik»). Das Pflaster soll an einer Stelle aufgeklebt werden, an der es nicht durch zu enge Kleidung zu einer Reibung kommt, da es sich sonst ablösen könnte. Falls das Pflaster auf einer behaarten Stelle aufgebracht werden muss, ist dieser Bereich mindestens 3 Tage vor Anwendung des Pflasters zu rasieren.
Neupro darf nicht auf geröteter, gereizter oder verletzter Haut angewendet werden.
Um eine Verminderung der Haftfähigkeit zu vermeiden, dürfen auf Hautbereiche, auf die Neupro aufgeklebt ist bzw. werden soll, keine Cremes, Lotionen, Puder oder andere topische Produkte angewendet werden.
Jedes Pflaster ist einzeln in einem Beutel verpackt und sollte unmittelbar nach dem Öffnen des Beutels aufgeklebt werden. Hierzu wird eine Hälfte der Schutzfolie entfernt, die Klebefläche aufgeklebt und fest auf der Haut angedrückt. Anschliessend wird das Pflaster zurück geklappt und die zweite Hälfte der Schutzfolie entfernt. Die Klebefläche des Pflasters sollte dabei nicht berührt werden. Das Pflaster wird mit der Handfläche etwa 30 Sekunden fest aufgedrückt, so dass es gut haftet.
Das Pflaster soll langsam und behutsam abgelöst werden, um unnötige Hautreizungen zu vermeiden.
Das Pflaster soll keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Eine für den Patienten bestimmte ausführliche Anleitung für den Gebrauch findet sich in der Packungsbeilage.
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