Eigenschaften/WirkungenATC-Code: B05DB. Peritonealdialyselösung, hyperton.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz dient die Peritonealdialyse dem Entfernen toxischer Substanzen, die durch den Stickstoff-Metabolismus entstehen und normalerweise durch die Nieren ausgeschieden werden. Sie unterstützt die Regulierung des Flüssigkeits-, Elektrolyt- sowie des Säure-Basen-Haushalts. Die Peritonealdialyselösung wird über einen Katheter in die Bauchhöhle eingeleitet. Durch Glucose ist die Dialyselösung im Vergleich zu Plasma hyperosmolar. Aufgrund dieses osmotischen Gradienten entzieht die Dialyselösung dem Plasma Flüssigkeit.
Der Austausch der Substanzen zwischen Dialyselösung und Blut des Patienten erfolgt nach dem Prinzip von Osmose und Diffusion über die Peritonealmembran. Nach der Verweilzeit ist die Lösung mit toxischen Substanzen angereichert und muss ausgetauscht werden. Ausser Lactat, das als Hydrogencarbonat-Vorstufe vorliegt, wurde die Elektrolytkonzentration der Lösung mit dem Ziel gewählt, die Plasmaelektrolytkonzentration zu normalisieren. Stickstoff-Abbauprodukte, die in hohen Konzentrationen im Blut vorliegen, diffundieren durch die Peritonealmembran in die Dialyselösung.
Mehr als 30% der Patienten in den klinischen Studien waren älter als 65 Jahre. Die Auswertung der Ergebnisse für diese Gruppe ergab keinerlei Unterschiede zu den anderen Patienten.
In In-vitround Ex-vivo-Studien mit Physioneal 40 Clear-Flex konnten im Vergleich zu Lactat-gepufferten Lösungen verbesserte Werte der Biokompatibilitäts-Marker beobachtet werden. Zusätzlich haben klinische Studien an einer begrenzten Anzahl von Patienten mit abdominalen Einlaufschmerzen einen symptomatischen Nutzen bestätigt. Es liegen derzeit jedoch keine Daten vor, die darauf hinweisen, dass klinische Komplikationen insgesamt reduziert werden oder die regelmässige Verwendung solcher Lösungen langfristig zu einem eindeutigen Nutzen führen könnte.
|