Unerwünschte WirkungenErfahrung aus klinischen Studien
Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen in placebo-kontrollierten Studien sind Übelkeit, Schwindel und Schläfrigkeit, die jeweils bei mehr als 3% der mit Aripiprazol Injektionslösung behandelten Patienten auftraten.
Aufstellung der unerwünschten Wirkungen
Die in der Tabelle aufgeführten unerwünschten Wirkungen traten in klinischen Studien mit Aripiprazol Injektionslösung häufiger (≥ 1/100) auf als mit Placebo oder wurden als mögliche medizinisch relevante Nebenwirkungen (*) eingestuft (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»):
Sie sind nach Systemorganklassen (MedDRA) und absteigender Häufigkeit tabellarisch geordnet: «Sehr häufig» (≥ 1/10), «häufig» (≥ 1/100, < 1/10), «gelegentlich» (≥ 1/1'000, < 1/100), «selten» (≥ 1/10'000, < 1/1'000), «sehr selten» (< 1/10'000).
Die Häufigkeit von berichteten unerwünschten Wirkungen nach Markteinführung kann nicht bestimmt werden, da sie aus Spontanmeldungen stammen. Folglich wird die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen als "nicht bekannt" bezeichnet. Die hier aufgeführten Angaben beziehen sich auf mit anderen galenischen Formen erhaltene Daten. Abilify Injektionslösung ist für eine Langzeitbehandlung nicht geeignet.
|
Sehr häufig
|
Häufig
|
Gelegentlich
|
Selten
|
Nicht bekannt 1
|
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
|
|
|
|
|
Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie
|
Erkrankungen des Immunsystems
|
|
|
|
|
Allergische Reaktionen (z.B. Anaphylaktische Reaktionen, Angioödem einschliesslich Zungenödem und Gesichtsödem, Pruritus, Urtikaria, Hautausschlag)
|
Endokrine Erkrankungen
|
|
|
Hyperprolaktinämie Prolaktin im Blut erniedrigt
|
|
Diabetisches hyperosmolares Koma, Diabetische Ketoazidose
|
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
|
|
|
|
|
Diabetes mellitus Hyperglykämie, Hyponaträmie, Anorexie
|
Psychiatrische Erkrankungen
|
Schlaflosigkeit (11%)
|
Angst Unruhe
|
Hypersexualität
|
|
Depression, Suizidversuch, Suizidgedanken, begangene Suizide (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») Impulskontrollstörungen (z.B. pathologisches Spielen, zwanghafte Kaufsucht, Heisshunger oder Esssucht) Aggression, Agitiertheit, Nervosität
|
Erkrankungen des Nervensystems
|
Kopfschmerz (15%)
|
Schläfrigkeit, Schwindel, Akathisie, extrapyramidale Symptome (z.B. Dystonie, Parkinsonismus, Dyskinesie) Tremor, Sedierung
|
Tardive Dyskinesie* Krampfanfall*
|
Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)*
|
Sprachstörung, Grand-mal-Anfall, Serotonin-Syndrom, Aufmerksamkeitsstörung, Lethargie, Syndrom der ruhelosen Beine
|
Augenerkrankungen
|
|
Verschwommenes Sehen
|
Doppeltsehen Photophobie
|
|
Blickkrampf
|
Herzerkrankungen
|
|
Tachykardie*
|
|
|
plötzlicher Tod unbekannter Ursache, Torsades-de-Pointes, ventrikuläre Arrhythmien, Herzstillstand, Bradykardie
|
Gefässerkrankungen
|
|
Orthostase-syndrom*
|
|
|
venöse thromboembolische Ereignisse (einschliesslich Lungenembolie und tiefer Venenthrombose), siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» Synkope, Hypertonie
|
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
|
|
|
Schluckauf
|
|
Aspirationspneumonie, Laryngospasmus, Oropharyngealspasmus
|
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
|
Übelkeit (11%)
|
Erbrechen, Obstipation, Dyspepsie, Hypersalivation,
|
trockener Mund*
|
|
Pankreatitis, Dysphagie, Diarrhoe, erhöhter Speichelfluss, Bauchbeschwerden, Magenbeschwerden, trockener Mund
|
Leber- und Gallenerkrankungen
|
|
|
|
|
Leberversagen Hepatitis, Ikterus
|
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
|
|
|
|
|
Lichtempfindlichkeitsreaktion, Alopezie, Hyperhidrosis, Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
|
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
|
|
|
|
|
Rhabdomyolyse, Myalgie, Steifheit
|
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
|
|
|
|
|
Harninkontinenz, Harnretention
|
Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
|
|
|
|
|
Arzneimittelentzugssyndrom des Neugeborenen (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»)
|
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
|
|
|
|
|
Priapismus
|
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
|
|
Ermüdung
|
|
|
Brustschmerzen, Störung der Temperaturregulation (z.B. Hypothermie, Pyrexie), periphere Oedeme, Schmerzen
|
Untersuchungen
|
|
|
erhöhter diastolischer Blutdruck*
|
|
Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, Erhöhung der Alanin Aminotransferase (ALT), Erhöhung der Aspartat Aminotransferase (AST), Erhöhung der γ-Glutamyltransferase (γ-GT), QT-Verlängerung, Erhöhung der Kreatin-Phosphokinase, erhöhter Blutzucker, Blutzuckerschwankung, erhöhtes glycosyliertes Hämoglobin. Das Risiko für Dyslipidämien wird beobachtet und untersucht.
|
1 Unerwünschte Wirkungen in der Spalte «Nicht bekannt» resultieren aus der Anwendung nach Markteinführung. Es handelt sich um Postmarketing-Events.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Extrapyramidale Symptome (EPS) Schizophrenie: in einer kontrollierten Langzeitstudie über 52 Wochen trat bei Patienten, die mit Aripiprazol behandelt wurden, eine insgesamt geringere Inzidenz (27,1%) von EPS einschliesslich Parkinsonismus, Akathisie, Dystonie und Dyskinesie auf, verglichen mit Patienten, die mit Haloperidol behandelt wurden (59,2%). In einer placebo-kontrollierten Langzeitstudie über 26 Wochen betrug die Inzidenz von EPS 20,3% bei Patienten unter Aripiprazol-Behandlung und 13,1% bei Patienten unter Placebo. In einer anderen kontrollierten Langzeitstudie über 26 Wochen betrug die Inzidenz von EPS 16,8% bei Patienten, die mit Aripiprazol behandelt wurden, und 15,7% bei Patienten unter Olanzapin-Therapie.
Manische Episoden bei Bipolar-I-Störungen: in einer kontrollierten 12-wöchigen Studie betrug die Inzidenz von EPS 23,5% bei den mit Aripiprazol behandelten Patienten und 53,3% bei den mit Haloperidol behandelten Patienten. In einer anderen Studie über 12 Wochen betrug die Inzidenz von EPS 26,6% bei den mit Aripiprazol behandelten Patienten und 17,6% bei den mit Lithium behandelten Patienten. In der 26-wöchigen Phase der Erhaltungstherapie in einer placebo-kontrollieren Studie war die Inzidenz von EPS 18,2% bei den mit Aripiprazol behandelten Patienten gegenüber 15,7% bei den Patienten in der Placebo-Gruppe.
DystonieSymptome einer Dystonie, verlängerte, abnormale Muskelkontraktionen, können bei empfindlichen Personen während der ersten Behandlungstage auftreten. Dystoniesymptome umfassen: Krampf der Genickmuskulatur, der manchmal zu einem Schlundkrampf fortschreitet, Schluckbeschwerden, Atembeschwerden und/oder Zungenprotrusion. Obwohl diese Symptome bei niedriger Dosierung auftreten können, treten sie häufiger und stärker bei hochpotenten und bei höheren Dosen von Antipsychotika der ersten Generation auf. Ein erhöhtes Risiko für eine akute Dystonie wird bei Männern und jüngeren Altersgruppen beobachtet.
ProlaktinIn den klinischen Studien zu den zugelassenen Indikationen und als Post-Marketing Erfahrung wurde für Aripiprazol sowohl ein Anstieg als auch eine Senkung im Serumprolaktin im Vergleich zur Baseline beobachtet. Prolaktinspiegel wurden in allen Studien für alle Dosierungen von Aripiprazol ausgewertet (n = 28’242). Die Inzidenz von Hyperprolaktinämie oder erhöhtem Serumprolaktin bei den mit Aripiprazol behandelten Patienten (0,3%) war ähnlich derjenigen für Placebo (0,2%). Die Inzidenz von Hypoprolaktinämie oder erniedrigtem Serumprolaktin bei den mit Aripiprazol behandelten Patienten war 0,4% verglichen mit 0,02% unter Placebo.
LaborwerteCPK-Erhöhungen, welche meist vorübergehend und asymptomatisch waren, wurden bei 3,5% der mit Aripiprazol behandelten Patienten gegenüber 2,0% der Patienten unter Placebo beobachtet.
Die Patientengruppen unter Aripiprazol und Placebo zeigten in Bezug auf potentiell klinisch signifikante Veränderungen der routinemässig kontrollierten Laborparameter keine medizinisch bedeutsamen Unterschiede.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|