ZusammensetzungWirkstoffe
Testosteron
Hilfsstoffe
Propylenglycolum (E1520), Antiox.: Butylhydroxytoluenum (E 321), Excip. ad gel. pro 1 g
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenTestosteron-Substitutionstherapie bei männlichem Hypogonadismus, wenn der Testosteronmangel klinisch und labormedizinisch bestätigt wurde.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Erwachsene
Die empfohlene Anfangsdosis von Tostran ist 3 g Gel (60 mg Testosteron, entspricht 6 Pumpenhüben), aufgetragen einmal täglich jeweils morgens etwa zur gleichen Zeit. Die Dosistitration sollte anhand der Serum-Testosteronspiegel sowie der bestehenden klinischen Symptomatik des Androgen-Mangels erfolgen. Es sollte berücksichtigt werden, dass die Testosteronspiegel physiologischerweise mit zunehmendem Alter sinken.
Die Tagesdosis sollte 4 g Gel (80 mg Testosteron, entspricht 8 Pumpenhüben) nicht übersteigen.
Art der Anwendung
Zur Anwendung auf der Haut.
Da ein Grossteil des Gels durch Waschen entfernt wird, sollten die Patienten informiert werden, dass sie das Gel erst nach dem morgendlichen Waschen bzw. mindestens 2 Stunden vor dem Duschen/Baden auftragen sollen.
Die Dosis kann auf den Bauch aufgetragen werden (die gesamte Dosis auf einen Bereich von mindestens 10 mal 30 cm) oder auf beide Innenseiten der Oberschenkel (jeweils eine Hälfte der Dosis auf einen Bereich von mindestens 10 mal 15 cm auf jeder Innenseite). Es wird empfohlen, die Anwendungsstelle, d.h. Bauch bzw. Innenseiten der Oberschenkel, täglich zu wechseln, um das Risiko von Reaktionen an der Anwendungsstelle zu minimieren.
Tostran darf nicht auf die Genitalien aufgetragen werden.
Das Gel sollte auf saubere, trockene, intakte Haut aufgetragen werden. Es sollte leicht mit einem Finger eingerieben werden, bis es eingetrocknet ist. Danach sollte die Anwendungsstelle bedeckt werden, vorzugsweise mit einem locker sitzenden Kleidungsstück. Anschliessend sollten die Hände mit Wasser und Seife gewaschen werden.
Bei jedem vollen Pumpenhub wird ein halbes Gramm Gel (10 mg Testosteron) aus dem Behälter abgegeben. Um eine volle erste Dosis zu erhalten, muss die Behälterpumpe zuerst vorbereitet werden. Dazu soll der Behälter in aufrechter Position gehalten und der Dosierkolben über einem Papiertuch wiederholt langsam ganz durchgedrückt werden, bis das Gel erscheint. Der Dosierkolben muss weitere sechs Mal gedrückt werden, um zu gewährleisten, dass die Pumpe vollständig vorbereitet ist. Das Gel, das bei der Vorbereitung (d.h. während dieser sechs Hübe) austritt, soll zusammen mit dem Papiertuch entsorgt werden.
Den Behälter zwischen den Einsätzen aufrecht stehend lagern.
Behandlungskontrolle
Zur Sicherstellung einer adäquaten Dosierung sollte die Testosteron-Konzentration im Serum etwa 14 Tage nach Therapiebeginn bestimmt werden. Die Blutprobe zur Messung des Serum-Testosteron-Spiegels sollte 2 Stunden nach der Anwendung von Tostran entnommen werden. Falls die Serum-Testosteron-Konzentration unter 5.0 µg/l (17.34 nmol/l) liegt, sollte die Dosis auf 4 g/Tag (80 mg Testosteron) gesteigert werden. Falls die Testosteron-Konzentration über 15.0 µg/l (52.01 nmol/l) liegt, sollte die Dosis auf 2 g/Tag (40 mg Testosteron) reduziert werden. Falls nötig, kann die Dosierung auch in kleineren Schritten von 0.5 g Gel (10 mg Testosteron, entspricht 1 Pumpenhub) angepasst werden.
Aufgrund der Variabilität der Analysewerte aus unterschiedlichen Labors sollten alle Testosteron-Bestimmungen stets vom selben Labor ausgeführt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Tostran ist nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen indiziert. Tostran wurde bei Patienten unter 18 Jahren nicht untersucht.
Ältere Patienten
Zur Anwendung von Tostran bei Männern ≥65 Jahre liegen nur begrenzte Erfahrungen vor. Eine Dosisanpassung in Abhängigkeit vom Alter ist jedoch vermutlich nicht erforderlich.
Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Es liegen keine Studien zur Sicherheit und Verträglichkeit dieses Arzneimittels bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen vor. Daher sollte eine Testosteron-Substitutionstherapie bei solchen Patienten unter vorsichtiger Dosistitration durchgeführt werden.
Kontraindikationen·Bekanntes oder vermutetes Karzinom der Brust oder der Prostata,
·Frauen, Kinder und Jugendliche,
·Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Testosteron oder einem der sonstigen Bestandteile.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie Behandlung sollte nur durch einen in der hormonellen Behandlung erfahrenen Spezialisten eingeleitet werden.
Tostran darf nur bei einem nachgewiesenen Hypogonadismus und nach Ausschluss anderer möglicher Ursachen der Symptomatik angewendet werden. Der Testosteron-Mangel muss eindeutig durch klinische Symptome (Rückbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale, Abnahme der Libido, erektile Dysfunktion, Veränderung der Körperzusammensetzung, Asthenie etc.) nachgewiesen und durch zwei separate Bestimmungen des Serum-Testosteronspiegels bestätigt worden sein, bevor eine Testosteron-Substitutionstherapie eingeleitet wird.
Tostran ist nicht zur Behandlung männlicher Sterilität oder sexueller Impotenz indiziert.
Überwachung der Behandlung
Die Testosteron-Serumspiegel sind vor Beginn und während der Therapie regelmässig zu bestimmen. Die Dosis muss individuell angepasst werden, um die Aufrechterhaltung eugonadaler Testosteron-Serumspiegel sicherzustellen.
Folgende Symptome können auf eine zu hohe Androgenexposition hindeuten:
·Reizbarkeit, Nervosität,
·Gewichtszunahme,
·zu häufige oder anhaltende Erektionen des Penis,
·Übelkeit, Erbrechen,
·Veränderungen der Hautfarbe oder Schwellung der Fussgelenke,
·Atemstörungen, auch beim Schlafen.
Der Patient soll angewiesen werden, seinem Arzt solche Symptome zu berichten. Um eine adäquate Dosierung sicherzustellen, sollten die Testosteron-Konzentrationen im Serum bestimmt werden (siehe „Dosierung/Anwendung“).
Bei Patienten unter Androgen-Langzeittherapie sollten Hämoglobin und Hämatokrit regelmässig überprüft werden, um ggf. Anzeichen einer Polyglobulie rechtzeitig zu erkennen. Im Falle eines Anstiegs des Hämatokrits kann eine Dosisreduktion oder unter Umständen ein Abbruch der Therapie erforderlich sein.
Daneben sollten auch Leberfunktionswerte und Lipidprofil regelmässig kontrolliert werden. Veränderungen der Serumlipide können unter Umständen eine Dosisreduktion erforderlich machen.
Prostatahyperplasie und -karzinom
Patienten, welche mit Androgenen behandelt werden, können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer benignen Prostatahyperplasie sowie für die Progression eines subklinischen Prostatakarzinomes aufweisen. Vor Beginn der Behandlung muss daher eine Prostatahyperplasie bzw. ein Prostatakarzinom ausgeschlossen werden. Während der Testosteron-Therapie muss eine regelmässige und sorgfältige Überwachung der Prostata sowie der Brust mittels der etablierten Methoden (rektal-digitale Untersuchung und Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens [PSA]) erfolgen. Diese Untersuchungen sollten mindestens einmal jährlich, bei älteren Patienten (>40 Jahre) sowie bei Risikopatienten (z.B. Patienten mit positiver Familienanamnese) zweimal jährlich durchgeführt werden.
Erkrankungen, bei welchen besondere Vorsicht geboten ist
Eine Behandlung mit Androgenen kann zu einer vermehrten Natrium- und Flüssigkeitsretention führen. Bei Patienten, die an einer schweren Herz-, Leber- oder Niereninsuffizienz oder einer ischämischen Herzerkrankung leiden, kann die Therapie mit Testosteron daher zu vermehrten Ödemen mit oder ohne kongestiver Herzinsuffizienz führen, welche mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen können. In diesem Fall muss die Therapie sofort abgebrochen werden.
Auch bei Patienten mit Epilepsie oder Migräne sollte Tostran mit Vorsicht angewendet werden, da es infolge der Flüssigkeitsretention zu einer Verschlimmerung dieser Erkrankungen kommen kann.
Testosteron kann einen Anstieg des Blutdrucks bewirken. Tostran sollte daher bei Patienten mit arterieller Hypertonie mit Vorsicht angewandt werden.
Störungen des Kalziumstoffwechsels bei Tumorerkrankungen
Bei Patienten, bei welchen aufgrund von Skelett-Metastasen ein Risiko für eine Hyperkalziämie bzw. Hyperkalziurie besteht, sollte Tostran mit Vorsicht angewendet werden. Eine regelmässige Überwachung der Kalzium-Serumspiegel wird bei diesen Patienten empfohlen.
Priapismus
In seltenen Fällen kann es unter einer Testosteron-Substitutionstherapie zu einem Priapismus kommen. Dies stellt einen urologischen Notfall dar, der bei fehlender bzw. verspäteter Behandlung zu einer irreversiblen Schädigung des Penis führen kann. Der Patient ist darauf hinzuweisen, in einem solchen Fall umgehend einen Urologen aufzusuchen.
Venöse thromboembolische Ereignisse (VTE)
Nach der Marktzulassung wurde (sowohl in Studien als auch aus der Marktüberwachung) unter Anwendung von Testosteron bei Patienten mit Thrombophilie oder Risikofaktoren über venöse thromboembolische Ereignisse berichtet (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, okuläre Thrombose). Insbesondere kann eine Erhöhung des Hämatokrits das Risiko für thromboembolische Ereignisse erhöhen. Vor allem bei Anwendung von Testosteron bei Patienten mit Thrombophilie ist daher Vorsicht geboten. Die Patienten sollten auf mögliche Symptome eines thromboembolischen Ereignisses hingewiesen werden (z.B. Schmerzen, Hitzegefühl und/oder Erythem einer Extremität, Dyspnoe). Bei Verdacht auf ein thromboembolisches Ereignis sollte die Therapie mit Tostran unterbrochen und eine entsprechende Diagnostik und Therapie eingeleitet werden.
Bei Patienten mit Thrombophilie wurden auch unter einer Antikoagulantienbehandlung Fälle einer VTE berichtet. Nach einem ersten thromboembolischen Ereignis sollte daher die Testosteron-Behandlung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung fortgesetzt werden. Im Falle einer Fortsetzung der Behandlung sollten geeignete Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden, um das VTE-Risiko des Patienten zu minimieren.
Schlafapnoe
Die Behandlung mit Testosteron kann bei Patienten mit Hypogonadismus eine Schlafapnoe verstärken, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren wie Adipositas oder chronischen Atemwegserkrankungen.
Glukosestoffwechsel
Bei Diabetikern, die unter der Substitutionstherapie normale Testosteron-Plasmakonzentrationen erreichen, kann die Insulinsensitivität verbessert sein.
Sehstörungen
Unter der Anwendung von Testosteronpräparaten, aber auch bei erhöhten endogenen Testosteronspiegeln wurde vereinzelt über Fälle einer zentralen serösen Chorioretinopathie berichtet, wie sie auch unter Kortikosteroiden beschrieben wurde. Falls Symptome wie Verschwommensehen oder andere Sehstörungen auftreten, sollte zur Abklärung möglicher Ursachen eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt in Betracht gezogen werden.
Fertilität
Unter höheren Testosteron-Dosen, insbesondere bei längerer Anwendung, kann es über eine Suppression der hypophysären FSH-Sekretion zu Störungen der Spermatogenese mit Oligospermie und vermindertem Ejakulationsvolumen sowie zu einer Abnahme der Hodengrösse kommen.
Missbrauch
Androgene eignen sich nicht zur Verbesserung der Muskelentwicklung bei gesunden Personen oder zur Steigerung der physischen Leistungsfähigkeit, und ihr Missbrauch z.B. im Sport birgt schwerwiegende Risiken.
Sportler sollten darüber informiert werden, dass Tostran einen Wirkstoff (Testosteron) enthält, der bei Dopingtests zu positiven Ergebnissen führen kann.
Ältere Patienten
Es liegen nur wenige Erfahrungen zur Sicherheit und Wirksamkeit von Tostran bei Patienten über 65 Jahren vor. Bezüglich altersspezifischer Testosteron-Referenzwerte gibt es bisher keinen Konsens. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die Testosteron-Serumspiegel physiologischerweise mit zunehmendem Alter abnehmen.
Pädiatrische Patienten
Tostran besitzt bei Kindern keine Indikation. Bei Kindern kann Testosteron neben einer Virilisierung zu einer Beschleunigung des Wachstums und der Knochenreifung, zu vorzeitigem Epiphysenschluss und damit verminderter Endgrösse führen. Auch mit dem Auftreten einer Akne ist zu rechnen.
Frauen
Tostran darf aufgrund seiner virilisierenden Wirkung bei Frauen nicht angewendet werden.
Hautirritationen
Tostran enthält Butylhydroxytoluol (E 321), das lokale Hautreaktionen (z.B. Kontaktdermatitis) oder Irritationen der Augen und Schleimhäute verursachen kann. Tostran enthält ausserdem Propylenglykol, das Hautirritationen verursachen kann.
Wenn der Patient eine schwerwiegende Reaktion an der Anwendungsstelle entwickelt, sollte die Behandlung überprüft und - falls nötig - eingestellt werden.
Mögliche Testosteron-Übertragung auf andere Personen
Wenn keine Vorsichtsmassnahmen getroffen werden, kann Testosteron-Gel durch engen Hautkontakt auf andere Personen (z.B. Partnerin, Kinder) übertragen werden. Dies kann bei diesen Personen zu erhöhten Testosteronspiegeln im Serum und möglicherweise zu unerwünschten Wirkungen führen. Nach wiederholtem Kontakt kann es bei Frauen zu einer Virilisierung kommen. Berichtet wurde z.B. über verstärkte Gesichts- und/oder Körperbehaarung, tiefere Stimme und/oder Unregelmässigkeiten des Menstruationszyklus.
Bei Kindern wurde über Fälle berichtet, in welchen der Kontakt mit Testosteron-Gel zu einer vorzeitigen Sexualentwicklung führte, einhergehend z.B. mit Vergrösserung der Genitalien, frühzeitiger Entwicklung der Schambehaarung, Manifestation einer Libido und Auftreten vermehrter Erektionen sowie mit aggressivem Verhalten. Ausserdem kann Testosteron Wachstum und Knochenreifung beschleunigen und zu einem vorzeitigen Epiphysenschluss führen (mit dem Risiko einer reduzierten Endgrösse). In den meisten Fällen waren diese Symptome reversibel, wenn der Kontakt mit Testosteron-Gel unterbunden wurde. In einigen Fällen kehrten jedoch vergrösserte Genitalien nicht auf ihre altersentsprechende Normalgrösse zurück.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Testosteron-Gel auch über Kleidungsstücke (wie z.B. Unterwäsche oder T-Shirts) oder über die Bettwäsche des Anwenders auf andere Personen übertragen werden kann.
Der Arzt sollte den Patienten sorgfältig über das Risiko einer Testosteron-Übertragung und die entsprechenden Sicherheitsanweisungen informieren (siehe unten). Tostran sollte Patienten, bei denen das Risiko einer Nichteinhaltung der Sicherheitsanweisungen erhöht ist (z.B. schwerer Alkoholismus, Drogenabusus, schwere psychiatrische Störungen), nicht verordnet werden.
Eine Übertragung wird durch das Tragen von Kleidung über der Anwendungsstelle oder durch Baden bzw. Duschen vor einem Hautkontakt vermieden.
Dementsprechend werden die folgenden Vorsichtsmassnahmen empfohlen:
Für den Patienten
·Waschen der Hände mit Wasser und Seife nach Anwendung des Gels,
·Bedecken der Anwendungsstelle mit Kleidung, nachdem das Gel eingetrocknet ist. Insbesondere sollte beim Kontakt mit Kindern ein T-Shirt getragen werden, das die Anwendungsfläche abdeckt, um das Risiko der Kontamination zu reduzieren,
·Baden oder Duschen mit Seife vor jeder Situation mit dieser Art von Hautkontakt,
·Um die Partnersicherheit zu gewährleisten, sollte der Patient zum Beispiel angewiesen werden, mindestens vier Stunden nach der Anwendung von Tostran keinen Geschlechtsverkehr zu haben, während des Hautkontakts Kleidung über der Anwendungsstelle zu tragen oder vor dem Geschlechtsverkehr zu baden oder zu duschen.
Für die medizinische Fachkraft oder Pflegekraft
·Wenn eine medizinische Fachkraft oder eine Pflegekraft das Testosteron-Gel auftragen soll, sind Einweghandschuhe zu tragen,
·Die Einweghandschuhe sollten alkoholbeständig sein, da das Gel sowohl Ethanol als auch 2-Propanol enthält, welche die Permeabilität der Einweghandschuhe erhöhen und so eine Kontamination mit Testosteron ermöglichen können.
Für Personen, die nicht mit Tostran behandelt werden
·Im Fall von Kontakt mit einem behandelten Hautareal, das nicht gewaschen wurde oder nicht mit Kleidung bedeckt war: unverzügliches Waschen des Hautareals, auf das möglicherweise Testosteron übertragen wurde, mit Wasser und Seife,
·Mitteilung von Anzeichen einer übermässigen Androgenexposition, wie Akne oder Veränderungen des Behaarungsmusters, an den Arzt / die Ärztin.
Schwangere Frauen müssen jeden Kontakt mit Hautarealen vermeiden, auf denen Tostran angewendet wurde. Patienten, deren Partnerin schwanger ist, müssen die oben beschriebenen Vorsichtsmassnahmen besonders sorgfältig einhalten (siehe auch „Schwangerschaft, Stillzeit“).
InteraktionenOrale Antikoagulantien
Wenn Androgene zusammen mit Antikoagulantien angewendet werden, kann die gerinnungshemmende Wirkung verstärkt werden. Bei Patienten, die orale Antikoagulantien erhalten, muss die INR sorgfältig überwacht werden, insbesondere bei Beginn oder Beendigung der Androgen-Therapie oder bei einer Änderung der Testosteron-Dosis.
ACTH und Corticosteroide
Die gleichzeitige Anwendung von Testosteron und ACTH oder Corticosteroiden könnte die Wahrscheinlichkeit von Ödemen begünstigen. Daher sollten diese Arzneimittel mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere bei Patienten mit Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen.
Schwangerschaft, StillzeitTostran ist nur zur Anwendung bei Männern vorgesehen. Es wurden keine Studien an Frauen durchgeführt.
Schwangere sollten jeden Kontakt mit Hautarealen vermeiden, auf denen Tostran angewendet wurde. Tostran kann unerwünschte, virilisierende Auswirkungen auf den Foeten haben. Bei Kontakt mit behandelter Haut sollte der betroffene Bereich so bald wie möglich mit Wasser und Seife gewaschen werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.
Unerwünschte WirkungenDie in einer kontrollierten klinischen Studie unter Dosierungen von bis zu 4 g Tostran am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen waren Reaktionen an der Applikationsstelle (26%), wie Parästhesien, Hauttrockenheit (sog. Xerosis), Pruritus und Ausschlag oder Erythem. Die meisten dieser Reaktionen waren leicht bis mässig ausgeprägt und bildeten sich trotz fortgesetzter Anwendung teilweise oder vollständig zurück.
Alle berichteten unerwünschten Wirkungen, bei denen ein Zusammenhang mit der Anwendung von Testosteron vermutet wird, sind nachfolgend nach Organsystem (MedDRA) und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeiten sind dabei wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10‘000, <1/1000), sehr selten (<1/10‘000) und unbekannt (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung von Testosteronpräparaten; genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden).
Gutartige, bösartige und nicht spezifizierte Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Selten: Prostatakarzinom, Neoplasien der Leber.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Anstieg des Hämatokrit, Anstieg der Erythrozytenzahl, Anstieg des Hämoglobins.
Erkrankungen des Immunsystems
Unbekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Hyperglykämie (bei Patienten mit Diabetes mellitus).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Libidoveränderungen, Nervosität, Feindseligkeit, Depression.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypertonie.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: anormale Leberfunktionswerte, Ikterus.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Zunahme des männlichen Körperbehaarungsmusters, Seborrhoe, Akne, Alopezie.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Harnblasenobstruktion.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: erhöhtes PSA, Gynäkomastie (selten persistierend).
Selten: Priapismus, Prostata-Anomalien.
Sehr selten: häufigere Erektionen, Priapismus (siehe „Warnhinweise/Vorsichtsmassnahmen“).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Reaktionen an der Anwendungsstelle (trockene Haut oder Irritation) (26%).
Häufig: periphere Ödeme.
In der Literatur wurde ausserdem unter Behandlung mit Testosteron über Gewichtszunahme, Übelkeit und Schlafapnoe sowie bei hoher Dosierung und/oder länger dauernder Behandlung über Veränderungen des Elektrolythaushalts (Retention von Natrium, Chlorid, Kalium, Calcium, anorganischem Phosphat und Wasser) berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungIn der Literatur wird ein einzelner Fall einer akuten Testosteron-Überdosierung nach parenteraler Verabreichung von Testosteron-Enanthat berichtet. Diese führte zu Testosteron-Konzentrationen von bis zu 114.0 µg/ml, was mit einem zerebrovaskulären Ereignis in Verbindung gebracht wurde. Es ist unwahrscheinlich, dass bei transdermaler Anwendung solche Serum-Testosteronspiegel erreicht werden.
Die Behandlung einer Überdosierung erfolgt durch möglichst rasches Waschen der Anwendungsstelle mit Wasser und Seife, Abbrechen der Anwendung von Tostran und gegebenenfalls Behandlung der Symptome.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
G03BA03
Wirkungsmechanismus
Die von den Hoden sezernierten endogenen Androgene, hauptsächlich Testosteron und dessen Hauptmetabolit Dihydrotestosteron (DHT), sind für die Entwicklung des äusseren und inneren männlichen Genitale sowie für die Aufrechterhaltung der sekundären Geschlechtsmerkmale verantwortlich (Stimulation des Haarwuchses, Stimmbruch und Entwicklung der Libido). Sie haben eine allgemeine Wirkung auf den Protein-Anabolismus, beeinflussen die Entwicklung der Skelettmuskulatur und die Körperfettverteilung und reduzieren die Ausscheidung von Stickstoff, Natrium, Kalium, Chlorid, Phosphaten und Wasser im Urin.
Testosteron beeinflusst nicht die Entwicklung der Hoden, reduziert jedoch die Gonadotropinsekretion aus der Hypophyse.
Die Wirkung von Testosteron auf bestimmte Zielorgane wie die Brust erfolgt nach einer peripheren Umwandlung von Testosteron zu Estradiol, das dann an die Estradiol-Rezeptoren bindet.
Pharmakodynamik
Siehe unter "Wirkungsmechanismus".
Klinische Wirksamkeit
Siehe unter "Wirkungsmechanismus".
PharmakokinetikAbsorption
Tostran Gel ist ein hydroalkoholisches Präparat mit Polypropylenglykol, das schnell trocknet, wenn es in die Haut eingerieben wird. Die Haut dient als Reservoir für die anhaltende Abgabe von Testosteron in den Körperkreislauf. Die Testosteron-Resorption in das Blut hält während des gesamten 24stündigen Dosierungsintervalls an, und die Konzentrationen liegen während der ganzen Zeit signifikant über dem Basiswert.
Die Bioverfügbarkeit von Testosteron aus Tostran liegt bei 12%. Die Verabreichung von 3 g Gel führt zu Serum-Testosteron-Konzentrationen von 5.0 ± 2.0 µg/l (17.34 ± 6.93 nmol/l) und zu individuellen Minimalkonzentrationen von 3.0 ± 1.0 µg/l (10.40 ± 3.47 nmol/l) und Maximalkonzentrationen von 12.0 ± 7.0 µg/l (41.61 ± 24.27 nmol/l).
Die Anwendung auf der Innenseite der Oberschenkel und auf dem Bauch führt zu vergleichbaren Serum-Testosteron-Konzentrationen.
Eine Variation der Grösse der Auftragsfläche zwischen 200 und 800 cm2 hat bei gleicher Dosis keine klinisch relevanten Auswirkungen auf die Testosteron-Konzentrationen im Serum.
Distribution
Etwa 40% des Testosterons im Plasma sind an Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) gebunden, 2% sind frei, der Rest ist lose an Albumin und andere Proteine gebunden. Das Albumin-gebundene Testosteron dissoziiert leicht und wird als bioaktiv angesehen. Dagegen ist die Bindung an SHBG stark. Die Konzentration des bioaktiven Testosterons im Serum setzt sich aus der ungebundenen Fraktion und der an Albumin gebundenen zusammen.
Metabolismus
Die hauptsächlichen aktiven Metaboliten von Testosteron sind Estradiol und DHT. DHT bindet mit höherer Affinität an SHBG als Testosteron. DHT wird weiter zu 3a- und 2b-Androstandiol metabolisiert.
Elimination
Etwa 90% einer intramuskulär applizierten Testosteron-Dosis werden über den Urin als Glucuronsäure- und Sulfatkonjugate von Testosteron und dessen Metaboliten ausgeschieden. Etwa 6% einer Dosis werden überwiegend in unkonjugierter Form über die Faeces ausgeschieden.
Präklinische DatenAus toxikologischen Studien haben sich keine anderen Wirkungen ergeben als solche, die auf der Basis des Hormonprofils von Tostran erklärbar sind.
Testosteron hat sich in vitro im Rückmutationsmodell (Ames-Test) oder bei Verwendung von Hamster-Ovarialzellen als nicht-mutagen erwiesen. Bei Labortieren wurde eine Beziehung zwischen Androgenbehandlung und bestimmten Krebsarten beobachtet. Experimentelle Daten an Ratten haben eine erhöhte Prostatakarzinom-Inzidenz nach Behandlung mit Testosteron gezeigt. Es ist bekannt, dass Sexualhormone die Entwicklung bestimmter, durch bekannte karzinogene Mittel induzierte, Tumore erleichtern. Die klinische Bedeutung dieser Beobachtung ist nicht bekannt.
Fertilitätsstudien an Nagetieren und Primaten haben gezeigt, dass eine Behandlung mit Testosteron dosisabhängig die Fertilität durch Unterdrückung der Spermatogenese beeinträchtigen kann.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Androgene könnten die Konzentrationen von Thyroxin-bindendem Globulin senken, was zu geringeren Gesamt-T4-Serumkonzentrationen und einer verstärkten Anionenaustauscher-Adsorption von T3 und T4 führt. Die Konzentrationen von freiem Schilddrüsenhormon bleiben jedoch unverändert.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25ºC) lagern.
Nicht im Kühlschrank lagern und nicht tiefkühlen.
Behälter aufrecht lagern.
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Siehe “Dosierung/Anwendung“.
Zulassungsnummer57959 (Swissmedic)
PackungenPackungen zu 1 Behälter à 60 g (bestehend aus Polypropylen) mit einer Dosierungspumpe mit festem Dosierungsvolumen.
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ZulassungsinhaberinCederberg GmbH, 4102 Binningen
Stand der InformationAugust 2023
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