Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenProcarbazin sollte nur unter Aufsicht eines Arztes oder einer Ärztin mit Erfahrung in der Anwendung von potenten antineoplastischen Arzneimitteln verabreicht werden.
Aufgrund der myelosuppressiven Eigenschaften von Procarbazin sind Blutbildkontrollen vor und 2mal pro Woche während jedem Behandlungszyklus mit dem Arzneimittel durchzuführen, einschliesslich der Bestimmung der Thrombozytenzahl sowie der Granulozytenzahl durch Untersuchung des Differentialblutbildes.
Aufgrund der vorwiegend renalen Elimination ist die Nierenfunktion (Serum-Kreatinin, Kreatinin-Clearance) vor und mindestens 1mal pro Woche während der Verabreichung von Procarbazin laborchemisch zu bestimmen. Ebenfalls ist die Leberfunktion wegen der hepatischen Metabolisierung von Procarbazin mindestens 1mal pro Woche laborchemisch zu bestimmen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion wurde über übermässige Toxizität berichtet; die Einleitung der Therapie im Spital sollte für diese Patienten in Betracht gezogen werden. Procarbazin ist bei schwerer Insuffizienz kontraindiziert (siehe auch „Kontraindikationen).
In Tierstudien zeigt sich Procarbazin mutagen und karzinogen. Bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom, die Procarbazin in Kombination mit einer anderen Chemotherapie und / oder mit einer Strahlentherapie erhielten, sind sekundäre maligne Erkrankungen wie akute myeloische Leukämie und Lungenkrebs aufgetreten.
Ein Unterbruch der Behandlung mit einer Procarbazin enthaltenden Kombinationschemotherapie sollte erwogen werden bei:
-Leukopenie (Leukozyten < 4'000/mm3)
-Thrombozytopenie (Thrombozyten < 100'000 /mm3)
-Blutungen oder Blutungstendenz
-ZNS-Symptome wie Parästhesien, Neuropathien oder Verwirrtheitszustand
-Überempfindlichkeitsreaktionen
-Abdominellen Krämpfen oder Diarrhöe
-Symptomen einer Stomatitis
-Erbrechen
pulmonalen Veränderungen im Sinne einer interstitiellen Pneumonie.
Vor Beginn der Behandlung müssen männliche und weibliche Patienten über das Risiko der Sterilität aufgeklärt werden. Fälle von permanenter Azoospermie und Sterilität wurden berichtet.
Aufgrund der immunosuppressiven Eigenschaften sollte eine Prophylaxe mit Lebendvakzinen (wie Gelbfieber) nicht während der Behandlung durchgeführt werden.
|