PharmakokinetikAbsorption
Leuprorelinacetat wird nach Injektion von Lucrin Depot 6 Monate kontinuierlich aus dem Milchsäurepolymer über einen Zeitraum von sechs Monaten freigesetzt. Das Copolymer wird dabei wie chirurgisches Nahtmaterial resorbiert.
Die Leuprorelinspiegel im Serum steigen nach einmaliger s.c. Applikation von Lucrin Depot 6 Monate rasch an und erreichen nach 1,8 Stunden ihr Maximum von durchschnittlich 102 ng/ml. Nach einigen Tagen fallen die Spiegel dann auf ein Plateau ab, wobei bis >26 Wochen (bei einigen Patienten bis 30 Wochen) nach Applikation Konzentrationen über der Nachweisgrenze gemessen werden.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung von Leuprorelinacetat in vitro beträgt 43-49%.
Das Verteilungsvolumen von Leuprorelin beträgt bei Männern 36 l.
Metabolismus
In Tierstudien wurde 14C-markiertes Leuprorelin zu folgenden kleineren, inaktiven Peptiden metabolisiert: Pentapeptid (Metabolit-I), Tripeptide (M-II und M-III), Dipeptid (M-IV). Die Peptidfragmente werden eventuell noch weiter abgebaut.
Zwei bis 6 Stunden nach Injektion von Leuprorelinacetat Depot Suspension wurden bei 5 Patienten mit Prostatakarzinom maximale Plasmakonzentrationen des Hauptmetaboliten (M-I) gemessen. Dies entspricht rund 6% der maximalen Leuprorelinacetat Konzentration. Eine Woche nach Injektion betrug die mittlere Plasmakonzentration von M-I rund 20% der mittleren Leuprorelin Konzentration.
Elimination
Die Gesamt-Clearance liegt bei 139,6 ml/min (bestimmt unter Anwendung von Lucrin Depot 3 Monate). Nach intravenöser Bolusinjektion von 1 mg Leuprorelin betrug die terminale Halbwertszeit in einem 2-Kompartiment-Modell bei gesunden männlichen Probanden ungefähr 3 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leber- und Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurden nach Gabe von Lucrin Depot 6 Monate teilweise höhere Leuprorelinserumspiegel gemessen, bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion dagegen verminderte Werte. Klinisch scheint diese Beobachtung jedoch ohne Relevanz.
Ältere Patienten
Die Pharmakokinetik bei älteren Patienten unterscheidet sich nicht in relevanter Weise von jener bei jüngeren Erwachsenen.
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