ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Stamicis, Markierungsbesteck:b.e.imaging.ag
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Dosierung/Anwendung

Dieses Arzneimittel darf ausschliesslich in nuklearmedizinischen Einrichtungen und von berechtigten Personen verwendet werden.
Übliche Dosierung
Erwachsene:
Informationen zur Vorbereitung der Patienten siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Techneticum [99mTc]-Sestamibi wird ausschliesslich intravenös verabreicht. Mit dem markierten Inhalt eines Fläschchens Stamicis können mehrere Patienten untersucht werden. Wenn besondere Bedingungen es erfordern, kann der gesamte mit einer geeigneten Aktivität markierte Inhalt eines Fläschchens auch einem einzigen Patienten verabreicht werden.
Für einen Erwachsenen (70 kg) werden folgende Dosierungsbereiche empfohlen:
A) Diagnose der koronaren Herzkrankheiten sowie des Herzinfarktes: 300 - 900 MBq i. v.
Zur Diagnostik der koronaren Herzkrankheit werden zwei Injektionen (Ruhe und Belastung) benötigt, um Ischämie von Narben zu unterscheiden. Die zweite Injektion sollte frühestens 6 Stunden nach der ersten Injektion erfolgen.
Die maximale Aktivität von 1200 MBq für beide Injektionen darf nicht überschritten werden.
Für die Diagnostik des Myokardinfarkts ist eine Injektion in Ruhe ausreichend. Die Bildakquisition ist idealerweise 1–2 Stunden nach der Injektion in Ruhe bzw. 0,5-2 Stunden nach der Injektion unter Belastung durchzuführen, da während dieses Zeitraumes die Hintergrundaktivität bereits erheblich abgenommen hat, die Myokardaktivität jedoch noch sehr gut ist. Aufgrund der fehlenden Rückverteilung von Technetium [99mTc]-Sestamibi sind Untersuchungen jedoch auch noch zu späteren Zeitpunkten möglich.
B) Beurteilung der Ventrikelfunktion: 600 - 800 MBq i.v. als Bolusinjektion.
Die Beurteilung der Ventrikelfunktion beispielsweise mittels der First-Pass-Technik kann als Teil der Untersuchung bei Verdacht auf koronare Herzkrankheit oder Myokardinfarkt durchgeführt werden.
Wenn möglich sollte der Patient 4 Stunden vor der Injektion nichts mehr essen. Um die Elimination des Tracers aus dem Magen-Darm-Trakt zu beschleunigen, sollte der Patient nach der Injektion eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen.
Die Aufnahmen können sowohl mittels der planaren als auch der tomographischen Technik gemacht werden, wobei jeweils EKG-getriggert werden kann.
Planare Technik:
Die Aufnahmen sollten für jeweils ca. 10 Minuten aus anteriorer, links vorderer schräger (LAO 45°, LAO 70°) oder links lateraler Sicht erfolgen.
Tomographische Technik:
Die Aufnahmen sollten in jeder Projektion für ca. 40 Sekunden erfolgen.
Zur Beurteilung der Ventrikelfunktion können die üblichen Techniken (First-Pass oder Blood Pool) angewendet werden.
C) Unterstützende Diagnose bei Verdacht auf Mammakarzinom: 700 - 1000 MBq i.v. als Bolusinjektion.
Die ersten Aufnahmen sollten idealerweise 5 bis 10 Minuten nach der Injektion angefertigt werden. Dabei sollte die Patientin mit frei herabhängender Brust auf dem Bauch liegen. Dann erfolgt eine Profilaufnahme der Brust mit Karzinomverdacht über 10 Minuten, wobei die Kamera möglichst nah an der untersuchten Brust positioniert wird.
Die Patientin wird danach so gelagert, dass auch von der kontralateralen Brust eine Profilaufnahme gemacht werden kann. Anschliessend sollte eine anteriore Aufnahme von der auf dem Rücken liegenden Patientin mit hinter dem Kopf verschränkten Armen angefertigt werden. Die klinische Erfahrung zeigt, dass Stamicis bei Läsionen mit einer Grösse <1 cm keine zuverlässigen Szintigramme liefert.
D) Nebenschilddrüsenszintigraphie:
Für die Subtraktionstechnik kann entweder Jod-123 oder (99mTc)-Pertechnetat verwendet werden.
Falls Jod-123 verwendet wird, werden zunächst 10 bis 25 MBq Jod-123 oral verabreicht. Vier Stunden nach der Einnahme von Jod-123 werden Jod-123-Aufnahmen von Nacken und Thorax angefertigt. Nach Erhalt der Jod-123-Aufnahmen erfolgt eine Injektion von 200 bis 400 MBq (99mTc)-Sestamibi, und 10 Minuten nach der Injektion werden neue Aufnahmen gemacht.
Sofern Pertechnetat zum Einsatz kommt, werden zunächst 40 bis 150 MBq Natriumpertechnetat injiziert. 30 Minuten später werden Aufnahmen von Nacken und Thorax angefertigt. Danach erfolgt eine Injektion von 200 bis 400 MBq (99mTc)-Sestamibi, und 10 Minuten nach der Injektion werden neue Aufnahmen gemacht.
Bei Anwendung der Doppel-Phasen-Technik werden 400 bis 900 MBq (99mTc)-Sestamibi injiziert, und 10 Minuten später werden die ersten Aufnahmen von Nacken und Thorax angefertigt. Nach einer Eliminationszeit von 1 bis 2 Stunden erfolgen die zweiten Aufnahmen von Nacken und Thorax.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Niereninsuffizienz:
Im Fall einer Niereninsuffizienz kann die Exposition gegenüber ionisierender Strahlung erhöht sein. Dies muss bei der Berechnung der zu verabreichenden Aktivität berücksichtigt werden. Hinweise für die Zubereitung von Radiopharmazeutika und besondere Vorsichtsmassnahmen für die Handhabung siehe Abschnitt Sonstige Hinweise/Hinweise für die Handhabung.
Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung siehe Abschnitt Gesetzliche Bestimmungen.
Kinder und Jugendliche
Die Indikation ist vorsichtig zu stellen, da die effektive Dosis in MBq höher ist als bei Erwachsenen (siehe Dosimetrie).
Kinder
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ist unter Berücksichtigung der klinischen Notwendigkeit und Beurteilung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses in dieser Patientengruppe sorgfältig abzuwägen. Die bei Kindern und Jugendlichen zu verabreichende Aktivität (DRW) lässt sich entsprechend den Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), Abteilung Strahlenschutz (Wegleitung DRW Nuklearmedizin V02 01.02.2023) berechnen, indem die Basisaktivität mit einem vom Körpergewicht des jungen Patienten abhängigen Multiplikationsfaktor multipliziert wird (Tabelle 1).
Verabreichte Aktivität [MBq] = Basisaktivität [MBq] x Multiplikationsfaktorr
Für die onkologische Bildgebung beträgt die Basisaktivität 63 MBq.Für das zweitägige Protokoll im Rahmen der kardialen Bildgebung beträgt die minimale und maximale Basisaktivität 42 bzw. 63 MBq in Ruhe und unter Belastung.
Für das eintägige Protokoll im Rahmen der kardialen Bildgebung beträgt die Basisaktivität 28 MBq in Ruhe und 84 MBq unter Belastung.
Die Mindestaktivität für jegliche Szintigraphie liegt bei 80 MBq.
Tabelle 1

Körper-gewicht (kg)

Multiplikations-faktor

Körper-gewicht (kg)

Multiplikations-faktor

Körper-gewicht (kg)

Multiplikations-faktor

3 kg

1

22 kg

5,29

42 kg

9,14

4 kg

1,14

24 kg

5,71

44 kg

9,57

6 kg

1,71

26 kg

6,14

46 kg

10,00

8 kg

2,14

28 kg

6,43

48 kg

10,29

10 kg

2,71

30 kg

6,86

50 kg

10,71

12 kg

3,14

32 kg

7,29

52-54 kg

11,29

14 kg

3,57

34 kg

7,72

56-58 kg

12,00

16 kg

4,00

36 kg

8,00

60-62 kg

12,71

18 kg

4,43

38 kg

8,43

64-66 kg

13,43

20 kg

4,86

40 kg

8,86

68 kg

14,00

Strahlenexposition
Die nach intravenöser Injektion von (99mTc)-Sestamibi in Gewebe und Organe aufgenommene mittlere Strahlendosis ist den nachfolgenden Tabellen zu entnehmen: Die Strahlendosis wurde gemäss ICRP 128 (Internationale Strahlenschutzkommission) berechnet.
Absorbierte Dosis pro Einheit verabreichter Aktivität im ruhenden Patienten (μGy/MBq)

Organ

Erwachsene

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

7,5

9,9

15,0

22,0

38,0

Harnblasenwand

11,0

14,0

19,0

23,0

41,0

Knochenoberfläche

8,2

10,0

16,0

21,0

38,0

Gehirn

5,2

7,1

11,0

16,0

27,0

Brust

3,8

5,3

7,1

11,0

20,0

Gallenblasenwand

39,0

45,0

58,0

100,0

320,0

Gastrointestinaltrakt

-Magenwand

6,5

9,0

15,0

21,0

35,0

-Dünndarmwand

15,0

18,0

29,0

45,0

80,0

-Dickdarmwand

24,0

31,0

50,0

79,0

15,0

-(obere Dickdarmwand

27,0

35,0

57,0

89,0

170,0)

-(untere Dickdarmwand

19,0

25,0

41,0

65,0

120,0)

Herzwand

6,3

8,2

12,0

18,0

30,0

Nieren

36,0

43,0

59,0

85,0

150,0

Leber

11,0

14,0

21,0

30,0

52,0

Lungen

4,6

6,4

9,7

14,0

25,0

Muskeln

2,9

3,7

5,4

7,6

14,0

Speiseröhre

4,1

5,7

8,6

13,0

23,0

Eierstöcke

9,1

12,0

18,0

25,0

45,0

Pankreas

7,7

10,0

16,0

24,0

39,0

Rotes Knochenmark

5,5

7,1

11,0

30,0

44,0

Speicheldrüsen

14,0

17,0

22,0

15,0

26,0

Haut

3,1

4,1

6,4

9,8

19,0

Milz

6,5

8,6

14,0

20,0

34,0

Testikel

3,8

5,0

7,5

11,0

21,0

Thymus

4,1

5,7

8,6

13,0

23,0

Schilddrüse

5,3

7,9

12,0

24,0

45,0

Uterus

7,8

10,0

15,0

22,0

38,0

Andere Organe

3,1

3,9

6,0

8,8

16,0

Effektive Dosis (μSv/MBq)

9,0

12,0

18,0

28,0

53,0

Absorbierte Dosis pro Einheit verabreichter Aktivität unter Belastung (μGy/MBq)

Organ

Erwachsene

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

6,6

8,7

13,0

19,0

33,0

Harnblasenwand

9,8

13,0

17,0

21,0

38,0

Knochenoberfläche

7,8

9,7

14,0

20,0

36,0

Gehirn

4,4

6,0

9,3

14,0

23,0

Brust

3,4

4,7

6,2

9,7

18,0

Gallenblasenwand

33,0

38,0

49,0

86,0

260,0

Gastrointestinaltrakt

-Magenwand

5,9

8,1

13,0

19,0

32,0

-Dünndarmwand

12,0

15,0

24,0

37,0

66,0

-Dickdarmwand

19,0

25,0

41,0

64,0

120,0

-(Obere Dickdarmwand

22,0

28,0

46,0

72,0

130,0)

-(Untere Dickdarmwand

16,0

21,0

34,0

53,0

99,0)

Herzwand

7,2

9,4

10,0

21,0

35,0

Nieren

26,0

32,0

44,0

63,0

110,0

Leber

9,2

12,0

18,0

25,0

44,0

Lunge

4,4

6,0

8,7

13,0

23,0

Muskeln

3,2

4,1

6,0

9,0

17,0

Speiseröhre

4,0

5,5

8,0

12,0

23,0

Eierstöcke

8,1

11,0

15,0

23,0

40,0

Pankreas

6,9

9,1

14,0

21,0

35,0

Rotes Knochenmark

5,0

6,4

9,5

13,0

23,0

Speicheldrüsen

9,2

11,0

1,5

2,0

2,9

Haut

2,9

3,7

5,8

9,0

17,0

Milz

5,8

7,6

12,0

17,0

30,0

Testikel

3,7

4,8

7,1

11,0

20,0

Thymus

4,0

5,5

8,0

12,0

23,0

Schilddrüse

4,4

6,4

9,9

19,0

35,0

Uterus

7,2

9,3

14,0

20,0

35,0

Andere Organe

3,3

4,3

6,4

9,8

18,0

Effektive Dosis (μSv/MBq)

7,9

10,0

16,0

23,0

45,0

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home