Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Die erforderliche Dosis wird über 1 Stunde langsam i.v. infundiert.
Die Behandlung dauert gewöhnlich 5 Tage, richtet sich jedoch vor allem nach dem Zustand des Patienten und dem Therapieerfolg.
Die Behandlung der Herpes Enzephalitis bei Patienten ab 3 Monaten dauert gewöhnlich 10 Tage, und die Behandlung des Herpes simplex bei Neugeborenen 14-21 Tage (siehe weiter unten).
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre
Herpes simplex
5 mg/kg/8-stündlich.
Herpes zoster
5 mg/kg/8-stündlich.
Herpes zoster bei Immungeschädigten und normaler Nierenfunktion
10 mg/kg/8-stündlich für 5 Tage und mehr.
Herpes Enzephalitis
10 mg/kg/8-stündlich für 10 Tage.
CMV Prophylaxe bei allogen Knochenmarktransplantierten
500 mg/m²/8-stündlich.
Dauer: 5 Tage vor Transplantation bis 30 Tage danach.
Säuglinge, Kleinkinder und Kinder zwischen 3 Monaten und 12 Jahren
Herpes simplex
250 mg/m²/8-stündlich.
Varicella zoster
250 mg/m²/8-stündlich.
Varizellen-Infekt bei Immungeschädigten und normaler Nierenfunktion
500 mg/m²/8-stündlich.
Herpes Enzephalitis
500 mg/m²/8-stündlich für 10 Tage.
Allogene KMT (Kinder >2 Jahre)
500 mg/m²/8-stündlich, Beginn 5 Tage vor Transplantation bis 30 Tage danach.
Die wenigen vorhandenen Daten lassen annehmen, dass Kinder über zwei Jahre, die eine Knochenmarktransplantation benötigen, zur Prophylaxe einer CMV-Infektion die Erwachsenendosis erhalten sollten.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Neugeborene
Das empfohlene Behandlungsschema bei bekannter oder vermuteter neonataler Herpes simplex-Infektion beträgt 20 mg/kg Körpergewicht alle 8 Stunden. Die Behandlungsdauer bei einer disseminierten Infektion oder einer ZNS Infektion beträgt 21 Tage, ist die Infektion auf die Haut und die Schleimhäute beschränkt 14 Tage.
Neugeborene mit eingeschränkter Nierenfunktion benötigen eine der Nierenfunktion entsprechend angepasste Dosierung.
Ältere Patienten
Die Möglichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion muss bei älteren Patienten berücksichtigt werden und die Dosierung ist entsprechend anzupassen (vgl. «Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion»). Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss geachtet werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Bei der parenteralen Verabreichung von Aciclovir an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist Vorsicht geboten. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss geachtet werden.
Die Dosierungsempfehlung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion basiert für Erwachsene und Jugendliche auf der Creatinin Clearance in mL/min und für Kleinkinder und Kinder unter 13 Jahren auf mL/min/1,73 m2.
Folgende Dosisanpassungen werden empfohlen:
Erwachsene und Jugendliche:
Kreatinin-Clearance
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Dosierung i.v.
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> 50 ml
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empfohlene Dosis alle 8 h (5 oder 10 mg/kg oder 500 mg/m²)
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25 – 50 ml/min
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empfohlene Dosis alle 12 h
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10 – 25 ml/min
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empfohlene Dosis alle 24 h
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0 (anurisch) – 10 ml/min
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½ empfohlene Dosis alle 24 h
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Unter Hämodialyse
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½ empfohlene Dosis alle 24 h und nach Dialyse
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Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bis 12 Jahre:
Kreatinin-Clearance
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Dosierung i.v.
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> 50 mL/min/1,73 m2
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empfohlene Dosis (250–500 mg/m2 oder 20 mg/kg) alle 8 h
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25 - 50 mL/min/1,73 m2
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empfohlene Dosis alle 12 h
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10 - 25 mL/min/1,73 m2
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empfohlene Dosis alle 24 h
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0 (anurisch) - 10 mL/min/1,73 m2
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½ empfohlene Dosis alle 24 h
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Unter Hämodialyse
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½ empfohlene Dosis alle 24 h und nach Dialyse
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Zubereitung der Infusionslösung
Da kein Konservierungsmittel in den Durchstechflaschen enthalten ist, muss die Rekonstituierung der Aciclovir Labatec Lösung und die Verdünnung mit anderen Infusionslösungen unter aseptischen Bedingungen durchgeführt werden, vorzugsweise unmittelbar vor Gebrauch, und nicht verwendete rekonstituierte Lösung sollte verworfen werden.
Rekonstituierung der Aciclovir Labatec Lösung
Das gefriergetrocknete Aciclovir wird mit 10 ml Aqua ad iniectabilia oder NaCl 0,9% aufgelöst. 1 ml dieser Lösung entspricht 25 mg Aciclovir. Zur Applikation wird entweder diese Lösung mittels Infusionspumpe über 1 Stunde (nicht rascher!) infundiert oder mit einer Infusionslösung verdünnt.
Verdünnung mit anderen Infusionslösungen
Dazu können verwendet werden:
·0,45% oder 0,9% NaCl;
·0,18% NaCl + 4% Glucose;
·0,45% NaCl + 2,5% Glucose;
·Hartmann'sche Lösung (Laktat Infusionslösung).
Nicht verwendet werden sollten biologische oder kolloidale Flüssigkeiten (Blutkonserven, proteinhaltige Lösungen).
Bei der Verdünnung ist Folgendes zu beachten:
Für Erwachsene sollte die benötigte Menge Aciclovir zu mindestens 50 ml Flüssigkeit gegeben werden. In eine Infusionslösung von 100 ml können Dosen von 250 bis 500 mg gegeben werden. Ist die Dosierung höher, müsste eine zweite Infusion oder mehr Flüssigkeit gewählt werden.
Für Kinder und Neugeborene, wo die Dosis 100 mg oder weniger sein kann, sollten 4 ml gelöstes Aciclovir (100 mg Aciclovir) zu 20 ml Infusionslösung gegeben werden.
Nach dem Zusatz von Aciclovir Labatec ist die Infusionslösung gut zu schütteln. Ist die Verdünnung richtig hergestellt, beträgt die Aciclovir-Konzentration nicht mehr als 5 mg/ml (0,5%).
Die Infusionslösung ist bei Raumtemperatur (15–25 °C) bis zu 8 Stunden haltbar (chemisch-physikalische Stabilität).
Treten Trübungen oder Kristallisationen auf, vor oder während der Infusion, darf die Infusionslösung nicht verwendet werden.
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