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Fachinformation zu Progestan Luteal, Weichkapseln zur vaginalen Anwendung:Stallergenes AG
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PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Progesteron
Hilfsstoffe
Kapselinhalt: Raffiniertes Sonnenblumenöl, Sojalecithin (3 mg)
Kapselhülle: Gelatine, Glycerol (E422), Titandioxid (E171), gereinigtes Wasser

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Progestan Luteal ist zur Unterstützung der Lutealphase im Rahmen einer assistierten Reproduktionstherapie (ART) bei erwachsenen Frauen indiziert.

Dosierung/Anwendung

Dosierung
Nur zur vaginalen Anwendung
Die empfohlene Dosis beträgt 600 mg/Tag, aufgeteilt in zwei Dosen, eine morgens und eine am Abend vor dem Schlafengehen.
Jede Progestan-Luteal-Kapsel muss tief in die Vagina eingeführt werden.
Die Behandlung muss spätestens am dritten Tag nach der Oozytenentnahme begonnen und mindestens bis zum Ende der 7. Schwangerschaftswoche (SW) fortgesetzt werden. Die genaue Dauer der Behandlung ist vom Arzt individuell festzulegen. Die Behandlung ist spätestens in der 12. SW oder bei Einsetzen der Menstruation zu beenden.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Pädiatrische Population
Progestan Luteal ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen.
Ältere Patientinnen
Die Anwendung von Progestan Luteal ist bei älteren Personen nicht sinnvoll.
Leberfunktionsstörung
Progestan Luteal wurde bei Patientinnen mit eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht. Daher
kann keine Dosierungsempfehlung gegeben werden. Bei Patientinnen mit schwerer Leberfunktionsstörung ist Progestan Luteal kontraindiziert.
Nierenfunktionsstörung
Progestan Luteal wurde bei Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht untersucht. Daher kann keine Dosierungsempfehlung gegeben werden.

Kontraindikationen

·Verdacht auf oder bestätigtes Karzinom der Brust oder der Geschlechtsorgane
·gutartige oder bösartige Lebertumoren (auch in der Anamnese)
·schwere Leberfunktionsstörung
·Ikterus
·arterielle oder venöse thromboembolische Erkrankungen
·zerebrale Blutungen
·Thrombophlebitis
·verhaltener Abort
·ektope Schwangerschaft
·nicht abgeklärte Vaginalblutungen
·Porphyrie
·Erdnuss- oder Sojaallergie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
·Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Vor Beginn der Behandlung und regelmässig während der Behandlung muss eine
vollständige ärztliche Untersuchung durchgeführt werden.
Die Anwendung von Progestan Luteal während der Schwangerschaft darf nur im ersten Trimester und ausschliesslich vaginal erfolgen.
Vaginale Blutungen müssen grundsätzlich abgeklärt werden.
Die Behandlung muss bei Diagnose eines verhaltenen Aborts abgebrochen werden.
Situationen, in denen ein sofortiger Behandlungsabbruch geboten ist
Bei einer vorliegenden Kontraindikation sowie in folgenden Situationen ist die Behandlung sofort abzubrechen:
·Symptome eines venösen oder arteriellen thromboembolischen Ereignisses (z. B. tiefe
Venenthrombose, Lungenembolie oder Apoplexie) bzw. entsprechender Verdacht; dazu gehören auch:
o schmerzhafte oder geschwollene Gliedmassen
o Dyspnoe, Thoraxschmerzen
o erstmaliges Auftreten von Migränekopfschmerzen oder häufigeres Auftreten von
ungewöhnlich starken Kopfschmerzen
o plötzlicher partieller oder vollständiger Sehverlust
o plötzliche Hörstörungen
·abnorme Leberfunktionswerte oder Hepatomegalie
·plötzlich auftretender Ikterus (einschliesslich cholestatischer Ikterus) oder generalisierter
Pruritus
·Verdacht auf Lebertumor
·erstmaliges Auftreten einer schweren depressiven Erkrankung oder rezidivierende depressive
Episode
Die Patientin muss angewiesen werden, bei Symptomen eines thromboembolischen Ereignisses (z. B. geschwollenes und schmerzhaftes Bein, plötzliche Schmerzen in der Brust, Dyspnoe) unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.
Während der Behandlung mit Progesteron kann die Glucosetoleranz verändert sein, sodass häufigere Kontrollen erforderlich sind. Progesteron wurde mit einem Anstieg von Diabetes Typ 2 in Verbindung gebracht. Eine Anpassung der Diabetesbehandlung ist in der Regel nicht erforderlich. Bei Diabetikerinnen muss jedoch während der Anwendung von Progestan Luteal der Blutzuckerspiegel sorgfältig überwacht werden.
Die Anwendung von mikronisiertem Progesteron kann zur Entwicklung einer Schwangerschaftscholestase oder einer hepatozellulären Erkrankung führen.
Progestan Luteal ist nicht zur Behandlung einer drohenden Frühgeburt bestimmt.
Pharmazeutische Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Progestan Luteal enthält Sojalecithin und kann Überempfindlichkeitsreaktionen (Urtikaria und anaphylaktischer Schock bei überempfindlichen Patientinnen) hervorrufen. Da ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Allergie gegen Soja und einer Allergie gegen Erdnüsse besteht, dürfen Patientinnen mit einer Erdnussallergie Progestan Luteal nicht anwenden (siehe «Kontraindikationen»).

Interaktionen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Interaktionen mit Progestan Luteal durchgeführt. Die unten beschriebenen Interaktionen wurden bei Anwendung von Sexualsteroiden beobachtet.
Pharmakokinetische Interaktionen
Progesteron wird durch das Enzym Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4) metabolisiert. Somit kann der Metabolismus durch Arzneimittel beeinflusst werden, die dieses Enzym induzieren oder hemmen.
Einfluss von anderen Arzneimitteln auf die Pharmakokinetik von Progesteron
Enzyminduktoren: Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren (z. B. Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Felbamat, Oxcarbazepin, Phenytoin, Primidon, Rifabutin, Rifampicin, Ritonavir, Topiramat oder pflanzliche Präparate mit Johanniskraut (Hypericum perforatum)), können die Clearance von Progesteron erhöhen und somit dessen Wirksamkeit verringern.
Enzymhemmer: CYP3A4-Hemmer (z. B. Itraconazol, Voriconazol, Clarithromycin, Erythromycin, HIV-Proteasehemmer oder Cobicistat) können den Metabolismus von Progesteron verlangsamen und somit die erwünschten und unerwünschten Wirkungen verstärken.
Einfluss von Progesteron auf die Pharmakokinetik von anderen Arzneimitteln
Gestagene können den Metabolismus von Ciclosporin hemmen. Dies kann zu einem Anstieg der Ciclosporinkonzentration im Plasma und zu einem erhöhten Toxizitätsrisiko führen.
Pharmakodynamische Interaktionen
Progestan Luteal kann die Wirkung von Bromocriptin beeinträchtigen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Progesteron bei Schwangeren vor. Die vorliegenden Daten aus tierexperimentellen Studien liefern keine eindeutigen Ergebnisse hinsichtlich einer möglichen teratogenen Wirkung.
Eine in den USA durchgeführte Fall-Kontroll-Studie mit 502 Neugeborenen mit mittelschwerer bis schwerer Hypospadie sowie 1‘286 gesunden männlichen Neugeborenen deutet auf ein 2- bis 4-fach erhöhtes Risiko einer Hypospadie Grad 2 und 3 bei Jungen hin, deren Mütter kurz vor der Schwangerschaft oder in den ersten vierzehn Schwangerschaftswochen Gestagene erhalten hatten (OR = 3.7; 95%-KI: 2.3–6.0). Das Risiko war insbesondere bei solchen Schwangerschaften erhöht, bei denen Gestagene im Rahmen einer Unfruchtbarkeitsbehandlung oder in den ersten Schwangerschaftswochen zur Behandlung einer Lutealinsuffizienz angewendet worden waren. Der Kausalzusammenhang ist unklar. Insbesondere ist unklar, ob die erhöhte Häufigkeit von Hypospadie nach IVF mit der Gestagenbehandlung oder mit eventuellen endokrinen Anomalien der Mutter, die zu Unfruchtbarkeit führen, in Verbindung steht. Es liegen auch keine ausreichenden Daten zur Bewertung des Teratogenitätsrisikos vor.
Stillzeit
Progestan Luteal ist in der Stillzeit nicht indiziert. Progesteron geht in nachweisbaren Mengen in die Muttermilch über. Die Auswirkungen auf den Säugling sind jedoch nicht bekannt.
Fertilität
Da dieses Arzneimittel zur Unterstützung der Lutealphase bei Frauen mit Hypo- oder Infertilität indiziert ist, sind keine schädlichen Auswirkungen auf die Fertilität bekannt.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurde keine entsprechende Studie durchgeführt. Im Zusammenhang mit der Anwendung von Progestan Luteal wurden jedoch unerwünschte Wirkungen berichtet, darunter vorübergehende Ermüdung und Schwindelgefühl, die die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können.

Unerwünschte Wirkungen

Bei bestimmungsgemässer Anwendung kann es innerhalb von 1 bis 3 Stunden nach der Anwendung des Arzneimittels zu vorübergehender Ermüdung oder Schwindelgefühl kommen.
Die folgenden Informationen beruhen auf Erfahrungen aus der Zeit seit der Zulassung von Progesteron zur vaginalen Anwendung.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach Systemorganklasse gemäss MedDRA-Klassifikation und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1’000, < 1/100); selten (≥ 1/10’000, < 1/1’000); sehr selten (< 1/10’000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Schwindelgefühl
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Nicht bekannt: Pruritus
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Nicht bekannt: vaginaler Ausfluss, vaginale Blutungen, lokale Unverträglichkeit (Brennen, Juckreiz oder öliger Ausfluss)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Gefühl des Brennens, vorübergehende Ermüdung
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Symptome einer Überdosierung können Somnolenz, Schwindelgefühl, Euphorie oder Dysmenorrhoe sein.
Es existiert kein spezifisches Antidot. Die Behandlung besteht in der Beobachtung der Patientin und, sofern erforderlich, in symptomatischen und unterstützenden Massnahmen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
G03DA04
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Progesteron ist ein natürliches körpereigenes Hormon des Gelbkörpers und das wichtigste Hormon von Gelbkörper und Plazenta. Es wirkt auf das Endometrium, indem es die Proliferationsphase in die Sekretionsphase überführt. Progestan Luteal besitzt alle Eigenschaften des körpereigenen Progesterons und induziert ein komplett sekretorisches Endometrium.
Klinische Wirksamkeit/Studien zur Sicherheit
Es wurde keine Studie mit Progestan Luteal durchgeführt.

Pharmakokinetik

Progestan Luteal wirkt lokal in Vagina und Uterus. Die systemischen Progesteronkonzentrationen sind kein Indikator für die klinische Wirksamkeit.
Die absolute Bioverfügbarkeit von vaginal verabreichtem mikronisiertem Progesteron wurde nicht bestimmt.
Absorption
Vaginal verabreichtes mikronisiertes Progesteron wird schnell absorbiert. Die mittlere Cmax wird innerhalb von rund 8 Stunden erreicht.
Bei einer Tagesdosis von 600 mg vaginal verabreichtem Progesteron war die Progesteronkonzentration im Plasma über die Anwendungsdauer hinweg stabil, wobei die höchste Durchschnittskonzentration 11.63 ng/ml betrug.
Nach vaginaler Anwendung ist das pharmakokinetische Profil verschiedener Dosen (z. B. 300 mg vs. 600 mg) von vaginal verabreichtem Progesteron nicht linear und steigt weniger als dosisproportional an.
Distribution
Das in der Vagina akkumulierte Progesteron durchläuft den ersten Stoffwechselzyklus im Uterus, was zu höheren Hormonspiegeln im Uterus und in umliegenden Geweben führt.
Die geringe Menge an absorbiertem Progesteron wird über die Lymphe und die Blutgefässe transportiert, wobei etwa 96 bis 99 % an Serumproteine gebunden sind, hauptsächlich an Serumalbumin (50 bis 54 %) und Transcortin (43 bis 48 %).
Metabolismus
Progesteron wird primär in der Leber metabolisiert (durch Reduktion und Hydroxylierung). Die
Metaboliten werden anschliessend glucuronidiert. Die wichtigsten Metaboliten sind Pregnandiol-3α-Glucuronid, 11-Desoxycorticosteron, 17-α-Hydroxyprogesteron und 5-α-Dihydroprogesteron, wobei letzteres eine schwache gestagene Wirkung aufweist.
Elimination
95 % des systemisch absorbierten Progesterons werden über den Urin in Form von glucuronidierten Metaboliten ausgeschieden, hauptsächlich als 3-α, 5-β-Pregnandiol (Pregnandiol). Ein kleiner Anteil (8 bis 17 %) wird über die Fäzes ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit nach vaginaler Anwendung liegt bei ungefähr 6 Stunden.

Präklinische Daten

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie und Toxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Sexualsteroide können die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen, z. B. biochemische Parameter der Leber, der Schilddrüse, der Nebennieren- und Nierenfunktion, Plasmaspiegel von Transportproteinen, Corticosteroid-Transportprotein und Lipid- oder Lipoprotein-Fraktionen, Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels, der Blutgerinnung und der Fibrinolyse. Diese Veränderungen bewegen sich in der Regel innerhalb der Grenzen des Normbereichs.
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30°C lagern und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
In der Originalverpackung (Flasche) aufbewahren.
Nach dem Öffnen innerhalb von 15 Tagen verwenden.

Zulassungsnummer

69870 (Swissmedic)

Packungen

Progestan Luteal: Flasche mit 15 Weichkapseln zur vaginalen Anwendung (B)

Zulassungsinhaberin

Vifor (International) Inc., St. Gallen

Stand der Information

Mai 2025

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