Unerwünschte WirkungenKlinische Studien:
Die Sicherheit von Rifaximin bei Patienten mit hepatischer Enzephalopathie (HE) in Remission wurde in zwei Studien beurteilt: einer randomisierten, doppelt verblindeten, placebokontrollierten Studie der Phase 3 (RFHE3001) und einer offenen Langzeitstudie (RFHE3002).
In der Studie RFHE3001 wurden 140 mit Rifaximin behandelte Patienten (550 mg zweimal täglich über 6 Monate) mit 159 placebobehandelten Patienten verglichen. In der Studie RFHE3002 wurden 322 Patienten – davon 152 aus der Studie RFHE3001 – mit Rifaximin 550 mg zweimal täglich über 12 Monate (66% der Patienten) bzw. über 24 Monate (39% der Patienten) behandelt; dabei lag die mittlere Expositionsdauer bei 512,5 Tagen.
Darüber hinaus wurden in drei unterstützenden Studien 152 HE-Patienten mit Rifaximin in variierenden Dosierungen behandelt, die von 600 mg bis 2400 mg täglich über einen Zeitraum von maximal 14 Tagen reichten.
In der folgenden Tabelle sind alle unerwünschten Wirkungen aufgeführt, die bei den in RFHE3001 mit Rifaximin behandelten Patienten mit einer Inzidenz von ≥ 5 % auftraten, und die mit einer höheren Inzidenz als Placebo (≥ 1%) auftraten.
Tabelle 1: In RFHE3001 bei ≥ 5% der mit Rifaximin behandelten Patienten und mit einer höheren Inzidenz als Placebo aufgetretene unerwünschte Wirkungen.
MedDRA Systemorganklasse
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Ereignis
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Placebo N = 159
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Rifaximin N = 140
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n
|
%
|
n
|
%
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Anämie
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6
|
3,8
|
11
|
7,9
|
Psychiatrische Erkrankungen
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Depression
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8
|
5,0
|
10
|
7,1
|
Erkrankungen des Nervensystems
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Schwindelgefühl
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13
|
8,2
|
18
|
12,9
|
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Dyspnoe
|
7
|
4,4
|
9
|
6,4
|
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Aszites
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15
|
9,4
|
16
|
11,4
|
Übelkeit
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21
|
13,2
|
20
|
14,3
|
Schmerzen im Oberbauch
|
8
|
5,0
|
9
|
6,4
|
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
|
Pruritus
|
10
|
6,3
|
13
|
9,3
|
Ausschlag
|
6
|
3,8
|
7
|
5,0
|
Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
|
Muskelkrämpfe
|
11
|
6,9
|
13
|
9,3
|
|
Arthralgie
|
4
|
2,5
|
9
|
6,4
|
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
|
Ödem, peripher
|
13
|
8,2
|
21
|
15,0
|
Pyrexie
|
5
|
3,1
|
9
|
6,4
|
In Tabelle 2 sind die in der placebokontrollierten Studie RFHE3001 und in der Langzeitstudie RFHE3002 beobachteten unerwünschte Wirkungen, nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit aufgeführt.
Bei den Häufigkeitsangaben werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10); Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100); Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000)Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die unerwünschten Wirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Tabelle 2: Nebenwirkungen nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit
MedDRA-Systemorganklasse
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Häufig
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Gelegentlich
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Selten
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Clostridien-Infektion, Harnwegsinfektion, Candidiasis
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Pneumonie, Zellulitis, Infektionen der oberen Atemwege, Rhinitis
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Anämie
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
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Anorexie, Hyperkaliämie
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Dehydratation
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Psychiatrische Erkrankungen
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Depression
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Verwirrtheitszustand, Angstgefühl, Hypersomnie, Insomnie
|
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Erkrankungen des Nervensystems
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Schwindelgefühl, Kopfschmerzen
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Gleichgewichtsstörungen, Amnesie, Konvulsion, Aufmerksamkeitsstörungen, Hypästhesie, Gedächtnisstörungen
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Gefässeerkrankungen
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Hitzewallungen
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Hypertonie, Hypotonie
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Dyspnoe
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Pleuraerguss
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Chronisch obstruktive Lungenerkrankung
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Schmerzen im Oberbauch, abdominale Aufblähung, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Aszites
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Bauchschmerzen, Ösophagusvarizenblutung, Mundtrockenheit, Magenbeschwerden
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Obstipation
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
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Ausschläge, Pruritus
|
|
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Muskelkrämpfe, Arthralgie
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Myalgie
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Rückenschmerz
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege
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Dysurie, Pollakisurie
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Proteinurie
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Ödem, peripher
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Ödem, Pyrexie
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Asthenie
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Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
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Sturz
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Kontusionen, Schmerzen während/nach Eingriffen
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Erfahrungen nach Markteinführung
Weitere unerwünschte Wirkungen wurden während der Anwendung von Rifaximin nach Genehmigung der Zulassung berichtet.
Die Häufigkeit dieser Reaktionen ist nicht bekannt (kann auf Grund der vorliegenden Daten nicht abgeschätzt werden).
Tabelle 3: Die Häufigkeit dieser Reaktionen ist nicht bekannt (kann auf Grund der vorliegenden Daten nicht abgeschätzt werden)
MedDRA-Systemorganklasse
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Häufigkeit nicht bekannt
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Thrombozytopenie
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Erkrankungen des Immunsystems
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Anaphylaktische Reaktionen Angioödeme Hypersensitivität
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Gefässerkrankungen
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Präsynkope Synkope
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Leber- und Gallenerkrankungen
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Leberfunktionstests verändert
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
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Stevens-Johnson-Syndrom* Toxische epidermale Nekrolyse* Dermatitis Ekzem
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Untersuchungen
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INR-Wert verändert
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* Schwere kutane unerwünschte Wirkungen wurden bei Patienten mit Zirrhose beobachtet.
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