Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten berichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs) während der Cholib-Behandlung sind erhöhte Werte an Kreatinin im Blut, Infektionen der oberen Atemwege, erhöhte Thrombozytenzahl, Gastroenteritis und erhöhte Alaninaminotransferasespiegel.
Tabellarische Auflistung der unerwünschten Wirkungen
In vier doppelblinden, klinischen Studien mit einer Dauer von 24 Wochen erhielten 1237 Patienten eine Behandlung mit Fenofibrat begleitend zu Simvastatin. In einer gepoolten Analyse mit diesen vier Studien betrug der Anteil der Studienabbrüche aufgrund von während der Behandlung aufgetretener unerwünschter Wirkungen 5,0% (51 von 1012 Studienteilnehmern) nach 12-wöchiger Behandlung mit Fenofibrat und Simvastatin 145 mg/20 mg täglich und 1,8% (4 von 225 Studienteilnehmern) nach 12-wöchiger Behandlung mit Fenofibrat und Simvastatin 145 mg/40 mg täglich.
Die während der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Wirkungen, die für Patienten unter gleichzeitiger Behandlung mit Fenofibrat und Simvastatin gemeldet wurden, sind nachfolgend nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt.
Die unerwünschten Wirkungen von Cholib decken sich mit denen, die zu den zwei arzneilich wirksamen Bestandteilen bekannt sind: Fenofibrat und Simvastatin.
Die Häufigkeiten der einzelnen unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Unerwünschte Wirkungen, die bei der gleichzeitigen Anwendung von Fenofibrat und Simvastatin (Cholib) beobachtet wurden
Systemorganklasse
|
Unerwünschte Wirkung
|
Häufigkeit
|
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
|
Infektion der oberen Atemwege, Gastroenteritis
|
häufig
|
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
|
Thrombozytenzahl erhöht
|
häufig
|
Leber- und Gallenerkrankungen
|
Alaninaminotransferase erhöht
|
häufig
|
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
|
Dermatitis und Ekzeme
|
gelegentlich
|
Untersuchungen
|
Kreatinin im Blut erhöht (siehe Rubrik «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
|
sehr häufig
|
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Kreatinin im Blut erhöht: Bei 10% der Patienten zeigte sich gegenüber dem Ausgangswert ein Kreatininanstieg von mehr als 30 µmol/l bei gleichzeitiger Anwendung von Fenofibrat und Simvastatin, im Vergleich zu 4,4% bei einer Statin-Monotherapie. Unter den Patienten mit Kombinationstherapie kam es bei 0,3% zu einem klinisch relevanten Anstieg des Kreatinins auf Werte von ≥200 µmol/l.
Zusätzliche Informationen zu den einzelnen arzneilich wirksamen Bestandteilen der Festdosiskombination
Weitere, mit der Anwendung von Simvastatin- oder Fenofibrat-haltigen Arzneimitteln assoziierte unerwünschte Wirkungen, die in klinischen Studien und nach dem Inverkehrbringen beobachtet wurden und gegebenenfalls mit Cholib auftreten können, sind nachfolgend aufgelistet. Die Häufigkeitskategorien beruhen auf den für Simvastatin und Fenofibrat vorliegenden Informationen aus den in der EU verfügbaren Zusammenfassungen der Merkmale des Arzneimittels.
Systemorganklasse
|
Unerwünschte Wirkungen (Fenofibrat)
|
Unerwünschte Wirkungen (Simvastatin)
|
Häufigkeit
|
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
|
Hämoglobin erniedrigt, Leukozytenzahl erniedrigt
|
|
selten
|
Gesamtbilirubin erhöht
|
|
nicht bekannt
|
|
Anämie
|
selten
|
Erkrankungen des Immunsystems
|
Überempfindlichkeit
|
|
selten
|
|
Anaphylaxie
|
sehr selten
|
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
|
|
Diabetes mellitus****
|
nicht bekannt
|
Psychiatrische Erkrankungen
|
|
Schlaflosigkeit
|
sehr selten
|
|
Schlafstörung, einschliesslich Alpträumen, Depression
|
nicht bekannt
|
Erkrankungen des Nervensystems
|
Kopfschmerzen
|
|
gelegentlich
|
|
Parästhesie, Schwindelgefühl, periphere Neuropathie
|
selten
|
|
Gedächtnis beeinträchtigt/ Gedächtnisverlust
|
selten
|
|
Myasthenia gravis
|
nicht bekannt
|
Augenerkrankungen
|
|
Verschwommenes Sehen, Sehverschlechterung
|
selten
|
|
Okuläre Myasthenie
|
nicht bekannt
|
Gefässerkrankungen
|
Thromboembolie (Lungenembolie, tiefe Beinvenenthrombose)*
|
|
gelegentlich
|
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
|
|
Interstitielle Lungenerkrankung
|
nicht bekannt
|
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
|
Gastrointestinale klinische Zeichen und Symptome (Abdominalschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Flatulenz)
|
|
häufig
|
Pankreatitis*
|
gelegentlich
|
|
Obstipation, Dyspepsie
|
selten
|
Leber- und Gallenerkrankungen
|
Transaminasen erhöht Leberenzyme erhöht*
|
|
häufig
|
Cholelithiasis
|
|
gelegentlich
|
Komplikationen der Cholelithiasis (z.B. Cholezystitis, Cholangitis, Gallenkolik, usw.), DILI
|
|
nicht bekannt
|
|
Gamma-Glutamyltransferase erhöht
|
selten
|
|
Hepatitis/Ikterus Leberversagen
|
sehr selten
|
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
|
Schwere kutane Reaktionen (z.B. Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Epidermolysis acuta toxica etc.)
|
|
nicht bekannt
|
Hautallergie (z.B. Ausschlag, Pruritus, Urtikaria)
|
|
gelegentlich
|
Alopezie
|
|
selten
|
Lichtempfindlichkeits-Reaktionen
|
|
selten
|
|
Hypersensibilitätssyndrom***
|
selten
|
|
Lichenoide Arzneimittelexantheme
|
Sehr selten
|
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
|
Affektionen der Muskeln (z.B. Myalgie, Myositis, Muskelspasmen und Muskelschwäche)
|
|
gelegentlich
|
Rhabdomyolyse mit oder ohne Nierenversagen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
|
selten
|
|
Myopathie**
|
selten
|
|
Muskelriss
|
sehr selten
|
|
Tendinopathie
|
nicht bekannt
|
|
Immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
|
nicht bekannt
|
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
|
sexuelle Funktionsstörung
|
|
gelegentlich
|
|
Gynäkomastie
|
sehr selten
|
|
Erektionsstörung
|
nicht bekannt
|
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Anwendungsort
|
|
Asthenie
|
selten
|
Untersuchungen
|
Homocysteinspiegel im Blut erhöht (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)*****
|
|
sehr häufig
|
Blutharnstoff erhöht
|
|
selten
|
|
Alkalische Phosphatase im Blut erhöht
|
selten
|
|
Kreatinphosphokinase-Spiegel im Blut erhöht
|
selten
|
|
Glykosyliertes Hämoglobin erhöht
|
nicht bekannt
|
|
Glukose im Blut erhöht
|
nicht bekannt
|
* In einer gepoolten Analyse von 10 placebokontrollierten Studien ist bei 5.3% der Patienten unter Fenofibrat ggü. 1.1% der Patienten unter Placebo ein Anstieg der ALT auf das >3-Fache der Obergrenze des Normalwerts festgestellt worden. In einer 8-wöchigen Studie betrug die Inzidenz von ALT- oder AST-Erhöhungen auf das ≥3-Fache der Obergrenze des Normalwerts 13% bei Patienten, die Dosierungen äquivalent zu 134 mg bis 200 mg Fenofibrat täglich erhielten, und 0% bei Patienten, die Dosierungen äquivalent zu 34 mg bis 67 mg Fenofibrat täglich oder Placebo erhielten.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Pankreatitis
* In der FIELD-Studie, einer randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie mit 9795 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, wurde ein statistisch signifikanter Anstieg von Pankreatitisfällen bei Patienten in der Fenofibrat-Gruppe beobachtet, im Vergleich zu den Patienten in der Placebo-Gruppe (0,8% im Vergleich zu 0,5%; p=0,031).
Thromboembolien
In der FIELD-Studie wurde auch ein statistisch signifikanter Anstieg der Lungenembolieinzidenz (0,7% [32/4900 Patienten] in der Placebo-Gruppe im Vergleich zu 1,1% [53/4895 Patienten] in der Fenofibrat-Gruppe; p=0,022) und ein statistisch nicht signifikanter Anstieg der tiefen Beinvenenthrombosen (1,0% unter Placebo [48/4900 Patienten] im Vergleich zu 1,4% unter Fenofibrat [67/4895 Patienten]; p=0,074) beobachtet.
Myopathie
** In einer klinischen Studie trat Myopathie bei Patienten, die mit Simvastatin 80 mg/Tag behandelt wurden, im Vergleich zu Patienten, die mit 20 mg/Tag behandelt wurden, häufig auf (1,0% im Vergleich zu 0,02%).
Hypersensibilitätssyndrom
*** Ein offensichtliches Hypersensibilitätssyndrom, mit einigen der folgenden Merkmale, wurde selten berichtet: Angioödem, Lupus-ähnliches Syndrom, Polymyalgie rheumatica, Dermatomyositis, Vaskulitis, Thrombozytopenie, Eosinophilie, erhöhte Blutkörperchensenkungsrate (ESR), Arthritis und Arthralgie, Urtikaria, Photosensitivität, Fieber, Hitzegefühl, Dyspnoe und Unwohlsein.
Diabetes mellitus
**** Diabetes mellitus: Risikopatienten (Nüchternglukose 5,6 bis 6,9 mmol/l, BMI >30 kg/m2, erhöhte Triglyzeride, Hypertonie) sollten sowohl klinisch als auch biochemisch gemäss den nationalen Richtlinien überwacht werden.
Homozysteinspiegel im Blut erhöht
***** In der FIELD-Studie betrug der durchschnittliche Anstieg des Homozysteinspiegels im Blut der Patienten, die mit Fenofibrat behandelt wurden, 6,5 µmol/l und ging nach Absetzen der Fenofibrat-Behandlung wieder zurück.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|