Dosierung/AnwendungRegiocit darf nur von einem Arzt oder unter der Anleitung eines Arztes, der speziell für die regionale Citrat-Antikoagulation mit CRRT ausgebildet ist, verwendet werden.
Dosierung
Die Geschwindigkeit, mit der Regiocit verabreicht wird, richtet sich nach der angestrebten Citrat-Dosis und der verordneten Blutflussrate (BFR). Das zu verabreichende Volumen von Regiocit hängt von der Flussrate der Ablauf- und anderen therapeutischen Flüssigkeiten, dem beim Patienten erforderlichen Flüssigkeitsentzug, der zusätzlichen Zufuhr und dem zusätzlichen Entzug von Flüssigkeiten sowie dem gewünschten Säure-Basen- und Elektrolytgleichgewicht ab.
Die Verordnung von Regiocit und die Verabreichung (Dosis, Infusionsrate und kumulatives Volumen) darf nur von einem Arzt mit Erfahrung in Intensivmedizin und CRRT festgelegt werden.
Die Prä-Filter-Infusionsrate von Regiocit muss entsprechend der Blutflussrate verordnet und angepasst werden, um eine angestrebte Citrat-Konzentration im Blut von 3 bis 4 mmol/L Blut zu erreichen.
Die Flussrate der Antikoagulation im extrakorporalen Kreislauf sollte titriert werden, um eine Post-Filter-Konzentration des ionisierten Calciums von 0,25 bis 0,35 mmol/l zu erreichen. Die systemische Konzentration des ionisierten Calciums des Patienten sollte durch Anpassung der Calciumsupplementierung im normalen physiologischen Bereich gehalten werden.
Citrat ist zudem eine Puffer-Quelle aufgrund der Umwandlung in Bikarbonat, darum muss die Menge der Puffer-Verabreichung aus anderen Quellen (z. B. Dialyselösung und/oder Substitutionslösung) bei der Bestimmung der Infusionsrate von Regiocit berücksichtigt werden.
Regiocit muss mit einer Dialyselösung/Substitutionslösung mit passender Bikarbonat-Konzentration verabreicht werden.
Eine separate Calcium-Infusion ist immer erforderlich. Wird Regiocit gestoppt, muss die separate Calcium-Infusion gemäss der ärztlichen Verordnung angepasst oder gestoppt werden.
Die Überwachung des extrakorporalen ionisierten Calciums (iCa), des systemischen iCa im Blut und der Gesamtcalciumspiegel im Blut unter Berücksichtigung anderer Labor- und klinischer Parameter ist entscheidend für die Festlegung der angemessenen Regiocit-Dosis basierend auf dem angestrebten Grad der Antikoagulation (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).
Die Plasmaspiegel von Natrium, Magnesium, Kalium und Phosphat sollten regelmässig überwacht und bei Bedarf supplementiert werden.
Flussraten für Regiocit bei Erwachsenen und Jugendlichen:
Bei kontinuierlicher veno-venöser Hämofiltration
o1-2,5 l/h mit einer Blutflussrate zwischen 100 und 200 ml/min.
Bei kontinuierlicher veno-venöser Hämodiafiltration
o1-2 l/h mit einer Blutflussrate zwischen 100 und 200 ml/min.
Kinder
Bei Neugeborenen und Kleinkindern (0 bis 23 Monate) sollte Regiocit eine Dosis von 3 mmol Citrat pro Liter Blutfluss bei kontinuierlicher veno-venöser Hämofiltration oder Hämodiafiltration erreichen. Bei Kindern (2 bis 11 Jahre) sollte die Dosierung sowohl an das Gewicht des Patienten als auch an die Blutflussrate angepasst werden.
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Leberfunktionsstörung oder Schock
Bei Patienten mit leichter bis mässiger Leberfunktionsstörung (z. B. Child-Pugh ≤ 12) kann eine Verminderung der Dosis erforderlich sein. Im Falle einer Leberfunktionsstörung (einschliesslich z.B. Leberzirrhose) sollte die Anfangsdosis des Citrats gesenkt werden, da die Metabolisierung unangemessen sein kann (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen").
Regelmässige Kontrollen der Citrat-Akkumulation werden empfohlen. Regiocit darf Patienten mit stark verminderter Leberfunktion oder Schock mit Muskelhypoperfusion (z. B. Zustände wie septischer Schock oder Laktatazidose) aufgrund des verminderten Citrat-Metabolismus nicht verabreicht werden (siehe „Kontraindikationen“).
Anwendung
Zur intravenösen Anwendung.
Regiocit darf nur mit geeigneten extrakorporalen Geräten für die Nierenersatztherapie, für eine CRRT im Prädilutionsmodus angewendet werden. Dabei ist eine für die Citrat-Antikoagulation geeignete Pumpe anzuwenden, welche die Flussrate der Lösung automatisch auf Grundlage einer vom Bediener eingestellten Zieldosis (mmol Citrat/l Blut) anpasst.
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