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Fachinformation zu Solacutan® 3 % Gel:Dermapharm AG
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Zusammensetzung

Wirkstoff
Diclofenac-Natricum.
Hilfsstoffe
Natriumhyaluronat, Macrogol 400, Benzylalkohol 15 mg, gereinigtes Wasser.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Behandlung von aktinischen Keratosen (AK).

Dosierung/Anwendung

Erwachsene:
Solacutan 3 % Gel wird zweimal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und leicht eingerieben. Die verwendete Menge richtet sich nach der Grösse der zu behandelnden Fläche. Während der Behandlung sollte eine Sonnenexposition vermieden werden.
Gewöhnlich reichen 0,5 Gramm Gel (entspricht in etwa der Grösse einer Erbse) für einen Bereich von 5 cm × 5 cm aus. Die Tageshöchstdosis beträgt 5 g Solacutan 3 % Gel. Damit ist eine gleichzeitige Behandlung von bis zu 125 cm2 der Hautoberfläche möglich.
Die Anwendungsdauer beträgt normalerweise 60 bis 90 Tage. Die grösste Wirkung wurde bei Behandlungszeiten am oberen Ende dieses Zeitraums beobachtet. Eine vollständige Abheilung der Läsion(en) bzw. eine optimale therapeutische Wirkung kann unter Umständen erst in einem Zeitraum von 30 Tagen nach abgeschlossener Therapie eintreten.
Über eine Behandlungsdauer von mehr als 90 Tagen liegen keine Daten aus klinischen Studien vor.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Solacutan wurde bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht spezifisch untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden. Ggf. wird auf die Angaben bei systemischen Diclofenac-Präparaten verwiesen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Solacutan wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht spezifisch untersucht. Es können daher keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden. Ggf. wird auf die Angaben bei systemischen Diclofenac-Präparaten verwiesen.
Ältere Patienten
Die normale Dosierung kann übernommen werden.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Solacutan vor. In dieser Altersgruppe besteht keine Indikation.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Diclofenac, Benzylalkohol, Macrogolmonomethylether und/oder Natriumhyaluronat.
Wegen möglicher Kreuzreaktionen sollte das Gel nicht bei Patienten angewendet werden, die auf Acetylsalicylsäure oder sonstige nicht-steroidale Antirheumatika mit Symptomen wie z.B. Asthma, allergischer Rhinitis oder Urtikaria überempfindlich reagiert haben.
Die Anwendung von Solacutan 3 % Gel im dritten Trimenon der Schwangerschaft ist kontraindiziert (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Solacutan 3 % Gel darf nicht auf Hautverletzungen, infizierten Hautstellen oder Dermatitis exfoliativa angewendet werden.
Das Gel darf nicht in Kontakt mit den Augen oder Schleimhäuten kommen und darf nicht eingenommen werden.
Topisches Diclofenac kann mit nicht-okklusiven Verbänden angewendet werden, darf aber nicht mit luftundurchlässigen, okklusiven Verbandsmaterialien verwendet werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Treten Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut auf, muss die Behandlung abgebrochen werden. Wie bei anderen NSAR kann es in seltenen Fällen auch ohne vorherige Exposition zu anaphylaktoiden Reaktionen kommen (vor allem bei Patienten mit sogenannter Aspirinintoleranz oder Widal'scher Trias).
Die Behandlung ist abzubrechen, wenn sich unter Anwendung des Produktes ein generalisierter Hautausschlag entwickelt.
Begleiterkrankungen, welche besondere Vorsicht erfordern
Aufgrund der geringen systemischen Resorption von Diclofenac ist die Wahrscheinlichkeit systemischer unerwünschter Wirkungen bei topischer Anwendung von Solacutan gering im Vergleich zu oral verabreichtem Diclofenac. Allerdings kann die Möglichkeit systemischer unerwünschter Wirkungen auch bei topischer Anwendung von Diclofenac nicht ausgeschlossen werden, wenn das Präparat auf grossen Hautarealen und/oder über einen längeren Zeitraum angewendet wird (siehe hierzu Fachinformationen zu systemischen Diclofenac-Formulierungen).
Insbesondere sollte Solacutan bei Patienten mit aktiven gastrointestinalen Ulzera bzw. –Blutungen oder eingeschränkter Herz-, Leber- oder Nierenfunktion (auch in der Anamnese) mit Vorsicht angewendet werden, da in einzelnen Fällen im Zusammenhang mit äusserlich angewendeten Antiphlogistika systemische unerwünschte Wirkungen (wie Nierenerkrankungen) beobachtet wurden.
Auch bei Patienten mit Blutungsneigung oder intrakraniellen Blutungen in der Anamnese ist aufgrund der Thrombozyten-hemmenden Wirkung nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR) Vorsicht angezeigt, auch wenn die Wahrscheinlichkeit für systemische unerwünschte Wirkungen gering ist.
UV-Exposition
Direkte Sonneneinwirkung und Solarien sollten während der Behandlung vermieden werden. Hautflächen, die mit Solacutan behandelt werden, sollten konsequent vor Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Dieses Arzneimittel enthält 15 mg Benzylalkohol pro 1 g Gel.
Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Benzylalkohol kann leichte lokale Reizungen hervorrufen.

Interaktionen

Mit Solacutan wurden keine Interaktionsstudien durchgeführt. Bei grossflächiger Anwendung über einen längeren Zeitraum ist vereinzelt eine relevante systemische Exposition möglich. Gegebenenfalls sollte die Möglichkeit entsprechender Interaktionen in Betracht gezogen werden.
Auch zu möglichen Interaktionen mit Sonnenschutzmitteln liegen keine Daten vor. Eine gleichzeitige Anwendung wird daher nicht empfohlen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Die systemische Diclofenac-Konzentration ist nach topischer Anwendung im Vergleich zur oralen Anwendung niedriger. Bezugnehmend auf die Erfahrung aus der Behandlung mit NSAR zur systemischen Anwendung wird folgendes empfohlen:
Eine Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryofetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie für kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach Anwendung eines Prostaglandinsynthese-Hemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Fehlbildungen war von <1% auf etwa 1,5% erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.
Während des zweiten und dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthese-Hemmer den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
·Nierenfunktionsstörung beim Feten. Ab der 12. Woche: Oligohydramnion (normalerweise nach Beendigung der Behandlung reversibel) oder Anhydramnion (insbesondere bei langfristiger Exposition). Postpartal: Die Niereninsuffizienz kann fortbestehen (insbesondere bei später oder langfristiger Exposition);
·pulmonale und kardiale Toxizität beim Feten (pulmonale Hypertonie mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus Botalli). Dieses Risiko besteht ab Anfang des 6. Monats und steigt noch weiter, wenn die Anwendung kurz vor dem Ende der Schwangerschaft erfolgt.
Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthese-Hemmer die Mutter und das Neugeborene folgenden Risiken aussetzen:
·mögliche Verlängerung der Blutungszeit infolge Thrombozytenaggregationshemmung selbst bei sehr geringen Dosen;
·Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verzögerten oder verlängerten Geburtsvorganges;
·erhöhtes Ödemrisiko bei der Mutter.
Daraus ergibt sich:
·Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte eine Anwendung von Solacutan 3 % Gel nur erfolgen, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Solacutan 3 % Gel von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden, oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig (<30% der Körperoberfläche) und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich (nicht länger als 3 Wochen) gehalten werden.
·Während des dritten Schwangerschaftstrimesters ist Solacutan 3% Gel kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Stillzeit
Wie andere NSAR geht Diclofenac in geringen Mengen in die Muttermilch über. In der empfohlenen therapeutischen Dosierung von Solacutan sind jedoch keine Auswirkungen auf das stillende Kind zu erwarten. Aufgrund des Mangels an kontrollierten Studien bei stillenden Frauen sollte Solacutan 3 % in der Stillzeit nur nach ärztlicher Anweisung eingesetzt werden. Während der Stillzeit darf Solacutan nicht im Brustbereich und nicht auf grossen Hautarealen oder über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
Fertilität
Die Anwendung von Solacutan 3 % Gel kann die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben schwanger zu werden oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen von Solacutan 3 % Gel in Betracht gezogen werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Häufigkeiten: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000) und sehr selten (<1/10'000).
Die am häufigsten genannten unerwünschten Wirkungen sind lokale Hautreaktionen, wie z.B. Kontaktdermatitis, Erythem und Hautausschlag (Rash) oder Reaktionen an der Applikationsstelle, wie z.B. Entzündungen, Hautirritation, Schmerzen und Blasenbildung. In den klinischen Studien zeichnete sich bisher kein altersbedingter Anstieg oder ein altersspezifisches Reaktionsmuster ab.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Die topische Anwendung grosser Mengen von Solacutan 3 % Gel kann zu systemischen Wirkungen einschliesslich aller Arten von Überempfindlichkeitsreaktionen führen (einschliesslich Urtikaria, Angioödem).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Hyperästhesie, Muskelhypertonie, lokalisierte Parästhesien.
Augenerkrankungen
Häufig: Konjunktivitis.
Gelegentlich: Augenschmerzen, Tränensekretionsstörungen.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Blutungen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Asthma.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Gelegentlich: Bauchschmerzen, Diarrhoe, Übelkeit.
Sehr selten: gastrointestinale Blutungen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Entzündung, Irritation, Schmerzen und Kribbeln oder Blasenbildung an der Applikationsstelle; Dermatitis (einschliesslich Kontaktdermatitis), Ekzem, Hauttrockenheit, Erythem, Ödem, Pruritus, Rash, schuppiger Hautausschlag, Hauthypertrophie, Hautulkus, vesiculo-bullöser Ausschlag.
Gelegentlich: Alopezie, Gesichtsödem, makulopapulöser Hautausschlag, Seborrhoe.
Selten: bullöse Dermatitis.
Sehr selten: Photosensitivitätsreaktionen, pustulöser Hautausschlag.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Niereninsuffizienz.
Hauttests bei einer zuvor behandelten Patientengruppe zeigten eine 2,18%ige Wahrscheinlichkeit einer Sensibilisierung gegenüber Diclofenac, die eine allergische Kontaktdermatitis (Typ IV) auslöst. Die klinische Relevanz ist derzeit noch unbekannt. Eine Kreuzreaktion mit anderen NSAR ist unwahrscheinlich.
Serum-Tests bei über 100 Patienten zeigten keine Anti-Diclofenac-Antikörper (Typ-1).
Es wurde über eine vorübergehende Verfärbung der Haare am Verabreichungsort berichtet. Diese Erscheinung ist nach Absetzen der Behandlung meist reversibel.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Aufgrund der geringen Resorption von Diclofenac nach Applikation von Solacutan 3 % Gel ist eine durch äusserliche Anwendung verursachte Überdosierung sehr unwahrscheinlich. Die Haut sollte jedoch mit Wasser abgespült werden. Es liegen keine klinischen Fälle einer Überdosierung durch orale Einnahme von Solacutan 3% Gel vor.
Behandlung
Im Falle deutlicher systemischer unerwünschter Wirkungen nach versehentlicher Einnahme sind die allgemeinen Behandlungsmassnahmen für Intoxikationen mit nicht-steroidalen Antirheumatika durchzuführen (100 g Solacutan 3 % Gel entsprechen einem Äquivalent von 3000 mg Diclofenac-Natrium).
Bei Komplikationen wie Nierenversagen, Krämpfen, Magen-Darm-Irritationen und Atemdepression sollten supportive und symptomatische Behandlungsmassnahmen eingesetzt werden. Eine Magenentleerung und der Gebrauch von Aktivkohle sollten in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn die Einnahme erst kurze Zeit zurückliegt. Wegen der hohen Proteinbindungsrate der NSAR werden spezielle Behandlungen (wie forcierte Diurese und Dialyse) die Ausscheidung wahrscheinlich nicht wirksam steigern.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
D11AX18
Wirkungsmechanismus
Diclofenac ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum. Der Wirkungsmechanismus von Diclofenac bei aktinischen Keratosen (AK), könnte mit der Hemmung des Cyclooxygenase-Stoffwechselweges zusammenhängen, die zu einer reduzierten Synthese von Prostaglandin E2 (PGE2) führt. Zusätzlich zeigten immunhistochemische Untersuchungen von Hautbiopsien, dass die klinische Wirksamkeit von Diclofenac bei AK hauptsächlich auf entzündungshemmenden, antiangiogenetischen und möglicherweise antiproliferativen Effekten sowie auf Apoptoseinduzierenden Mechanismen beruht.
Es wurde gezeigt, dass AK-Läsionen durch Solacutan 3% Gel abklingen, wobei eine maximale therapeutische Wirkung 30 Tage nach Beendigung der Arzneimittelbehandlung gesehen wird.
Pharmakodynamik
Siehe Rubrik «Wirkungsmechanismus».
Klinische Wirksamkeit
Aus 3 randomisierten, doppelblinden klinischen Studien, in welchen Solacutan 3 % Gel jeweils als Komparator diente, liegen weitere Daten vor, welche die Wirksamkeit des Präparates bei der Behandlung von AK-Läsionen (einschliesslich hyperkeratotischer Läsionen) belegen, wobei verschiedene Endpunkte untersucht wurden. Insbesondere fanden sich im Solacutan-Arm histologische Clearance-Raten zwischen 47,6% und 54,1%, während diese Rate unter Placebo nur bei 33,9-42,7% lag. 30 bzw. 60 Tage nach Behandlungsende wurde bei 37,9% bzw. 23,4% der Patienten weiterhin eine vollständige Clearance der AK-Läsionen gezeigt.
In einer dreiarmigen Studie an n=470 Patienten wurde die Wirksamkeit von topisch appliziertem 5-Fluorouracil (5-FU) im Vergleich zu Solacutan 3 % Gel sowie dem 5-FU-Vehikel untersucht. Beide aktiven Arme waren dabei bezogen auf die histologischen und vollständigen Heilungsraten dem Vehikel-Arm überlegen. Für Solacutan konnte non-inferiority gegenüber 5-FU gezeigt werden. Die histologische Heilungsrate war jedoch numerisch unter Solacutan mit 54,1% niedriger als unter 5-FU mit 70,1%.
Aus dieser Studie liegen ausserdem Follow-up-Daten über eine Beobachtungsdauer von insgesamt einem Jahr vor. Dabei war 6 bzw. 12 Monate nach der Behandlung mit Solacutan 3 % Gel bei 28,8% bzw. 36,8% der Patienten eine vollständige Heilung nachweisbar, gegenüber 18,9% und 25,0% unter 5-FU-Vehikel zu ähnlichen Zeitpunkten.
Eine Überlegenheit von Solacutan 3% Gel gegenüber Placebo (Vehikel) konnte auch bei Patienten nach einer Organtransplantation mit stabilem Transplantat gezeigt werden (vollständige Heilung der AK-Läsionen bei 41% vs. 0%).

Pharmakokinetik

Absorption
Die Resorption von Diclofenac durch die Haut beträgt <1% bis 12% und ist trotz grosser interindividueller Unterschiede bei normaler und erkrankter Epidermis vergleichbar. Die Resorption hängt von der Menge der lokal aufgetragenen Dosis und dem Applikationsort ab.
Distribution
Diclofenac wird stark an Serumalbumin gebunden.
Metabolismus
Die Biotransformation von Diclofenac besteht zum Teil in einer Konjugation des intakten Moleküls, hauptsächlich erfolgen aber einfache und mehrfache Hydroxylierungen, die zu mehreren phenolischen Metaboliten führen, von denen die meisten in Glukuronidkonjugate umgewandelt werden. Zwei dieser phenolischen Metaboliten sind biologisch aktiv, jedoch in einem viel geringeren Masse als Diclofenac. Die Metabolisierung von Diclofenac nach perkutaner und oraler Verabreichung ist ähnlich.
Elimination
Diclofenac und seine Metaboliten werden hauptsächlich über den Urin ausgeschieden. Nach oraler Verabreichung beträgt die systemische Clearance von Diclofenac aus dem Plasma 263 ± 56 ml/min (Mittelwert ± Standardabweichung). Die terminalen Plasmahalbwertszeiten von Diclofenac und seinen Metaboliten betragen 1-2 Stunden bzw. 1-3 Stunden.

Präklinische Daten

Publizierte Tierversuche zeigten, dass bei oraler Verabreichung von Diclofenac unerwünschte Wirkungen hauptsächlich im Magen-Darm-Trakt auftreten.
Sicherheitspharmakologie
Präklinische Untersuchungen am Göttinger Minischwein haben die Sicherheit von Diclofenac bis zu einer maximalen Dosierung von 45 mg/kg/Tag (≈373 mg Diclofenac/Tag) gezeigt. Dazu wurden Minipigs zunächst über 5 Wochen mit einer täglichen dermalen Dosis von 30 mg/kg/Tag (≈249 mg Diclofenac/Tag) behandelt, gefolgt von einer Behandlung mit 45 mg/kg/Tag über einen Zeitraum von 4 Wochen. Nach der 9-wöchigen Behandlung wurden keine behandlungsbedürftigen klinischen Symptome beobachtet. An der Behandlungsstelle auf der Haut zeigte sich bei den Minipigs eine leichte Hautrötung, die Anzahl der roten Blutkörperchen war ebenso leicht reduziert wie die Hämoglobinkonzentration und der Hämatokrit. In einer früheren Behandlungsphase nach 2 Wochen zeigte sich ein leichter Anstieg der weissen Blutzellen.
Langzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
In einer weiteren Langzeituntersuchung über 6 Monate wurden die Minipigs zunächst über 33 Tage mit einer täglichen dermalen Dosis von 30 mg/kg/Tag (≈249 mg Diclofenac/Tag) behandelt, gefolgt von einer Behandlung mit 45 mg/kg/Tag (≈373 mg Diclofenac/Tag) über einen Zeitraum von 149 Tagen. Nach der 6-monatigen Behandlung wurden keine behandlungsbedürftigen klinischen Symptome beobachtet. Hautreaktionen äusserten sich in leichten Hautrötungen, die sich nach Absetzen der Behandlung zurückbildeten. Es kann jedoch eine hautirritative Wirkung nach 6-monatiger Behandlung nicht ausgeschlossen werden. Während der Langzeitapplikation konnte eine leichte Reduktion des Albuminspiegels im Blut festgestellt werden, parallel dazu stieg der Aminotransferasespiegel an. Nach 6-monatiger Therapie zeigten sich im histopathologischen Befund vereinzelt erosiv-ulzerative Veränderungen des Gastrointestinaltraktes.
Aus toxikologischer Sicht stützen diese präklinischen Daten die maximale Dosierung beim Menschen (5 g Solacutan/Tag ≈ 150 mg Diclofenac/Tag ≈ 2,1 mg/kg/Tag) aufgrund des zu geringen Sicherheitsabstandes im Bereich der Tagesdosis nicht ausreichend.
Karzinogenität
Ergebnisse aus umfangreichen Untersuchungen zur Genotoxizität und Karzinogenese deuten darauf hin, dass es unwahrscheinlich ist, dass Diclofenac ein signifikantes karzinogenes Risiko für den Menschen darstellt.
Reproduktionstoxizität
Diclofenac hemmte die Ovulation bei Kaninchen und beeinträchtigte die Implantation sowie das Frühstadium der Embryonalentwicklung bei der Ratte. Das embryotoxische/fetotoxische Potenzial von Diclofenac wurde an drei Tierspezies beurteilt (Ratte, Maus, Kaninchen). Nach Dosen, die für das Muttertier toxisch waren, kam es zum Tod der Feten und zu Wachstumsverzögerungen. Aufgrund des vorliegenden Datenmaterials wird Diclofenac jedoch nicht als teratogen eingestuft. Tragezeit und Wurfdauer waren unter Diclofenac verlängert. Dosen unter der Toxizitätsgrenze für die Muttertiere hatten keinen Einfluss auf die postnatale Entwicklung.
Tierstudien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthese-Hemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschliesslich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthese-Hemmer erhielten.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Solacutan 3% Gel ist nach Anbruch 6 Monate haltbar.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

66644 (Swissmedic).

Packungen

Solacutan 3% Gel 25 g Tube [B]
Solacutan 3% Gel 50 g Tube [B]
Solacutan 3% Gel 100 g Tube [B]

Zulassungsinhaberin

Dermapharm AG, Hünenberg.

Stand der Information

Oktober 2020.

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