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Fachinformation zu KYMRIAH®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Sicherheitsbewertung basierte auf insgesamt 291 Patienten (79 pädiatrische Patienten und junge Erwachsene mit B-Zell-ALL, 115 erwachsene Patienten mit DLBCL und 97 erwachsene Patienten mit FL), die Kymriah in drei zulassungsrelevanten multizentrischen klinischen Studien erhielten.
B-Zell-ALL
Die in diesem Abschnitt beschriebenen Nebenwirkungen traten bei 79 Patienten auf, denen Kymriah in der multizentrischen, zulassungsrelevanten klinischen Studie CCTL019B2202 als Infusion verabreicht wurde.
Die häufigsten nicht-hämatologischen Nebenwirkungen waren Zytokinfreisetzungssyndrom (Cytokine release syndrome, CRS) (77 %), Infektionen (72 %), Hypogammaglobulinämie (53 %), Fieber (42 %) und verminderter Appetit (38 %).
Die häufigsten hämatologischen Nebenwirkungen waren verringerte weisse Blutzellen (100 %), verringertes Hämoglobin (100 %), verringerte Neutrophile (100 %), verringerte Lymphozyten (100 %) und verringerte Thrombozyten (97 %).
Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 wurden bei 89 % der Patienten angegeben. Die häufigste nicht-hämatologische Nebenwirkung vom Grad 3 und 4 war das CRS (48 %).
Die häufigsten hämatologischen Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 waren verringerte weisse Blutzellen (97 %), verringerte Lymphozyten (96 %), verringerte Neutrophile (95 %), verringerte Thrombozyten (77 %) und verringertes Hämoglobin (48 %).
In den ersten 8 Wochen nach der Infusion waren bei mehr Patienten (82 %) Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 zu beobachten als in der Zeit nach der 8. Woche nach der Infusion (51 %).
DLBCL
Die in diesem Abschnitt beschriebenen Nebenwirkungen wurden bei 115 Patienten beschrieben, denen im Rahmen einer globalen multizentrischen Studie Kymriah infundiert wurde, und zwar in der noch andauernden klinischen Zulassungsstudie CCTL019C2201.
Die häufigsten nicht-hämatologischen Nebenwirkungen waren Zytokinfreisetzungssyndrom (57 %), Infektionen (58 %), Fieber (35 %), Diarrhö (31 %), Übelkeit (29 %), Hypotonie (25 %) und Müdigkeit (27 %).
Die häufigsten hämatologischen Nebenwirkungen waren verringerte Lymphozyten (100 %), verringerte weisse Blutzellen (99 %), verringertes Hämoglobin (99 %), verringerte Neutrophile (97 %) und verringerte Thrombozyten (95 %).
Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 wurden bei 88 % der Patienten angegeben. Die häufigsten nicht-hämatologischen Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 waren Infektionen (34 %) und Zytokinfreisetzungssyndrom (23 %).
Die häufigsten (> 25 %) hämatologischen Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 waren verringerte Lymphozyten (95 %), verringerte Neutrophile (82 %), verringerte weisse Blutzellen (78 %), verringertes Hämoglobin (59 %) und verringerte Thrombozyten (56 %).
In den ersten 8 Wochen nach der Infusion waren bei mehr Patienten (82 %) Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 zu beobachten als in der Zeit nach der 8. Woche nach der Infusion (48 %).
FL
Die in diesem Abschnitt beschriebenen Nebenwirkungen wurden bei 97 Patienten beschrieben, die Kymriah im Rahmen einer globalen, multizentrischen internationalen Studie erhielten, d.h. der laufenden klinischen Zulassungsstudie CCTL019E2202.
Die häufigsten nicht-hämatologischen Nebenwirkungen (> 25 %) waren Zytokinfreisetzungssyndrom (50 %), Infektionen (50 %) und Kopfschmerzen (26 %).
Die häufigsten hämatologischen Nebenwirkungen waren verringertes Hämoglobin (94 %), verringerte Lymphozyten (92 %), verringerte weisse Blutzellen (91 %), verringerte Neutrophile (89 %) und verringerte Thrombozyten (89 %).
Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 wurden bei 76 % der Patienten berichtet. Die häufigsten nicht-hämatologischen Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 waren Infektionen (16 %).
Die häufigsten (> 25 %) hämatologischen Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 waren verringerte Lymphozyten (87 %), verringerte weisse Blutzellen (74 %), verringerte Neutrophile (71 %), verringerte Thrombozyten (26 %) und verringertes Hämoglobin (25 %).
Nebenwirkungen vom Grad 3 und 4 wurden häufiger innerhalb der ersten 8 Wochen nach der Infusion (69 %) als in der Zeit nach der 8.Woche (42 %) beobachtet.
Tabellarische Auflistung von Nebenwirkungen aus klinischen Studien
Die in diesem Abschnitt beschriebenen Nebenwirkungen traten bei 79 pädiatrischen und jungen Erwachsenen r/r B-Zell-ALL, 115 erwachsenen r/r DLBCL Patienten bzw. 97 erwachsenen FL Patienten auf, denen im Rahmen der derzeit laufenden weltweiten multizentrischen Studien (CCTL019B2202, CCTL019C2201 bzw. CCTL019E2202) Kymriah infundiert worden war. Die in diesen klinischen Studien beobachteten Nebenwirkungen sind nach Systemorganklassen gemäss MedDRA aufgelistet. Innerhalb jeder Systemorganklasse werden die Nebenwirkungen entsprechend ihrer Häufigkeit aufgelistet, wobei die häufigsten Wirkungen zuerst aufgeführt werden, basierend auf folgender Konvention: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥1/1'000 bis < 1/100), selten (≥1/10'000 bis < 1/1'000), sehr selten (< 1/10'000); unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen1)
Sehr häufig: Infektionen - Erreger nicht spezifiziert (46 %), Virusinfektion (20 %), bakterielle Infektion (17 %), Pilzinfektion (9 %).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Anämie (36 %), Neutropenie (26 %), Febrile Neutropenie (20 %), Hämorrhagie2) (19 %), Thrombozytopenie (15 %).
Häufig: Leukopenie, Lymphopenie, Panzytopenie, Hämophagozyitische Lymphohistiozytose, Koagulopathie, Fibrinogen im Blut erniedrigt, International normalized Ratio erhöht, Fibrin D-Dimer erhöht, aktivierte partielle Thromboplastinzeit verlängert, Prothrombinzeit verlängert.
Gelegentlich: B-Zell Aplasie.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr häufig: Zytokinfreisetzungssyndrom (60 %), Hypogammaglobulinämie3) (27 %).
Häufig: Infusionsbedingte Reaktionen, Graft-versus-Host-Syndrom4).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Hypokaliämie (19 %), Verminderter Appetit (18 %), Hypophosphatämie (16 %), Hypomagnesiämie (11 %).
Häufig: Hypokalzämie, Hypoalbuminämie5), Hyperglykämie, Hyponatriämie, Hyperferritinämie6), Hyperurikämie, Hypercalzämie, Hyperkaliämie, Tumorlysesyndrom, Hyperphosphatämie, Hypernatriämie, Hypermagnesiämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Angst, Schlafstörung7), Delirium8).
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerz9) (27 %), Enzephalopathie10) (16 %).
Häufig: Schwindelgefühl11), periphere Neuropathie12), Tremor13), motorische Funktionsstörung14), Krampfanfall15), Sprechstörungen16), immuneffektorzellenassoziiertes Neurotoxizitätssyndrom, Neuralgie17), Ataxie18).
Gelegentlich: ischämischer Zerebralinfarkt.
Augenerkrankungen
Häufig: Sehverschlechterung19).
Herzerkrankungen
Sehr häufig: Tachykardie20) (13%).
Häufig: Herzinsuffizienz21), Vorhofflimmern, Herzstillstand.
Gelegentlich: ventrikuläre Extrasystolen.
Gefässerkrankungen
Sehr häufig: Hypotonie22) (21 %).
Häufig: Hypertonie, Thrombose23), Capillary Leak Syndrome.
Gelegentlich: Hitzegefühl.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Husten24) (20 %), Dyspnoe25) (16 %), Hypoxie (10 %).
Häufig: Schmerzen im Oropharynx26), Pleuraerguss, Nasenverstopfung, Lungenödem27), Tachypnoe, akutes Atemnotsyndrom.
Gelegentlich: Lungeninfiltration.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Diarrhö (28 %), Übelkeit (24 %), Obstipation (16 %), Erbrechen (15 %), Abdominalschmerz28) (12 %).
Häufig: Stomatitis, aufgetriebener Bauch, Mundtrockenheit, Aszites.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig: Leberenzyme erhöht29) (14 %).
Häufig: Hyperbilirubinämie.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Ausschlag 30) (13 %).
Häufig: Pruritus, nächtliche Schweissausbrüche, Erythem, Hyperhidrose.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems31) (17 %), Arthralgie (13 %).
Häufig: Myalgie.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr häufig: Akute Nierenschädigung 32) (14 %).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fieber (32 %), Ermüdung33) (23 %), Ödeme 34) (20 %), Schmerzen35) (15 %).
Häufig: Schüttelfrost, Asthenie, grippeähnliche Erkrankung, Multiorgandysfunktionssyndrom, Gewicht erniedrigt.
1) Die aufgeführten Infektionen und parasitären Erkrankungen spiegeln Gruppenbezeichnungen einer hohen Ebene wieder.
2) Blutung umfasst die Einträge Analblutung, Blutblase, Blut im Urin nachweisbar, Blutung an der Katheterstelle, Hirnblutung, Bindehautblutung, Kontusion, hämorrhagische Zystitis, disseminierte intravaskuläre Gerinnung, Ulkus duodeni mit Blutung, Epistaxis, Augenkontusion, gastrointestinale Blutungen, Zahnfleischbluten, Hämarthrose, Hämatemesis, Hämatochezie, Hämatom, Hämaturie, Bluthusten, heftige Menstruationsblutung, Dickdarmblutung, Meläna, Blutung des Munds, Schleimhautblutung, Blutblase am Mund, Peritonealhämatom, Petechien, Pharynxblutung, Blutung nach einem Eingriff, Lungenblutung, Purpura, Netzhautblutung, subdurales Hämatom, traumatisches Hämatom, Tumorblutung, Blutung im oberen gastrointestinalen Bereich und vaginale Blutung.
3) Hypogammaglobulinämie umfasst die Einträge Immunglobuline erniedrigt, Immunglobulin A im Blut erniedrigt, Immundefekt, Immunglobulin G im Blut erniedrigt, Immunglobulin M im Blut erniedrigt, Immunmangel allgemein variabel, Hypogammaglobulinämie.
4) Graft-versus-Host-Syndrom (GVHD) umfasst die Einträge GVHD, GVHD im GI-Trakt, GVHD in der Haut.
5) Hypoalbuminämie umfasst die Einträge Albumin im Blut erniedrigt und Hypoalbuminämie.
6) Hyperferritinämie umfasst die Einträge Hyperferritinämie und Ferritin im Serum erhöht.
7) Schlafstörung umfasst die Einträge Schlafstörung, Schlaflosigkeit und Alptraum.
8) Delirium umfasst die Einträge Agitation, Delirium, Halluzination, Halluzination optisch, Reizbarkeit und Unruhe.
9) Kopfschmerz umfasst die Einträge Kopfschmerz und Migräne.
10) Enzephalopathie umfasst die Einträge getrübter Bewusstseinszustand, Gemütszustand verändert, Automatismus, kognitive Störung, Verwirrtheitszustand, Störung der Aufmerksamkeit, Enzephalopathie, posteriores reversibles Enzephalopathiesyndrom, Somnolenz, Lethargie, Erinnerungsvermögen eingeschränkt, metabolische Enzephalopathie und Denken anomal.
11) Schwindelgefühl umfasst die Einträge Schwindelgefühl, Präsynkope und Synkope.
12) Periphere Neuropathie umfasst die Einträge Dysästhesie, Parästhesie, periphere sensorische Neuropathie, periphere Neuropathie, Hyperästhesie und Hypoästhesie.
13) Tremor umfasst die Einträge Dyskinesie und Tremor.
14) Motorische Funktionsstörung umfasst die Einträge Muskelspasmen, Muskelzucken, Myoklonus und Myopathie.
15) Krampfanfall umfasst die Einträge Krampfanfall, generalisierte tonisch-klonische Anfälle und Status epilepticus.
16) Sprechstörungen umfasst die Einträge Sprechstörungen, Dysarthrie und Aphasie.
17) Neuralgie umfasst die Einträge Neuralgie und Ischialgie.
18) Ataxie umfasst die Einträge Ataxie und Dysmetrie.
19) Sehverschlechterung umfasst die Einträge Sehen verschwommen und Sehverschlechterung.
20) Tachykardie umfasst die Einträge Sinustachykardie, Tachykardie supraventrikulär und Tachykardie.
21) Herzinsuffizienz umfasst die Einträge Herzinsuffizienz, Funktionsstörung des linken Ventrikels, Stauungsinsuffizienz und Funktionsstörung des rechten Ventrikels.
22) Hypotonie umfasst die Einträge Hypotonie und Orthostasesyndrom.
23) Thrombose umfasst die Einträge tiefe Venenthrombose, Embolie, Lungenembolie, Thrombose, Thrombose der Vena cava und Venenthrombose.
24) Husten umfasst die Einträge Husten, Husten mit Auswurf und Hustensyndrom der oberen Atemwege.
25) Dyspnoe umfasst die Einträge akute respiratorische Insuffizienz, Dyspnoe, Belastungsdyspnoe, Atemnot und respiratorische Insuffizienz.
26) Schmerzen im Oropharynx umfasst die Einträge Mundschmerzen und Schmerzen im Oropharynx.
27) Lungenödem umfasst die Einträge akutes Lungenödem und Lungenödem.
28) Abdominalschmerz umfasst die Einträge Abdominalschmerz, Schmerzen Oberbauch und abdominale Beschwerden.
29) Leberenzym erhöht umfasst die Einträge Alaninaminotransferase erhöht, Aspartataminotransferase erhöht, alkalische Phosphatase im Blut erhöht, Leberenzym erhöht und Transaminasen erhöht.
30) Ausschlag umfasst die Einträge Dermatitis, Dermatitis akneiform, Kontaktdermatitis, Ausschlag, makulopapulöser Ausschlag, papulöser Ausschlag und Ausschlag mit Juckreiz.
31) Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems umfasst die Einträge Rückenschmerzen, Knochenschmerzen, Flankenschmerz, Brustschmerzen die Skelettmuskulatur betreffend, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Nackenschmerzen, Thoraxschmerz nicht kardialen Ursprungs.
32) Akute Nierenschädigung umfasst die Einträge akute Nierenschädigung, Anurie, Azotämie, Kreatinin im Blut anomal, Kreatinin im Blut erhöht, Nierenversagen, Nierentubulusdysfunktion und Nierentubulusnekrose.
33) Ermüdung umfasst die Einträge Ermüdung und Unwohlsein.
34) Ödeme umfasst die Einträge Überwässerung, Flüssigkeitsretention, peripheres Ödem, generalisiertes Ödem, lokalisiertes Ödem, Ödem des Gesichts und periphere Schwellung.
35) Schmerzen umfasst die Einträge Schmerzen und Schmerz in einer Extremität.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Zytokinfreisetzungssyndrom
In der noch laufenden klinischen Studie mit pädiatrischen und jungen erwachsenen Patienten mit B-Zell-ALL (N = 79) wurde über Zytokinfreisetzungssyndrom bei 77 % der Patienten (48 % vom Grad 3 oder 4) berichtet. Innerhalb von 30 Tagen nach der Infusion von Kymriah gab es zwei Todesfälle, wobei ein Patient an progredienter Leukämie im Zusammenhang mit einem möglichen Zytokinfreisetzungssyndrom verstarb und ein Patient eine tödlich verlaufende intrakranielle Blutung erlitt, die im Laufe eines abklingenden Zytokinfreisetzungssyndroms mit abdominellem Kompartmentsyndrom, Koagulopathie und Nierenversagen auftrat.
In der noch andauernden klinischen Studie mit DLBCL-Patienten (N = 115) wurde über Zytokinfreisetzungssyndrom bei 57 % der Patienten (23 % vom Grad 3 oder 4) berichtet.
In der noch andauernden klinischen Studie mit FL-Patienten (N = 97) wurde bei 50 % der Patienten über Zytokinfreisetzungssyndrom berichtet. Es wurden keine Ereignisse vom Grad 3 oder 4 berichtet; ein berichtetes CRS-Ereignis mit Beginn > 1 Jahr nach der Behandlung mit Kymriah hatte einen tödlichen Ausgang.
Ein Zytokinfreisetzungssyndrom wurde in Studien mit pädiatrischen und jungen erwachsenen Patienten mit B-Zell-ALL und DLBCL entsprechend der Penn-Skala wie folgt gewichtet: Grad 1: leichte Reaktionen, die eine unterstützende Behandlung erfordern; Grad 2: mittelschwere Reaktionen, die eine intravenöse Therapie erfordern; Grad 3: schwere Reaktionen, die die Gabe von niedrig dosierten Vasopressoren oder von Sauerstoff erfordern; Grad 4: lebensbedrohliche Reaktionen, die hoch dosierte Vasopressoren oder Intubation erfordern; Grad 5: Tod.
Das Zytokinfreisetzungssyndrom wurde gemäss den Lee-Kriterien in der FL-Studie wie folgt gewichtet: Grad 1: leichte Allgemeinsymptome, die eine symptomatische Behandlung erfordern; Grad 2: Symptome, die eine moderate Invention erfordern, z.B. Sauerstoffsupplementierung mit niedrigem Fluss oder niedrigdosierte Vasopressoren; Grad 3: Symptome, die eine aggressive Invention erfordern, z.B. Sauerstoffsupplementierung mit hohem Fluss und hochdosierte Vasopressoren; Grad 4: lebensbedrohliche Symptome, die eine Intubation erfordern; Grad 5: Tod.
Informationen zur klinischen Behandlung des Zytokinfreisetzungssyndroms siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Infektionen und febrile Neutropenie
Nach der Infusion von Kymriah traten bei den Patienten mit B-Zell-ALL bei 48 % schwere Infektionen (Grad 3 und 4) auf, die lebensbedrohlich oder tödlich verlaufen können. Die Gesamtinzidenz (alle Grade) betrug 72 % (nicht näher spezifiziert 57 %, viral 38 %, bakteriell 27 % und mykotisch 15 %) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Innerhalb von 8 Wochen nach der Infusion von Kymriah kam es bei 43 % der Patienten zu einer Infektion jeglicher Art.
Bei DLBCL-Patienten traten bei 34 % schwere Infektionen (Grad 3 und 4) auf, die lebensbedrohlich oder tödlich verlaufen können. Die Gesamtinzidenz (alle Grade) betrug 58 % (nicht näher spezifiziert 48 %, bakteriell 15 %, mykotisch 11 % und viral 11 %) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Innerhalb von 8 Wochen kam es bei 37 % der Patienten zu einer Infektion jeglicher Art.
Bei FL-Patienten traten schwere Infektionen (Grad 3 oder 4) bei 16 % der Patienten auf. Die Gesamtinzidenz (alle Schweregrade) betrug 50 % (nicht näher bezeichnete 36 %, virale 17 %, bakterielle 6 % und Pilzinfektionen 2 % ) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei 19 % der Patienten trat innerhalb von 8 Wochen eine Infektion irgendeiner Art auf.
Bei 34 % der pädiatrischen und jungen erwachsenen Patienten mit B-Zell-ALL, 17 % der DLBCL-Patienten und 12 % der FL-Patienten wurde eine schwere febrile Neutropenie (Grad 3 oder 4) beobachtet. Informationen zur Behandlung der febrilen Neutropenie vor und nach der Infusion von Kymriah sind unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» zu finden.
Länger anhaltende Zytopenien
Zytopenien treten unter vorangegangenen Chemotherapien und der Therapie mit Kymriah sehr häufig auf.
Bei allen pädiatrischen und jungen erwachsenen Patienten mit B-Zell-ALL wurden irgendwann nach der Infusion mit Kymriah basierend auf Laborbefunden Zytopenien vom Grad 3 und 4 berichtet, die länger als 28 Tage nach Infusion anhielten, darunter Leukopenie (57 %), Neutropenie (54 %), Lymphopenie (44 %), Thrombozytopenie (42 %) und Anämie (13 %).
Alle der erwachsenen DLBCL-Patienten hatten Zytopenien vom Grad 3 und 4 irgendwann nach der Infusion mit Kymriah. Zytopenien vom Grad 3 und 4 die länger als 28 Tage anhielten, beinhalteten Thrombozytopenie (39 %), Lymphopenie (29 %), Neutropenie (25 %), Leukopenie (21 %) und Anämie (14 %).
99 % der erwachsenen FL-Patienten hatten Zytopenien vom Grad 3 und 4 irgendwann nach der Infusion mit Kymriah. Zytopenien vom Grad 3 und 4, die bis zum 28. Tag nach der Kymriah-Infusion nicht abgeklungen waren, beinhalteten eine Lymphopenie (23 %), Thrombozytopenie (17 %), Neutropenie (16 %), Leukopenie (13 %) und Anämie (vermindertes Hämoglobin) (3 %).
Neurologische Nebenwirkungen
Mehrheitlich traten neurotoxische Ereignisse innerhalb von 8 Wochen nach der Infusion auf und waren von vorübergehender Natur.
Bei pädiatrischen und jungen erwachsenen Patienten mit B-Zell-ALL kam es innerhalb von 8 Wochen nach der Infusion von Kymriah bei 39 % der Patienten zu Manifestationen von Enzephalopathie und/oder Delirium (Grad 3 oder 4 bei 13 %). Bei DLBCL-Patienten kam es innerhalb von 8 Wochen nach der Infusion von Kymriah bei 20 % der Patienten zu Manifestationen von Enzephalopathie und/oder Delirium (Grad 3 oder 4 bei 11 %).
Bei FL-Patienten traten diese bei 9 % der Patienten (1 % mit Grad 3 oder 4) innerhalb von 8 Wochen nach der Kymriah-Infusion auf.
Zum klinischen Management neurologischer Toxizitäten siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen.
Hypogammaglobulinämie
Hypogammaglobulinämie wurde bei 53 % der Patienten mit r/r ALL, bei 17 % der Patienten mit r/r DLBCL und bei 17 % der Patienten mit FL, die mit Kymriah behandelt wurden, gemeldet.
Bei Schwangeren, die Kymriah erhalten haben, kann es zu einer Hypogammaglobulinämie kommen. Bei Neugeborenen von Müttern, die mit Kymriah behandelt worden sind, sollten die Immunglobulinspiegel gemessen werden.
Immunogenität
In klinischen Studien wurde die humorale Immunogenität von Tisagenlecleucel bestimmt, indem das Serum vor und nach der Anwendung auf Antikörper hin untersucht wurde, die gegen den murinen CAR19 gerichtet (antimCAR19) sind. Die Mehrheit der Patienten zeigte vor der Anwendung ein positives Ergebnis hinsichtlich antimCAR19-Antikörper und zwar sowohl bei pädiatrischen und jungen erwachsenen ALL-Patienten (B2202 91,1 %), bei erwachsenen DLBCL-Patienten (C2201; 93,9 %) als auch bei erwachsenen FL-Patienten (E2202; 66,0 %).
Durch die Behandlung induzierte antimCAR19-Antikörper wurden bei 40,5 % der pädiatrischen und jungen erwachsenen ALL-Patienten, bei 8,7% der erwachsenen DLBCL-Patienten und bei 28,7 % der erwachsenen FL-Patienten nachgewiesen. Vorbestehende und durch die Behandlung induzierte antimCAR19-Antikörper hatten weder eine Auswirkung auf das klinische Ansprechen noch einen Einfluss auf die Expansion und Persistenz von Tisagenlecleucel. Es gibt keine Hinweise, dass das Vorhandensein vorbestehender und durch die Behandlung induzierter antimCAR19-Antikörper die Sicherheit oder Wirksamkeit von Kymriah beeinflusst.
Eine T-Zell-Immunantwort wurde bei pädiatrischen und jungen erwachsenen Patienten mit B-Zell-ALL, erwachsenen Patienten mit r/r DLBCL und erwachsenen Patienten mit FL nicht beobachtet.
Pädiatrische Population – Non-Hodgkin-Lymphom
33 pädiatrische Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem, B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) wurden in einer Phase II-Studie mit Tisagenlecleucel (C2202, BIANCA) behandelt. Die allgemeine Erfahrung bezüglich der Sicherheit bei pädiatrischen und jungen erwachsenen Patienten mit CD19+ r/r reifem B-Zell-NHL stimmte mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Tisagenlecleucel überein.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen aus Spontanmeldungen und Literaturberichten (Häufigkeit nicht bekannt)
Die folgenden unerwünschten Wirkungen stammen aus Erfahrungen mit Kymriah nach der Marktzulassung, und zwar aus Spontanmeldungen, aus Literaturberichten, aus erweiterten Zugangsprogrammen und aus klinischen Studien, ausgenommen den weltweiten Zulassungsstudien. Da diese Ereignisse freiwilligen Meldungen aus einer Population unbestimmter Grösse entstammen, ist es nicht immer möglich, ihre Häufigkeit zuverlässig zu schätzen oder einen Kausalzusammenhang mit der Exposition gegenüber von Tisagenlecleucel herzustellen.
Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktion/infusionsbedingte Reaktion, Neurotoxizität, sekundäre Malignome, die von T-Zellen ausgehen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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