ZusammensetzungWirkstoffe
Cemiplimab (hergestellt unter Verwendung von gentechnisch veränderten CHO-Zellen, Ovarienzellen des Chinesischen Hamsters).
Hilfsstoffe
L-Histidinum, L-Histidini monohydrochloridum monohydricum, L-Prolinum, Saccharum, Polysorbatum 80, Aqua ad iniectabilia.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenKutanes Plattenepithelkarzinom
Libtayo ist indiziert als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit metastasiertem kutanem Plattenepithelkarzinom oder lokal fortgeschrittenem kutanem Plattenepithelkarzinom, die für eine kurative Operation oder kurative Strahlentherapie nicht in Betracht kommen.
Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
Libtayo ist indiziert als Monotherapie für die Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) mit PD-L1-Expression in ≥50 % der Tumorzellen, ohne EGFR-, ALK- oder ROS1-Aberrationen, die:
·an lokal fortgeschrittenem NSCLC leiden und nicht für eine chirurgische Resektion oder definitive Radiochemotherapie qualifiziert sind, oder
·ein metastasiertes NSCLC aufweisen.
Patienten, die im Laufe ihres Lebens weniger als hundert Zigaretten geraucht hatten, waren von der Pivot-Studie ausgeschlossen.
Libtayo in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie ist indiziert als Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patienten mit NSCLC mit einer Plattenepithel-Histologie, unabhängig von der PD-L1-Expression, sowie für Patienten mit NSCLC mit einer Nicht-Plattenepithel-Histologie mit PD-L1-Expression in mindestens 1 % der Tumorzellen, ohne genomische EGFR-, ALK- oder ROS1-Aberrationen, die:
·an lokal fortgeschrittenem NSCLC leiden und nicht für eine chirurgische Resektion oder definitive Radiochemotherapie in Betracht kommen, oder
·ein metastasiertes NSCLC aufweisen (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Basalzellkarzinom
Libtayo ist indiziert als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Basalzellkarzinom (locally advanced basal cell carcinoma, laBCC, oder metastatic basal cell carcinoma, mBCC), bei denen unter einem Hedgehog-Signalweg-Inhibitor (hedgehog pathway inhibitor, HHI) eine Krankheitsprogression aufgetreten ist oder die eine Unverträglichkeit gegen HHI haben.
Dosierung/AnwendungDie Behandlung darf ausschliesslich durch Ärzte eingeleitet und überwacht werden, die auf die Behandlung von Krebserkrankungen spezialisiert sind.
Patientenauswahl bei NSCLC:
·Für die Behandlung mit Cemiplimab in Monotherapie sollen Patienten nach PD-L1-Expression (≥50 %), die durch einen validierten Test bestätigt wurde, ausgewählt werden (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
·Für die Behandlung mit Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie sollen die Patienten mit einer Nicht-Plattenepithel-Histologie nach PD-L1-Expression (≥1 %), die durch einen validierten Test bestätigt wurde, ausgewählt werden (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Übliche Dosierung
Die empfohlene Dosis Cemiplimab beträgt 350 mg (alle 3 Wochen) als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Therapiedauer
Die Behandlung kann bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder bis zum Auftreten einer inakzeptablen Toxizität für maximal 2 Jahre fortgesetzt werden.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Eine Dosisreduktion wird nicht empfohlen. Je nach Anwendungssicherheit und Verträglichkeit bei dem jeweiligen Patienten kann ein Aufschub einer Dosis oder ein Absetzen der Behandlung erforderlich sein. Empfehlungen zur Anpassung der Behandlung beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Ausführliche Anweisungen zum Vorgehen bei immunvermittelten unerwünschten Wirkungen sind in «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen» aufgeführt.
Tabelle 1: Empfehlungen zur Anpassung der Behandlung
Unerwünschte Wirkunga
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Schweregradb
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Dosierungsanpassung
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Zusätzliche Behandlung
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Unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit dem Immunsystem
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Pneumonitis
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Grad 2
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Cemiplimab unterbrechen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn sich die Pneumonitis verbessert und bei Grad 0 bis 1 verbleibt, nachdem die Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent reduziert wurde
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Grad 3 oder 4 oder erneut auftretender Grad 2
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Dauerhaftes Absetzen
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Initialdosis von 2 bis 4 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Kolitis
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Grad 2 oder 3
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Cemiplimab unterbrechen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn sich die Kolitis oder Diarrhö verbessert und bei Grad 0 bis 1 verbleibt, nachdem die Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent reduziert wurde
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Grad 4 oder erneut auftretender Grad 3
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Dauerhaftes Absetzen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Hepatitis
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Grad 2 mit AST oder ALT > 3 und ≤5 × ULN oder Gesamtbilirubin > 1,5 und ≤3 × ULN
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Cemiplimab unterbrechen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn sich die Hepatitis verbessert und bei Grad 0 bis 1 verbleibt, nachdem die Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent reduziert wurde oder die AST- oder ALT-Werte nach Abschluss des Ausschleichens des Kortikosteroids auf die Ausgangswerte zurückkehren
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Grad ≥3 mit AST oder ALT > 5 × ULN oder Gesamtbilirubin > 3 × ULN
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Dauerhaftes Absetzen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Hypothyreose
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Grad 3 oder 4
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Cemiplimab unterbrechen
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Schilddrüsenhormonersatztherapie einleiten, falls klinisch erforderlich
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn die Hypothyreose wieder Grad 0 bis 1 erreicht oder ansonsten klinisch stabil ist
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Hyperthyreose
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Grad 3 oder 4
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Cemiplimab unterbrechen
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Symptomatische Therapie einleiten
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn die Hyperthyreose wieder Grad 0 bis 1 erreicht oder ansonsten klinisch stabil ist
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Hypophysitis
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Grad 2 bis 4
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Cemiplimab unterbrechen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen und Hormonersatztherapie, falls klinisch erforderlich
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn sich die Hypophysitis verbessert und bei Grad 0 bis 1 verbleibt, nachdem die Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent reduziert wurde, oder ansonsten klinisch stabil ist
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Thyreoiditis
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Grad 3 oder 4
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Cemiplimab unterbrechen
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Symptomatische Therapie einleiten
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn die Thyreoiditis auf Grad 0 bis1 abklingt oder ansonsten klinisch stabil ist
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Nebenniereninsuffizienz
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Grad 2 bis 4
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Cemiplimab unterbrechen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen und Hormonersatztherapie, falls klinisch erforderlich
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn sich die Nebenniereninsuffizienz verbessert und bei Grad 0 bis 1 verbleibt, nachdem die Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent reduziert wurde, oder ansonsten klinisch stabil ist
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Diabetes mellitus Typ 1
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Grad 3 oder 4 (Hyperglykämie)
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Cemiplimab unterbrechen
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Behandlung mit Antidiabetika einleiten, falls klinisch erforderlich
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn der Diabetes wieder Grad 0 bis 1 erreicht oder ansonsten klinisch stabil ist
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Unerwünschte Wirkungen der Haut
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Grad 2, länger als 1 Woche anhaltend, Grad 3 oder Verdacht auf Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) oder toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
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Cemiplimab unterbrechen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn sich die Hautreaktion verbessert und bei Grad 0 bis 1 verbleibt, nachdem die Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent reduziert wurde
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Grad 4 oder bestätigte(s) SJS oder TEN
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Dauerhaftes Absetzen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Immunvermittelte Hautreaktion oder andere immunvermittelte unerwünschte Wirkungen bei Patienten, die zuvor mit Idelalisib behandelt wurden
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Grad 2
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Cemiplimab unterbrechen
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Umgehend Behandlung einleiten, einschliesslich Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn sich die Hautreaktion oder sonstige immunvermittelte unerwünschte Wirkung verbessert und bei Grad 0 bis 1 verbleibt, nachdem die Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent reduziert wurde
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Grad 3 oder 4 (Endokrinopathien ausgenommen) oder erneut auftretender Grad 2
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Dauerhaftes Absetzen
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Umgehend Behandlung einleiten, einschliesslich Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Nephritis mit Nierenfunktionsstörung
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Kreatininanstieg Grad 2
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Cemiplimab unterbrechen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn sich die Nephritis verbessert und bei Grad 0 bis 1 verbleibt, nachdem die Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent reduziert wurde
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Kreatininanstieg Grad 3 oder 4
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Dauerhaftes Absetzen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Myelitis transversa
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Alle Grade
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Dauerhaftes Absetzen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent, anschliessend ausschleichend absetzen
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Andere immunvermittelte Nebenwirkungen (einschliesslich, aber nicht beschränkt auf paraneoplastische Enzephalomyelitis, Meningitis, Myositis, Abstossung von Transplantaten solider Organe, Graft-versus-Host-Syndrom, Guillain-Barré-Syndrom, Entzündung des zentralen Nervensystems, chronisch entzündliche demyelinisierende Polyradikuloneuropathie, Enzephalitis, Myasthenia gravis, periphere Neuropathie, Myokarditis, Perikarditis, Thrombozytopenie, Vaskulitis, Arthralgie, Arthritis, Muskelschwäche, Myalgie, Polymyalgia rheumatica, Sjögren-Syndrom, Pruritus, Keratitis, immunvermittelte Gastritis, Stomatitis)
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Grad 2 oder 3 je nach Typ der Reaktion
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Cemiplimab unterbrechen
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Symptomatische Therapie einschliesslich einer Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent gemäss klinischer Indikation, anschliessend Dosis reduzieren
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Wiederaufnahme von Cemiplimab, wenn sich die immunvermittelte Nebenwirkung verbessert und bei Grad 0 bis 1 verbleibt, nachdem die Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent reduziert wurde
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·Grad 3 je nach Typ der Reaktion oder Grad 4 (Endokrinopathien ausgenommen) ·Neurotoxizität vom Grad 3 oder 4 ·Myokarditis oder Perikarditis vom Grad 3 oder 4 ·Wiederauftretende immunvermittelte unerwünschte Wirkungen vom Grad 3 ·Anhaltende immunvermittelte unerwünschte Wirkungen vom Grad 2 oder 3, die 12 Wochen oder länger andauern (Endokrinopathien ausgenommen) ·Verringerung der Kortikosteroiddosis auf ≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent innerhalb von 12 Wochen nicht möglich
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Dauerhaftes Absetzen
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Initialdosis von 1 bis 2 mg/kg/Tag Prednison oder Äquivalent gemäss klinischer Indikation, anschliessend ausschleichend absetzen
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Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH)
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Verdacht
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Absetzen von Cemiplimab
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Behandlung einleiten
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Wiederaufnahme von Cemiplimab nach Ermessen des Arztes, wenn die Diagnose HLH ausgeschlossen wurde.
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Bestätigt
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Dauerhaftes Absetzen
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Einleitung/Fortsetzung der Behandlung von HLH.
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Infusionsbedingte Reaktionena
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Reaktion im Zusammenhang mit einer Infusion
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Grad 1 oder 2
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Infusion unterbrechen oder Infusionsgeschwindigkeit verringern
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Symptomatische Therapie einleiten
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Grad 3 oder 4
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Dauerhaftes Absetzen
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ALT: Alaninaminotransferase; AST: Aspartataminotransferase; ULN: oberer Grenzwert des Normalbereichs (Upper Limit of Normal).
a Siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen».
b Der Toxizitätsgrad sollte gemäss der aktuellen Version der National Cancer Institute Common Terminology Criteria for Adverse Events (NCI CTCAE) eingestuft werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Basierend auf einer populationspharmakokinetischen Analyse wird bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Leberfunktionsstörung keine Dosisanpassung von Cemiplimab empfohlen. Cemiplimab wurde nicht bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung untersucht (siehe «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Basierend auf einer populationspharmakokinetischen Analyse wird bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung keine Dosisanpassung von Cemiplimab empfohlen. Zur Anwendung von Cemiplimab bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung liegen nur begrenzt Daten vor (siehe «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Eine Dosisanpassung für ältere Patienten wird nicht empfohlen. Die Exposition gegenüber Cemiplimab ist in allen Altersgruppen ähnlich (siehe «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Die Anwendungssicherheit und Wirksamkeit von Cemiplimab bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Cemiplimab wird als 30-minütige intravenöse Infusion über einen intravenösen Zugang mit einem sterilen, pyrogenfreien In-line- oder Add-on-Filter (0,2 µm bis 5 µm Porengrösse) verabreicht.
Andere Arzneimittel dürfen nicht gleichzeitig durch dieselbe Infusionsleitung verabreicht werden. Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung siehe «Hinweise für die Handhabung».
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der unter «Zusammensetzung» aufgeführten Hilfsstoffe.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenImmunvermittelte unerwünschte Wirkungen
Unter Cemiplimab wurden schwerwiegende und tödlich verlaufende immunvermittelte unerwünschte Wirkungen beobachtet (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen»). Diese immunvermittelten Reaktionen können jedes Organsystem betreffen. Die immunvermittelten Reaktionen können jederzeit während der Behandlung mit Cemiplimab auftreten; doch auch nach dem Absetzen von Cemiplimab kann es zu immunvermittelten unerwünschten Wirkungen kommen.
Die Richtlinien für immunvermittelte Nebenwirkungen gelten für Cemiplimab, unabhängig davon, ob es als Monotherapie oder in Kombination mit Chemotherapie angewendet wird.
Bei Patienten, die mit Cemiplimab oder anderen PD-1/PD-L1-Inhibitoren behandelt werden, können gleichzeitig immunvermittelte unerwünschte Wirkungen auftreten, die mehrere Systeme des Organismus betreffen, wie Myositis, Myokarditis oder Myasthenia gravis.
Überwachen Sie die Patienten auf Anzeichen und Symptome immunvermittelter unerwünschter Wirkungen. Bei Verdacht auf immunvermittelte unerwünschte Wirkungen ist der Patient entsprechend zu untersuchen, um eine immunvermittelte Nebenwirkung zu bestätigen und andere Ursachen, z.B. eine Infektion, auszuschliessen. Die Behandlung betroffener Patienten umfasst die Anpassung der bisherigen Therapie, eine Hormonersatztherapie (falls klinisch indiziert) sowie Kortikosteroide. Abhängig vom Schweregrad der Nebenwirkung ist die Behandlung mit Cemiplimab vorübergehend zu unterbrechen oder dauerhaft abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte Pneumonitis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde eine immunvermittelte Pneumonitis (einschliesslich Fälle mit tödlichem Ausgang) beobachtet, die laut Definition dann vorliegt, wenn die Anwendung von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie vorliegt (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome einer Pneumonitis zu überwachen, und andere Ursachen als eine immunvermittelte Ätiologie sind auszuschliessen. Patienten mit Verdacht auf Pneumonitis sind mittels bildgebender Verfahren wie klinisch indiziert zu untersuchen und durch Anpassung der Therapie und Gabe von Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte Kolitis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde eine immunvermittelte Diarrhö oder Kolitis beobachtet, die laut Definition dann vorliegt, wenn die Anwendung von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie gegeben ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von Diarrhö oder Kolitis zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie sowie Gabe von Antidiarrhoika und Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte Hepatitis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde eine immunvermittelte Hepatitis (einschliesslich Fälle mit tödlichem Ausgang) beobachtet, die laut Definition dann vorliegt, wenn die Anwendung von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie gegeben ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Vor Behandlungsbeginn und in regelmässigen Abständen während der Behandlung sind die Patienten auf jegliche abnormale Leberwerte zu untersuchen, und diese sind durch Anpassung der Therapie sowie durch die Gabe von Kortikosteroiden zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte endokrine Störungen
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurden immunvermittelte endokrine Störungen beobachtet, definiert als unter der Behandlung auftretende Endokrinopathie ohne eine eindeutige andere Ätiologie (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Schilddrüsenerkrankungen (Hypothyreose/Hyperthyreose/Thyreoiditis)
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurden Schilddrüsenerkrankungen beobachtet. Eine Thyreoiditis kann mit oder ohne Auffälligkeiten in den Schilddrüsenfunktionstests auftreten. Eine Hypothyreose kann auf eine Hyperthyreose folgen. Erkrankungen der Schilddrüse können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten. Die Patienten sind zu Behandlungsbeginn und in regelmässigen Abständen wie klinisch indiziert während der Behandlung auf Veränderungen der Schilddrüsenfunktion zu überwachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Patienten mit Hypothyreose sind mit einer Hormonersatztherapie gemäss der üblichen medizinischen Praxis zu behandeln. Patienten mit Hyperthyreose sind gemäss der üblichen medizinischen Praxis zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Hypophysitis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurden Fälle von immunvermittelter Hypophysitis beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome einer Hypophysitis zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie, Gabe von Kortikosteroiden und Hormonersatztherapie gemäss klinischer Indikation zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Nebenniereninsuffizienz
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurden Fälle von Nebenniereninsuffizienz beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind während und nach der Behandlung auf Anzeichen und Symptome einer Nebenniereninsuffizienz zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie, Gabe von Kortikosteroiden und Hormonersatztherapie gemäss klinischer Indikation zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Diabetes mellitus Typ 1
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde ein immunvermittelter Diabetes mellitus Typ 1, einschliesslich diabetischer Ketoazidose, beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von Hyperglykämie und Diabetes wie klinisch indiziert zu überwachen. Die Behandlung erfolgt mit oralen Antidiabetika oder Insulin sowie Anpassung der Cemiplimab-Therapie (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen der Haut
In Zusammenhang mit der Cemiplimab-Behandlung wurden immunvermittelte unerwünschte Wirkungen der Haut (einschliesslich schwerer Formen wie z.B. Stevens-Johnson-Syndrom [SJS] und toxische epidermale Nekrolyse [TEN], einige mit tödlichem Ausgang, sowie anderer Hautreaktionen wie z.B. Hautausschlag, Erythema multiforme und Pemphigoid) beobachtet, die laut Definition dann vorliegen, wenn die systemische Gabe von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie gegeben ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome möglicher schwerer Hautreaktionen zu überwachen und andere Ursachen sind auszuschliessen. Die bisherige Therapie ist anzupassen, und Kortikosteroide sind anzuwenden. Bei Anzeichen oder Symptomen von SJS oder TEN ist der Patient einer entsprechenden fachärztlichen Untersuchung und Behandlung zuzuweisen und die bisherige Therapie ist anzupassen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Fälle von SJS, TEN und Stomatitis einschliesslich tödlicher TEN sind nach der Einnahme von Cemiplimab bei mit Idelalisib vorbehandelten Patienten aufgetreten, die an einer klinischen Studie zur Untersuchung von Cemiplimab beim Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) teilnahmen und kurz zuvor Sulfonamid-Antibiotika erhalten hatten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Behandlung dieser Patienten erfolgt wie zuvor beschrieben durch Anpassung der bisherigen Therapie sowie Kortikosteroide (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Immunvermittelte Nephritis
Bei Patienten, die Cemiplimab erhielten, wurde eine immunvermittelte Nephritis beobachtet, die laut Definition dann vorliegt, wenn die Anwendung von Kortikosteroiden erforderlich ist und keine eindeutige andere Ätiologie gegeben ist (siehe «Unerwünschte Wirkungen»), darunter ein Fall mit tödlichem Ausgang. Die Patienten sind auf Veränderungen der Nierenfunktion zu überwachen. Die Behandlung erfolgt durch Anpassung der Therapie sowie Gabe von Kortikosteroiden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Andere immunvermittelte unerwünschte Wirkungen
Andere tödlich oder lebensbedrohlich verlaufende immunvermittelte unerwünschte Wirkungen einschliesslich paraneoplastischer Enzephalomyelitis, Meningitis, Myositis und Myokarditis wurden bei Patienten beobachtet, die Cemiplimab erhielten (siehe «Unerwünschte Wirkungen» im «Andere immunvermittelte unerwünschte Wirkungen»).
Vermutete immunvermittelte unerwünschte Wirkungen sind zu bewerten, um andere Ursachen auszuschliessen. Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von immunvermittelten unerwünschten Wirkungen zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie sowie Gabe von Kortikosteroiden gemäss klinischer Indikation zu behandeln (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Während der Behandlung mit PD-1-/PD-L1-Inhibitoren wurden Fälle von Myelitis transversa beobachtet. Patienten müssen daher auf Anzeichen und Symptome einer Myelitis transversa überwacht werden.
Während der Behandlung mit Immun- Kontrollpunkt-Inhibitoren wurden Fälle von hämolytischer Anämie und aplastischer Anämie beobachtet. Die Patienten sollten auf Anzeichen oder Symptome überwacht werden, die auf diese immunvermittelten Nebenwirkungen hindeuten. Bei mit PD-1-Inhibitoren behandelten Patienten wurde nach Markteinführung die Abstossung von soliden Organtransplantaten gemeldet. Die Behandlung mit Cemiplimab kann das Abstossungsrisiko bei Empfängern von soliden Organtransplantaten erhöhen. Bei diesen Patienten sollte der Nutzen der Behandlung mit Cemiplimab im Vergleich zum Risiko einer möglichen Organabstossung berücksichtigt werden. Bei Patienten, die mit PD-1-/PD-L1-Inhibitoren in Kombination mit einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation behandelt wurden, wurden nach Markteinführung Fälle eines Graft-versus-Host-Syndroms gemeldet.
Nach Markteinführung von Cemiplimab wurden Fälle von HLH berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Patienten müssen daher auf klinische Anzeichen und Symptome einer HLH überwacht werden. Bei Verdacht auf HLH ist die Behandlung mit Cemiplimab zu unterbrechen und eine Behandlung einzuleiten (siehe «Dosierung/Anwendung»). Wenn eine HLH bestätigt wird, muss Cemiplimab dauerhaft abgesetzt werden.
Es wurde über Fälle von exokriner Pankreasinsuffizienz und Zöliakie während der Behandlung mit anderen Immuncheckpoint-Inhibitoren berichtet, die auch während der Behandlung mit Cemiplimab auftreten können.
Patienten mit vorbestehender Autoimmunerkrankung
Bei Patienten mit vorbestehender Autoimmunerkrankung (AIE) deuten Daten aus Beobachtungsstudien auf ein erhöhtes Risiko für immunvermittelte unerwünschte Wirkungen nach Therapie mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor im Vergleich zu Patienten ohne vorbestehende AIE hin. Darüber hinaus traten häufig Schübe der zugrundeliegenden AIE auf, die aber überwiegend leicht und gut behandelbar waren.
Infusionsbedingte Reaktionen
Cemiplimab kann schwere oder lebensbedrohliche infusionsbedingte Reaktionen verursachen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome infusionsbedingter Reaktionen zu überwachen und gegebenenfalls durch Anpassung der Therapie sowie Gabe von Kortikosteroiden zu behandeln. Die Cemiplimab-Infusion ist zu unterbrechen oder die Infusionsgeschwindigkeit zu verringern, oder die Infusion muss abhängig vom Schweregrad der Reaktion dauerhaft abgesetzt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Patienten, die aus klinischen Studien ausgeschlossen wurden
Patienten, die eines der folgenden Symptome aufweisen, waren von der Teilnahme an den klinischen Studien ausgeschlossen: Autoimmunerkrankung, die eine systemische Therapie mit Immunsuppressiva erforderte, innerhalb der vergangenen 5 Jahre; solide Organtransplantation in der Vorgeschichte; frühere Behandlung mit Anti-PD-1/-PD-L1 oder anderen Immun-Checkpoint-Inhibitoren; HIV-, Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Infektion; chronische lymphatische Leukämie (CLL); ECOG-Performance-Status ≥2 oder Nierenfunktion CrCl < 30 ml/min.
Aufgrund fehlender Daten ist Cemiplimab bei diesen Populationen nur mit Vorsicht nach sorgfältiger Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses für den Patienten anzuwenden.
Embryofetale Toxizität
Es wurden keine tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität von Cemiplimab durchgeführt. Seinem Wirkmechanismus nach zu urteilen ist es möglich, dass die Anwendung von Cemiplimab schädliche Auswirkungen auf den Fetus hat. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass die Hemmung des PD-L1-/PD-1-Signalwegs mit einem erhöhten Risiko für eine immunvermittelte Abstossung des sich entwickelnden Fetus und somit für den Tod des Fetus assoziiert sein kann (siehe Abschnitte «Schwangerschaft» und «Präklinische Daten»).
InteraktionenEs wurden keine pharmakokinetischen Studien zur Erfassung von Arzneimittelwechselwirkungen mit Cemiplimab durchgeführt.
Abgesehen von physiologischen Dosen systemischer Kortikosteroide (≤10 mg/Tag Prednison oder Äquivalent) sollte die Anwendung von systemischen Kortikosteroiden oder Immunsuppressiva vor Beginn der Therapie mit Cemiplimab vermieden werden, da diese die pharmakodynamische Aktivität und die Wirksamkeit von Cemiplimab beeinträchtigen können, Nach Einleitung der Therapie mit Cemiplimab können systemische Kortikosteroide oder andere Immunsuppressiva jedoch zur Behandlung immunvermittelter unerwünschten Wirkungen angewendet werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Schwangerschaft, StillzeitFrauen im gebärfähigen Alter
Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Cemiplimab und mindestens 4 Monate nach der letzten Cemiplimab-Dosis eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung von Cemiplimab bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien zu PD-1-/PD-L1-Inhibitoren wurde eine embryofetale Toxizität nachgewiesen (siehe Abschnitt «Präklinische Daten»).
Es ist bekannt, dass humane IgG4-Antikörper plazentagängig sind; somit könnte auch Cemiplimab als IgG4-Antikörper von der Mutter auf den sich entwickelnden Fetus übertragen werden. Die Anwendung von Cemiplimab wird weder während der Schwangerschaft noch bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, empfohlen, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Wenn Cemiplimab während der Schwangerschaft angewendet wird oder die Patientin während der Behandlung schwanger wird, ist es von grösster Wichtigkeit, sie über die Risiken für den Fetus aufzuklären.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Cemiplimab in die Muttermilch übergeht. Da Antikörper (einschliesslich IgG4) bekanntermassen in die Muttermilch übergehen, kann ein Risiko für das gestillte Neugeborene/Kind nicht ausgeschlossen werden. Angesichts des Risikos für schwerwiegende unerwünschte Wirkungen wird empfohlen, während der Behandlung und mindestens 4 Monate nach der letzten Cemiplimab-Dosis nicht zu stillen.
Fertilität
Es liegen keine klinischen Daten zu den möglichen Auswirkungen von Cemiplimab auf die Fertilität vor. In tierexperimentellen Studien konnten keine Auswirkungen von Cemiplimab auf jegliche Parameter der Fertilität festgestellt werden (siehe «Präklinische Daten»).
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenCemiplimab hat einen vernachlässigbaren oder keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Nach der Behandlung mit Cemiplimab wurde über Fatigue berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Cemiplimab ist mit immunvermittelten unerwünschten Wirkungen assoziiert. Die meisten dieser unerwünschten Wirkungen, einschliesslich schwerer Reaktionen, klangen nach Einleitung einer geeigneten medizinischen Therapie oder nach dem Absetzen von Cemiplimab ab (siehe «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen» weiter unten).
Cemiplimab als Monotherapie
Die Anwendungssicherheit von Cemiplimab als Monotherapie wurde in fünf klinischen Studien bei 1'281 Patienten untersucht. Die mediane Dauer der Exposition gegenüber Cemiplimab betrug 28 Wochen (Spanne: 2 Tage bis 144 Wochen).
Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen, einschliesslich Reaktionen vom Grad 5 (0,3 %), Grad 4 (0,6 %) Grad 3 (5,7 %) und Grad 2 (11,2 %), traten bei 20,8 % der mit Cemiplimab in klinischen Studien behandelten Patienten auf. Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen führten bei 4,6 % der Patienten zu einem dauerhaften Absetzen von Cemiplimab. Die häufigsten immunvermittelten unerwünschten Wirkungen waren Hypothyreose (6,8 %), Hyperthyreose (3,0 %), Pneumonitis (2,6 %), Hepatitis (2,4 %), Kolitis (2,0 %) und immunvermittelte unerwünschte Wirkungen der Haut (1,9 %) (siehe «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen» weiter unten sowie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Empfehlungen zur Anpassung der Behandlung»).
Bei 32,4 % der Patienten traten schwerwiegende unerwünschte Wirkungen auf, die bei 9,4 % der Patienten zu einem dauerhaften Absetzen von Cemiplimab führten.
Schwere kutane unerwünschte Wirkungen einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN) wurden im Zusammenhang mit der Cemiplimab-Behandlung berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Cemiplimab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie
Die Sicherheit von Cemiplimab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC wurde in einer klinischen Studie unter Einbeziehung der gesamten Safety-Analysis-Population (SAP) nach Behandlungsgruppen beurteilt. Die SAP umfasst alle randomisierten Patienten, die mindestens eine Dosis des Prüfpräparats erhalten haben (N=465; 312 Patienten im Cemiplimab-Arm mit Chemotherapie und 153 Patienten im Placebo-/Chemotherapie-Arm). Die mediane Expositionszeit betrug 38,5 Wochen (Spanne: 10 Tage bis 102,6 Wochen) in der Gruppe, die Cemiplimab und Chemotherapie erhielt, und 21,3 Wochen (Spanne: 4 Tage bis 95 Wochen) in der Gruppe, die nur Chemotherapie erhielt.
Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen, insbesondere vom Grad 5 (0,3 %), vom Grad 3 (2,6 %) und vom Grad 2 (7,4 %), traten bei 18,9 % der Patienten auf. Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen führten bei 1,0 % der Patienten zum endgültigen Abbruch der Cemiplimab-Behandlung. Die häufigsten immunvermittelten unerwünschten Wirkungen waren Hypothyreose (7,7 %), Hyperthyreose (5,1 %), Anstieg des TSH-Werts im Blut (4,2 %), immunvermittelte Hautreaktion (1,9 %), immunvermittelte Pneumonitis (1,9 %) sowie Abnahme des TSH-Werts im Blut (1,6 %) (siehe nachfolgend «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen» sowie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Dosierung/Anwendung» und «Empfehlungen zur Anpassung der Behandlung»).
Bei 25,3 % der Patienten waren die unerwünschten Wirkungen schwerwiegend.
Bei 5,1 % der Patienten führten sie zum endgültigen Abbruch der Cemiplimab-Behandlung.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis < 1/10); gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100); selten (≥1/10'000, < 1/1'000); sehr selten (< 1/10'000), nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Tabelle 2: Tabellarische Auflistung der unerwünschten Wirkungen, die in den klinischen Studien 1423, 1540, 1620, 1624, 1676 bei Patienten, die mit Cemiplimab als Monotherapie behandelt wurden (N = 1'281) und bei Patienten, die mit Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie behandelt wurden (N=312), beobachtet oder bei der Anwendung von Cemiplimab nach Markteinführung berichtet wurden
|
Cemiplimab in Monotherapie (N=1'281)
|
Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie (N=312)
|
Systemorganklasse
|
Grad 1–5 (Häufigkeitskategorie)
|
Grad 1–5 (%)
|
Grad 3–5 (%)
|
Grad 1–5 (Häufigkeits-kategorie)
|
Grad 1–5 (%)
|
Grad 3–5 (%)
|
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
|
Infektion der oberen Atemwegea
|
Sehr häufig
|
10,9
|
0,4
|
Häufig
|
4,2
|
0
|
Harnwegsinfektionb
|
Häufig
|
8,4
|
2,3
|
Häufig
|
1,9
|
0,6
|
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
|
Anämie
|
Sehr häufig
|
15,0
|
5,2
|
Sehr häufig
|
43,6
|
9,9
|
Neutropenie
|
Häufig
|
1,3
|
0,5
|
Sehr häufig
|
15,4
|
5,8
|
Thrombozytopenie
|
Häufig
|
1,6
|
< 0,1
|
Sehr häufig
|
13,1
|
2,6
|
Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH)d
|
Nicht bekannt
|
-
|
-
|
Nicht bekannt
|
-
|
-
|
Erkrankungen des Immunsystems
|
infusionsbedingte Reaktionen
|
Häufig
|
3,3
|
< 0,1
|
Gelegentlich
|
0,3
|
0
|
Sjögren-Syndrom
|
Gelegentlich
|
0,2
|
0
|
|
0
|
0
|
Thrombozytopeniec
|
Gelegentlich
|
0,9
|
0
|
|
0
|
0
|
Abstossung eines soliden Organtransplantatsd
|
Nicht bekannt
|
--
|
--
|
Nicht bekannt
|
-
|
-
|
Endokrine Erkrankungen
|
Hypothyreosee
|
Häufig
|
6,8
|
< 0,1
|
Häufig
|
7,7
|
0,3
|
Hyperthyreose
|
Häufig
|
3,0
|
< 0,1
|
Häufig
|
5,1
|
0
|
Nebenniereninsuffizienz
|
Gelegentlich
|
0,5
|
0,5
|
|
0
|
0
|
Thyreoiditisf
|
Gelegentlich
|
0,6
|
0
|
Gelegentlich
|
0,6
|
0
|
Hypophysitisf
|
Gelegentlich
|
0,5
|
0,2
|
|
0
|
0
|
TSH-Wert im Blut erhöht
|
Gelegentlich
|
0,8
|
0
|
Häufig
|
4,2
|
0
|
TSH-Wert im Blut erniedrigt
|
Selten
|
< 0,1
|
0
|
Häufig
|
1,6
|
0
|
Diabetes mellitus Typ 1h
|
Selten
|
< 0,1
|
< 0,1
|
Gelegentlich
|
0,3
|
0
|
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
|
Verminderter Appetit
|
Sehr häufig
|
13,0
|
0,6
|
Sehr häufig
|
17,0
|
1,0
|
Hyperglykämie
|
Häufig
|
3,4
|
0,8
|
Sehr häufig
|
17,6
|
1,9
|
Hypoalbuminämie
|
Häufig
|
5,3
|
0,8
|
Sehr häufig
|
10,3
|
0,6
|
Psychiatrische Erkrankungen
|
Insomnie
|
Häufig
|
5,8
|
0
|
Sehr häufig
|
10,9
|
0
|
Erkrankungen des Nervensystems
|
Kopfschmerzerkrankungen
|
Häufig
|
8,0
|
0,3
|
Häufig
|
3,2
|
0
|
Periphere Neuropathiei
|
Häufig
|
1,3
|
< 0,1
|
Sehr häufig
|
21,2
|
0
|
Meningitisj
|
Selten
|
< 0,1
|
< 0,1
|
|
0
|
0
|
Enzephalitis
|
Selten
|
< 0,1
|
< 0,1
|
|
0
|
0
|
Myasthenia gravis
|
Selten
|
< 0,1
|
0
|
|
0
|
0
|
Paraneoplastische Enzephalomyelitis
|
Selten
|
< 0,1
|
< 0,1
|
|
0
|
0
|
Chronisch-entzündliche demyelinisierende Polyradikuloneuritis
|
Selten
|
< 0,1
|
0
|
|
0
|
0
|
Augenerkrankungen
|
Keratitis
|
Selten
|
< 0,1
|
0
|
|
0
|
0
|
Uveitisdd
|
Selten
|
< 0,1
|
< 0,1
|
|
0
|
0
|
Herzerkrankungen
|
Myokarditisk
|
Gelegentlich
|
0,5
|
0,3
|
|
0
|
0
|
Perikarditisl
|
Gelegentlich
|
0,3
|
0,2
|
Gelegentlich
|
0,6
|
0
|
Gefässerkrankungen
|
Hypertoniem
|
Häufig
|
5,7
|
2,6
|
Häufig
|
4,5
|
0,6
|
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
|
Hustenn
|
Sehr häufig
|
10,8
|
0,2
|
Häufig
|
7,1
|
0,3
|
Dyspnoeo
|
Häufig
|
9,7
|
1,2
|
Sehr häufig
|
12,8
|
2,2
|
Pneumonitisp
|
Häufig
|
3,3
|
1,1
|
Häufig
|
4,2
|
0,6
|
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
|
Übelkeit
|
Sehr häufig
|
14,7
|
0,2
|
Sehr häufig
|
25,0
|
0
|
Diarrhö
|
Sehr häufig
|
16,3
|
0,7
|
Sehr häufig
|
10,6
|
1,3
|
Obstipation
|
Sehr häufig
|
12,3
|
0,2
|
Sehr häufig
|
13,8
|
0,3
|
Abdominalschmerzenq
|
Sehr häufig
|
11,5
|
0,7
|
Häufig
|
5,1
|
0,3
|
Emesis
|
Häufig
|
9,9
|
0,2
|
Sehr häufig
|
12,2
|
0
|
Stomatitis
|
Häufig
|
1,8
|
< 0,1
|
Häufig
|
3,2
|
0,6
|
Kolitisr
|
Häufig
|
2,0
|
0,8
|
Häufig
|
1,0
|
0,3
|
Immunvermittelte Gastritiss
|
Gelegentlich
|
0,2
|
0
|
|
0
|
0
|
Leber- und Gallenerkrankungen
|
Hepatitist
|
Häufig
|
2,7
|
1,8
|
Häufig
|
1,9
|
0,6
|
Aspartat-Aminotransferase erhöht
|
Häufig
|
4,4
|
0,7
|
Sehr häufig
|
14,7
|
0,3
|
Alanin-Aminotransferase erhöht
|
Häufig
|
4,6
|
0,5
|
Sehr häufig
|
16,3
|
2,2
|
Alkalische Phosphatase im Blut erhöht
|
Häufig
|
1,9
|
0,2
|
Häufig
|
4,5
|
0
|
Transaminasen erhöht
|
Gelegentlich
|
0,4
|
< 0,1
|
Gelegentlich
|
0,6
|
0,3
|
Bilirubin im Blut erhöht
|
Gelegentlich
|
0,4
|
< 0,1
|
Häufig
|
1,6
|
0,3
|
Gamma-Glutamyltransferase erhöht
|
Gelegentlich
|
0,9
|
0,2
|
Gelegentlich
|
0,6
|
0,3
|
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
|
Hautausschlagu
|
Sehr häufig
|
21,4
|
1,6
|
Sehr häufig
|
12,5
|
1,3
|
Pruritusv
|
Sehr häufig
|
12,7
|
0,2
|
Häufig
|
3,5
|
0
|
Aktinische Keratose
|
Häufig
|
3,7
|
0
|
|
|
|
Alopezie
|
Gelegentlich
|
0,5
|
0
|
Sehr häufig
|
36,9
|
0
|
Muskuloskelettale und Bindegewebserkrankungen
|
Muskuloskelettale Schmerzenw
|
Sehr häufig
|
28,3
|
1,8
|
Sehr häufig
|
26,9
|
1,3
|
Arthritisx
|
Gelegentlich
|
0,9
|
0,2
|
Häufig
|
1,0
|
0
|
Muskelschwäche
|
Gelegentlich
|
0,2
|
0
|
Häufig
|
1,0
|
0,3
|
Myositisy
|
Gelegentlich
|
0,3
|
< 0,1
|
|
0
|
0
|
Polymyalgia rheumatica
|
Gelegentlich
|
0,2
|
0
|
|
0
|
0
|
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
|
Nephritisz
|
Häufig
|
1,2
|
0,2
|
Häufig
|
2,6
|
0
|
Nichtinfektiöse Zystitis
|
Nicht bekannt
|
-
|
-
|
Nicht bekannt
|
-
|
-
|
Kreatinin im Blut erhöht
|
Häufig
|
1,6
|
0
|
Häufig
|
8,7
|
0
|
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
|
Fatigueaa
|
Sehr häufig
|
29,9
|
2,6
|
Sehr häufig
|
23,4
|
3,8
|
Fieberbb
|
Häufig
|
8,7
|
0,2
|
Häufig
|
6,1
|
0,3
|
Ödemcc
|
Häufig
|
7,9
|
0,4
|
|
|
|
Untersuchungen
|
Gewichtsverlust
|
Häufig
|
5,1
|
0,8
|
Sehr häufig
|
11,2
|
1,3
|
NCI CTCAE Version 4.03 wurde zur Graduierung der Toxizität verwendet.
a. Infektionen der oberen Atemwege umfassen Infektionen der oberen Atemwege, Rhinopharyngitis, Sinusitis, Atemwegsinfektionen, Rhinitis, Vireninfektion der Atemwege, virale Atemwegsinfektionen, Pharyngitis, Laryngitis, virale Rhinitis, akute Sinusitis, Tonsillitis und Tracheitis.
b. Harnwegsinfektionen umfassen Harnwegsinfektionen, Zystitis, Pyelonephritis, Niereninfektion, akute Pyelonephritis, Urosepsis, bakterielle Zystitis, Harnwegsinfektionen durch Escherichia, Pyelozystitis, bakterielle Harnwegsinfektionen und Pseudomonas-Infektion der Harnwege.
c. Thrombozytopenie umfasst Thrombozytopenie und Immunthrombozytopenie.
d. Nach Markteinführung berichtetes Ereignis.
e. Hypothyreose umfasst Hypothyreose und immunvermittelte Hypothyreose.
f. Thyreoiditis umfasst Thyreoiditis und Autoimmunthyreoiditis.
g. Hypophysitis umfasst Hypophysitis und lymphozytäre Hypophysitis.
h. Diabetes mellitus Typ 1 umfasst diabetische Ketoazidose und Diabetes mellitus Typ 1.
i. Periphere Neuropathie umfasst periphere Neuropathie, periphere motorische Neuropathie, periphere sensorische Neuropathie, Parästhesie und Polyneuropathie.
j. Meningitis umfasst aseptische Meningitis.
k. Myokarditis umfasst Myokarditis, Autoimmunmyokarditis und immunvermittelte Myokarditis.
l. Perikarditis umfasst Autoimmunperikarditis und Perikarditis.
m. Hypertonie umfasst Bluthochdruck und hypertensive Krise.
n. Husten umfasst Husten, produktiven Husten und Hustensyndrom der oberen Atemwege.
o. Dyspnoe umfasst Dyspnoe und Dyspnoe bei Anstrengung.
p. Pneumonitis umfasst Pneumonitis, immunvermittelte Pneumonitis, interstitielle diffuse Lungenerkrankung und Fibrose der Lunge.
q. Abdominalschmerzen umfassen Abdominalschmerzen, Oberbauchschmerzen, abdominale Distension, Unterbauchschmerzen, abdominale Beschwerden und gastrointestinale Schmerzen.
r. Kolitis umfasst Kolitis, Autoimmunkolitis, Enterokolitis und immunvermittelte Enterokolitis.
s. Gastritis umfasst Gastritis und immunvermittelte Gastritis.
t. Hepatitis umfasst Autoimmunhepatitis, immunvermittelte Hepatitis, Hepatitis, Hepatotoxizität, Hyperbilirubinämie, hepatozelluläre Schädigung, Leberinsuffizienz und abnorme Leberfunktion.
u. Hautausschlag umfasst Hautausschlag, makulopapulösen Hautausschlag, Dermatitis, Erythem, pruriginösen Hautausschlag, Urtikaria, erythematösen Hautausschlag, bullöse Dermatitis, akneiforme Dermatitis, makulösen Hautausschlag, Psoriasis, papulösen Hautausschlag, dyshidrotisches Ekzem, Pemphigoid, Autoimmundermatitis, allergische Dermatitis, atopische Dermatitis, arzneimittelbedingten Ausschlag, Erythema nodosum, Hautreaktion, Hauttoxizität, Dermatitis exfoliativa, generalisierte Dermatitis exfoliativa, psoriasiforme Dermatitis, polymorphes Erythem, exfoliativer Hautausschlag, immunvermittelte Dermatitis, Lichen planus und Parapsoriasis.
v. Pruritus umfasst Pruritus und allergischen Pruritus.
w. Muskuloskelettale Schmerzen umfassen Arthralgie, Dorsalgie, Schmerzen in den Extremitäten, Myalgie, Nackenschmerzen, muskuloskelettale Brustschmerzen, Knochenschmerzen, muskuloskelettale Schmerzen, Wirbelsäulenschmerzen, muskuloskelettale Steifigkeit und muskuloskelettale Beschwerden.
x. Arthritis umfasst Arthritis, Polyarthritis, autoimmune Arthritis und immunvermittelte Arthritis.
y. Myositis umfasst Myositis und Dermatomyositis.
z. Nephritis umfasst akute Niereninsuffizienz, Nierenfunktionsbeeinträchtigung, immunvermittelte Nephritis, Nephritis, Niereninsuffizienz, tubulointerstitielle Nephritis und toxische Nephropathie.
aa. Fatigue umfasst Fatigue, Asthenie und Unwohlsein.
bb. Fieber umfasst Fieber, Hyperthermie und Hyperpyrexie.
cc. Ödem umfasst peripheres Ödem, Gesichtsödem, periphere Schwellung, Schwellung des Gesichts, lokalisiertes Ödem, generalisiertes Ödem und Schwellung.
dd. In klinischen Studien ausserhalb aller konsolidierten Sicherheitsdaten berichtet.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Die nachfolgende Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen basiert auf der Sicherheit von Cemiplimab bei 1'281 Patienten in klinischen Studien in Monotherapie und 312, die die Kombination aus Cemiplimab/Chemotherapie erhielten.
Die Inzidenzen dieser ausgewählten unerwünschten Wirkungen waren bei Verabreichung von Cemiplimab in Monotherapie oder in Kombination mit einer Chemotherapie konsistent.
Immunvermittelte unerwünschte Wirkungen (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Immunvermittelte Pneumonitis
Bei 33 (2,6 %) von 1'281 Patienten, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, kam es zu einer immunvermittelten Pneumonitis, einschliesslich einer Grad-4-Pneumonitis bei 4 (0,3 %) Patienten und Grad-3-Pneumonitis bei 8 (0,6 %) Patienten. Die immunvermittelte Pneumonitis führte bei 17 (1,3 %) von 1'281 Patienten zu einem dauerhaften Absetzen von Cemiplimab. Bei den 33 Patienten mit immunvermittelter Pneumonitis betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten 2,7 Monate (Spanne: 7 Tage bis 22,2 Monate) und die mediane Dauer der Pneumonitis 1,1 Monate (Spanne: 5 Tage bis 16,9 Monate). 27 (81,8 %) der 33 Patienten erhielten hochdosierte Kortikosteroide über einen medianen Zeitraum von 15 Tagen (Spanne: 1 Tag bis 5,9 Monate). Bis zum Ende der Datenerhebung war die immunvermittelte Pneumonitis bei 20 (60,6 %) der 33 Patienten abgeklungen.
Eine immunvermittelte Pneumonitis trat bei 6 (1,9 %) von 312 Patienten auf, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten, darunter 1 (0,3 %) Patient mit Grad 3/4 und 1 (0,3 %) Patient mit einer Pneumonitisa vom Grad 5.
Immunvermittelte Kolitis
Bei 25 (2,0 %) von 1'281 Patienten, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, kam es zu einer immunvermittelten Diarrhö oder Kolitis, einschliesslich einer immunvermittelten Diarrhö oder Kolitis vom Grad 3 bei 10 (0,8 %) Patienten. Die immunvermittelte Diarrhö oder Kolitis führte bei 5 (0,4 %) von 1'281 Patienten zu einem dauerhaften Absetzen von Cemiplimab. Bei den 25 Patienten mit immunvermittelter Diarrhö oder Kolitis betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten 3,8 Monate (Spanne: 1 Tag bis 16,6 Monate) und die mediane Dauer der immunvermittelten Diarrhö oder Kolitis 2,1 Monate (Spanne: 4 Tage bis 26,8 Monate). 19 (76,0 %) von den 25 Patienten mit immunvermittelter Diarrhö oder Kolitis erhielten hochdosierte Kortikosteroide über einen medianen Zeitraum von 22 Tagen (Spanne: 2 Tage bis 5,2 Monate). Bis zum Ende der Datenerhebung war die immunvermittelte Diarrhö oder Kolitis bei 14 (56,0 %) der 25 Patienten abgeklungen.
Eine immunvermittelte Kolitis trat bei 1 (0,3 %) der 312 Patienten auf, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten, davon 1 (0,3 %) mit einer immunvermittelten Kolitisb vom Grad ≥3. Es wurden keine Fälle von immunvermittelter Kolitisb vom Grad 5 beobachtet.
Immunvermittelte Hepatitis
Bei 31 (2,4 %) von 1'281 Patienten, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, kam es zu einer immunvermittelten Hepatitis, einschliesslich einer immunvermittelten Hepatitis vom Grad 5 bei 1 (< 0,1%) Patienten, Grad 4 bei 4 (0,3 %) Patienten und Grad 3 bei 21 (1,6 %) Patienten. Die immunvermittelte Hepatitis führte bei 18 (1,4 %) von 1'281 Patienten zu einem dauerhaften Absetzen von Cemiplimab. Bei den 31 Patienten mit immunvermittelter Hepatitis betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten 2,8 Monate (Spanne: 7 Tage bis 22,5 Monate) und die mediane Dauer der Hepatitis 2,3 Monate (Spanne: 5 Tage bis 8,7 Monate). 27 (87,1 %) der 31 Patienten mit immunvermittelter Hepatitis erhielten hochdosierte Kortikosteroide über einen medianen Zeitraum von 24 Tagen (Spanne: 2 Tage bis 3,8 Monate). Bis zum Ende der Datenerhebung war die Hepatitis bei 12 (38,7 %) der 31 Patienten abgeklungen. Es wurde ein Fall der immunvermittelten Hepatitisc vom Grad 5 beobachtet.
Eine immunvermittelte Hepatitis trat bei 2 (0,6 %) von 312 Patienten auf, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten, darunter 2 (0,6 %) Patienten mit einer immunvermittelten Hepatitisc vom Grad ≥3.
Immunvermittelte endokrine Störungen
Schilddrüsenerkrankungen (Hypothyreose/Hyperthyreose/Thyreoiditis)
Hypothyreose
Bei 87 (6,8 %) von 1'281 Patienten, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, kam es zu einer Hypothyreose, darunter 1 Patient (< 0,1 %) mit einer Hypothyreose vom Grad 3. Drei (0,2 %) von 1'281 Patienten brach en die Therapie mit Cemiplimab aufgrund von Hypothyreose ab. Bei den 87 Patienten mit immunvermittelter Hypothyreose betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten 4,0 Monate (Spanne: 15 Tage bis 18,9 Monate) mit einer medianen Dauer von 9,2 Monaten (Spanne: 1 Tag bis 37,1 Monate). Bei 5 (5,7 %) der 87 Patienten war die Hypothyreose zum Zeitpunkt der Datenerhebung abgeklungen.
Eine Hypothyreose trat bei 24 (7,7 %) der 312 Patienten auf, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten, darunter 1 (<0,3 %) Patient mit einer Hypothyreose vom Grad ≥3. Es wurden keine Fälle der immunvermittelten Hypothyreosed vom Grad 5 beobachtet.
Hyperthyreose
Bei 39 (3,0 %) von 1'281 Patienten, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, kam es zu einer Hyperthyreose, einschliesslich Hyperthyreose vom Grad 3 bei einem (< 0,1 %) Patienten und vom Grad 2 bei 11 (0,9 %) Patienten. Die Hyperthyreose führte bei keinem Patienten zu einem Absetzen von Cemiplimab. Bei den 39 Patienten mit Hyperthyreose betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten 1,9 Monate (Spanne: 20 Tage bis 23,8 Monate) und die mediane Dauer betrug 1,9 Monate (Spanne: 9 Tage bis 32,7 Monate). Die Hyperthyreose war bei 22 (56,4 %) der 39 Patienten zum Zeitpunkt der Datenerhebung abgeklungen.
Eine Hyperthyreose trat bei 16 (5,1 %) von 312 Patienten auf, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten, wobei bei keinem Patienten eine Hyperthyreose vom Grad ≥3 auftrat. Es wurden keine Fälle der immunvermittelten Hyperthyreosee vom Grad 5 beobachtet.
Thyreoiditis
Bei 8 (0,6 %) von 1'281 Patienten, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, trat eine Thyreoiditis auf, darunter 4 (0,3 %) Patienten mit einer Thyreoiditis vom Grad 2. Kein Patient brach die Therapie mit Cemiplimab aufgrund einer Thyreoiditis ab. Die Schilddrüsenentzündung war bei einem (12,5 %) der 8 Patienten zum Zeitpunkt der Datenerhebung abgeklungen.
Eine Thyreoiditis trat bei 1 (0,3 %) der 312 Patienten auf, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten, wobei bei keinem Patienten eine Thyreoiditis vom Grad ≥3 auftrat. Es wurden keine Fälle der immunvermittelten Thyreoiditisf vom Grad 5 beobachtet.
Nebenniereninsuffizienz
Bei 6 (0,5 %) von 1' 281 Patienten, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, kam es zu einer Nebenniereninsuffizienz, einschliesslich einer Nebenniereninsuffizienz vom Grad 3 bei 6 (0,5 %) Patienten. Einer (< 0,1%) von 1'281 Patienten brach die Therapie mit Cemiplimab aufgrund von Nebenniereninsuffizienz ab. Bei den 6 Patienten mit Nebenniereninsuffizienz betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten 7,5 Monate (Spanne: 4,2 Monate bis 18,3 Monate) und die mediane Dauer betrug 2,9 Monate (Spanne: 22 Tage bis 6,1 Monate). 5 der 6 Patienten (83,3 %) erhielten systemisch verabreichte Kortikosteroide. Die Nebenniereninsuffizienz war bei einem (16,7 %) der 6 Patienten zum Zeitpunkt der Datenerhebung abgeklungen. Es wurden keine Fälle der immunvermittelten Nebenniereninsuffizienz vom Grad 5 beobachtet.
Es wurden keine Fälle von Nebenniereninsuffizienz bei den 312 Patienten berichtet, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten.
Hypophysitis
Bei 7 (0,5 %) von 1'281 Patienten, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, kam es zu einer immunvermittelten Hypophysitis einschliesslich 3 (0,2 %) Patienten mit Hypophysitis vom Grad 3. Einer (< 0,1%) von 1'281 Patienten brach die Therapie mit Cemiplimab aufgrund einer Hypophysitis ab. Bei den 7 Patienten mit Hypophysitis betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten 7,4 Monate (Spanne: 2,5 Monate bis 10,4 Monate) mit einer medianen Dauer von 2,7 Monaten (Spanne: 9 Tage bis 34,9 Monate). 6 von 7 Patienten (85,7 %) erhielten hochdosierte Kortikosteroide. Die Hypophysitis war bei einem (14,3 %) von 7 Patienten zum Zeitpunkt der Datenauswertung abgeklungen. Es wurden keine Fälle der immunvermittelten Hypophysitis vom Grad 5 beobachtet.
Es wurde keine Fälle von Hypophysitis bei den 312 Patienten berichtet, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten.
Diabetes mellitus Typ 1
Diabetes mellitus Typ 1 ohne andere Ätiologie trat bei 1 (< 0,1 %) von 1'281 Patienten auf, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, darunter 1 (0,1 %) Patient mit Typ-1-Diabetes mellitus (Grad 4).
Diabetes mellitus Typ 1g trat bei 1 (0,3 %) von 312 Patienten auf, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten, wobei kein Patient mit Grad ≥3 randomisiert wurde.
Immunvermittelte Hautreaktionen
Immunvermittelte Hautreaktionen traten bei 24 (1,9 %) von 1'281 Patienten auf, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, einschliesslich immunvermittelter Hautreaktionen vom Grad 3/4 bei 11 (0,9 %) Patienten. Die immunvermittelten Hautreaktionen führten bei 3 (0,2 %) von 1'281 Patienten zu einem dauerhaften Absetzen von Cemiplimab. Bei den 24 Patienten mit immunvermittelten Hautreaktionen betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten der Hautreaktion 2,0 Monate (Spanne: 2 Tage bis 17,0 Monate) und die mediane Dauer 2,9 Monate (Spanne: 8 Tage bis 38,8 Monate). 17 (70,8 %) der 24 Patienten mit immunvermittelten Hautreaktionen erhielten hochdosierte Kortikosteroide über einen medianen Zeitraum von 10 Tagen (Spanne: 1 Tag bis 2,9 Monate). Bis zum Ende der Datenerhebung waren die Hautreaktionen bei 17 (70,8 %) der 24 Patienten abgeklungen.
Immunvermittelte Hautreaktionen traten bei 6 (1,9 %) von 312 Patienten auf, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten, davon 3 (1,0 %) mit immunvermittelten Hautreaktionenh vom Grad ≥3. Es wurden keine Fälle immunvermittelter Hautreaktionenh vom Grad 5 beobachtet.
Immunvermittelte Nephritis
Eine immunvermittelte Nephritis trat bei 9 (0,7 %) von 1'281 Patienten auf, die Cemiplimab in Monotherapie erhielten, darunter 1 (< 0,1%) Patient mit immunvermittelter Nephritis Grad 5 und 1 (< 0,1 %) Patient mit Grad 3. Die immunvermittelte Nephritis führte bei 2 (0,2 %) von 1'281 Patienten zu einem dauerhaften Absetzen von Cemiplimab. Bei den 9 Patienten mit immunvermittelter Nephritis betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten 2,1 Monate (Spanne: 14 Tage bis 12,5 Monate) und die mediane Dauer der Nephritis 1,2 Monate (Spanne: 9 Tage bis 5,5 Monate). 6 (66,7 %) der 9 Patienten mit immunvermittelter Nephritis erhielten hochdosierte Kortikosteroide über einen medianen Zeitraum von 18 Tagen (Spanne: 3 Tage bis 1,3 Monate). Bis zum Ende der Datenerhebung war die Nephritis bei 7 (77,8 %) von 9 Patienten abgeklungen. Ein Fall der immunvermittelten Nephritisi vom Grad 5 wurde beobachtet.
Eine immunvermittelte Nephritis trat bei 2 (0,6 %) von 312 Patienten auf, die Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten, wobei bei keinem Patienten eine immunvermittelte Nephritisi vom Grad ≥3 auftrat.
Andere immunvermittelte unerwünschte Wirkungen
Die folgenden klinisch signifikanten, immunvermittelten unerwünschten Wirkungen traten bei 1'281 Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren, die in klinischen Studien mit Cemiplimab-Monotherapie behandelt wurden, mit einer Inzidenz von unter 1 % (sofern nicht anders angegeben) auf. Sofern nicht anders angegeben, entsprachen die Ereignisse Grad 3 oder weniger:
Erkrankungen des Nervensystems: aseptische Meningitis, paraneoplastische Enzephalomyelitis (Grad 5), chronisch-entzündliche demyelinisierende Polyradikuloneuropathie, Enzephalitis, Myasthenia gravis, periphere Neuropathiej.
Herzerkrankungen: Myokarditisk (Grad 5), Perikarditisl.
Erkrankungen des Immunsystems: Autoimmunthrombozytopenie.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Arthralgie (1,2 %), Arthritism, Muskelschwäche, Myalgie, Myositisn (Grad 4), Polymyalgia rheumatica, Sjögren-Syndrom.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Pruritus.
Augenerkrankungen: Keratitis, Uveitiso (Grad 4).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Stomatitis, immunvermittelte Gastritis.
a umfasst Pneumonitis und immunvermittelte Pneumonitis
b umfasst Kolitis
c Erhöhung der Alanin-Aminotransferase, der Aspartat-Aminotransferase, des Bilirubins im Blut und der Gamma-Glutamyltransferase
d umfasst Hypothyreose
e umfasst Hyperthyreose
f umfasst Autoimmunthyreoiditis und immunvermittelte Thyreoiditis
g umfasst Diabetes mellitus
h umfasst Dermatitis, Ausschlag, Psoriasis, makulopapulösen Ausschlag
i umfasst immunvermittelte Nephritis und Erhöhung des Kreatinins im Blut
j einschliesslich Neuritis, periphere Neuropathie und Polyneuropathie, peripherer sensorischer Neuropathie
k einschliesslich Autoimmunmyokarditis, immunvermittelte Myokarditis und Myokarditis
l einschliesslich Perikarditis und Autoimmunperikarditis
m einschliesslich Arthritis, immunvermittelter Arthritis, und Polyarthritis
n einschliesslich Myositis und Dermatomyositis
o in klinischen Studien ausserhalb aller konsolidierten Sicherheitsdaten berichtet
Die folgenden zusätzlichen immunvermittelten Nebenwirkungen wurden bei Patienten, die eine Kombinationstherapie erhielten, in klinischen Studien beobachtet: Vaskulitis, Guillain-Barre-Syndrom, Entzündungen des zentralen Nervensystems und Meningitis (Grad 4), jeweils mit seltener Häufigkeit.
Infusionsbedingte Reaktionen
Infusionsbedingte Reaktionen traten bei 94 (7,3 %) von 1'281 der mit Cemiplimab in Monotherapie behandelten Patienten auf, einschliesslich einer infusionsbedingten Reaktion vom Grad 3 oder 4 bei 2 (0,2 %) Patienten. Infusionsbedingte Reaktionen führten bei 1 Patient (0,1 %) zu einem dauerhaften Absetzen von Cemiplimab. Häufige Symptome einer infusionsbedingten Reaktion umfassen Fieber, Übelkeit und Hautausschlag. Bei allen Patienten klang die infusionsbedingte Reaktion wieder ab.
Infusionsbedingte Reaktionen traten bei 6 (1,9 %) von 312 Patienten auf, die mit Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie behandelt wurden, wobei 1 (0,3 %) Patient eine infusionsbedingte Reaktion vom Grad ≥3 hatte. Es wurden keine Fälle der infusionsbedingten Reaktion vom Grad 5 beobachtet.
Immunogenität
Wie bei allen therapeutischen Proteinen besteht auch bei Cemiplimab das Potenzial für eine Immunogenität. In klinischen Studien mit 1'029 Patienten, die mit Cemiplimab behandelt wurden, entwickelten 2,1 % der Patienten behandlungsbedingte Antikörper, wobei etwa 0,3 %persistierende Antikörperreaktionen aufwiesen. Es wurden keine neutralisierenden Antikörper beobachtet. Es gab keine Hinweise darauf, dass die Entwicklung von Antikörpern gegen Cemiplimab zu einer Änderung des Pharmakokinetik- oder Sicherheitsprofils führt.
Die Daten zur Immunogenität hängen massgeblich von der Sensitivität und Spezifität des Tests sowie von weiteren Faktoren ab. Darüber hinaus können verschiedene Faktoren Einfluss darauf haben, ob ein Antikörper-Test positiv ausfällt; insbesondere die Handhabung des Probenmaterials, der Zeitpunkt der Probenahme, etwaige Komedikation sowie die zugrunde liegende Erkrankung. Aus diesen Gründen kann ein Vergleich der Inzidenz von Antikörpern gegen Cemiplimab und gegen andere Arzneimittel irreführend sein.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungIm Fall einer Überdosierung müssen Patienten engmaschig auf jegliche Anzeichen oder Symptome von unerwünschten Wirkungen überwacht werden und es muss eine angemessene symptomatische Therapie eingeleitet werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
L01FF06
Wirkungsmechanismus
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische Mittel, PD-1/PD-L1-Inhibitoren (Programmierter-Zelltod-1-Protein/Programmierter-Zelltod-Ligand-1).
Die Bindung der Liganden PD-L1 und PD-L2 an PD-1 auf den T-Zellen hemmt die T-Zellproliferation und die Zytokinausschüttung. Dieser Mechanismus kann dazu beitragen, die aktive Tumor-Surveillance der T-Zellen zu bremsen.
Cemiplimab ist ein rekombinierter humaner monoklonaler Antikörper vom Typ Immunglobulin G4 (IgG4), der an PD-1 bindet und so dessen Interaktion mit PD-L1 und PD-L2 blockiert und so die Ausschaltung der konditionierten Immunantwort durch PD-1, insbesondere der antitumoralen Immunantwort, aufhebt. Im syngenen Tumormausmodell wird durch Blockade der PD-1-Aktivität das Tumorwachstum gebremst.
Pharmakodynamik
Klinische Wirksamkeit
Kutanes Plattenepithelkarzinom (cSCC)
Die Wirksamkeit und Anwendungssicherheit von Cemiplimab wurden bei Patienten mit metastasiertem kutanem Plattenepithelkarzinom (Nodal- oder Fernmetastasen) oder mit lokal fortgeschrittenem kutanem Plattenepithelkarzinom, die für eine kurative Operation oder kurative Strahlentherapie nicht in Betracht kamen, in zwei prospektiven klinischen Studien, R2810-ONC-1423 und R2810-ONC-1540, untersucht. Die Studie R2810-ONC-1423 war eine offene, multizentrische Studie, in deren Rahmen 398 Patienten mit unterschiedlichen fortgeschrittenen soliden Tumoren, davon 16 mit metastasiertem cSCC und 10 mit lokal fortgeschrittenem cSCC, mit Cemiplimab in Monotherapie behandelt wurden. Ein Patient der Gruppe mit metastasiertem cSCC erhielt eine Dosis von 1 mg/kg. Die anderen Patienten erhielten alle zwei Wochen 3 mg/kg (Q2W).
Die Studie R2810-ONC-1540 war eine offene, multizentrische Studie, an der 193 Patienten mit fortgeschrittenem cSCC (Gruppen 1 bis 3) teilnahmen: 59 Patienten mit metastasiertem cSCC, die mit Cemiplimab 3 mg/kg Q2W behandelt wurden (Gruppe 1), 78 Patienten mit lokal fortgeschrittenem cSCC, die mit Cemiplimab 3 mg/kg Q2W behandelt wurden (Gruppe 2), 56 Patienten mit metastasiertem cSCC, die mit Cemiplimab 350 mg Q3W behandelt wurden (Gruppe 3). In einer zusätzlichen Kohorte von 82 Patienten mit fortgeschrittenem cSCC (metastasiertem cSCC und lokal fortgeschrittenem cSCC), die 350 mg Q3W erhalten hatten, betrug die mediane Nachbeobachtungszeit 6,6 Monate (Gruppe 6).
Patienten, die eins der folgenden Kriterien erfüllten, waren von der Teilnahme an beiden klinischen Studien ausgeschlossen: Autoimmunerkrankung, die eine systemische Therapie mit Immunsuppressiva erforderte, innerhalb der vergangenen 5 Jahre; solide Organtransplantation in der Vorgeschichte; frühere Behandlung mit Anti-PD-1/-PD-L1 oder anderen Immun-Checkpoint-Inhibitoren; HIV-, Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Infektion; chronische lymphatische Leukämie (CLL); ECOG-Performance-Status ≥2 oder Nierenfunktion CrCl < 30 ml/min.
In beiden Studien erhielten die Patienten so lange Cemiplimab (als intravenöse Infusion über 30 Minuten), bis eine erkennbare Krankheitsprogression oder eine inakzeptable Toxizität eintrat oder das planmässige Behandlungsende erreicht war (3 mg/kg alle 2 Wochen über 48 Wochen in R2810-ONC-1423 bzw. über 96 Wochen in Gruppe 1 und 2 von R2810-ONC-1540 oder 350 mg alle 3 Wochen über 54 Wochen in Gruppe 3 oder 108 Wochen in Gruppe 6 von R2810-ONC-1540). Nach Ermessen des Prüfarztes konnten die Patienten die Therapie auch über eine Progression hinaus fortführen. Zeigten Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung ein ausreichendes Ansprechen auf die Behandlung, konnte eine kurative Operation erwogen werden. Die Beurteilung des Tumoransprechens erfolgte alle 8 oder 9 Wochen. Der primäre Endpunkt war die bestätigte objektive Ansprechrate (objective response rate, ORR), definiert als komplettes Ansprechen (CR) und partielles Ansprechen (PR), beurteilt durch unabhängige zentrale Gutachter (Independent Central Review, ICR). Bei Patienten mit metastasiertem cSCC ohne äusserlich sichtbare Zielläsionen wurde die ORR anhand der Kriterien für die Bewertung des Ansprechens der Behandlung bei soliden Tumoren (Response Evaluation Criteria in Solid Tumours, RECIST 1.1) bestimmt. Bei Patienten mit äusserlich sichtbaren Zielläsionen (lokal fortgeschrittenes cSCC und metastasiertes cSCC) wurde die ORR anhand eines kombinierten Endpunkts bestimmt, der sich aus der Beurteilung des unabhängigen Gutachterausschusses ICR, radiologischen Daten (RECIST 1.1) und digitaler Bildgebung (WHO-Kriterien) zusammensetzte. Sekundäre Endpunkte waren die Ansprechdauer (duration of response, DOR) laut ICR und laut Einschätzung des Prüfarztes, die ORR laut Einschätzung des Prüfarztes, das progressionsfreies Überleben (progression-free survival, PFS) laut ICR und Prüfarzt, das Gesamtüberleben (overall survival, OS) und die Rate vollständigen Ansprechens (complete response rate, CRR) laut ICR. Die primäre Wirksamkeitsanalyse für jede Gruppe wurde durchgeführt, wenn alle Patienten die Möglichkeit einer mindestens sechsmonatigen Nachbeobachtung hatten.
Studie R2810-ONC-1540
In der Wirksamkeitsanalyse werden die Ergebnisse von 193 Patienten mit fortgeschrittenem cSCC in den Gruppen 1 bis 3 der Studie 1540 dargestellt. Von diesen 193 Patienten der Studie R2810-ONC-1540 hatten 115 ein metastasiertes cSCC und 78 ein lokal fortgeschrittenes cSCC. Das mediane Alter lag bei 72 Jahren (Spanne: 38 bis 96 Jahre): 78 (40,4 %) Patienten waren mindestens 75 Jahre alt, 66 (34,2 %) waren zwischen 65 und 75 Jahre alt und 49 Patienten (25,4 %) waren jünger als 65 Jahre. Insgesamt waren 161 (83,4 %) der Patienten männlich und 187 (96,9 %) kaukasischer Abstammung. Der ECOG-Performance-Status betrug 0 (44,6 %) und 1 (55,4 %). 65 Patienten (33,7 %) hatten bereits mindestens eine systemische Krebstherapie erhalten, 157 Patienten (81,3 %) waren aufgrund des Krebsleidens bereits operiert worden und 131 Patienten (67,9 %) hatten sich bereits einer Strahlentherapie unterzogen. Von den Patienten mit metastasiertem cSCC wiesen 88 Patienten (76,5 %) Fernmetastasen auf, während 26 Patienten (22,6 %) lediglich Lymphknotenmetastasen aufwiesen.
Zum Zeitpunkt der Primäranalyse (Cut-off-Datum 27. Oktober 2017 [Gruppe 1], 10. Oktober 2018 [Gruppe 2], 20. September 2018 [Gruppe 3]) betrug die mediane Nachbeobachtungszeit für die Gruppen 1, 2 und 3 7,9 Monate, 9,3 Monate bzw. 8,1 Monate. Zum Zeitpunkt der endgültigen Analyse (Übertragung der endgültigen Daten am 1. März 2022) betrug die mediane Nachbeobachtungszeit für die Gruppen 1, 2 und 3 18,5 Monate, 15,5 Monate bzw. 17,3 Monate.
Die Wirksamkeitsergebnisse der Studie R2810-ONC-1540 sind in Tabelle 3 dargestellt (endgültige Analyse).
Tabelle 3: Wirksamkeitsergebnisse in Studie R2810-ONC-1540 – metastasiertes cSCC nach Dosierung, lokal fortgeschrittenes cSCC und cSCC gesamt (basierend auf der endgültigen Analyse der Studie R2810-ONC-1540 Gruppen 1 bis 3)
Wirksamkeitskriteriena
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Metastasiertes cSCC Cemiplimab: 3 mg/kg alle 2 Wochen (Gruppe 1) (N = 59)
|
Lokal fortgeschrittenes cSCC Cemiplimab: 3 mg/kg alle 2 Wochen (Gruppe 2) (N = 78)
|
Metastasiertes cSCC Cemiplimab: 350 mg alle 3 Wochen (Gruppe 3) (N = 56)
|
cSCC gesamt (Gruppen 1 bis 3) (N = 193)
|
|
ICR
|
ICR
|
ICR
|
ICR
|
Bestätigte objektive Ansprechrate (ORR)
|
ORR
|
50,8 %
|
44,9 %
|
46,4 %
|
47,2 %
|
95-%-KI für ORR
|
(37,5; 64,1)
|
(33,6; 56,6)
|
(33,0; 60,3)
|
(39,9; 54,4)
|
Komplettes Ansprechen (CR)b
|
20,3 %
|
12,8 %
|
19,6 %
|
17,1 %
|
Partielles Ansprechen (PR)
|
30,5 %
|
32,1 %
|
26,8 %
|
30,1 %
|
Stabile Erkrankung (SD)
|
15,3 %
|
34,6 %
|
14,3 %
|
22,8 %
|
Fortschreitende Erkrankung (PD)
|
16,9 %
|
12,8 %
|
25,0 %
|
17,6 %
|
Ansprechdauer (DOR)
|
Medianc (Monate) (95%-KI)
|
NR (20,7; NE)
|
41,9 (20,5; 54,6)
|
41,3 (40,8; 46,3)
|
41,3 (31,0; NE)
|
Spanne (Monate)
|
2,8–38,9+
|
1,9–54,6
|
4,2–46,3
|
1,9–54,6
|
Patienten mit DOR ≥6 Monate
|
93,3 %
|
88,6 %
|
96,2 %
|
92,3 %
|
Patienten mit DOR ≥12 Monate
|
76,7 %
|
68,6 %
|
88,5 %
|
76,9 %
|
Zeit bis zum Ansprechen
|
Median (Monate) Spanne (min:max)
|
1,9 (1,7; 21,8)
|
2,1 (1,8; 8,8)
|
2,1 (2,0; 22,8)
|
2,1 (1,7; 22,8)
|
Progressionsfreies Überleben (PFS)c
|
6 Monate (95 %-KI)
|
66,4 % (52,5; 77,1)
|
72,4 % (60,1; 81,5)
|
60,7 % (46,7; 72,1)
|
67,0 % (59,7; 73,4)
|
12 Monate (95 %-KI)
|
53,8 % (40,0; 65,8)
|
60,8 % (47,8; 71,5)
|
53,4 % (39,5; 65,4)
|
56,4 % (48,7; 63,3)
|
Gesamtüberleben (OS)a, c
|
12 Monate (95 %-KI)
|
81,3 % (68,7; 89,2)
|
91,8 % (82,6; 96,2)
|
72,5 % (58,6; 82,5)
|
82,8 % (76,6; 87,6)
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Übertragung der endgültigen Daten am 1. März 2022 für Patienten der Gruppen 1, 2 und 3.
KI: Konfidenzintervall; ICR: unabhängige zentrale Gutachter (Independent Central Review); NR: nicht erreicht; NE: nicht auswertbar;
a Die mediane Nachbeobachtungszeit der Gruppen 1, 2, 3 und cSCC gesamt betrug 18,5, 15,5, 17,3 bzw. 15,7 Monate.
b Beinhaltet nur Patienten mit vollständiger Abheilung vorheriger kutaner Beteiligung. In der Studie R2810-ONC-1540 musste ein komplettes Ansprechen bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem cSCC durch eine Biopsie bestätigt werden.
c Basierend auf Kaplan-Meier-Schätzungen
d Gesamtüberleben erfordert keine zentrale Prüfung
In der zusätzlichen Kohorte (Gruppe 6) von Patienten mit fortgeschrittenem cSCC (lacSCC und mcSCC), die 350 mg Cemiplimab Q3W erhielten, stimmten die Ergebnisse zur Wirksamkeit mit denen der Gruppen 1 bis 3 für eine ähnliche Nachbeobachtungszeit überein.
Studie R2810-ONC-1423
Von den 26 Patienten mit cSCC in der Studie 1423 litten 16 unter metastasiertem cSCC und 10 unter lokal fortgeschrittenem cSCC. Das mediane Alter lag bei 73 Jahren (Spanne: 52 bis 88 Jahre). 81 % der Patienten waren männlich; 92 % der Patienten waren kaukasischer Abstammung; der ECOG-Performance-Status betrug 0 (38 %) und 1 (62 %); 58 % der Patienten hatten bereits mindestens eine systemische Krebstherapie erhalten; 92 % waren aufgrund des Krebsleidens bereits operiert worden und 81 % hatten sich bereits einer Strahlentherapie unterzogen.
Zum Zeitpunkt der endgültigen Analyse (Übertragung der endgültigen Daten am 30. April 2019) betrug die bestätigte ORR 50 % (95%-KI: 30; 70) mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 13,3 Monaten; beim Ansprechen handelte es sich jeweils um eine PR. Die mediane Zeit bis zum Ansprechen betrug 1,9 Monate (Spanne: 1,7 bis 7,3 Monate) und 85 % der ansprechenden Patienten hatten eine bestätigte Ansprechdauer ≥6 Monate.
Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom (NSCLC)
Erstlinienbehandlung des NSCLC mit Cemiplimab in Monotherapie
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Cemiplimab im Vergleich zu einer platinbasierten Dubletten-Chemotherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem NSCLC, die nicht für eine chirurgische Resektion oder eine definitive Radiochemotherapie qualifiziert waren bzw. ein metastasiertes NSCLC aufwiesen, wurden in der randomisierten, offenen, multizentrischen Studie R2810-ONC-1624 untersucht.
Die Studie war so konzipiert, dass Patienten mit einer Tumor-PD-L1-Expression ≥50 % gemäss dem PD-L1 ICH 22C3 pharmDX Assay aufgenommen wurden. Insgesamt wurden 710 Patienten (Intent-To-Treat [ITT]-Population) in die Studie eingeschlossen.
Von der Studie ausgeschlossen waren Patienten mit genomischen EGFR-, ALK- oder ROS1-Tumoraberrationen, Erkrankungen, die eine systemische Immunsuppression erforderten, unkontrollierten Infektionen mit Hepatitis B (HBV) oder Hepatitis C (HCV) oder dem humanen Immundefizienzvirus (HIV), die nie geraucht hatten (definiert als < 100 Zigaretten/Lebenszeit) oder Autoimmunerkrankungen hatten, die eine systemische Therapie innerhalb von 2 Jahren nach der Behandlung erforderten. Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 oder Hypothyreose, die nur eine Hormonsubstitution erforderten, waren teilnahmeberechtigt. In die Studie wurden Patienten eingeschlossen, die keine vorherige systemische Therapie für rezidivierten oder metastasierten NSCLC erhalten hatten. Patienten mit Hirnmetastasen durften eingeschlossen werden, vorausgesetzt, diese waren behandelt und klinisch stabil.
Die Randomisierung erfolgte stratifiziert nach Histologie (Nicht-Plattenepithel-Histologie vs. Plattenepithel-Histologie) und geografischen Regionen (Europa vs. Asien vs. Rest der Welt). Die Patienten wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten entweder Cemiplimab 350 mg intravenös (IV) alle drei Wochen über einen Zeitraum von bis zu 108 Wochen oder eine platinbasierte Doppelchemotherapie nach Wahl des Prüfarztes über 4 bis 6 Zyklen, gefolgt von einer optionalen Pemetrexed-Erhaltungstherapie für Patienten mit nicht-squamöser Histologie, die initial eine Pemetrexed-haltige Therapie erhielten.
Die Behandlung mit Cemiplimab wurde bis zu einer nach RECIST 1.1 definierten progressiven Erkrankung, inakzeptabler Toxizität oder bis zu 108 Wochen fortgesetzt. Patienten, bei denen unter der Therapie mit Cemiplimab eine durch unabhängige zentrale Gutachter (ICR, Independent Central Review) gemäss RECIST 1.1 definierte progrediente Erkrankung auftrat, konnten die Behandlung mit Cemiplimab fortsetzen und zusätzlich 4 Zyklen einer histologiespezifischen Chemotherapie erhalten, bis eine weitere Progression beobachtet wurde. Bei Progress unter Chemotherapie war Cross-over zu Cemiplimab bis max. 108 Wochen erlaubt. Von den 203 Patienten, die für eine Chemotherapie randomisiert wurden und bei denen eine nach RECIST 1.1 definierte Krankheitsprogression vorlag, wechselten 150 (73,9 %) Patienten zur Behandlung mit Cemiplimab über. Die Beurteilung des Tumorstatus wurde alle 9 Wochen durchgeführt. Die primären Wirksamkeitsendpunkte waren das Gesamtüberleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS), bewertet durch das verblindete ICR unter Verwendung von RECIST 1.1.
Ein weiterer Wirksamkeitsendpunkt war die objektive Ansprechrate (ORR).
Unter den 710 Patienten in der ITT-Population waren die Ausgangscharakteristika: mittleres Alter 63 Jahre (45 % waren 65 oder älter), 85 % männlich, 86 % weiss, mit einem ECOG-Performance-Score von 0 bzw. 1 bei 27 % bzw. 73 % und 12 % mit einer Vorgeschichte von Hirnmetastasen. Die Krankheitscharakteristika waren lokal fortgeschritten (16%), metastasiert (84%), Plattenepithelkarzinom (44%) und Nicht-Plattenepithelkarzinom (56%).
Die Studie zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung des OS und PFS bei Patienten, die randomisiert Cemiplimab erhielten, im Vergleich zur Chemotherapie
Die Wirksamkeitsergebnisse für die ITT-Population sind in Tabelle 4 dargestellt.
Tabelle 4: Ergebnisse zur Wirksamkeit der Studie R2810-ONC-1624 bei nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom
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Intent-to-treat-(ITT)-Population (N = 710)a
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Wirksamkeitsendpunkte
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Cemiplimab 350 mg alle 3 Wochen N = 356
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Chemotherapie N = 354
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Gesamtüberleben (OS)
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Anzahl der Todesfälle (%)
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108 (30,3)
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141 (39,8)
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Median in Monaten (95 %-KI)b
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22,1 (17,7; NE)
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14,3 (11,7; 19,2)
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Hazard Ratio (95 % CI)c
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0,68 (0,53; 0,87)
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p-Wertd
|
0,0022
|
OS nach 12 Monatenb (95%-KI)
|
70 % (64; 75)
|
56 % (49; 62)
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Progressionsfreies Überleben (PFS)
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Anzahl der Ereignisse (%)
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201 (56,5)
|
262 (74,0)
|
Median in Monaten (95%-KI)b
|
6,2 (4,5; 8,3)
|
5,6 (4,5; 6,1)
|
Hazard Ratio (95%-KI)c
|
0,59 (0,49; 0,72)
|
p-Wertd
|
< 0,0001
|
PFS nach 12 Monatenb (95%-KI)
|
38 % (32; 44)
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7 % (4; 11)
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Objektive Ansprechrate (%)e
|
Objektive Ansprechrate (ORR) (95%-KI)
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36,5 (31,5; 41,8)
|
20,6 (16,5; 25,2)
|
Komplettes Ansprechen (CR)
|
3,1
|
0,8
|
Partielles Ansprechen (PR)
|
33,4
|
19,8
|
Dauer des Ansprechens (DOR)
|
N = 130 Responder
|
N = 73 Responder
|
Median (Monate)b
|
21,0
|
6,0
|
Reichweite (Monate)
|
(1,9 +; 23,3+)
|
(1,3+; 16,5+)
|
Patienten mit beobachteter DOR ≥6 Monate, %
|
69 %
|
41 %
|
KI: Konfidenzintervall; NE: Nicht auswertbar; NR: Nicht erreicht; +: Ansprechen hielt bei der letzten Prüfung weiterhin an
a Mediane Dauer der Nachbeobachtung: Cemiplimab: 13,1 Monate; Chemotherapie: 13,1 Monate
b Basierend auf der Kaplan-Meier-Methode
c Basierend auf dem stratifizierten Proportional-Hazard-Modell
d Basierend auf einem zweiseitigen p-Wert
e Basierend auf einem exakten Konfidenzintervall nach Clopper-Pearson
Erstlinienbehandlung des NSCLC mit Cemiplimab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Cemiplimab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie wurden in der Studie R2810-ONC-16113 beurteilt. Dabei handelte es sich um eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie mit aktiver Behandlung. Sie erfolgte doppelblind und umfasste 466 Patienten mit lokal fortgeschrittenem NSCLC, die weder für eine chirurgische Resektion noch für eine definitive Radiochemotherapie in Frage kamen; oder mit metastasiertem NSCLC, unabhängig von der tumoralen PD-L1-Expression, die zuvor keine systemische Therapie für metastasiertes NSCLC erhalten hatten.
Von der Teilnahme ausgeschlossen wurden Patienten mit Tumoraberrationen des genomischen EGFR-, ALK- oder ROS1-Gens, ECOG PS2 oder höher, interstitieller Pneumonitis in der Anamnese, Erkrankungen, die eine systemische Immunsuppression erforderlich machen, einer aktiven, nicht kontrollierten Infektion mit dem Hepatitis-B- (HBV), Hepatitis-C- (HCV), humanen Immundefizienz-Virus (HIV) oder einer bestehenden bzw. vor Kurzem aufgetretenen behandlungsbedürftigen Autoimmunerkrankung. Patienten mit Hirnmetastasen in der Anamnese konnten eingeschlossen werden, sofern sie adäquat behandelt worden waren und mindestens zwei Wochen vor der Randomisierung wieder den neurologischen Ausgangszustand erreicht hatten.
Die Randomisierung erfolgte stratifiziert nach Histologie (Nicht-Plattenepithel-Histologie vs. Plattenepithel-Histologie) sowie nach PD-L1-Expression (< 1 % vs. 1 % bis 49 % vs. ≥50 %), die mit dem VENTANA PD-L1-Test (SP263) bestimmt wurde. Die Anzahl Patienten, deren Tumoren PD-L1 in < 1 % der Tumorzellen exprimierten, war auf 30 % zu begrenzen. Mindestens 30 %, jedoch nicht mehr als 40 % der in die Studie aufgenommenen Patienten sollten Tumoren aufweisen, die PD-L1 in ≥50 % der Tumorzellen exprimierten. Die Patienten wurden randomisiert (2:1) und erhielten entweder Cemiplimab intravenös (i.v.) in einer Dosierung von 350 mg alle 3 Wochen über 108 Wochen sowie eine platinbasierte Chemotherapie alle 3 Wochen über 4 Zyklen, oder Placebo intravenös (i.v.) über 108 Wochen plus eine platinbasierte Chemotherapie alle 3 Wochen über 4 Zyklen.
Die Behandlung mit Cemiplimab und Chemotherapie oder mit Placebo und Chemotherapie wurde bis zu einer nach RECIST 1.1 definierten progressiven Erkrankung, inakzeptabler Toxizität oder bis zu 108 Wochen fortgesetzt. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war das Gesamtüberleben (OS). Die zusätzlichen Wirksamkeitsendpunkte waren das progressionsfreie Überleben (PFS) und die objektive Ansprechrate (ORR).
Unter den 466 Patienten waren die Ausgangscharakteristika wie folgt: mittleres Alter 63 Jahre (25 bis 82 Jahre), 41 % waren 65 oder älter; 85,9 % waren männlich; 85,6 % waren weiss, 14,4 % waren asiatisch; mit einem ECOG-Performance-Score von 0 bzw. 1 bei 16,3 % bzw. bei 83 % der Patienten; 85,6 % wiesen Metastasen auf. 14,4 % waren im Stadium IIIB oder IIIC und kamen gemäss Beurteilung des Prüfarztes nicht für eine chirurgische Resektion oder definitive Radiochemotherapie in Frage; 57,4 % wiesen eine Nicht-Plattenepithel-Histologie auf und 42,6 % eine Plattenepithel-Histologie; 7,7 % hatten Hirnmetastasen in der Anamnese, die vor dem Einschluss behandelt wurden. Die PD-L1-Expression in <1 % lag bei 29,8 % der Patienten vor, von 1 bis 49 % bei 37,6 % der Patienten und in ≥50 % bei 32,6 % der Patienten.
In der ITT-Population (N=466) war das mediane OS in der Libtayo-/Chemotherapie-Gruppe signifikant länger als in der Placebo-/Chemotherapie-Gruppe (21,9 Monate [95-%-KI: 15,5 bis NE vs. 13,0 Monate in der Placebo-/Chemotherapie-Gruppe [95-%-KI: 11,9 bis 16,1], p=0,0140). Die geschätzte Hazard Ratio lag bei 0,706 (95-%-KI: 0,534 bis 0,933), was eine 29,4 %ige Senkung des Sterberisikos unter Libtayo/Chemotherapie im Vergleich zu Placebo/Chemotherapie darstellt.
Die Wirksamkeitsergebnisse der Studie R2810-ONC-16113 bei NSCLC-Patienten mit Plattenepithel- und Nicht-Plattenepithel-Histologie sind entsprechend der PD-L1-Expression in den Tabellen 5 und 6 dargestellt.
Tabelle 5: Wirksamkeitsergebnisse (Studie R2810-ONC-16113) – Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom bei Patienten mit Plattenepithel-Histologie
Bewertungskriterien
|
Anzahl der Ereignisse (%) Libtayo/Chemotherapie vs. Placebo/Chemotherapie
|
Mediana in Monaten (95-%-KI) Libtayo/Chemotherapie vs. Placebo/Chemotherapie
|
Hazard Ratiob (95-%-KI)
|
Gesamtüberleben (OS)
|
Alle Patienten
|
57/133 (42,9 %) vs. 39/67 (58,2 %)
|
21,9 (15,6; NE) vs. 13,8 (9,3; 18,0)
|
0,557 (0,370; 0,840)
|
PD-L1< 1 %
|
17/38 (44,7 %) vs. 10/16 (62,5 %)
|
23,2 (12,5; NE) vs. 16,7 (6,1; NE)
|
0,674 (0,305; 1,486)
|
PD-L1 1–49 %
|
20/53 (37,7 %) vs. 17/28 (60,7 %)
|
21,9 (15,5; NE) vs. 8,6 (5,4; 15,7)
|
0,401 (0,207; 0,776)
|
PD-L1 ≥50 %
|
20/42 (47,6 %) vs. 12/23 (52,2 %)
|
17,3 (14,1; NE) vs. 15,1 (8,5; NE)
|
0,750 (0,366; 1,537)
|
Progressionsfreies Überleben (PFS)
|
Alle Patienten
|
98/133 (73,7 %) vs. 54/67 (80,6 %)
|
8,2 (6,3; 10,4) vs. 4,9 (4,1; 6,2)
|
0,564 (0,403; 0,790)
|
PD-L1< 1 %
|
27/38 (71,1 %) vs. 12/16 (75,0 %)
|
8,3 (5,9; 12,5) vs. 6,1 (4,0; 6,4)
|
0,715 (0,359; 1,423)
|
PD-L1 1–49 %
|
41/53 (77,4 %) vs. 24/28 (85,7 %)
|
6,7 (6,1; 10,4) vs. 4,2 (2,2; 6,3)
|
0,512 (0,307; 0,854)
|
PD-L1 ≥50 %
|
30/42 (71,4 %) vs. 18/23 (78,3 %)
|
8,3 (6,2; 14,7) vs. 5,5 (4,2; 6,3)
|
0,550 (0,303; 1,000)
|
Cut-off-Datum: 14. Juni 2021; (KI: Konfidenzintervall)
Mediane Dauer der Nachbeobachtung: Cemiplimab und Chemotherapie: 18,3 Monate, Placebo und Chemotherapie: 18,1 Monate
a.Basierend auf der Kaplan-Meier-Methode
b.Basierend auf dem nicht stratifizierten Proportional-Hazard-Modell (Cemiplimab + Chemotherapie vs. Placebo + Chemotherapie)
Tabelle 6: Wirksamkeitsergebnisse (Studie R2810-ONC-16113) – Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom bei Patienten mit Nicht-Plattenepithel-Histologie
Bewertungskriterien
|
Anzahl der Ereignisse (%) Libtayo/Chemotherapie vs. Placebo/Chemotherapie
|
Mediana in Monaten (95-%-KI) Libtayo/Chemotherapie vs. Placebo/Chemotherapie
|
Hazard Ratiob (95-%-KI)
|
Gesamtüberleben (OS)
|
-
|
-
|
-
|
Alle Patienten (PD-L1 ≥1 %)
|
38/122 (31,1 %) vs. 26/59 (44,1 %)
|
NR (15,5; NE) vs. 13,0 (10,0; NE)
|
0,567 (0,343; 0,937)
|
PD-L1 1–49 %
|
20/61 (32,8 %) vs. 14/33 (42,4 %)
|
NR (15,5; NE) vs. 13,0 (8,6; NE)
|
0,634 (0,319; 1,259)
|
PD-L1 ≥50 %
|
18/61 (29,5 %) vs. 12/26 (46,2 %)
|
NR (13,7; NE) vs. 12,4 (7,4; NE)
|
0,507 (0,242; 1,060)
|
Progressionsfreies Überleben (PFS)
|
-
|
-
|
-
|
Alle Patienten (PD-L1 ≥1 %)
|
63/122 (51,6 %) vs. 44/59 (74,6 %)
|
10,4 (6,5; 15,1) vs. 6,1 (4,3; 6,4)
|
0,428 (0,289 vs. 0,633)
|
PD-L1 1–49 %
|
36/61 (59,0 %) vs. 26/33 (78,8 %)
|
8,5 (6,3; 15,1) vs. 6,2 (2,7; 7,2)
|
0,445 (0,264; 0,748)
|
PD-L1 ≥50 %
|
27/61 (44,3 %) vs. 18/26 (69,2 %)
|
12,6 (6,4; NE) vs.4,5 (4,0; 6,4)
|
0,431 (0,236; 0,787)
|
Cut-off-Datum: 14. Juni 2021; (KI: Konfidenzintervall)
Mediane Dauer der Nachbeobachtung: Cemiplimab und Chemotherapie: 14,0 Monate, Placebo und Chemotherapie: 14,0 Monate
c.Basierend auf der Kaplan-Meier-Methode
d.Basierend auf dem nicht stratifizierten Proportional-Hazard-Modell (Cemiplimab + Chemotherapie vs. Placebo + Chemotherapie)
Basalzellkarzinom
Die Wirksamkeit und Anwendungssicherheit von Cemiplimab bei Patienten mit fortgeschrittenem Basalzellkarzinom (BCC) [lokal fortgeschritten und inoperabel (laBCC) oder metastasiert (Nodal- oder Fernmetastasen) (mBCC)], bei denen unter Therapie mit einem Hedgehog-Signalweg-Inhibitor (HHI) eine Krankheitsprogression aufgetreten war, die eine frühere HHI-Therapie nicht vertragen hatten oder deren Erkrankung nach 9 Monaten Therapie mit HHI (ohne Behandlungspausen) nicht besser als stabil war (SD), wurden in Studie 1620 untersucht, wobei es sich um eine offene, multizentrische, nicht randomisierte Studie handelte.
Von der Studie ausgeschlossen waren Patienten mit einer Autoimmunerkrankung, die innerhalb der vergangenen 5 Jahre mittels einer systemischen Immunsuppressiva-Therapie behandelt weden musste, mit solider Organtransplantation in der Vorgeschichte, mit vorangegangener Behandlung mit Anti-PD-1/-PD-L1 oder einem anderen Immun-Checkpoint-Inhibitor, mit einer HIV-, Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Infektion oder mit einem ECOG-Performance-Status (PS) ≥2.
Die Patienten erhielten Cemiplimab 350 mg intravenös (IV) alle 3 Wochen über 5 Zyklen zu je 9 Wochen, gefolgt von 4 Zyklen zu je 12 Wochen bis zu einer Therapiedauer von 93 Wochen. Die Behandlung wurde bis zur Krankheitsprogression, einer inakzeptablen Toxizität oder dem planmässigen Behandlungsende fortgesetzt. Die Beurteilung des Tumoransprechens erfolgte in den Zyklen 1 bis 5 alle 9 Wochen und in den Zyklen 6 bis 9 alle 12 Wochen.
Das wichtigste Wirksamkeitskriterium war die objektive Ansprechrate (ORR), beurteilt durch unabhängige zentrale Gutachter (ICR, Independent Central Review). Die sekundären Wirksamkeitskriterien umfassten die Ansprechdauer (DOR) laut ICR, die Zeit bis zum Ansprechen des Tumors (TTR), das progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS). Bei Patienten mit mBCC ohne äusserlich sichtbare Zielläsionen wurde die ORR anhand der Kriterien für die Bewertung des Ansprechens der Behandlung bei soliden Tumoren (RECIST 1.1) bestimmt. Bei Patienten mit äusserlich sichtbaren Zielläsionen (laBCC und mBCC) wurde die ORR anhand eines kombinierten Endpunkts bestimmt, der sich aus den ICR-Beurteilungen der radiologischen Daten (RECIST 1.1) und digitaler medizinischer Fotografie (WHO-Kriterien) zusammensetzte.
Insgesamt wurden 138 Patienten mit fortgeschrittenem BCC in die Wirksamkeitsanalyse der Studie 1620 aufgenommen. Davon hatten 39 % (54 Patienten) ein mBCC und 61 % (84 Patienten) ein laBCC.
In der laBCC-Gruppe lag das mediane Alter bei 70,0 Jahren (Spanne: 42 bis 89 Jahre): 31 (37 %) Patienten waren jünger als 65 Jahre und 53 (63 %) waren mindestens 65 Jahre alt. Insgesamt 56 (67 %) Patienten waren männlich und 57 (68 %) waren kaukasischer Abstammung; der ECOG-Performance-Status betrug 0 (61 %) und 1 (39 %); dreiundachtzig Prozent (83 %) der Patienten hatten zuvor mindestens einen krebsbedingten operativen Eingriff und 35 % der Patienten hatten zuvor mehr als 3 krebsbedingte operative Eingriffe (Median: 3,0 Eingriffe, Spanne: 1 bis 43); 50 % der Patienten hatten zuvor mindestens eine Strahlentherapie (Radiotherapie, RT) gegen Krebs erhalten (Median: 1,0 RT, Spanne: 1 bis 6).
In der mBCC-Gruppe lag das mediane Alter bei 63,5 Jahren (Spanne: 38 bis 90 Jahre): 27 (50 %) Patienten waren jünger als 65 Jahre und 27 (50 %) waren mindestens 65 Jahre alt. Insgesamt 38 (70 %) Patienten waren männlich und 47 (87 %) waren kaukasischer Abstammung; der ECOG-Performance-Status betrug 0 (67 %) und 1 (33 %); 85 % der Patienten hatten zuvor mindestens einen krebsbedingten operativen Eingriff und 28 % der Patienten hatten zuvor mehr als 3 krebsbedingte operative Eingriffe (Median: 2,0 Eingriffe, Spanne: 1 bis 8); 59 % der Patienten hatten zuvor mindestens eine Strahlentherapie (Radiotherapie, RT) gegen Krebs erhalten (Median: 1,0 RT, Spanne: 1 bis 4).
Die Wirksamkeitsergebnisse der Studie 1620 an Patienten mit fortgeschrittenem Basalzellkarzinom (BCC) sind in Tabelle 7 dargestellt.
Tabelle 7: Wirksamkeitsergebnisse der Studie 1620 an Patienten mit Basalzellkarzinom (BCC) (Cut-off-Datum: 20. Mai 2021)
Wirksamkeitsendpunkte
|
laBCC Cemiplimab 350 mg alle 3 Wochen
|
mBCC Cemiplimab 350 mg alle 3 Wochen
|
BCC im fortgeschrittenen Stadium
|
N = 84
|
N = 54
|
N = 138
|
ICR
|
ICR
|
ICR
|
Bestes Gesamtansprechen (BOR)a
|
Objektive Ansprechrate (ORR: CR + PR) (95-%-KI)
|
27 (32,1%) (22,4; 43,2)
|
12 (22,2%) (12; 35,6)
|
39 (28,3%) (20,9; 36,5)
|
Komplettes Ansprechen (CR)b (95-%-KI)
|
6 (7,1%) (2,7; 14,9)
|
1 (1,9%) (0,0; 9,9)
|
7 (5,1%) (2,1; 10,2)
|
Partielles Ansprechen (PR)
|
21 (25,0%)
|
11 (20,4%)
|
32 (23,2%)
|
Stabile Erkrankung (SD)
|
40 (47,6%)
|
17 (31,5%)
|
57 (41,3%)
|
Fortschreitende Erkrankung (PD)
|
9 (10,7%)
|
16 (29,6%)
|
25 (18,1%)
|
Ansprechdauer (DOR)
|
Medianc (Monate) (95-%-KI)
|
NR (15,5; NE)
|
16,7 (9,8; NE)
|
NR (15,0; NE)
|
Spanne (beobachtet) (Monate)
|
2,1 – 36,8+
|
9,0 – 25,8+
|
2,1 – 36,8+
|
Patienten mit DOR ≥6 Monate, % c (95-%-KI)
|
88,5% (68,4; 96,1)
|
100,0% (100; 100)
|
92,1% (77,5; 97,4)
|
Patienten mit DOR ≥12 Monate, % (95-%-KI)c
|
83,8% (62,2; 93,6)
|
53,5% (21,2; 77,7)
|
73,4% (54,8; 85,2)
|
Zeit bis zum Ansprechen (TTR)
|
Median (Monate) (Spanne)
|
4,3 (2,1 – 21,4)
|
3,1 (2,0 – 10,5)
|
4,2 (2,0 – 21,4)
|
Progressionsfreies Überleben (PFS)c
|
6 Monate (95-%-KI)
|
76,3% (65,1; 84,4)
|
59,1% (43,9; 71,4)
|
69,6% (60,7; 76,9)
|
Gesamtüberleben (OS)c, d
|
12 Monate (95-%-KI)
|
92,2% (83,4; 96,4)
|
84,4% (71,3; 91,9)
|
89,1% (82,3; 93,4)
|
48 Monatee (95-%-KI)
|
66,5 % (52,2; 77,4)
|
51,2 % (33,3; 66,5)
|
60,8 % (50,0; 70,0)
|
Mediane Dauer der Nachbeobachtung (Monate) (Spanne)
|
15,9 (0,5 – 39,7)
|
8,4 (1,5 – 36,2)
|
12,3 (0,5 – 39,7)
|
ICR: unabhängige zentrale Gutachter (Independent Central Review); KI: Konfidenzintervall; NR: nicht erreicht; NE: nicht auswertbar; +: kennzeichnet ein Ereignis, das bei der letzten Prüfung weiterhin anhielt
a. Die nicht auswertbaren Patienten und die Non-CR-/Non-PD-Patienten sind nicht in den Ergebnissen der BOR vertreten.
b. In der Studie 1620 musste das komplette Ansprechen bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem BCC durch eine Biopsie bestätigt werden.
c. Basierend auf Kaplan-Meier-Schätzungen.
d. Das OS erfordert keine zentrale Überprüfung.
e. Basierend auf der finalen Analyse.
Ältere Patienten
Insgesamt wurden keine Unterschiede im Hinblick auf die Sicherheit oder Wirksamkeit zwischen älteren und jüngeren Patienten beobachtet.
Cemiplimab in Monotherapie bei älteren Patienten
Schwere unerwünschte Ereignisse waren bei Patienten ab 75 Jahren (39,9 % bei Patienten von 75 bis 84 Jahren und 56,8 % bei Patienten ab 85 Jahren) häufiger als in der Gesamtpopulation (31,2 %). Therapieabbrüche aufgrund unerwünschter Ereignisse waren bei Patienten ab 75 Jahren (13,8 % bei Patienten von 75 bis 84 Jahren und 25,0 % bei Patienten ab 85 Jahren) ebenfalls häufiger als in der Gesamtpopulation (9,1 %).
Von den 1'281 Patienten, die in klinischen Studien mit Cemiplimab in Monotherapie behandelt wurden, waren 52,2 % (669/1'281) jünger als 65 Jahre, 25,9 % (332/1'281) waren 65 bis unter 75 Jahre und 21,9 % (280/1'281) waren 75 Jahre oder älter.
Bei den 193 Patienten mit fortgeschrittenem cSCC in der Wirksamkeitsanalyse in der Studie 1540, Gruppen 1 und 3, betrug die ORR nach ICR (95 %- KI) 42,9 % (28,8 %, 57,8 %) bei Patienten unter 65 Jahren, 53,0 % (40,3 %, 65,4 %) bei Patienten von 65 bis unter 75 Jahren und 44,9 %(33,6%, 56,6%) bei Patienten ab 75 Jahren.
Bei den 710 Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC, die an der Wirksamkeitsanalyse teilnahmen, betrug das mediane OS (95-%-KI) 24,4 Monate (17,3; NE) in der Cemiplimab-Gruppe und 17,1 Monate (12,1; 23,3) in der Chemotherapie-Gruppe bei Patienten unter 65 Jahren, sie wurde in der Cemiplimab-Gruppe nicht erreicht und betrug 14,3 Monate (10,6; 22,3) in der Chemotherapie-Gruppe bei Patienten im Alter von 65 bis 75 Jahren sowie 19,2 Monate (17,7; NE) in der Cemiplimab-Gruppe und 8,5 Monate (5,4; 14,2) in der Chemotherapie-Gruppe bei Patienten im Alter von 75 Jahren oder älter. Das mediane PFS pro ICR (95-%-KI) betrug 6,2 Monate (4,3; 8,5) in der Cemiplimab-Gruppe und 5,6 Monate (4,2; 6,1) in der Chemotherapie-Gruppe bei Patienten unter 65 Jahren; 6,2 Monate (4,2; 8,2) in der Cemiplimab-Gruppe und 6,2 Monate (4,4; 6,2) in der Chemotherapie-Gruppe bei Patienten im Alter von 65 bis 75 Jahren, und 8,4 Monate (4,3; 19,1) in der Cemiplimab-Gruppe und 4,9 Monate (3,4; 6,2) in der Chemotherapie-Gruppe bei Patienten im Alter von 75 Jahren oder älter.
Bei den 138 Patienten mit fortgeschrittenem BCC, die an der Wirksamkeitsanalyse teilnahmen, betrug die objektive Ansprechrate (ORR) nach ICR (95-%-KI) bei 58 der 138 Patienten unter 65 Jahren 29,3 % (18,1; 42,7), bei 37 der 138 Patienten von 65 bis unter 75 Jahren 27,0 % (13,8; 44,1) und bei 43 der 138 Patienten ab 75 Jahren 30,2 % (17,2; 46,1).
Cemiplimab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie bei älteren Patienten
Von den 466 NSCLC-Patienten, die an der Wirksamkeitsanalyse teilgenommen haben, wurden 312 mit Cemiplimab und Chemotherapie und 154 mit Chemotherapie behandelt.
Von den 312 Patienten, die mit Cemiplimab in Kombination mit einer Chemotherapie behandelt wurden, waren 59 % (184/312) unter 65 Jahre alt, 35,3 % (110/312) waren zwischen 65 und unter 75 Jahren alt und 5,8 % (18/312) waren über 75 Jahre alt. Unerwünschte Wirkungen vom Grad ≥3 traten bei 40 % (44/110) der Patienten im Alter von 65 bis 75 Jahren und bei 55,6 % (10/18) der Patienten im Alter von 75 Jahren und älter auf.
Das mediane OS (95-%-KI) betrug 21,9 Monate (15,6; NE) in der Gruppe, die mit Cemiplimab und Chemotherapie behandelt wurde, und 12,6 Monate (9,3; 14,9) in der Gruppe, die mit Chemotherapie behandelt wurde, bei Patienten unter 65 Jahren; 15,5 Monate (13,7; NE) in der Gruppe, die mit Cemiplimab und Chemotherapie behandelt wurde, und 18 Monate (10,3; NE) bei Patienten unter 75 Jahren (6; NE) in der Chemotherapie-Gruppe bei Patienten im Alter von 65 bis 75 Jahren; sie wurde nicht erreicht (6; NE) in der Gruppe, die mit Cemiplimab und Chemotherapie behandelt wurde, und betrug 10,3 Monate (3,6; NE) in der Chemotherapie-Gruppe bei Patienten im Alter von 75 Jahren oder älter.
PharmakokinetikDaten zur Konzentration wurden in einer Populations-PK-Analyse bei 1'063 Patienten mit verschiedenen soliden Tumoren, die Cemiplimab intravenös erhielten, zusammengefasst. Bei Dosierungsschemata von 1 mg/kg bis 10 mg/kg alle 2 Wochen sowie 350 mg alle 3 Wochen war die Pharmakokinetik für Cemiplimab linear und dosisproportional, was auf eine Sättigung des zielvermittelten Signalwegs über das gesamte Dosisintervall hindeutet.
Bei 350 mg alle 3 Wochen lag die mittlere Steady-State-Konzentration von Cemiplimab zwischen einer Cmin von 59 mg/l und einer Cmax von 171 mg/l.
Die Steady-State-Exposition wird nach etwa 4-monatiger Behandlung erreicht.
Bei Patienten mit cSCC ist die Cemiplimab-Exposition im Steady State bei 350 mg alle drei Wochen (N = 53) und bei 3 mg/kg alle zwei Wochen (N = 135) ähnlich.
Absorption
Cemiplimab wird intravenös verabreicht und ist daher vollständig bioverfügbar.
Distribution
Cemiplimab wird überwiegend im Gefässsystem verteilt, mit einem Verteilungsvolumen im Steady-State (Vss) von 5,9 l.
Metabolismus
Da es sich bei Cemiplimab um ein Protein handelt, wurden keine besonderen Studien zur Verstoffwechselung durchgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass Cemiplimab zu kleinen Peptiden und einzelnen Aminosäuren abgebaut wird.
Elimination
Bei Dosen von 1 mg/kg bis 10 mg/kg alle zwei Wochen weist Cemiplimab eine lineare Ausscheidung auf. Nach der ersten Dosis liegt die Clearance von Cemiplimab bei ungefähr 0,25 l/Tag. Die Gesamt-Clearance scheint mit der Zeit um circa 11 % abzunehmen, was zu einer Steady-State-Clearance (CLss) von 0,22 l/Tag führt. Die Abnahme der Clearance wird nicht als klinisch relevant angesehen. Die Halbwertszeit zwischen den Dosisgaben beträgt im Steady-State 22 Tage.
Linearität/Nicht-Linearität
Bei Dosierungsschemata von 1 mg/kg bis 10 mg/kg alle 2 Wochen zeigte sich, dass die Pharmakokinetik von Cemiplimab linear und dosisproportional war, was auf eine Sättigung des zielvermittelten Signalwegs hindeutet.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Eine populationspharmakokinetische Analyse hat ergeben, dass die folgenden Faktoren keine klinisch signifikante Auswirkung auf die Exposition gegenüber Cemiplimab haben: Alter, Geschlecht, Körpergewicht, ethnische Herkunft, Krebsart, Albuminspiegel, Nierenfunktionsstörung und leichte bis mittelschwere Leberfunktionsstörung.
Leberfunktionsstörungen
Die Auswirkung einer Leberfunktionsstörung auf die Exposition gegenüber Cemiplimab wurde anhand einer populationspharmakokinetischen Analyse beurteilt. Bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (N = 22) (Gesamtbilirubin mehr als 1,0- bis 1,5-fach oberhalb der oberen Normalwerte [upper limit of normal, ULN] und jeglicher Aspartataminotransferase-Wert [AST] und Patienten mit mässiger Leberfunktionsstörung (N = 3) (Gesamtbilirubin > 1,5-fach ULN bis 3,0-fach ULN)) und jegliche AST) wurden im Vergleich mit Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung keine klinisch bedeutsamen Unterschiede bei der Exposition gegenüber Cemiplimab offensichtlich. Cemiplimab wurde nicht bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung untersucht (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Nierenfunktionsstörungen
Die Auswirkung einer Nierenfunktionsstörung auf die Exposition gegenüber Cemiplimab wurde anhand einer populationspharmakokinetischen Analyse von Patienten mit leichter (CrCl 60 bis < 89 ml/min; N = 396), mittelschwerer (CrCl 30 bis 59 ml/min; N = 166) oder schwerer (CrCl 15 bis 29 ml/min; N = 74) Nierenfunktionsstörung beurteilt. Zwischen Patienten mit Nierenfunktionsstörung und Patienten mit normaler Nierenfunktion wurden keine klinisch bedeutsamen Unterschiede bei der Exposition gegenüber Cemiplimab offensichtlich. Cemiplimab wurde bei Patienten mit einer CrCl < 21 ml/min nicht untersucht (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Präklinische DatenSicherheitspharmakologie
Die pharmakologischen Kriterien zur Beurteilung der Sicherheit von Cemiplimab wurden in zwei Studien zur Langzeittoxizität (eine Studie von 1 Monat und eine von 6 Monaten Dauer) bei Javaneraffen untersucht. Die Studien liessen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Toxizität bei wiederholter Gabe
Die Anwendungssicherheit von Cemiplimab wurde in Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe (Studiendauer 1 Monat bzw. 6 Monate) bei Javaneraffen untersucht. Es zeigten sich keine Cemiplimab-assoziierten unerwünschten Wirkungen bis hin zur höchsten verabreichten Dosis (50 mg/kg/Woche/NOAEL); diese entspricht in der 6-monatigen Studie etwa dem 8-Fachen der zulässigen Höchstdosis für Menschen (350 mg alle 3 Wochen).
Genotoxizität
Es wurden keine Studien zur Mutagenität von Cemiplimab durchgeführt.
Kanzerogenität
Es wurden keine Studien zur Kanzerogenität von Cemiplimab durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
Es wurden keine tierexperimentellen Reproduktions- oder Teratogenitätsstudien zu Cemiplimab durchgeführt. Die durchgeführten Tierstudien belegen jedoch, dass die Hemmung des immunvermittelten PD-1-/PD-L1-Signalwegs mit einem erhöhten Risiko für die Abstossung und somit den Tod des sich entwickelnden Fetus einhergehen kann. Es ist zu erwarten, dass die Anwendung von Cemiplimab in der Schwangerschaft schädliche Auswirkungen hat und den Fetus einem erhöhten Risiko aussetzt und sogar zu seinem Tod führen kann.
Weitere Daten
Fertilität
In einer Studie zur Beurteilung der Fertilität bei wiederholter Anwendung der höchsten Dosis (50 mg/kg/Woche) über 3 Monate bei geschlechtsreifen Javaneraffen war kein Cemiplimab-assoziierter Effekt auf die Parameter der Fertilität (Menstruationszyklus, Spermaanalyse, Hodengrösse) oder die Fortpflanzungsorgane der männlichen oder weiblichen Tiere festzustellen.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf das Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, ausser denen, die unter «Hinweise für die Handhabung» erwähnt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Aus mikrobiologischen Gründen sind die Verdünnung und Infusion des Arzneimittels unmittelbar nach Anbruch vorzunehmen.
Haltbarkeit nach Zubereitung der Infusion
Libtayo enthält kein Konservierungsmittel.
Die verdünnte Lösung ist unmittelbar nach der Zubereitung zu verabreichen. Wird die verdünnte Lösung nicht sofort angewendet, kann sie wie folgt zwischengelagert werden:
·bei Raumtemperatur von bis zu 25 °C nicht länger als 8 Stunden ab dem Zeitpunkt der Zubereitung der Infusion bis zum Ende der Infusion.
oder
·im Kühlschrank bei 2–8 °C nicht länger als 10 Tage ab dem Zeitpunkt der Zubereitung der Infusionslösung bis zum Ende der Infusion. Vor der Anwendung muss die verdünnte Lösung Raumtemperatur annehmen.
Nicht einfrieren. Nicht schütteln.
Besondere Lagerungshinweise
Durchstechflasche im Kühlschrank (2-8 °C) lagern und in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nicht einfrieren. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Zubereitung
·Vor der Anwendung muss die Lösung visuell auf Schwebstoffe und Verfärbungen untersucht werden. Libtayo ist eine klare bis leicht opaleszierende, farblose bis blassgelbe Lösung mit einem pH-Nennwert von 6,0, die Spuren von durchsichtigen bis weissen Partikeln enthalten kann.
·Die Durchstechflasche verwerfen, wenn die Lösung trüb ist, eine Verfärbung aufweist oder Schwebstoffe ausser einigen wenigen durchsichtigen bis weissen Partikeln enthält.
·Die Durchstechflasche nicht schütteln.
·Aus der Durchstechflasche 7 ml (350 mg) Libtayo entnehmen und in einen Infusionsbeutel überführen, der 9 mg/ml (0,9 %) Natriumchlorid-Injektionslösung oder 50 mg/ml (5 %) Glucose-Injektionslösung enthält. Die verdünnte Lösung durch vorsichtiges Umdrehen des Beutels mischen. Die Lösung nicht schütteln. Die Endkonzentration der verdünnten Lösung sollte zwischen 1 mg/ml und 20 mg/ml liegen.
Verabreichung
·Libtayo wird als 30-minütige intravenöse Infusion über einen intravenösen Zugang mit einem sterilen, pyrogenfreien In-line- oder Add-on-Filter (0,2 µm bis 5 µm Porengrösse) verabreicht.
·Andere Arzneimittel dürfen nicht gleichzeitig durch dieselbe Infusionsleitung verabreicht werden.
Libtayo ist nur für die einmalige Anwendung bestimmt. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Zulassungsnummer67094 (Swissmedic)
PackungenLibtayo, 350 mg/7 ml: Karton mit 1 Durchstechflasche zur einmaligen Anwendung [A].
Libtayo ist erhältlich in einer durchsichtigen 10-ml-/20-mm-Durchstechflasche aus Typ-1-Glas, verschlossen mit einem grauen 20-mm-Chlorbutyl-Gummistopfen mit FluroTec©-Beschichtung und einer 20-mm-Siegelkappe mit Flip-off-Deckel.
ZulassungsinhaberinRegeneron Switzerland GmbH, Basel.
Stand der InformationFebruar 2025.
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