Eigenschaften/WirkungenATC-Code
A03BA01
Atropin ist ein symptomatisch wirkendes Antidot.
Wirkungsmechanismus
Bei der Vergiftung mit Acetylcholinesterasehemmern wird der Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin durch Blockade der Cholinesterase gehemmt. Als Folge steigt die Acetylcholinkonzentration an Synapsen, Ganglien und motorischen Endplatten des zentralen und peripheren Nervensystems und führt zu einer vermehrten Aktivierung der muskarinergen und nikotinergen Rezeptoren.
Als kompetitiver Antagonist des Acetylcholins an den muskarinischen Rezeptoren wirkt Atropin parasympatholytisch.
Pharmakodynamik
Abnahme der Tränen-, Speichel-, Schweiss-, Bronchial- und Magensäuresekretion; Tonus- und Motilitätsverminderung an glattmuskulären Organen des GI-Traktes und der Blase; Bronchodilatation und Herzfrequenzzunahme. Am Auge bewirkt Atropin eine Pupillenerweiterung und Hemmung der Akkommodationsfähigkeit.
Atropin hat keinen antagonisierenden Effekt auf die Nikotinrezeptoren. Darum kann Atropin Symptomen wie Muskelfaszikulationen, Muskelschwäche, schlaffer Lähmung und Atemstillstand, die durch Acetylcholinblockade von nikotinergen Rezeptoren ausgelöst wurden, nicht entgegenwirken.
Als tertiäres Amin gelangt Atropin auch ins Hirn und kann zentrale Effekte wie z.B. eine Hemmung der extrapyramidalen Motorik sowie in höheren Dosen (Intoxikation) eine zentrale Erregung hervorrufen.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.
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